Da es ein sehr langer Bericht mit sehr unterschiedlichen landschaftlichen Abschnitten ist, habe ich Links erzeugt, um an einzelne Stellen des Berichts springen zu können:
Hier geht es zum Tag der Ankunft in Lissabon.
Hier geht es zum Tag der Ankunft in Sagres.
Hier geht es zum Tag der Ankunft in Sevilla.
Hier geht es zum Tag der Ankunft in Córdoba.
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Hier geht es zum ersten Teil des Berichts Von Hendaye bis Porto
Do 12.06.2025 – Porto – Aveiro – 85 km/185 Hm
6.21 Uhr – Die Nacht war ein bisschen unruhiger. Der Vollmond schien durch Schleierwolken ins Zimmer. Es ist diesig. Das Tiefdruckgebiet drückt weiter Wolken gegen die Küste. Es könnte auch ein bisschen regnen.
Wenn ich das richtig gelesen habe, dann hat die Konditorei, in der ich gestern Abend war, schon ab sieben geöffnet. Nun hoffe ich, dass sich das frühe Aufstehen gelohnt hat.

Direkt an der Straßenecke ist schon ein Café, das bereits geöffnet ist.

7.06 Uhr – Neben den süßen Sachen, z.B. Croissant mit Käse, machen sie einem auch Baguette mit Käse. Als ich keinen Zucker zum Kaffee wollte, tat sie sehr erstaunt.
Die zwei älteren Damen sind ein sehr nettes und humorvolles Gespann.
Eine Amerikanerin kam rein und wollte unter anderem einen Joghurt. In schnellem Amerikanisch hat die Dame das nicht verstanden. Ich habe es einfach etwas deutlicher ausgesprochen und sie hat es verstanden. Wir waren alle sehr froh. Aber leider hatte sie nur Fruchtjoghurt.
Das Schoko-Nutella-Croissant, mein zweiter Gang, kam erst noch in die Mikrowelle. Es gibt Messer und Gabel dazu. Sehr praktisch.
8.10 Uhr – Alles bereit. Von der Unterkunft habe ich niemanden zu Gesicht bekommen. Ich nehme mal an, dass alles ok ist. Ich habe der Dame eine WhatsApp geschrieben, dass ich abfahre. Also los!

Heute wird es eine lange flache Etappe am Meer entlang. Am Ende fahre ich ein Stück Hauptstraße. Mal sehen, ob die geteert ist.
Heute ist wieder eine Fährfahrt geplant, von São Jacinto nach Barra. Sollte sie heute nicht fahren und ich das erst vor Ort merken, müsste ich etwa 40 km zusätzlich fahren.

Erstmal steil runter.

8.21 Uhr – Vor mir ist schon die Ponte Luis. Der Anstieg zum Kathedralen-Hügel war schnell gemacht.

Vielleicht müssen immer zwei Bahnen auf der Brücke sein?

Die Portwein-Kellereien. Sandeman kenne ich.

Spektakulär. Die Überfahrt war sehr entspannt, nur Straßenbahnen, keine Autos.

Die Seilbahn steht noch still.

Wieder steil bergab zum Flussufer.

Die Boote mit den Portweinfässern liegen zur Dekoration dort. Hier auf der Seite ist es sehr ruhig, der Blick zur Stadt ist beeindruckend, wenn auch etwas farblos wegen der Wolken.

Der besagte Sandeman.

8.45 Uhr – Ein letzte Blick zurück. Auf dieser, quasi der Beueler oder Deutzer Seite sind Lager, Restaurants, Fabriken.

Busse und Taxen nehmen Gäste vom Flusskreuzfahrtschiff auf.

Eine Werft für die Holzkähne.

9.04 Uhr – Auf der Südseite der Douro-Mündung.

Man macht es mir heute Morgen mit dem Weg angenehm leicht.

9.16 Uhr – Morgengruß an der Mündung: Kraft, ständige Veränderung, Zuversicht, Verbundenheit.
Ich grüße nun sehr oft, nicke, winke auch mal, schaue die Leute direkt an. Meist kommt eine freundliche Reaktion und uns beiden ist es vielleicht ein bisschen leichter.

Porto scheint zu boomen. Sehr viele Appartementhäuser werden derzeit hier und am Douro hochgezogen.

9.28 Uhr – Nach 10 km. Wahrscheinlich ist das auch ein guter Surf-Spot. Hier wechseln sich solche Buchten mit Felsenküste ab.

Es gibt so viele schöne Strandbars, sehr verlockend, aber einfach noch zu früh.

Nostro Senhor da Pedra, das schaue ich mir näher an.

Liegt auf einem mächtigen, vom Meer rund geschliffenen Granitfelsen. Hier, hinter der Kapelle, stehen Männer mit Angeln, obwohl das Wasser so weit weg ist. Andere klettern über die Felsen im Meer.

10.06 Uhr – Rosinante wäre dort, wo sie steht, so grade vor der Flut sicher.

10.24 Uhr – Nach 19,6 km endet hier in Granja der Radweg. Aber es scheint zumindest erstmal auf Teer weiterzugehen.

10.59 Uhr – Auf Kilometer 25 in Espinho. Es begann zu nieseln, also war die 20km-Pause dringend nötig.

Ich nehme ein zweites Frühstück am Strand. Bin mit vier netten jungen Männern vom Café-Team alleine.
Heute habe ich noch keine Pilgerinnen getroffen. Vielleicht starten die meisten in Porto.

Das Regenwasser läuft an den Scheiben herunter. Das war wohl knapp. Eine Bar auf exakt 20km gefiel mir nicht. Bin weiter. Dann setzte Nieselregen ein, der aber nochmal kurz pausierte, bis ich diese Bar erreicht hatte. Eine zweite Chance von der Wetterfee, die ich glücklicherweise ergriffen habe.
Aber, wie lange warte ich jetzt hier? Habe noch 60 km.
11.31 Uhr – Ich war draußen im Toiletten-Container (wie in Holland) und bin trocken geblieben. Also sollte ich mal wieder los.

Viel schneller bin ich grad auch nicht.

11.51 Uhr – Ich ziehe mir die Regenjacke und Regenhose doch an. Nun aber endlich los.

Sieht schön aus, ist aber nicht unproblematisch, da immer wieder ganze Bretter fehlen oder welche angebrochen sind und hochstehen.

Nur so, wegen der Farben.

12.11 Uhr – Ein Mountainbiker fährt auf den Bohlen, also wechsle ich auch.

Auch hier fehlen Bretter und mit dem Bewuchs ist es stellenweise eng. Aber es ist ja sonst niemand unterwegs hier.

Ein Paradies für Wasservögel.

Kann man problemlos überfahren, macht aber etwas Unbehagen.
12.21 Uhr – Es nieselt wieder.

Kiefernwald bei Cortegaça.

Es schüttet. Alle 500 m diese Bohlenlöcher, wozu bloß? Es nervt mich.

Auf der quasi leeren Straße lief es deutlich besser.

13.43 Uhr – Auf Kilometer 47 am westlichen Arm der Ria de Aveiro, der ich bis zur Fähre folge. Ich hätte bald Hunger. Bisher kam kein Supermarkt.

13.52 Uhr – An den näher gekommenen Bergen scheint es richtig zu schütten. Ich fahre gerade schwülwarm, aber trocken, bei 27° C.

14.24 Uhr – Wunderbar, ich habe einen Radweg. Gleich biege ich in einen Ferienort ein und hoffe auf Supermarkt oder Restaurant.

Früherer Luxus und heutiger nebeneinander. In der Umgebung von Porto habe ich sehr viele dieser Kubus-Villen gesehen.

14.36 Uhr – Kapelle in Torreira.

Eine reine Ferienstadt.

Sehr schön!

14.47 Uhr – Noch besser!

Die Wellen warten noch auf die Surfer, die wahrscheinlich noch arbeiten.
Der Barmann meinte, erst am Wochenende würden die Wellen 2 m hoch, dann würden die Surfer kommen.
Es gibt Limo, Toast und Kaffee.
15.10 Uhr – Mal weiter.

Doch ganz hübsche Hauptstraße. Und sogar etwas blauer Himmel!

15.24 Uhr – Am Horizont könnte Aveiro sein.

Offensichtlich ist der Radweg hier zu Ende, ein Baum liegt oder wächst dort.

15.56 Uhr – 16 Uhr an der Fähre ist bei dem starken Gegenwind nicht möglich. Der schmale Seitenstreifen kostet Nerven, aber besser als Kopfsteinpflaster.

16.05 Uhr – Hier stehen die Autos Schlange für die Fähre. Ein junger Mann geht von Auto zu Auto, müsste der Ticketverkäufer sein.
Ja, ist er, habe 2,40€ bei ihm bezahlt. Fähre fährt in 20 min, Café ist um die Ecke, auf mein Risiko, sagt er.

16.15 Uhr – Wir dürfen auf die Fähre. Vorher habe ich mir grad noch im Shop eines alten Mütterchens eine Fanta Orange gekauft. Fanta Lemon scheint es in Portugal nicht zu geben.
So, jetzt genieße ich die Überfahrt.

Kaffeeautomat: super!

Ein Foto in Erinnerung an die Fährfahrt von Venedig zum Lido. Die Fähre fährt elektrisch, ich habe gar nicht bemerkt, dass wir bereits abgefahren sind.

Hafenanlagen von Aveiro. Im 16. Jhd. stachen von hier die ersten Seefahrer zu reichen Fischgründen bei Neufundland auf.
Bei einem Sturm im Jahre 1575 versandete die Hafeneinfahrt derart stark, dass die Schifffahrt und der Fischfang stark beeinträchtigt waren. Die Bevölkerungszahl ging massiv zurück. Erst 1808 gelang es, eine neue Hafeneinfahrt zu eröffnen.

Riesige Rohrelemente.

16.33 Uhr – Oh, schon da.

Während der Stopps wird die Batterie der Fähre über das dicke schwarze Kabel geladen.
16.39 Uhr – Dann mal ab in die letzten 10 km.

Die Rohrstücke sind tatsächlich Bauteile von Windkraftanlagen, wie diese Rotorblätter auch.
Aveiro ist einer der bedeutendsten Industriestandorte Portugals, nach Porto und Lissabon.

Doch kurz vor dem Ziel noch an dieser Kirche Matriz da Gafanha da Nazaré angehalten.
Danke noch für das Vorbeischicken von etwas Sonne aus Osnabrück, und aus Sardinien. Hat funktioniert: Plötzlich ist der Himmel fast wolkenlos.

17.17 Uhr – Mal ein bisschen innehalten nach der Raserei auf den letzten 12 km.

Sehr lange gerade Straße. Endlich Rückenwind. Mit 25 km/h rolle ich hinter den Autos oder einem Roller her.

17.3 Uhr – Auf dem Radweg noch schneller. Nur noch 4 km.

17.38 Uhr – Kurz vor dem Stadtzentrum. Noch 1,9 km.

Man kann hier Gondel fahren. Wegen der Kanäle, die durch die Stadt verlaufen, spricht man auch vom Venedig Portugals.

17.51 Uhr – Ankunft.
Und wieder habe ich in kurzer Zeit aus dem Zimmer eine Waschküche gemacht.

19.58 Uhr – Ich esse super lecker in einem veganen Restaurant. Das ist endlich mal etwas Neues. Ich musste aber noch Süßkartoffelchips zusätzlich nehmen und ein Stück Kuchen. Ich habe einfach mal wieder sehr großen Hunger!

Auch sehr lecker.
20.25 Uhr – Ich gehe noch ein paar Schritte durch die Gassen.

Ein Salinenarbeiter-Denkmal und im Hintergrund die Kirche Nosda Senhora da Apresentacão.
Die Kathedrale São Domingo von Aveiro habe ich ausgelassen. Erst 1938 wurde das Bistum gegründet.

Boote mit Motor, also nicht zum Staksen.

Ich fragte mich schon, was die vielen Ladesäulen sollen, wenn hier Bürgersteig ist. Sie dienen zum Laden der Boote. Vielleicht müssen alle elektrisch fahren, damit es nicht so einen Krach macht. Sehr fortschrittlich!
22.23 Uhr – Ich habe mir noch ein Eis auf die Hand für den Rückweg geholt. Nun lese ich noch etwas. Morgen klingelt der Wecker erst um sieben, da das Frühstück erst um acht beginnt.
Gute Nacht!
Fr 13.06.2025 – Aveira – Coimbra – 66 km/540 Hm
7.07 Uhr – Eine unruhige Nacht, mit längeren Unterbrechungen, bin froh, dass ich aufstehen kann. Fühle mich sogar einigermaßen wach.
Es ist wieder bewölkt. Der Wind soll im Laufe des Tages von Süd auf Nord drehen. Das wäre schon mal toll. Es könnte heute auch trocken bleiben. Auch das ist mal was Neues.
Vor der heutigen Etappe habe ich etwas Bammel, da ich befürchte, dass es gar keine Radwege gibt und ich dem ziemlich brutalen Autoverkehr trotzen muss. Ich wappne mich also schon mal und hoffe, es wird nicht so schlimm.
8.09 Uhr – Jetzt schlage ich mir erstmal den Bauch voll als Grundlage.
8.57 Uhr – Zwei Brötchen mit Käse und Schinken, zwei mit Marmelade, dazu drei Kaffee und eine große Schale frischen Obstsalat. Das sollte für die ersten Kilometer reichen.
9.06 Uhr – Aufbruch.

9.22 Uhr – Gleich auf der anderen Straßenseite gibt es einen Supermarkt. Mit Apfel, Joghurt und Nüssen bin ich erstmal versorgt.

Heute verlasse ich das Meer und fahre nach Coimbra. Der Name ist mir vertraut, weil der Großraum-Büro-Bereich in dem ich lange gearbeitet habe, so hieß und eine große Fototapete die Stadt zeigte.
Coimbra war von 1139 bis 1256 die Hauptstadt Portugals. Sie hat bei einer Bevölkerung von etwa 150.000 zusammen etwa 30.000 Studierende an ihrer renommierten Universität und dem Polytechnischen Institut. Die Universität wurde 1290 gegründet und ist eine der ältesten Europas. Vor allem im medizinischen Bereich gibt es viele Institute.

9.28 Uhr – Die Kathedrale von Aveiro liegt am Weg.

Nicht wirklich besonders, aber es sitzen einige Leute hier und suchen Ruhe, früh am Morgen.

Fängt gut an. Ich sehe sogar andere Radler, auch mal mit Kindersitz hinten.

9.54 Uhr – Dorfstraße, die meisten Autos fahren stadteinwärts. Ich fahre mittig auf meiner Spur, werde rechtzeitig gesehen und habe Platz um nach rechts auszuweichen. Jetzt bin ich auf einer kleinen Landstraße.

10.02 Uhr – Hier ist eine gute Stelle, um mal wieder Kette und Schaltung zu reinigen und zu ölen.
Der Wind kommt von vorne, ist aber schwächer als gestern, und die Wolken sind weniger schwer.

Der Baum ist violett, quasi ganz ohne grüne Blätter.
Es handelt sich um den Palisanderholzbaum, besser bekannt unter dem Namen Jacaranda-Baum. Hierzulande wirft der Palisanderholz Baum im Winter seine Blätter ab und noch bevor die neuen frisch austreiben, erscheinen die blauvioletten, bis zu 5 cm großen Glockenblüten. – Vielen Dank an die Rechercheurin!

10.25 Uhr – Auf Kilometer 11. Morgengruß an der fast leeren kleinen Straße: Neugierde, Offenheit, Loslassen, Akzeptanz.
Die kleine Straße lässt sich sehr gut fahren. Bisher bin ich mit der Reiseleitung sehr zufrieden.

Wow, das ist riesig.

Die Windräder, oder zumindest die Flügel werden hier gebaut und mit den blauen Gestellen für den Transport per Schiff stapelbar gemacht.

10.59 Uhr – Die Monteurin repariert gerade einen Schlauch, kann dauern, sie bittet um Geduld. Aber nur zum Luftpumpen warte ich nicht.

11.10 Uhr – Die ersten Olivenbäume, in Sobreiro, auf Kilometer 21.

11.23 Uhr – In Mamarrosa. Es ist schon nach zehn, also ist Torte erlaubt!
Der Anteil der Raser unter den Autofahrern hat gefühlt etwas abgenommen. Es rollt auch schon mal jemand entspannt im hohen Gang langsam durch den Ort, und auch setzt der ein oder andere den Blinker, wenn er mich überholt. Ein bisschen kann ich hier fahren, wie bei meinen Touren im Westerwald, oder der Eifel, um die auch endlich mal zu erwähnen.
11.55 Uhr – Noch sehr nett mit einem Niederländer gesprochen, der zufällig Deutsch sprach. Er bestätigt meine Einschätzung des portugiesischen Fahrstils. Er will ganz nach Portugal ziehen. Er hat der alten Dame hinter der Theke erklärt, dass ich einen Kaffee mit Milch hatte. Ihr waren die 0,50€ sehr wichtig, die ich zu wenig gezahlt hatte, weil wir uns nicht verstanden hatten. War sehr nett von ihm, und sehr nett, mit jemandem zu plaudern.

12.20 Uhr – Weinanbau wieder klassisch. Auf Kilometer 28.

Das arme, einst schöne Haus.

12.28 Uhr – Auf Kilometer 33. Die Kette schnurrt wie frisch geölt. 32° C zeigt der Tacho, kaum ein Lüftchen, kein Verkehr, glatte Straße: Es läuft richtig gut!
Als ich aus dem Windschatten des Wäldchens fuhr erwischte mich natürlich gleich eine Böe. Aber grob stimmt es, dass der Wind angenehmer ist.

Wie in Griechenland.

12.48 Uhr – Wasser nachgefüllt und den Buff für den Kopf nass gemacht.

13.13 Uhr – Auf Kilometer 42 in Casal Comba.

Blick nach Norden vom höchsten Punkt des Dorfes. Ein großes Industriegebiet liegt mitten in den Weinbergen an der Autobahn.

13.46 Uhr – In Santa Luzia, nach 48 km, fahre ich ein kurzes Stück auf dem Seitenstreifen der N1. In 800 m fahre ich wieder ab.
Ein leichtes Stechen in meinem rechten Ohr belästigt mich ein bisschen.
Vorhin kamen mir mehrere Zweier-Grüppchen mit Rucksäcken entgegen. Und hier rechts an der Mauer sehe ich die Jakobsmuschel. Also doch kein pilgerfreier Weg.

14.02 Uhr – Perfekte schattige Picknick-Bank mit Ausblick. 13 km vor Coimbra.
14.38 Uhr – Gut gestärkt und mit einigen Seiten Krimi unterhalten fahre ich nun weiter.

15.03 Uhr – Jetzt nähere ich mich dem Großstadtdschungel. Bald beginnt die Stadtrundfahrt.

Kurz am Rio Mondego, dann steige ich zur Stadt hinauf.

Erster Stopp nach Verkehrschaos.

Fonte de Manga.

Baustellenchaos, ich mogle mich durch. Der neue Radweg links ist schon befahrbar.

15.33 Uhr – Arcos de Jardim, die alte Wasserleitung. Sie wirkt deutlich größer als die in Vila do Conde.

Der neue Dom Sé Nova de Santíssomo nome Jesus von 1598 umgeben von Unigebäuden aus den 1940ern mit großem Parkplatz davor.

Barock

Mit großer Kuppel.

Die Apsis wird ganz von einem mächtigen Altar ausgefüllt.

Altar mit Reliquienkästchen im südlichen Querschiff.

Aus der Zeit der faschistischen Estado Nova, Kolossalstatuen und Blockbauten. Ein Großteil der historisch gewachsenen Altstadt wurde dafür beseitigt.

Eingang zur alten Uni, nur ohne Fahrrad erlaubt, wie mir der freundliche uniformierte Wachmann erklärte.

Man kann die prächtigen Räume besichtigen. Mache ich jetzt nicht, oder gar nicht. Es wird viel renoviert.

Blick zum Rio Montego hinunter.

Ein toller Platz. Ich habe durch eines der Fenster in einen Hörsaal oder Lesesaal geschaut. Da wurde sehr fleißig mit dicken Büchern gearbeitet. Ah, da steht Juristische Fakultät (Instituto Iuridico).
16.20 Uhr – Weiter zum alten Dom und dann zur Unterkunft.

Die romanische Kathedrale Sé Velha von 1140. Es ist schon bemerkenswert, dass man sie hat stehen lassen. Vielleicht war der Platz für einen erheblich größeren Neubau auch einfach zu klein.

Ah, wie schön, schmal und hoch und schlicht. Gleich fühle ich mich wohl.

Triforium mit Empore.

Laterne über der Vierung.

Hauptaltar

Fliesen, die an die Alhambra erinnern. Sehr aufwändig.

Gotischer Kreuzgang, teils mit sehr feuchten Mauern und Kapellen.

Das einzige figürliche Kapitell.

Ich fahre zickzack den steilen Berg hinunter.

Rechts und links Abkürzungen mit steilen Treppen.

Hier links durch das Tor.

Das war super steil! Und plötzlich wieder flach auf einer großen Einkaufsstraße.

17.09 Uhr – Stadtrundfahrt abgeschlossen, Ankunft am Hotel.
Der sehr freundliche Rezeptionist hat mir geholfen, das Rad im kleinen Nebenflur zu verstauen und die Taschen reinzutragen.
18.37 Uhr – Datenerfassung, Wäsche, Dusche und Endentspannung erledigt. Jetzt habe ich, mal wieder, ganz enormen Hunger!

Ein Radladen gleich nebenan, der morgen um neun öffnet und eine Luftpumpe hat, mit der ich mal den Druck checken könnte.
19.00 Uhr – Sitze beim ersten italienischen Restaurant, das ich finden konnte und habe Nudeln und Salat, dazu Wasser und Bier bestellt. Die junge Bedienung spricht etwas Englisch, der ältere Chef nicht.

Passt! Danach gab es noch Pastel de Nata und einen Espresso.
Vorhin habe ich mir Geld am Automaten geholt. Nur 200€ waren möglich, die dafür in 10€ Scheinen. Jetzt habe ich also irgendwie doch «viel» Geld.
19.58 Uhr – Das Eis hole ich mir bei einem kleinen Verdauungsspaziergang.

20.47 Uhr – Volksfest mit vielen Fressbuden, rauchendem Grill und Livemusik im Park am Fluss.

Wasserspiele, die gerade niemand beachtet.

Blick hinauf zu Uni. Es ist wirklich ein sehr steiler Berghang in den diese Stadt gebaut ist.

21.13 Uhr – Auch das Eis auf die Hand hat den Hunger nicht endgültig gestillt, also habe ich an der Rezeption noch ein Bier und Pringles gekauft. Dazu gibt es etwas Krimi.
21.55 Uhr – Jetzt mal bettfertig machen.
Vielen Dank für die liebe Kommentare, von heute und den letzten Tagen und Wochen! Freut mich sehr, dass es Euch gefällt, ein bisschen mitzufahren.
WordPress fordert mich dazu auf, die Kommentare freizugeben, bevor sie veröffentlicht und damit angezeigt werden. Wenn ich meine Mails mal nicht checke, kann das eine Weile dauern. Wenn jemand schon mehrere Kommentare geschrieben hat, brauche ich das anscheinend nicht mehr zu machen.
Auch morgen soll es bewölkt bleiben, maximal 21° C im Schatten. In Cordoba sind es fast 40° C. Das ist dann vielleicht ein bisschen übertrieben, aber fünf bis sieben Grad mehr und sonnig wäre schon schön. Nun gut, zum Radfahren ist Kühle ja eigentlich ganz gut.
Gute Nacht!
Sa 14.06.2025 – Coimbra – Leiria – 80 km/1100 Hm
6.49 Uhr – Wieder habe ich recht unruhig geschlafen und wirr geträumt. Es sind weniger Wolken am Himmel als gestern. Die Stelle am rechten Ohr, oder hinter dem rechten Ohr, spüre ich weiterhin. Ich hoffe, das legt sich.
8.25 Uhr – Das Frühstück war gut, es gab sogar Müsli und Obstsalat. Inzwischen ist der Himmel fast wolkenlos.
8.37 Uhr – Abfahrt.

Heute fahre ich wieder etwas nach Osten, Richtung Meer. In Soure gibt es eine mittelalterliche Burgruine, mehr ist mir nicht aufgefallen, was unterwegs zu beachten wäre.
Leiria ist römischen Ursprungs, hat einen königlichen Palast und eine barocke Kathedrale, und liegt natürlich auf einem Berg.
Es sind heute doch einige Kilometer und auch mal wieder mehr Höhenmeter zu bewältigen als in den vergangenen Tagen. Es wird also keine frühe Ankunft werden. Aber vielleicht hilft mir ja der Wind?

8.41 Uhr – Auf der Brücke über den Rio Mondego.

Coimbra im morgendlichen Gegenlicht.

8.57 Uhr – Ich soll über das ehemalige Schulgelände fahren, das Tor ist aber geschlossen. Also suche ich mir irgendwo einen neuen Weg.

9.10 Uhr – Hier endet die Teerstraße der kleinen Siedlung. Mit Glück komme ich über den Feldweg zurück zur geplanten Strecke.

Weniger schön, aber immer noch nutzbar.

Ok, ab da vorne wieder gepflastert.

9.17 Uhr – Puh, geschafft. Unnütze Höhenmeter, aber ich bin wieder auf der Strecke. Weiter!

9.25 Uhr – Heute ist aber auch der Wurm drin. Komoot hat manchmal wirklich komische Vorstellungen. Andererseits, woher soll man von dem Tor wissen. Ich muss wohl abladen, um durchzupassen.
Ja, jeweils eine Tasche ab, jetzt bin ich durch. Weiter!

10.01 Uhr – Auf 10 km. Hier steil runter, auf der anderen Seite steil rauf.

10.11 Uhr – Die Blätter der jungen Eukalyptus-Bäume sehen ganz anders aus, hellgrün und viel breiter. Koalas fressen lieber die jungen Blätter, da sie weniger Öle enthalten.

10.32 Uhr – Wunderschöner Platz für den Morgengruß: Sattheit, Kreativität, Beistand, Zuversicht.
Über mit kreisen drei Milane. Einer ruft wie ein Pferd wiehert, nur schneller und höher. Sie laden mich dazu ein, die Dinge mal mit etwas Abstand zu betrachten.
Nach einigen Lieferschwierigkeiten konnte heute der bestellte Rückenwind geliefert werden. Sehr schön! Und dazu der mit Wolken nur getupfte Himmel, das erfreut mich sehr.

11.28 Uhr – In Soure, auf Kilometer 31.

Hier ist sogar noch ein kleiner Park mit schattigen Bänken, falls ich kein passendes Café finden sollte.

Hübscher Platz.

Und ein Stück der Mauer einer mittelalterlichen Burg. Jetzt ins Café.
Zwei kleine Hunde mit spitzen Zähnen kamen angekläfft und meinen Waden gefährlich nahe. Ich habe sofort angehalten und mich ihnen zugewandt. Sie wichen sofort zurück. Aber sobald ich fahren wollte, kamen sie wieder an. Dann habe ich geschimpft und bin ganz langsam weiter. Waren sicher harmlos, aber ein Biss ist schnell passiert.

11.48 Uhr – Noch 47 km. Es läuft, nach dem holperigen Start. Ich bin auf Fanta Orange umgestiegen. Hilft ja nichts. Ohne Besteck ist der Kuchen schlecht zu essen. Aber er schmeckt sehr lecker.
12.13 Uhr – Die erste Wasserflasche war leer. Ich habe sie wieder gefüllt, jetzt weiter.

12.54 Uhr – Kilometer 44. Hier legt man rechts und links der Straße eine Olivenbaum-Allee an. 33° C auf dem Tacho und Rückenwind.

13.05 Uhr – Wieder quere ich ein Tal.
13.11 Uhr – Bei 10 – 14% Steigung ist man natürlich relativ schnell wieder oben. Es kostet aber einige Körner aus dem Energievorrat.
Drei solcher Täler kommen heute noch.

Das Turmhäubchen hat Ohren, so sieht es aus mit den Lautsprechern.

13.26 Uhr – Das sieht irgendwie genauso aus, wie das Tal vorhin. Nur die gegenüberliegende Seite ist hier höher. Auf Kilometer 51, nach 721 Hm.

13.43 Uhr – Ach so, ich fahre gar nicht steil die Bergflanke hoch, sondern gemütlich mit dem Bach bergauf. Da kann ich auch den Rückenwind viel besser nutzen. 28,5° C zeigt der Tacho.

14.01 Uhr – Oben angekommen, mit sehr schönem Weitblick. Hier auf dem Land stehen eher wieder klassische Villenneubauten.

14.19 Uhr – Der nächste Taleinschnitt. Nach 63 km und 874 Hm. Ohne Pause könnte ich in gut einer Stunde in Leiria sein. Aber lieber finde ich einen schönen Platz für mein Müsli-Picknick.

14.34 Uhr – Junge Eukalyptus-Plantage und Tier-Mastbetrieb.

14.40 Uhr – Um die Ecke dann eine große Solar-Farm.

Jetzt die verdiente Abfahrt. Dann kommt noch ein Anstieg.

14.53 Uhr – Die nächste Schussfahrt. Noch 9 km.

Blick zurück. Ohne Quatsch: Schon wieder 15%, kurz aber brutal. Ich werde langsam zu alt für diesen Sch…

15.15 Uhr – Da vorne ist die Burg von Leiria. Die Unterkunft liegt am Stadtrand. Ich fahre erst ins Zentrum.

Erstmal kommen große Einkaufstempel und ein Stadion sowie dieser Kreisverkehr mit Rad-Bus-Spur.

Nun ja, da muss ich wohl trotzdem durch.

Schwein gehabt, das Tor ist offen.

Nochmal 18%, jetzt stehe ich auf dem Platz bei der Kathedrale.
1135 eroberte der erste portugiesische König Alfons I. die Stadt von den Mauren. Er und sein Nachfolger ließen die Stadt befestigen und die Burg bauen. Der sechste König ließ im 14 Jhd. die königliche Residenz errichten. 1545 bekam Leiria Stadtrechte und wurde Sitz der Diözese. Kurz darauf wurde die Kathedrale gebaut.

Kleine, leere romanische Kirche.

Der Palast hoch oben.

Die Kathedrale liegt doch unten. Hätte ich mir den Anstieg sparen können. Hmpf!

Sehr schön schlichte barocke Hallenkirche.

Keine goldenen Kapellen in der Längswand.

Und auch im Querschiff nur ein kleiner Altar und darüber ein großes Fenster.

Jetzt, am Nachmittag, kommt das Licht durch die Fenster der Westfassade.
Gefällt mir hier.

16.31 Uhr – Und in diesem schönen Park habe ich eine schattige Bank gefunden und mein Müsli gegessen. Jetzt hat die Unterkunft auch auf, noch 700 m.

16.40 Uhr – Am Hotel, sieht schick aus. Davor sammelt sich eine Mädchenmannschaft.
17.47 Uhr – Waschen, Duschen, Endentspannung dauern zusammen mit dem Check-In immer ziemlich genau eine Stunde.
Bin wieder beim Zählen der 54 Atemzüge mehrfach kurz eingeschlafen. Heute muss ich früher ins Bett.

Der Markt., Es findet irgendeine Veranstaltung darin statt.

Ein schöner Platz mit mehreren Restaurants.
18.53 Uhr – Sitze in einer Pizzeria. Leider stand das Bier schon vor mir, als sich herausstellte, dass sie keinen Salat anbieten. Na, egal, dann eine große Pizza und viel Bier. Oh, hier läuft grad eine Katze durch das Lokal und sie wissen nicht, wie sie sie wieder loswerden.

Die vegetarische Pizza deckt den Salat halt mit ab. Sollte reichen, um satt zu werden.
Es war heute ein guter, ländlicher Fahrtag. Am Ende wurde es wieder kühler und böiger, ansonsten war das Wetter wunderbar.
Zu Hause ist gerade sehr viel los, streikende Bahnen in den Niederlanden, Urlaub abgebrochen wegen gesundheitlicher Probleme (zum Glück ergab die Kontrolle in Bonn, dass alles ok ist), dann hat das Auto einen Platten und muss repariert werden. Da gibt es viele Telefonate und ich bin in Gedanken viel dort. Glücklicherweise am Ende doch keine wirklich ernsthaften Probleme. Aber es erzeugt Sorgen, bindet Zeit und Energie, zu Hause enorm, und teilweise auch bei mir.
Ich bin jetzt vier Wochen, also 28 Tage unterwegs. Wo genau war ich vor zwei Wochen und welcher Wochentag ist eigentlich heute?
Mittlerweile komme ich mit dem Fahrstil der meiste Autofahrer ganz gut klar. Ich nehme mir viel Raum, wenn es eng wird, und dann bleiben sie tatsächlich auch hinter mir.

20.18 Uhr – Ich habe zwei Bier getrunken, damit ich nicht noch an die Hotelbar muss.

Geht doch!
21.42 Uhr – Nach einem weiteren Telefonat mit zu Hause. Das viele Bier macht mich, wie geplant, müde. Morgen kann ich schon um 6.30 Uhr frühstücken. Batalha will ich mir unbedingt anschauen. Nach Fatima fahre ich jedoch nicht.
Gute Nacht!
So 15.06.2025 – Leiria – Caldas da Rainha – 58 km/745 Hm
6.05 Uhr – Ich habe sehr schlecht geschlafen. Gegen Mitternacht hatte ich plötzlich heftige Kopfschmerzen und habe eine Tablette genommen. Es war laut draußen und im Zimmer nebenan. Dann fühlte es sich an, als ob der linke Fuß krampfen würde. Die Betten sind kürzer als unsere, da hängt der Fuß manchmal etwas über den Rand. Außerdem ist die Luft hier im Zimmer schlecht, obwohl das Fenster die ganze Zeit geöffnet war.
Ich nehme jetzt eine zweite Tablette und stehe auf. Es könnte der Wetterwechsel sein, der die Kopfschmerzen verursacht, zusammen mit dem zweiten Bier.
7.46 Uhr – Drei Kaffee, fünf kleine Brötchen, das lasse ich mal wirken. Vielleicht bin ich für Besichtigungen heute sogar zu früh dran. Aber egal, dann sitze ich halt im Café.
8.21 Uhr – Die nette junge Rezeptionistin hat mir noch Óbidos ans Herz gelegt. Das könnte morgen auf der Strecke liegen. Jetzt mal los. Es ist nicht sehr warm und leicht Wolken sind am Himmel. Ist auch ok.

Heute komme ich der Küste am Ende schon wieder recht nahe. Nach elf Kilometern erreiche ich Batalha, ein geschichtlich sehr bedeutsamer Ort. Nach dem Aussterben der Burgunder-Linie 1383 wollte Kastilien Portugal wieder zurück habe. Die Bevölkerung rebellierte gegen die neue pro-kastilische Königin. Ein unehelicher Sohn des letzten Burgunders, Johann von Avis, setzte sich an die Spitze des Aufstandes. Vor der entscheidenden Schlacht bei Aljubarrota gegen die überlegene kastilische Streitmacht soll er der Gottesmutter Maria versprochen haben, ein Kloster zu errichten. Die Schlacht, die die Portugiesen für sich entscheiden konnten, fand am 14. August 1385 statt. Das große, spätgotische Kloster Batalha entstand in den 150 Jahren danach, unweit von Aljubarrota. Durch diesen kleinen Ort komme ich auch.
Später komme ich auch noch nach Alcobaça, wo die größte Klosteranlage Portugals zu finden ist. Das Zisterzienserkloster wurde 1153 als Schenkung an den Zisterzienser-Abt Bernhard von Clairvaux gegründet. Dieser hat dem ersten König Portugals wohl bei den Bemühungen um die päpstliche Anerkennung der Unabhängigkeit von Kastilien-León unterstützt. Das Kloster war Sitz der königlichen Abtei Alcobaça. Mit dem Bau wurde 1178 begonnen. Es ist UNESCO-Weltkulturerbe. Mein Etappenziel Caldas da Rainha ist berühmt für seine Thermalbäder und Keramikindustrie.

8.43 Uhr – Sehr ruhig. Ich hoffe, der Weg wird nicht noch schlechter.

Zu viel Sand. Ich muss ein paar Meter schieben.

8.54 Uhr – Wieder große Solarparks rechts und links. Für die ist das Sträßchen wohl auch einigermaßen in Schuss gebracht worden.

9.07 Uhr – Auf einer tollen Fahrradstraße im Tal des Rio Lena.

9.16 Uhr – Da vorne liegt die Klosterkirche.

Von Norden der Chor mit der unvollendeten Chorkapelle von der man die Säulenstümpfe, die wie Türme aussehen, sieht.

Von Süden.

Westportal. Die Sonne steht genau im Osten.

Das figurenreiche Portal.

Ach, wie wunderbar! 80 m lang, 22 m breit und 32,5 m hoch. Endlich mal wieder ein Chor mit Fenstern. Sie sind teils noch aus dem 16. Jhd. Die unteren sind nicht so hell, weil die unvollendete Kapelle dahinter die Sonne abschirmt.

Es gibt kein Triforium. Die Obergaden sind eher klein.

Keine Fensterrose im Westen, wo man die beiden offen stehenden Türen sieht, aber ein großes buntes Fenster.

Sehr schönes Lichtspiel durch die exakt im Osten stehende Sonne.

Die Kapelle mit dem Grabmal Johann I. (1357-1433) und Filipa von Lancastre und ihrer Söhne.

Schon ein ganzer Dom für sich alleine.

Strahlend blauer Himmel, keine Häuser, die den Kreuzgang überragen.

Sehr detailreich, harmonisch, vollständig und gut gepflegt.

Der Kapitelsaal ist seit dem 9. April 1921 die nationale Gedenkstätte des unbekannten Soldaten für die portugiesischen Gefallenen des ersten Weltkriegs. Zwei Soldaten stehen Wache.
10.00 Uhr – Mit Getöse ziehen die Wachsoldaten ab. Etwas befremdlich im Kreuzgang des ehemaligen Klosters.

Das Brunnenhaus für das teils rituelle Händewaschen der Mönche.

Der seitliche Turm hat etwas von einem Märchenschloss.

Maßwerk im Kreuzgang.

Und hinter dem ersten liegt ein zweiter Kreuzgang, gebaut unter König Alfonso V. Im Obergeschoss befinden sich die Zellen der Mönche.

Viel schlichter.

Fast wie in Frankreich. Nur etwas kühl hier.

Sehr schön.

Die Kapelle hinter dem Chor sollte noch prächtiger werden.

Sie ist aber nicht vollendet worden. Dieser Torbogen wirkt sehr maurisch inspiriert. König Duarte (reg. 1433-1438) hat es für sein Grab in Auftrag gegeben. Links sieht man die dunkleren Strebepfeiler des Chors in den die Ansätze der Gewölbe der Kapelle eingearbeitet wurden.

Es sollte eine achteckige Halle mit Kapellenkranz und Kuppel werden.
Draußen spielt ein Blasorchester, es muss irgendein Fest sein heute.
Man geht von Station zu Station mit dem Ticket. Hier an der unvollendeten Kapelle war ich, als ich mit dem Rad ankam, und die Kontrolleurin, die mir bei der Ankunft den Weg gewiesen hat, hat mich wiedererkannt und nett begrüßt.
10.47 Uhr – Hier ist gleich Gottesdienst, die Kirche füllt sich. Es gibt einen Chor und Musiker. Es ist heute Dreifaltigkeitssonntag.

Vielleicht haben diese geschmückten Opfergaben etwas damit zu tun.

Brechend voll. Beim Einzug gingen drei Frauen in roten Umhängen mit, eine trug eine Krone. Uniformierte und Pfadfinder sind auch dabei. Könnte sein, dass es noch eine Prozession gibt. Ich gehe trotzdem raus.

11.29 Uhr – Jetzt sitze ich im Café und stärke mich. Hier habe ich einen sehr guten Blick auf die Kirche, falls man noch prozessioniert, oder so. Das Blasorchester sitzt geschlossen hier im Café und macht während des Gottesdienstes Pause.
Die Kopfschmerzen sind etwas besser, viel Licht ist aber unangenehm. Die Sonnenbrille hilft. Der Kaffee hilft sicher auch. Der Besuch hier und der wolkenlos blaue Himmel sind auch gut für meine Stimmung. Noch zwei Wochen geht es Tag für Tag weiter. An die komplizierte Rückfahrt mit zwei Nächten im Bus mag ich noch gar nicht denken.
12.05 Uhr – Entspannt ohne Prozession weiter.

Halt, sie nimmt gerade Aufstellung.

Weiter hinten kommen der Baldachin und die Blaskapelle. Weihrauch weht herüber. Der Priester trägt eine Monstranz. Vielleicht ist es eine Fronleichnamsprozession. Es ertönen Böllerschüsse. Die habe unterwegs auch schon mal von irgendwo weit vorne gehört. Macht man hier vielleicht so.

Dazwischen die drei Frauen mit den Umhängen und die mittlere mit Krone.

Über diese alte Brücke verlasse ich das Klostergelände und die Stadt.
Hinter mir knallt es wie Feuerwerk, aber außer dem Rauch sieht man nichts.

12.48 Uhr – Kleine Kapelle mit schöner Sicht über die Hügel.

13.02 Uhr – Mit der Hilfe eines jungen Mannes Luft nachgefüllt. Ich hoffe, nicht zu viel!?

Frischvermählte fahren mit zwei 50-Liter-Fässern Bier und Zapfanlage auf dem kleinen Anhänger in die Flitterwochen. Ich habe sie eben an der roten Ampel angesprochen. Außer den Bierfässern habe ich kein Gepäck gesehen. Na, Partys mit vielen Gästen können sie unterwegs ja gut feiern.

13.24 Uhr – Immer noch flach und geradeaus und mit dem auch heute perfekt gelieferten Rückenwind. Auf Kilometer 24.

13.35 Uhr – Im Dorf Aljubarrota, wo die geschichtlich für Portugal so bedeutsame Schlacht stattgefunden hat.

Hier im Dorf soll nach der Schlacht eine Bäckerin noch sechs Kastilier mit dem Brotschaber erschlagen haben. Sie ist eine portugiesische Nationalheldin.

Sandsteinfelsen auf der anderen Seite des Tals.

So sanft runter, wie rauf: ein Genuss!

14.01 Uhr – In Alcobaça. Über dem grauen Hallendach erkennt man die Türme der Abteikirche.

Rechts sieht man Kunst an einem Abbruchhaus. Vorne liegt der Klostervorplatz.
Im Ort treffen sich die Flüsse Alcoa und Baça, daher der Name der Stadt.

14.11 Uhr – Hier, auf dem fast schattenlosen Platz, ist Flohmarkt. Ich gehe erst in die Kirche, dann gibt es etwas zu essen.
500 Quadratkilometer groß war das Gebiet, dass dem Zisterzienser-Kloster zur Gründung geschenkt wurde.

Das Portal barock, aber mit Fensterrose. 1178 hat man mit dieser dritten Zisterzienser-Abtei in Portugal begonnen. Die Kirche wurde 1252 geweiht, die Fassade ist von 1710 und 1725.

Die Halle wirkt irgendwie breiter. Die hoch auf dreieckigen Pulten angesetzten Säulendienste erzeugen eine leichte Verwirrung

Schmale Seitenschiffe so hoch wie das Mittelschiff, Fenster nur oben, keine Kapellen oder Altäre an den Außenwänden. Sehr schlicht.

Es gibt einen Chorumgang mit Kapellen, Links zu sehen. Das südliche Quethaus, rechts, verfügt über eine Fensterrose und zwei große Fenster darunter.

Blick zur Rosette in der Westfassade. Auch sie hat keine bunten Glasfenster.

Statt nach Fatima zu radeln habe ich zwei Kerzen bei einem Fatima-Altar angezündet.

Ein kleiner Vorhof. Ich mache doch einen Besichtigungsrundgang. Der Kassierer wollte mir schon das Seniorenticket geben, als ich meinte ich sei leider erst 63. Ich werde immer gefragt, ob ich schon 65 bin. Führt immer zu etwas Geschmunzel.

Kreuzgang.

Mit sehr schönem Brunnenhaus.

Das Refektorium.

Direkt daneben die imposante Küche mit gekacheltem haushohem Rauchabzug, zwei großen Steintischen und links in der Wand mehreren Waschbecken.

Das Skriptorium für das Alcobaça berühmt war.

Obergeschoss des Kreuzgangs. Es fallen noch einmal die zwei barocken Türme auf, die es in Batalha nicht gab.

Im Garten wachsen Orangenbäume.

Der riesige Gemeinschaftsschlafsaal im Obergeschoss. Später gab es einzelne Zellen für die Mönche über dem zweiten Kreuzgang und der Saal wurde anders genutzt. In der Mitte gibt es eine Treppe hinunter zum Kreuzgang, am Ende eine Treppe direkt in das Nordquerschiff der Kirche. Der in der Kirche nötige Teil der Treppe wurde aber abgerissen.

Der unter König Heinrich gebaute zweite Kreuzgang mit den Einzelzellen. Heinrich war Abt des Kloster 1542 bis 1580 und war die letzten drei Jahre bis zu seinem Tod auch König von Portugal.
Dieser Garten ist nicht so gut gepflegt.
15.23 Uhr – Fertig, jetzt dringend etwas essen und weiter.

15.50 Uhr – Pilgermenü. Dem Hotel habe ich grad geschrieben, dass ich zwischen 18 und 20 Uhr komme.
16.08 Uhr – Weiterfahrt.

Auf diesem Feldweg folge ich dem Rio Baça flussaufwärts.

17.21 Uhr – Ein gutes Stück und eine lange 10 – 12 % Steigung später. Auf Kilometer 49. Noch 9 km und 120 Hm. Jetzt runter den Berg, dann wieder rauf.

17.55 Uhr – Ich fahre nach Caldas hinein.

Für nachher.

17.59 Uhr – Ankunft am Hotel.

20.59 Uhr – Heute endlich mal beim Inder. Es hat mir sehr gut geschmeckt. Jetzt schlendere ich auf dem Rückweg (das Hotel liegt direkt gegenüber) an einer Eisdiele vorbei.
22.08 Uhr – Ich habe keine Eisdiele mehr gefunden, die noch offen war. Also habe ich die Zeit genutzt und mal wieder die Gesamtübersicht aktualisiert.

Ich glaube es ja irgendwie selber nicht, wenn ich auf diese Karte schaue, dass ich diese riesige Strecke, fast 2000 Kilometer, schon gefahren bin. Manche Erinnerungen, vor allem an die Nebeltage, verschwimmen tatsächlich etwas im Nebel.
Die beiden Besichtigungen heute waren für mich sehr schön, beruhigend, begeisternd. Ich liebe nun mal diese alten Gemäuer, und sie haben für die Geschichte Portugals eine enorme Bedeutung.
Die Strecke für morgen habe ich mir angeschaut, minimal geändert und schon in den Entwurf für den morgigen Beitrag aufgenommen.
Frühstück gibt es morgen erst ab 7.30 Uhr. Das ist mir sehr recht und ich hoffe auf besseren und längeren Schlaf.
Gute Nacht!
Mo 16.06.2025 – Caldas da Rainha – Santa Cruz – 89 km/990 Hm
7.49 Uhr – Ich sitze beim Frühstück, das sehr reichhaltig vom Büffet ist. Draußen schreit, wie gestern Abend schon angekündigt, der Pfau. Er hat mich wohl um halb fünf geweckt, ich konnte aber nochmal einschlafen.
Heute soll es sonnig und gut dreißig Grad warm werden. Mal sehen, wie es am Meer ist. Der Wind ist eher schwach und von vorne vorhergesagt.
8.43 Uhr – Start in einen sonnigen Tag.

Heute fahre ich zurück zum Küstenradweg. Zuerst besuche ich noch die Festungsstadt Óbidos, die mir auch von der Rezeptionistin gestern Morgen noch ans Herz gelegt worden war. Dann geht es ans Meer. Ich umrunde die Halbinsel von Peniche.
Es sind über 90 km mit nicht wenigen Höhenmetern. Das schränkt die Zeit für entspannte Besichtigungen etwas ein. Könnte sein, dass ich ein Stück auf der Hauptstraße bleibe, um schneller voran zu kommen.

8.58 Uhr – Das erste Schild, das ich in Portugal sehe, das zum Überholen mit Sicherheitsabstand auffordert. Nun ja, die Straße ist voll und eng und schnell. Ich wappne mich.

9.06 Uhr – Óbidos voraus. Bisher sind die Autofahrer und ich ganz gut klargekommen miteinander.

Das sieht nach lohnenswerten Höhenmetern aus.
Óbidos wurde vom ersten, selbsternannten portugiesischen König Afonso I. 1148 von den Mauren zurückerobert. Afonso war der Sohn Heinrichs von Burgund, der die Grafschaft Portucale vom König von León zum Lehen erhalten hatte. Afonso hat daraus ein Königreich gemacht, für das er, natürlich, den göttlichen Segen, also den des Papstes, brauchte. Den bekam er mit Hilfe von Bernhard von Clairvaux, dem er zum Dank in Alcobaça 50 Quadratkilometer Land schenkte.
Spätere Könige schenkte. Óbidos gerne ihren Frauen zur Hochzeit.


9.21 Uhr – Offenes Tor, wir reiten hinein.

Das Rad steht an San Pedro, voraus das Rathaus, rechts San Martinho. Alles geschlossen. Also radle ich weiter durch die Kopfsteinpflastergassen.

Die Kirche Santa Casa da Misericordia war offen.

Eine Frau putzte. Ich habe gesungen und sie hat mich angelächelt und stumm bedankt, als ich gegangen bin.

Ich fahre eine kleine Runde durch die Gassen, dann ist es gut. Cafés zum draußen sitzen gibt es wenige in den steilen und engen Sträßchen.

Sehr voll hier. Die französische Reisegruppe ist mir mehrfach begegnet. Eine Französin hat mich fotografiert, als ich durch ein enges Tor fuhr und hat mir einen Daumen hoch gezeigt.

Mittelalterfestbuden füllen den nördlichen Teil der Stadt. Es gibt sogar eine Freilichtbühne.

Von der Stadtmauer aus ein Blick über die Stadt.

Ein wirklich sehr schöner Blick über das Land. Über dem Meer am Horizont scheint noch Nebel zu liegen. Dorthin radle ich gleich.

Die Straße, die ich gekommen bin, mit dem Sanktuarium an dem ich ein Foto gemacht habe.
10.30 Uhr – Das Pflaster ist so glatt, es fährt sich so glitschig wie auf Matsch. Ich fahre extrem langsam steil bergab.

Abschiedsfoto ohne Café-Besuch. Kommt sicher bald eins an der Straße.

Sehr schnell durch die Obstbaum-Plantagen in der Ebene.

10.58 Uhr – Auf dem Kirchberg von Arelho. Auf dem lang gestreckten Hügel vor mir im Tal liegt Óbidos.

Blick zum Meer mit Nebelbank.

Ein toller Aussichtspunkt, den die Reiseleitung eingebaut hat. Wo ist das Café?

100 m weiter gibt es einen kleinen Supermarkt mit Café, wo sich das Dorf und die Feuerwehrleute treffen. Draußen etwas schmutzig, aber es weht ein schönes Lüftchen.
Ich konnte nicht alles auf einmal tragen, da brachte mir einer der Feuerwehrleute die Limo und das Glas mit Eis hinterher. Sehr nett.
Sie sind schon wieder weg, hatten nur einen schnellen Kaffee. Für das kleine Kind auf dem Arm der Mutter wird kräftig gehupt.
Noch 80 km. Bald sollte ich mal den Durchschnitt etwas erhöhen, sonst wird es Nacht, bis ich da bin.
11.30 Uhr – Die Unterkunft ist mit Self-Check-In, Code für Tür und Zimmer. Vielleicht schaffe ich es ja vor 20.00 Uhr.

Zur Bucht ist es nicht mehr weit.

11.40 Uhr – Sehr schöner Feldweg, also, geht so, aber wo geht es hier weiter? Heuballen: Ich muss meinen Bruder mal fragen, ob er sein Heu letzte Woche machen konnte.

Der Feldweg ist holperig, vor allem mit den voll aufgepumpten Reifen.
Glücklicherweise gibt es diese Brücke hier tatsächlich. Vom Meer kommt kalter Wind. Immer noch eine Nebelbank.

11.49 Uhr – Natürlich wäre Straße schneller gewesen. Aber, ehrlich, ist doch toll hier!

11.56 Uhr – Links ein Turm zur Vogelbeobachtung.

12.04 Uhr – Sehr stilles Glucksen des Wassers. Da vorne steht ein Reiher.

12.12 Uhr – Sehr schöner schattiger Fleck für den Morgengruß: Ankommen, Freude, Dankbarkeit, Genießenkönnen.
Gleich danach fuhr ich an einer Frau vorbei, die im Schatten mit Blick auf die Bucht meditierte.

12.20 Uhr – Jetzt fahre ich in den Bereich des Nebels.

Der Nebel mal mit Schatten, mal mit Sonne.
Kurz drauf sah ich einen Bulli mit ECK (Eckernförde??) und zwei lesende Jungs davor. Habe sie angequatscht. Sie machen zu dritt, einer schläft noch, nach ihrer Ausbildung zusammen einen mehrwöchigen Roadtrip durch Spanien und Portugal. War sehr nett, zu plaudern.

12.47 Uhr – Jetzt wird es sandig. Endloser Sandstrand bei Ebbe.

Selbst Schieben ist fast unmöglich.

Jetzt bin ich wieder auf Teerstraße. Die andere Seite der Bucht ist langsam auch zu erkennen.

Da kann man irgendwie nicht dran vorbeifahren

13.23 Uhr – Der Ausblick ist genial! Der Kaffee aber furchtbar! Der Avocado-Toast kam noch. Währenddessen wurde das Handy an der Steckdose geladen.
Weiter! Werde an vielen, vielleicht noch schöneren Bars vorbeifahren müssen, wenn ich heute noch ankommen will.

13.32 Uhr – Abschiedsblick von oben. Noch 67 km.

Leerer Radweg im Neubaugebiet.

13.54 Uhr – Auf einer Anhöhe mit weitem Blick in das Hinterland. Zu diesig, um Óbidos zu erkennen. Noch 63 km.

Eine neue Feriensiedlung folgt der nächsten.

Hübsch angelegt und mit Golfplatz, aber irgendwie steril und aktuell ziemlich unbewohnt.

14.11 Uhr – Dieser Kiefernwald ist noch nicht erschlossen. Jetzt kommen einige Kilometer staubige Piste, nehme ich an.

Porree ohne Ende. Trotz Sandverwehungen und Wellblechpiste kann ich meist etwa 20 km/h fahren.

Die Piste ist wirklich noch lang, bis zum Horizont.

14.33 Uhr – Zu viel Sand, zu viele Wellen: doch nur 10-12 km/h möglich.

14.40 Uhr – Felsenküste voraus.

14.48 Uhr – Grüße von der Schotterpiste an das Autoreparaturteam zu Hause!
Endlich wieder auf Teer. Noch 54 km.

14.58 Uhr – Hinter Casais do Baleal: Toller Radweg plus Rückenwind, das macht um die 25 km/h.

15.11 Uhr – Der Strand an der Festungsstadt Peniche.

Eine schier endlose Bucht mit Dünen dahinter (wie in Noordwijk).

Die Halbinsel ist felsig.

Sicher gut zu verteidigen.

Die Felsen sind für die Surfer dort unten sicher nicht ungefährlich.

Diese Stelle ist bei Geologen wohl international sehr wichtig, da man den Übergang von verschiedenen Erdzeitaltern hier besonders gut bestimmen kann.
15.52 Uhr – Gerade wurde zu Hause ein Sohn auf dem Fahrrad von einer Autofahrerin umgefahren. Glücklicherweise langsam, daher glimpflich. Oh Mann, bin so froh, dass nichts weiter passiert ist.
Noch 48 km. Habe Hunger und Durst.

16.06 Uhr – Spektakulär! Ich komme nicht weiter. Muss auch erstmal den Schock verarbeiten.

Eine faszinierende Trümmerlandschaft.

16.13 Uhr – Schluss, Abschied nehmen, weiter!

Cabo Covieiro. Musste sein.


Jetzt aber weiter!

Die ruhigere Südseite der Halbinsel.

16.53 Uhr – In der Hafenkneipe bei den spielenden und trinkenden Männern Limo und Kaffee und Toilette. Keine Steckdose gesehen. Der Handyakku ist ziemlich überfordert. Ich lade mit der PowerBank. Weiter.

Die eigentliche Festung am Hafen.

Zur Abwechslung mal wieder Bohlen. Ich stehe unter Strom und fahre sehr zügig, da, wo es geht.

17.17 Uhr – Perfekter Strand und die Halbinsel Peniche, die ich umrundet habe. Noch 35 km.

Wieder langsame Gemüsepiste.
18.02 Uhr – Eine gute halbe Stunde mit einem Leipziger Bikepacker erzählt, der in Hof vor 60 Tagen gestartet ist und 4000 km in den Beinen hat. Er hat eine recht hohe Übersetzung bei seiner 13-Gang-Schaltung, die vorne nur ein Ritzel hat. In verschiedenen Städten hat er mehrere Tage pausiert.
Noch 31 km.

18.14 Uhr – Etwas wie Toskana, diese Hügel mit Ackerbau und verstreuten Häusern und Dörfern.
18.25 Uhr – Mehrere Kilometer auf der Fernstraße mit über 40 km/h gebrettert. Dabei habe ich eine Abfahrt und damit sicher eine schöne Schotterpiste und Felsenküste verpasst. Jetzt wieder auf der geplanten Strecke. Noch 20 km. Also bin ich vielleicht doch vor 20.00 Uhr dort. Langsam werde ich immer hungriger.

18.38 Uhr – Ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann: Bank mit Tisch und Aussicht. Hier esse ich Müsli, dringend!

Von allem der Rest, Joghurt, Apfel, Müsli, Nussmischung, und dazu eine Tasse Wasser. Sieht gar nicht so schlecht aus.
19.00 Uhr – Weiter! 20 Uhr Ankunft ist hinfällig, aber die Essenspause musste sein!

19.30 Uhr – Unten liegt Maceira. Dort könnte ich auf einen Radweg am Fluss. Ich denke, ich bleibe auf der Straße.

19.39 Uhr – Ok, ich wäre durch die sicher spektakuläre Schlucht rechts vor mir gefahren. Aber, zu spät, heute.

Blick in die verpasste Schlucht.

19.45 Uhr – Dafür nehme ich in Porto Novo noch den Felsen bei kurz vor Sonnenuntergang mit. Noch 7 km. Machbar!

Definitiv eine Urlaubsgegend, mit Radweg und riesigem Parkplatz.

19.59 Uhr – Noch 4 km.

20.10 Uhr – Irgendwo da im Gewühl muss es sein.

20.16 Uhr – Ankunft! Puh, was für ein Ritt, was für ein Tag!
Bin an einem kleinen Café in dieser riesigen Feriensiedlung vorbeigefahren. Da werde ich hoffentlich was es
20.31 Uhr – Mist, die Reiseleitung hat ohne eigenes Bad gebucht. Nun denn.

22.28 Uhr – Mitternachtscarbonara, wie es bei uns heißt, wenn am Ende eines anstrengenden Tages diese simple, sättigende Speise serviert wird. Die Wirtin meinte, der kleine Salat sei genug. Hm, leider doch nicht.
Gegen den noch immer spürbaren Hunger nehme ich einen Erdbeerbecher.
Ich will noch ein paar geschichtliche Infos zu Óbidos ergänzen.
22.54 Uhr – Erledigt. Bezahlt ist auch nun zurück zu Unterkunft torkeln.
Gute Nacht!
Di 17.06.2025 – Santa Cruz – São Domingos de Rana – 71 km/1200 Hm
7.46 Uhr – Später Start heute, da das Frühstück erst um 8.30 Uhr angeboten wird. Jetzt schaue ich mal, ob das Bad frei ist.
8.32 Uhr – Beim Frühstück mit drei anderen Gästen. Ich hatte das Bad wohl für mich, war halt nur die Treppe runter. Geschlafen habe ich ganz gut, mit zwei Unterbrechungen. Das Sitzfleisch hat gestern etwas gelitten. Mal sehen, wie es sich heute so fährt.

9.24 Uhr – Aufbruch in einen wunderbar sonnigen Tag.

Heute nähere ich mich bis auf wenige Kilometer dem Zentrum von Lissabon. Davor liegen die portugiesischen Märchenschlösser bei Sintra. Das höchste liegt auf 450 m, daher in Summe die vielen Höhenmeter heute.
Unterwegs komme ich in Ericeira vorbei, das an der portugiesischen Surf-Küste liegt, die vom Cabo Carvoeiro, wo ich gestern war, bis zum Cabo da Roca westlich von Lissabon reicht. Da ich Sintra besuche, fällt Cabo Roca leider aus. Für Coimbra habe ich den weltbekannten Surfspot Nazare ausgelassen. Von dem waren die Jungs aus ECK auch als Nicht-Surfer sehr begeistert. In Ericeira gibt es häufig Wettbewerbe. Es ist das erste europäische «Surfreservat».

Heute könnten es eher viele Landschaftsfotos geben.

Blick nach Norden. Ein sehr schöner Platz für den Morgengruß: Ruhe, Sanftmut, Entspannung, Gelassenheit.

An Aussichtspunkten wie hier gibt es oft diese dreidimensionalen Karten, damit sich Blinde die Landschaft ertasten können.
9.43 Uhr – Ich biege in eine Staubpiste ein.

Ui, bin gar nicht richtig schwindelfrei heute Morgen.

Wasserrinnen und Sand erfordern volle Aufmerksamkeit.

10.04 Uhr – Jetzt wieder durch die Felder.

Nennt sich Eco Caminho do Sizandro.

10.15 Uhr – Schmaler Wasser- und Schilfstreifen.

10.48 Uhr – Gute, flache Hauptstraße, aber viel Verkehr. Mache immer wieder Stopps, lasse Autos vorbei, hole Luft.

11.04 Uhr – Nur von oben, aber sehr einladend. Auf Kilometer 20.

11.17 Uhr – Alles voller Surfbretter. Nach 22 km.

Auf der Klippe steht ein Surfer zum Gedenken an die Ernennung Ericeiras zum Welt-Surf-Reservat.

Blick von oben auf die Wellen und Surfer.

Blick nach Süden.

11.36 Uhr – In der Altstadt mag man es blauweiß.

Der Hauptstrand mit Fischereihafen. Bin etwa 20 m über dem Meer. Es gibt steile Straßen oder Treppen, um an den Strand zu kommen.

11.59 Uhr – Pause am Strand von Ericeira.
12.24 Uhr – Entspannt weiter.

In die Bucht fahre ich runter und dann weg vom Meer

12.58 Uhr – Hier mündet die Ribeira do Falcão. Auf Kilometer 34, nach 550 Hm. Also von beidem fast die Hälfte.

Und da muss ich wieder rauf.
11-13 %, geht, kostet aber Kraft.

13.19 Uhr – Eine von vielen alten Windmühlen, die hier auf den Klippen stehen.

13.31 Uhr – Kirchplatz in Assafora. Was ich jetzt brauche ist ein Supermarkt.
Sintra kann ich im Dunst schon vor mir sehen.

13.39 Uhr – Zur Überbrückung an der Tankstelle ein eiskaltes Sumol Laranja getrunken. Weiter.

Das Schloss zu dem ich hinauf will liegt auf der Spitze des Berges. Mal sehen.

14.11 Uhr – Beim Spar in São João das Lampas habe ich Haferflocken, Nussmischung, neues Mückentod-Gerät und eine kalte Limo bekommen. Die ist quasi auch schon leer. Auf Kilometer 43. Hier gegenüber gibt es schattige Bänke. Trotz lauter Straße wahrscheinlich sinnvoll, gleich hier Pause zu machen.

Es weht sogar ein angenehmes Lüftchen.
14.50 Uhr – Das tat gut. Mal gemütlich weiter.

15.20 Uhr – Nicht mehr weit bis nach Sintra und dem Villen-Hügel.

15.39 Uhr – Entlang der alten Bahnstrecke ist der Anstieg moderat.

16.07 Uhr – Vor mir das Siebengebirge von Sintra.

Der Palacio National de Sintra mit den zwei Kaminen der Palastküche. Sie wurden erst nach dem Erdbeben von 1755 gebaut. Im Nationalpalast von Sintra verbrachten die portugiesischen Könige seit dem 14. Jhd. die Sommermonate. Anfänglich war hier ein maurischer Palast.

Mal kurz erfrischen.

Klöster besichtigen Ja, Schlösser eher nein.

Gegenüber tobt das touristische Leben.

Alte Villen, hässliche Hotels, darüber der Palast. Ich fahre gegen die Einbahnstraße, die Polizei hat nichts gesagt.

16.42 Uhr – In Serpentinen geht es bergauf. Hier fahren sehr viele Zoes und noch mehr diese Touristen-Rikschas, mal knatternd, mal elektrisch.

Eher so eine kleine Quinta, wie man es hier zu nennen scheint.

Diese Dinger meine ich.

Das erspare ich mir. Liegt zu weit oben.

Das Ganze ist eine maurische Festung, Castelo dos Mouros, und kostet Eintritt. Sie war die Wache über Lissabon und die nördliche Küste.

Netter Securitas-Mann. Ich parke hier, laufe zu einem Aussichtspunkt. Um 17.30 Uhr wäre letzter Einlass und nur bis 18.00 Uhr. Ist mir zu hektisch. Vor dem Spaziergang habe ich eine Wasserflasche in einem Zug gelehrt.

Spektakulär der Ausblick zur Festung und über das weite Land. Wie die Katharer-Burgen in Südfrankreich.

Ist das Lissabon? Nein, sagte später der Securitas-Mann.

Mit etwas Rennerei wäre ich noch rechtzeitig gewesen. Na ja, ein anderes Mal.

Diese riesigen Felsblöcke sehen aus wie überdimensionale Kiesel. Es liegen davon sehr viele und sehr große hier oben am Grat.
Man hat die Festung im 19. Jhd. romantisch verklärt restauriert und um Türmchen und anderes ergänzt. Das war wohl zur Zeit, als Ferdinand II. auch den Nationalpalast Pena hat bauen lassen

Vom Palacio Nacional da Pena, der bunt bemalt über allem thront, habe ich nur winzige Ausschnitte über den Bäumen gesehen. Von St. Euphemia aus sollte ich es sehen, hat grad der Securitas-Mann nochmal gesagt.
Hier ist gerade Feuerwehr, Krankenwagen, Polizei. Eine Frau wird abtransportiert. Oh Mann, so schnell ist etwas passiert. Ich hoffe, es ist nichts Schwerwiegendes.

Etwas mehr zu sehen. Ich bin auf der Abfahrt. Mit 430 m Höhe ist der Siebengebirgsvergleich schon passend.

Hier wäre der Eingang zum Nationalpalast Pena. Fotos muss man sich dann im Internet (Wikipedia) anschauen.
Pena (Traurigkeit) geht auf den Namen einer auf dem Berg gelegenen Kapelle zurück, die Nossa Senhora da Pena geweiht war und später zu einem Kloster erweitert wurde. Das Kloster wurde durch das Erdbeben 1755 zerstört. König Ferdinand II kaufte das Gelände im 19. Jhd. zusammen mit dem Gelände der maurischen Festung und ließ den Palast aus privaten Mitteln bauen.
Pena gehört zum Weltkulturerbe. Richard Strauss war bei dem Besuch von den Gärten ganz überwältigt.
Der eklektizistische Stil von Pena inspirierte Ludwig II. von Bayern zum Bau von Neuschwanstein. Ah, also so herum und nicht anders herum.

Ich parke hier und laufe zum Aussichtspunkt St. Eufemia, 540 m laut Schild.
18.24 Uhr – Bin auf dem richtigen Weg. Der Wachmann kam im Auto an mir vorbeigefahren und hielt, um es mir nochmal genau zu erklären.

Am Aussichtspunkt.

Wirklich der Wahnsinn, der Blick über Lissabon. Da hat der Wachmann recht.

Blick nach Norden. Zwischen den Bäumen sehe ich einen Turm der Maurenfestung. Wahrscheinlich kann ich hier die ganze Tagesetappe sehen.

18.35 Uhr – Das waren sehr, sehr viele Stufen. Jetzt gleich wieder zurück.
18.48 Uhr – Das Rad ist noch da: puh! Weiter. Noch 13 km.
Unterkunft angeschrieben, dass es 20 Uhr wird.

Extrem steil auf Kopfsteinpflaster.

Nach Lissabon, passt!

19.07 Uhr – Noch 9 km.
19.22 Uhr – Teils Bauschutt-Piste an den Hinterhöfen vorbei durch das Vorstadt-Gewirr. Noch 6 km. Es kostet Nerven.

Jetzt durch die Felder. Noch 4,4 km.

19.44 Uhr – Ankunft – Ziemlich sehr am Ende. Der nette Hausherr hat auf Portugiesisch in eine Übersetzer-App gesprochen und mir alles erklärt. Frühstück um 8.00 Uhr.
Ich habe Hunger bis unter die Arme, wie man bei uns sagt. Und das Sitzfleisch tut ungefähr bis dahin weh!

Kleiner Salat, dann Tagliatelle.

Dann zwei Kugeln Eis, oder zwei Becher, wie es der nette Koch verstanden hat. Passte.
21.58 Uhr – Jetzt zurück und alles mal ein bisschen ausruhen. Vor allem sitzen würde ich gerne morgen wieder ein bisschen können. Glücklicherweise ist die Etappe mit 34 km ziemlich kurz. Das beinhaltet schon die Stadtrundfahrt.
Gute Nacht!
Mi 18.06.2025 – São Domingos da Rana – Lissabon – 35 km/250 Hm
7.04 Uhr – Draußen tobt der Verkehr. Da es mir egal ist, bin ich auch trotz des Krachs entspannt, wenn ich nachts mal wach werde. Nur der um halb zwei unter dem Fenster laut telefonierende Mann hat mich gestört. Er war aber schnell fertig. Mit der Klimaanlage habe ich das Zimmer etwas abgekühlt, dann aber alle Fenster geöffnet, da die Nachtluft schon frischer war.
Ob ich sitzen kann, werde ich beim Frühstück merken.
Gestern Abend habe ich noch lange Artikel in Wikipedia zu Lissabon gelesen und hier drunter zusammengefasst. Ich war erstaunt, wie gut es sich auf meine Stimmung ausgewirkt hat.
Morgen, das habe ich schon gesehen, stehen Fährfahrt, über 90 km und über 1100 Hm auf dem Zettel. Ob das so bleiben kann?
Von Warschau bis Madrid ist der Himmel wolkenlos. Wo ist es neblig trüb? Na? Klar, hier, wo ich bin! Es soll aber nicht regnen und auch wieder aufklaren, morgen, oder übermorgen, …
8.57 Uhr – Auf nach Lissabon!

Heute rolle ich zur Küste runter und dann am Ufer entlang in die Stadt.
Die Phönizier haben die Stadt ca. 1000 v. Chr. gegründet, die Römer kamen ca. 205 v. Chr. Kurz nach dem Erdbeben 472 begann die Herrschaft der Westgoten, denen die Mauren 719 folgten. Lissabon wurde Teil des Emirats von Córdoba. Es kamen Wikinger und norwegische Kreuzfahrer. Alfons I. eroberte es mit Hilfe eines Kreuzritterheers vom Zweiten Kreuzzug endgültig von den Mauren zurück. Alfons III. verlegte 1256 die Residenz von Coimbra nach Lissabon. Johann I. hat 1385 mit der Schlacht bei Aljubarrota (siehe frühere Etappe) die Eigenständigkeit Portugals gesichert. Sein Sohn, Heinrich der Seefahrer, legte um 1430 die Grundlagen für Portugals Stellung als Seemacht mit Lissabon als wichtigstem Hafen. Am 9.9.1499 wurde Vasco de Gama nach seiner ersten Indienfahrt ein triumphaler Empfang bereitet. Die 1503 gegründete Casa da India organisierte die Ausbeutung der Kolonien. 1580 eroberte Spanien das Portugal noch einmal für 60 Jahre für sich, wurde aber schließlich erneut vertrieben und Portugal wieder unabhängig. Besonders verheerend war das große Erdbeben 1755, das zehntausende Tote forderte und die Stadt zu zwei Dritteln zerstörte. Während der französischen Besetzung flohen König und Hofstaat 1807 nach Brasilien. 1910 wurde die erste Republik in Lissabon ausgerufen. 1921 putschten die Republikanischen Garden, 1934 kam der Diktator António de Oliviera Salazar an die Macht. 1974 war Lissabon das Zentrum der Nelkenrevolution die zum Sturz Salazars führte.
Meine Rundfahrt: Das Hieronymitenkloster und der Torre de Belem sind Weltkulturerbe. Kloster São Vicente von 1147. 1147 wurde auch mit dem Bau der Kathedrale begonnen. Am Praca de Comerico, dem großen Platz am Meet, komme ich auch vorbei. Das Castelo de São Jorge fahre ich auch noch an.

9.08 Uhr – Das war als ruhiges bergab rollen geplant. Jetzt machen die fleißigen Arbeiter grad eine Schotterpiste draus.

9.15 Uhr – Noch ein Stück Nationalstraße, dann sollte ich am Tejo-Ufer sein.

9.28 Uhr – Kettenpflege an einer freien Ladesäule.

Sehr schwül. Die Sonne kommt langsam durch. Sehr viele Schulklassen am Strand.

9.35 Uhr – Der Weg wird von Spaziergängern, Joggerinnen und Radlern benutzt. Gut, bin eigentlich der einzige Radler.
Gesäß Gerade Ganz Gut. Gut Gestimmt. – Um es mit Heinz Erhardt zu sagen.

9.45 Uhr – An jeder Ecke eine Festung.

Was man auf dem Foto gar nicht richtig sieht: Ich fahre auf einer vierspurigen Nationalstraße ohne Seitenstreifen. Sehr schnell, kostet aber Kraft.

9.57 Uhr – So weit so gut. Ich blicke bei Fotos mit der Sonne nach Westen, also zurück.

Fahrradstation mit Luftpumpe und Manometer. Das probiere ich mal.
Funktioniert, müsste vorne, wo ich kein Autoventil habe, knapp unter 4 bar liegen, also perfekt. Das Hinterrad hat ein Autoventil, da konnte ich vor einigen Tagen an der Tankstelle den Luftdruck genau passend erhöhen.

10.18 Uhr – Das war wohl mal die vierspurige Küstenstraße. Jetzt bietet die riesige Teerfläche viel Platz für Radler, Fußgänger und Sportevents.

10.29 Uhr – Der Torre de Belém, das Wahrzeichen von Lissabon. Leider eingerüstet. Der Himmel ist jetzt blau.

Denkmal für Gago Countinho und Sacadura Cabral, die als erste die Südatlantikroute von Lissabon nach Rio de Janeiro geflogen sind.

10.43 Uhr – Auf Kilometer 19. Links das vom Salazar-Regime errichtete Denkmal der Entdeckungen, das 1960 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer eingeweiht wurde.

Aus dem Schatten heraus fotografiert erkennt man mehr.

Die Sonnenseite mit anderen Herrschaften.

Und nun zur Stadt.

Hier muss ich wohl die Treppe nehmen. Hmpf!!!!!

Runter ist das Rad auf der Schiene gerutscht, ging aber. Hier muss ich es schleppen.

Die Schlange der wartenden Besucherinnen geht links bis fast zum Ende der Anlag. Prima: Erspare ich mir!

Die Hieronymitenklosterkirche ist wohl frisch renoviert.

Präsidialmuseum.

Mehrere große Parks liegen zwischen dem Ufer des Rio Tejo und der Stadt.

11.13 Uhr – Sehr eng mit den schmalspurigen Straßenbahnschienen. Ich halte alle paar hundert Meter an.

Unter der Autobahn liegt noch die Bahnstrecke auf der Brücke. Komoot sagt, ich möge doch hier wieder ein Stück auf der vierspurigen Straße fahren. Oh Schreck! Ich musste mehrere Minuten warten, bis sich eine Lücke auftat, in der ich auf die gegenüberliegende Spur kommen konnte.
11.39 Uhr – Ok, das war jetzt der erste sehr ungeduldige Autofahrer, in einer Zoe, der auf einer engen 10% steilen Kopfsteinpflaster-Straße unbedingt vorbei musste. Habe ihn natürlich gelassen, aber, ehrlich, zehn Sekunden hätte er langsam fahren müssen. Nun gut, weg ist weg.

Basilica da Estrela, geweiht als weltweit erste Kirche dem Heiligsten Herzen Jesu, siehe Alpenüberquerung im letzten Jahr. Es ist ein historisches Karmeliterkloster. Die Kirche wurde Ende des 18. Jhd. im Auftrag des Königspaares Maria I. und Peter III. gebaut, das gelobt hatte, eine Kirche zu bauen, wenn ihnen ein Sohn geschenkt wird.

Relativ voll, weil um 12 Uhr Messe ist. Sehr schöne, helle Kuppel.

12.06 Uhr – Begegnen sich zwei Straßenbahnen in Lissabon, sagt die eine …..

Musste mich mal grade orientieren. Ich bin grad im Viertel Estrela, fahre nach Misericordia und dann zum Dom und zur Burg.

Der Palast Sankt Benedikt ist der Sitz des portugiesischen Parlaments.

12.20 Uhr – Da muss ich glücklicherweise nicht hoch. Etwas Dunst in der Luft, der die Farben blasser erscheinen lässt.

Steil bergab. Das Kopfsteinpflaster ist sehr uneben und teils glatt.

Spätes zweites Frühstück vor der Kirche São Paulo. Längeres Telefonat mit zu Hause.

13.26 Uhr – Vor der Weiterfahrt fülle ich an einem Wasserspender, von denen es in der Stadt viele gibt, meine schon leere Flasche wieder auf. Mal weiter. Ins Hotel kann ich ab 14 Uhr.

Das Rathaus von Lissabon.

Und was machen die hier?

Am Praça do Comércio.

An den Seiten gibt es lange schattige Arkadengänge.

Im Rahmen der EuroPride finden hier an diesem Wochenende Konzerte statt.
Der große Platz öffnet sich direkt zum Meer, wie in Venedig und in Triest.

Nur auf ein Panoramafoto passen das Meer und der Bogen gegenüber.

Dieser Bogen steht am Anfang der Rua Augusta und wurde in einer ersten Fassung nach dem Erdbeben 1755 gebaut. Maria I. ließ ihn wieder einreißen. 1873 wurde dann eine zweite Fassung, die heute zu sehen ist, er auf.

Sehe ich da die Türme der Kathedrale?

Ja, das waren die Spitzen der Kathedralentürme. Sie wurde 1143 begonnen und ist die älteste Kirche Lissabons. Ohne Barock in der Fassade. Aber auch ohne Figurenschmuck. Es werden links, wo mein Rad steht, Boxen aufgebaut. Für Fronleichnam?

Blick in das eher dunkle Langhaus, in dem das weiße Chorfenster fast blendet. Die Kuppel liefert nur wenig Licht.
Sehr schöner romanischer Bau, mit Tonnengewölbe, sieben Joche lang bis zum Querschiff, wenn man den Turmbereich mitzählt. Es wird gerade fleißig geschmückt.

Blick in die Vierungskuppel und das nördliche Querschiff. Rechts der barock gestaltete gotischen Chor.

Es gibt einen Chorumgang mit sehr vielen Chorkranzkapellen. Links die Außenmauer des Chors, rechts die angebauten Kapellen. Der Chor wurde beim großen Erdbeben zerstört und wieder aufgebaut.

Auffallend breite Seitenschiffe.

Ankleidezimmer des Bischofs: Welche Mütze nehme ich denn heute?

Blick vom westlichen Hochchor ins Langhaus. Hinter mir ist die Fensterrose.

Man kann auf den kleinen Balkon raustreten.

Ein Museum ist auf der Empore im Triforium.

Auf der gleichen Ebene liegt der Kapitelsaal. Hier tagte das Domkapitel.

Eine ungeheuer wertvolle Monstranz, das wertvollste Stück des Kirchenschatzes.

Kurzer Stopp im Anstieg zum Burgberg.

Ein Auto hat es geschafft, sich auf einen hochfahrbaren Poller zu setzen. Nun geht hier nichts mehr. Etwas einfacher für mich, ohne Autos.

15.01 Uhr – Am Eingang zur Burgstadt.

Das Castelo de São Jorge kostet Eintritt mit langer Schlange.

Also spare ich mir das und rolle durch die vollen Gassen mit Kopfsteinpflaster wieder runter.

Mehr Platz ist hier unten in der Baixa de Lisboa. Die Rua Augusta verläuft parallel. Die ganze Baixa wurde in Rechtecken nach dem Erdbeben neu angelegt.

Noch mehr Platz. Auf dem Pferd sitzt Johann I., der die Kastilier in Aljubarrota geschlagen hat.

Sehr viel Platz. Auf der Säule hoch oben steht Pedro IV. Am hinteren Ende steht das Nationaltheater Dona Maria II.

Bestimmt eine berühmte Kirchenruine von 1755.

15.38 Uhr – Wahrscheinlich hat das große Erdbeben auch diesen Platz freigebrochen. Diese Straße muss ich noch etwa zwei Kilometer entlang bis zum Hotel fahren.

Noch 1,5 km. Der Streifen reicht mir, wird aber auch von Mopeds und rasenden Lieferräder sowie ausweichenden Bussen und Autos genutzt.

Die rasenden Lieferräder mit frisiertem Elektromotor nerven. Ohne zu treten zu müssen schießen sie mit sicher vierzig Sachen an mir vorbei.

15.54 Uhr – Ankunft am schicken Hotel mit der lauten Straße davor.
Das Zimmer ist sehr schön groß. Zur Straße und zur Sonne, aber das hilft mir jetzt beim Wäschetrocknen.
16.56 Uhr – Mit Waschen, Duschen und der Endentspannung fertig. Bin mal wieder dabei eingenickt. Heute geht es früh ins Bett und morgen wird um 7.30 Uhr gefrühstückt.
17.18 Uhr – Da ich schon so viel gesehen habe heute, muss ich nur noch zu Abend essen und lesen und entspannen. Jetzt gibt es erst einmal den Apfel mit Joghurt von heute Morgen.
19.01 Uhr – Ich habe lecker etwas am Schreibtisch im Zimmer gegessen und dann den Gutschein für einen Espresso eingelöst. Ich sitze noch in der Lobby, bin mit dem Korrekturlesen und der Sprite auch fertig. Jetzt ziehe ich los zum Abendessen. Mal arabisch vielleicht.

20.04 Uhr – Extrem lecker beim Habibi, der zu Recht sehr beliebt. Ich hatte Glück, dass ich einen kleinen Tisch draußen bekommen konnte. Inzwischen stehen mehrere Leute auf dem Bürgersteig, die auf einen Platz warten oder Essen mitnehmen wollen.
Zwei Frauen in der offenen Küche haben alle Hände voll zu tun.
Alkohol gibt es nicht. Als ein Gast am Nachbartisch aus seiner mitgebrachten Bierflasche trank, kam gleich der sehr nette Kellner und erklärte, dass das leider nicht geht. So habe ich es mir zumindest zurechtgelegt, als der Gast das Bier wegtat.
Die Straßen hier im Viertel hinter der Hauptstraße sind auch breit, aber baumlos. Alles voller Autos. Mit dem gelben Kabel auf dem Bürgersteig wird der Passat Hybrid neben mir geladen. Hier gibt es sehr viel Restaurants mit Speisen aus aller Herren Ländern. Gefällt mir gut.
Ich bin nach dem Menü noch nicht satt und habe noch eine Teigtasche mit Spinat bestellt.

Danach kommt Baklava und syrischer Kaffee. Den muss man in sehr kleinen Schlucken trinken hat mir der Kellner bedeutet. Der Kardamon im Kaffee erinnert mich an meine vielen Israel-Dienstreisen Ende der 1990er Jahre. Himmlisch!
21.11 Uhr – Habe mir um die Ecke noch eine Tüte Chips und ein Dose Bier gekauft. Habe echt noch Hunger. Dabei wird gelesen.
Also, Radfahren in Lissabon ist wegen des Kopfsteinpflasters, das an vielen Stellen gewellt oder löchrig ist, wegen der Straßenbahnschienen, der Baustellen, der Rikschas, und überhaupt wegen des sehr dichten Verkehrs in der Innenstadt und der Altstadt sehr anstrengend.
Morgen früh muss ich da nochmal durch. Hoffentlich geht es danach auf dem Südufer des Rio Tejo besser.
Waren wieder sehr viele Eindrücke und Fotos heute. Und Sevilla kommt ja auch noch…..
Gute Nacht!
Do 19.06.2025 – Lissabon – Setubal – 91 km/1070 Hm
6.50 Uhr – Bis um vier hatte ich das Fenster offen. Dann war es mir doch zu laut und ich habe es geschlossen, wobei, die Mechanik hakt, man kann es gar nicht sauber schließen. Egal, ich habe mit Klimaanlage dann auch ganz gut geschlafen.
Heute ist der letzte Tag mit mehr als 1000 Höhenmetern. Gerade zieht laut Wetterbericht ein kleines Regenband durch. Das gibt es doch gar nicht. Selbst in Schottland scheint die Sonne.
7.36 Uhr – Der Regen prasselt auf die Dachfenster des Frühstücksraums. Es herrscht grad großes Gedränge. Was wollen die alle so früh im Regen?

8.33 Uhr – Abfahrt.

Heute fahre ich erstmal zurück zum Rio Tejo und nehme die Fähre an das Südufer. Ich habe vor, zum Aussichtspunkt Cristo Rei mit der Christus-Statue hinauf zu fahren. Dann geht es über die Halbinsel zum Cabo Espichel. Die letzten Kilometer vor Setubal könnte ich oben über die Serra da Arrábida fahren, was sicher spektakulär wäre, aber es ist auch steil und anstrengend. Wenn Kräfte und Motivation passen, würde ich es machen.

8.45 Uhr – Auf dem Weg zur Fähre. Ein Lieferwagenfahrer gab mir an der Ampel ein sehr freundliches Daumenhoch. Das beflügelt doch gleich. Das nasse Pflaster ist mir etwas unheimlich. Ein Gastwirt nutzt das Regenwasser, um das Pflaster vor seiner Pizzeria zu wischen.
Die Straßen sind noch relativ leer.

8.56 Uhr – Der Mann am Ticketschalter war etwas gelangweilt. Für 2,05€ komme ich über den Rio Tejo nach Cacilhas. Abfahrt 9.10 Uhr.

9.00 Uhr – Finde ich ja immer unnötig aufregend.

Sicherer Platz für das Rad auf dem leicht schwankenden Boot. Für die kurze Überfahrt öffnet die Bar auf der Fähre nicht. Also kein Fähr-Kaffee-Foto.

Auf dem weißen Betonsockel steht die Christus-Statue zu der ich hinauffahren will.

9.21 Uhr – Perfekt, bin auf der anderen, also quasi der Beueler Seite.

Auch hier in Almada fährt eine Straßenbahn, aber anscheinend nicht so häufig.

9.36 Uhr – Auch hier kleine Fußgängerzonen und viele Straßencafés.

Casa da Cerca.

Ob der gute Mann bei Sturm nicht auch mal lahme Arme hat?

9.55 Uhr – Man wartet darauf, dass der Park um 10 Uhr öffnet. 10 km und 147 Hm habe ich schon.
Der Sockel ist 82 m hoch, die Statue selbst 28 m. Es ist eines der höchsten Bauwerke Portugals.
Gebaut wurde sie aufgrund eines Gelöbnisses der portugiesischen Bischöfe, die hofften, Portugal bliebe vom zweiten Weltkrieg verschont. Ende 1949 begann man mit dem Bau, zehn Jahre später war er fertig. Er ist inspiriert von der Christus-Statue in Rio de Janeiro.

Noch ein schneller Regenguss. Ich stehe unter der Klappe eines Souvenir-Kiosks. Habe im letzten Augenblick doch noch den Regenschutz auf den Sattel gezogen. So wird halt nur der Helm nass.

Die Brücke des 25. Aprils wurde 1966 als Salazar-Brücke eingeweiht. Die Bahnlinie, die in den Plänen vorgesehen war, wurde erst 30 Jahre später, 1996 bis 1999, gebaut.

In der Altstadt dürfte es regnen. Es hat vorhin auch einige Male gedonnert.

«Was er Euch sagt, das tut» aus Johannes, Kapitel 25, steht unter der Maria mit dem Rosenkranz.

Schwer beeindruckend wie sie da hinaufschaut.

Man kann das Entdecker-Denkmal und den Torre Belém sehen.
10.25 Uhr – Weiter, wahrscheinlich in den Regen hinein. Hmpf!

Ich erledige doch auch noch die erste Kaffeepause hier und nutze die sanitären Anlagen. Es fallen weitere Tropfen.
10.44 Uhr – Egal, weiter.

11.12 Uhr – Großspurig in Laranjeiro unterwegs.

Ab hier nasser Radweg. Nach 17 km.

11.25 Uhr – Kurze Verschnaufpause mit gelb blühendem Baum.

11.42 Uhr – Sehr voll, aber kurz drauf habe ich wieder den schmalen Seitenstreifen für mich. Auf Kilometer 24.

11.50 Uhr – Nun Bauschutt-Schotter-Loch-Piste. Fliesenscherben sind scharf. Bin froh, dass meine Reifen neu sind, und hoffe, dass sie das durchstehen.

12.13 Uhr – Nach 33 km. Auf der N-377 geht es sanft sehr schnell bergab. Mit den Autos komme ich, obwohl es eng ist, ganz gut klar.

12.21 Uhr – Es regnet. Ich stehe unter einer Pinie und warte mal zwei Minuten ab.
Noch 16 km bis zum Kap. Es scheint, dass da hunderte Leute hinwollen, da die Straße eigentlich nur dorthin führt und der Verkehr ganz schön stark ist.

13.04 Uhr – Nach einigen Kilometern Anstieg auf Wellblech-Piste sehe ich diese Windmühle vor mir. Hier müsste oben sein. Auf Kilometer 49, nach 562 Hm.

13.31 Uhr – Es scheint am Kap keine Restaurants zu geben. Daher habe ich einfach an der Straße das nächste genommen und esse mal etwas Ordentliches zu Mittag. Für die Zubereitung des Müslis, auf das ich grad keine Lust habe, hätte ich ja auch Zeit gebraucht. Dem Hotel melde ich gleich eine Ankunftszeit von 19 – 21 Uhr.

Alle hier im 20age bekommen Fritten, nur ich nicht. Dabei habe ich extra danach gefragt. Der Laden brummt. Habe es nochmal nachgelesen: Fronleichnam ist in Portugal doch Feiertag. Daher war heute Morgen erstmal nichts auf den Straßen los und danach dann sehr viel.

14.08 Uhr – Es sind noch etwa drei Kilometer bis zum Kap. Im Schatten ist es eher kühl. Und los!

14.16 Uhr – Den Schauer hätte ich natürlich grad noch im Restaurant abwarten können. Hier steht kein schützender Baum. Wird aber sicher nicht lange dauern.

14.20 Uhr – Da vorne ist auch schon der Leuchtturm.

Das Fort Nossa Senhora do Cabo, gebaut 1672, aufgegeben im 19 Jhd. Zu der Kirche wird weiterhin gewallfahrtet.

Blick Richtung Lissabon.

Eher eine Ruine.

Marien-Kapelle. Gebaut von zwei Männern, die geträumt hatten, dass Maria auf einem Esel hier zum Kap hochgeritten ist. Die Hufabdrücke sah man noch. Stellte sich raus, dass es Saurierspuren waren.

Leuchtturm und rechts unten der Ausguckposten.

Ich habe wieder zwei Kerzen angezündet, für alle hier und alle zu Hause. Dann habe ich gesungen, aufgeregt wegen der anwesenden Andenkenverkäuferin. Die lächelte mir zum Abschied aber sehr nett zu.
15.03 Uhr – Zum Leuchtturm.

Festung und Kirche von der anderen Seite.

Der Leuchtturm.

Der Ausguck ist mir zu weit. – Ach, was soll’s.

Sehr steile Südflanke.

Sehr gefaltete Westflanke.

Ah, dort steht das Rad im Gebüsch. Es so alleine stehen zu lassen, macht mich immer nervös. Ich bin dann eher etwas im Stress und will zügig wieder zurück. Wäre ja auch gar nicht gut, wenn Rosinante etwas zustoßen würde.
15.39 Uhr – Mal langsam weiter.
16.03 Uhr – Zurück zum Restaurant und der Windmühle musste ich den gleichen Weg. Jetzt geht es Richtung Osten mit der Sonne mal zur Abwechslung im Nacken. Der Buff auf dem Kopf sollte mich schützen. Der Schweiß rinnt. Sitzen geht.

16.28 Uhr – Casteilo de Sesimbra bei Santana, noch 30 km und 400 Hm.

16.35 Uhr – Das ist der Bergrücken an dessen Südflanke ich zu einem Aussichtspunkt hochfahre.

17.04 Uhr – Das erhoffte Café an der Straße mit einem sehr netten Wirt, der genug Englisch spricht.
Oh, das ist keine Apfelschorle sondern Cidre mit 4,5% Alkohol. Oh weija! Schnell beide Wasserflaschen nachfüllen lassen zum Verdünnen.
17.11 Uhr – Es sind 34° C im Schatten, mal endlich so warm wie zu Hause.

Und gleich auf die Piste.

17.22 Uhr – Einsame, stille, heiße Piste. Nicht einmal Grillen zirpen.

17.41 Uhr – Auf der N-379-1 steige ich mit 4 bis 9% an. Wobei, muss ich die 4,5% vom Cidre nicht drauf addieren? Sitzen geht, Schweiß läuft mengenweise sobald ich stoppe. Weiter.

17.48 Uhr – Um die schmale Westseite des Bergrückens bin ich herum, jetzt geht es in die lange Südflanke. Das Meer ist schon zu sehen. Auf 226 m Höhe, also völlig unspektakulär, aber toll! Noch 19 km und 260 Hm.

17.58 Uhr – Natürlich habe ich mich gestern und heute Morgen gefragt, warum ich auf diese Klippenstraße hinauf will. Na, jetzt weiß ich es.

Habe einer indischen Familie, die bei Lissabon lebt, ein Gruppenfoto gemacht. Sehr nett gequasselt.

Fantastisch, der Blick auf die Buchten, auf die Halbinsel Tróia und die Hänge der Serra da Arrábida.

Convento de Nossa Senhora de Arrábida. Ein portugiesisches Bergkloster. Oben links hat der Wald einen Knick, da muss ich wohl noch hinauf.

Die Halbinsel Tróia.

18.31 Uhr – Anstieg mit 9 bis 11%. Bei 33° C im Schatten. Kann aber nicht mehr weit sein bis zur Passhöhe.

1836 Uhr – Die indische Familie und alle stoppen natürlich auch hier, kurz vor dem Pass.

18.49 Uhr – In Ruhe telefoniert, noch ein Foto gemacht und weiter.

Ich bin auf 385 m Höhe, wahrscheinlich auf dem Scheitelpunkt der Straße. Sie führt weiter zu den Sendemasten.

Gegen die Sonne nach Norden zum Rio Tejo, der vor Lissabon ein sehr breites Becken bzw. eine Bucht füllt.

19.01 Uhr – Bin hier genau auf dem Kamm. Noch 14 km.

19.11 Uhr – Am Miradouro Norte mit Blick nach Lissabon. Ich bilde mir ein, dass ich die Christus-Statue gesehen habe.

Mit fast 60 km/h runter. Die Sandbank rechts ist schon irgendwie irre, wie sie da liegt.

19.25 Uhr – Ein sehr großes Zementwerk. Noch 6,5 km. Kopfschmerzen.

19.31 Uhr – Strand aus der Nähe, Höhe 15 m.
Der Camper überholt mich als ihm ein Bus entgegenkommt. Klar weicht er zu mir rüber aus und ich hätte ihn mit der Hand erreichen können, so nahe kam er mir. Boah, ich muss mittig fahren bei Gegenverkehr, sonst passiert so etwas zu oft. Sch…!!!

19.50 Uhr – Das Fahren auf der Mitte meiner Spur hat prima geklappt. Ich blockiere dann bei Gegenverkehr zwar das Überholen für die Autos hinter mir, aber wenn ich dann mal rechts rausfahre, um sie vorbeizulassen, bedankt man sich.
Hier am Hafen in Setubal ist richtig was los. Ein Restaurant am anderen. Noch 500 m zum Hotel.

19.56 Uhr – Ankunft am Hotel. Was für ein Tag!

21.00 Uhr – Die Wäsche hängt im Wind und ist hoffentlich nachher noch da.

21.20 Uhr – Nach dem griechischen Salat gibt es Thai-Reis.
21.50 Uhr – Noch schnell in die Eisdiele.
In Setubal waren übrigens schon die Kelten, die Phönizier, die Römer, die Germanen, die Westgoten, die Mauren und die Portugiesen. 1217 wurde die Stadt von Alfons II. mit Kreuzrittern aus dem fünften Kreuzzug den Mauren wieder weggenommen. Der Hafen war zur Zeit der großen Entdeckungen sehr bedeutend, viele brachen von hieraus auf. Es gibt viele alte Herrenhäuser, Kirchen, Steinbrunnen und ein Aquädukt. Im Museum der Arbeit gibt es eine Dauerausstellung zu Geschichte der Konservendose, die für die hiesige Nahrungsmittelindustrie sehr bedeutsam war. Auf dem Kalkboden wird, wie im Mittelmeerraum, Muskateller angebaut.
23.08 Uhr – Alles hat super geklappt heute. Den Regen habe ich schon wieder vergessen. Die Statue, das Kap, die Serra, das waren schon richtige Highlights. Den Morgengruß, den ich noch am Kap machen wollte, ist in der Aufregung über das alleine stehende Rad untergegangen. Dafür war das Singen sehr schön.
Bin sehr froh, dass das Sitzen wieder gut ging, sogar auf dieser sehr langen Etappe. Die Lippe ist übrigens länger schon wieder heil. Krämpfe hatte ich letzte Nacht auch keine. Das darf so bleiben. Und mit der Hitze bin ich sehr gut klargekommen. Da müssen dann nur genug Bars an der Straße liegen. Inzwischen habe ich etwa 2.150 km auf dem Tacho.
Zur Abwechslung wäre eine langweiligere Etappe auch mal wieder ok.
Frühstück gibt es morgen ab 6.30 Uhr. Also stelle ich den Wecker auf 6.00 Uhr. Ich kann morgen ab 14 Uhr auf das Zimmer. Vielleicht wird es ja mal eine frühe Ankunft.
Gute Nacht!
Fr 20.06.2025 – Setubal – Santiago do Cacém – 64 km/460 Hm
6.17 Uhr – Mensch ist das früh! Aber ich habe ganz gut geschlafen. Draußen ist noch wenig Verkehr und kein Gerede.
Die Fähre fährt, wenn ich das richtig verstanden habe, morgens stündlich jeweils um halb, ab zehn Uhr dann halbstündlich. Ich möchte die um 8.30 Uhr nehmen.
Für heute und die nächsten Tage ist warmes und trockenes Wetter angesagt. Bin mal gespannt.
Beim Verlassen des Zimmers habe ich noch einen letzten Kontrollblick ins Bad geworfen. Eine gut 10 cm lange Schabe huschte durch das Bad. Ich habe sie noch unter einem Glas gefangen. Gut, dass ich sie nicht abends gesehen habe.
7.58 Uhr – Abfahrt in einen sonnigen Tag. Erstmal zur Fähre.

Heute geht es ziemlich flach zu. Erst am Ende kommt eine längere Steigung nach Santiago do Cacém hinauf. Ich fahre fast ausschließlich Straße und habe nur zwei kleine Orte unterwegs, die ich zu Verpflegungszwecken anfahre. Die Etappe beginnt wieder mit einer Fährfahrt zur Halbinsel Tróia.

Ticketoffice gefunden.

Zwei Schweizer Reiseradler aus Stein am Rhein, eingeflogen über Porto. Das grüne Riesending ist unsere Fähre.

Setubal.

Links Tróia, rechts die Serra, die ich gestern gefahren bin.

9.00 Uhr – Pünktliche Ankunft nach durchgequasselter Überfahrt. Jetzt mal ruhig weiter.
Nur noch 60 km, da bei dem Navi die Fährfahrt ja auch gezählt wird.

Sanddüne, aber gut fahrbarer Radweg.

9.21 Uhr – Der urplötzlich buchstäblich im Sande verläuft. Leichter Gegenwind, daher treibe ich es nicht über 20 km/h.

9.41 Uhr – Links, beim Blick zurück, halten Bäume den Sand fest. Im Dunst ist die Serra noch ganz schwach zu sehen. Auf Kilometer 19.
Erst in 8 km kommt mal eine Abbiegung.

Reisfelder bei Freguesia do Carvalhal.

Auf einer großen Fläche.

9.58 Uhr – Ich zähle sechs Storchennester, links außerhalb des Fotos sind weitere fünf

10.23 Uhr – Störche im Reisfeld.

11.01 Uhr – Kaffee, Limo und Pastei da Nata in Carvalhal. Weil es auf der Schnellstraße gerade so gut lief, bin ich zuerst an der Abbiegung vorbeigefahren und musste mir einen neuen Weg in den Ort suchen.
11.12 Uhr – Jetzt bin ich auf die N-261 nach Santiago da Cazém eingebogen und kann ihr bis zum Ziel folgen. Einen kleinen Ort will ich noch für einen weiteren Kaffee anfahren, falls ich nicht wieder die Abfahrt verpasse.

11.50 Uhr – Mehr gibt es nicht zu sehen. Inzwischen habe ich ernsthaft Hunger. Eine Picknickbank im Schatten, frei natürlich und ohne Gestank etc, wäre jetzt toll!
Noch fünf Kilometer bis Melides. Das muss ich irgendwie schaffen.

12.25 Uhr – Ich habe es irgendwie geschafft, der Joghurt leider nicht. Das Döschen war undicht. Also gibt es Müsli mit Wasser.
12.47 Uhr – Nun ja, ich sitze hier auf einer Bank neben einem Café und den öffentlichen Toiletten. Vor mir am Baum habe ich die Müslidose, die Kaffeetasse und das Pulver zum Düngen an den Baum gespült. War keine gute Idee. Kommt ein Mann, der mich wohl beobachtet hat und findet es wahrscheinlich nicht so toll. So habe ich zumindest seinen Gesichtsausdruck und seine Sprechweise interpretiert. Wahrscheinlich hätte ich alles auch gut im Toilettenhäuschen abspülen können.
Eigentlich wollte ich jetzt im Café noch Limo und Nachtisch nehmen. Danach ist mir jetzt aber unter den Augen dieses Mannes nicht mehr so.
Noch 17 km bis zum heutigen Ziel. Mal weiter.

13.13 Uhr – Hier werden die Korkeichen noch entkorkt. Jorge y Ruben stand auf einer.

13.37 Uhr – Zweite Café-Pause mit Baguette, Kaffee, Limo. Das tut gut!
Es gab nur Sumol Ananás. Das hat nicht viel Geschmack, finde ich. Sumol Laranja mag ich lieber.
13.58 Uhr – Wasser nachgefüllt, Haare nass gemacht. Die letzten 9 km mit Anstieg, dann aufs Bett und ausruhen.
14.22 Uhr – Schon auf einer beachtlichen Höhe von 132 m angekommen. Fühlt sich anstrengend an, was wohl weniger an der Hitze von 35° C im Schatten liegt, sondern eher daran, dass ich meine, die flache Steigung könne man mit hoher Geschwindigkeit fahren. Also, einen Gang runterschalten.

14.30 Uhr – Klingt wie ein Fluch aus Harry Potter. Mal sehen, ob ich dagegenhalten kann.

Der Wasserturm schaut links über die Bäume. Mal sehen, was hier gebaut wird

Sieht schlecht aus. Links hoch zum kleinen Bahnübergang.

Sieht auch schlecht aus. Tja, hier wird schwer gearbeitet.

14.44 Uhr – Juchuh, ich bin durchgekommen! Auf meiner Seite standen auch noch zwei Männer. Einer fragte auf Englisch, ob ich rüber wolle. Klar! Er meinte, das sei kein Problem, nur auf einen durchfahrenden Zug müsse ich genau schauen. Alle zehn Mann haben kurz mit Baggern und Schaufeln und allem innegehalten, um mich durchzulassen!
Ich war so erfreut und erleichtert, dass ich den Mann, der in seiner Hofeinfahrt stand und zuschaute, angesprochen habe. Die heutige Unterkunft kenne er, die sei gut. Noch 300 m.

15.01 Uhr – Ankunft. Ich bin einfach mal die Treppe hoch und habe gerufen. Eine Frau kam und sagte, ich solle ins Restaurant gehen, Isabel spreche Englisch. Also bin ich ins Restaurant, wo Isabel und ihre Eltern zu Mittag aßen. Ihr Bruder, auch um die 40 oder 50, durfte mir das Zimmer zeigen. Das Rad darf auf eine Außenterrasse. Abendessen ab 19 Uhr im Restaurant. Frühstück in der Bar gegenüber ab vielleicht sechs.
15.17 Uhr – Jetzt die Wäsche etc.
17.14 Uhr – Die Wäsche habe ich auch auf die Außenterrasse gehangen. Dort sind Wäscheleinen. Bei der Endentspannung bin ich mehrfach eingeschlafen.
Die Aussicht von der Burg zum Meer soll so schön sein, dass man nach dem Zweiten Weltkrieg begann den Ort auch Sintra des Alentejo zu nennen. Dann mache ich nachher doch noch einen Gang.
Morgen stehen wieder etwa 90 km auf dem Zettel, da werde ich wohl eher früh ins Bett und früh aufstehen.

18.11 Uhr – Sehr schöne Aussicht vom Burgberg zur Neustadt.

Blick auf die Industrie- und Hafenstadt Sines, die ich bewusst umfahren habe. Im abendlichen Gegenlicht ist das Meer nur zu erahnen.

Hier sieht man die Spiegelung der Sonne auf dem Meer. Wirklich eine sehr schöne Aussicht!
Die Burg wurde, klar, von den Mauren gebaut. Die Mauer und die neun Türme der Festung sind fast vollständig erhalten. Sie ist 190 m lang und gut 50 m breit. Im inneren der ziemlich großen Anlage befindet sich heute ein Friedhof..

Richtung Osten, dorthin fahre ich morgen weiter.

Blick nach Norden, von wo ich heute gekommen bin.

An der Kirche endet unser Rundgang. Es ist gerade Messe, daher keine Besichtigung.
18.58 Uhr – Im Coviran habe ich einen Apfel und vier Naturjoghurt bekommen. Ich hoffe, die bleiben bis zur Pause ganz.
Habe ich einen Hunger!!!!

Schöner kleiner Park. Natürlich führt der Jakobsweg hier entlang.
19.19 Uhr – Sitze im Restaurant der Unterkunft. Die Bestellung ist aufgegeben. Oliven und Brot zur Überbrückung. Das Bier steht auch schon da. Das Wasser fehlt noch; egal.

20.32 Uhr – Das war sehr, sehr gut! Danach gab es Creme Catalan und Espresso. Jetzt noch ein zweites Bier, dann gehe ich ins Bett. Es ist voll und laut hier, Familien mit Kindern, Junge und alte Leute, eine sehr schöne Atmosphäre. Dabei kann ich mich wunderbar auf meinen Krimi konzentrieren.

Sehr dichte Wohnbebauung bei den Schwalben. Hier gibt es offensichtlich ein großes Nahrungsangebot.
21.16 Uhr – Die Bar öffnet morgen schon um sechs. Dann peile ich mal sieben Ihr für das Frühstück an. Von draußen kommt noch Familienlärm, aber ich verstehe ja kein Wort und ich weiß, dass bald Ruhe sein wird. Jetzt lese ich noch.
Die Strecke war heute ziemlich langweilig, aber das ist auch ok. Morgen, heißt es in der aktuellen Vorhersage, kommt der Wind aus Nordwest. Der könnte mich anschieben. Das fände ich toll!
Gute Nacht!
Sa 21.06.2025 – Santiago do Cacém – Odeceixe – 92 km/680 Hm
6.18 Uhr – Die Nacht war etwas unruhig. Draußen wurde noch länger lautstark gesprochen. Dann ist auch das Bett sehr schmal und ich bin beim Umdrehen oft wach geworden. Nun ja, aber acht unruhige Stunden sind trotzdem ganz gut. Jetzt beginnt der Verkehrslärm.
Keine Krämpfe, keine Kopfschmerzen, das ist soweit alles in Ordnung.

7.02 Uhr – Die Frau an der Theke im Café spricht nur Portugiesisch und ich weiß immer noch nicht auswendig, was ich bestellen muss. Peinlich. Und das am frühen Morgen. Aber dann kam eine zweite Frau, die Englisch spricht. Und ein Gast hat auch geholfen. Jetzt gibt es also wieder Toast mit Käse und Schinken und dazu etwas Süßes.

8.05 Uhr – In der Bar an meiner Unterkunft ist noch alles geschlossen. Ich bin fertig und radle mal los.

Heute habe ich wieder eine ordentlich lange Strecke mit viel Straßenverkehr vor mir. Ich fahre zuerst Cacal do Alentejo an, dann Vilanova de Milfontes. Für dieses Städtchen müsste ich einen drei Kilometer langen Abstecher machen. Mal sehen. Ab dort bin ich im Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina. Über die Dörfer entlang der Steilküste erreiche ich Odeceixe.

8.13 Uhr – Ein letzter Blick zum Burgberg.

8.39 Uhr – Morgengruß auf dem Kamm mit Blick zum Meer und über die Wälder: Kraft, Bei-mir-bleiben, Verbindung, Freundlichkeit.
Ich bin auf 249 m Höhe. Bald geht es bergab, nehme ich an. Sehr wenig Verkehr, was unglaublich angenehm ist. Ich höre den Wind, Vögel, mehr nicht.

9.00 Uhr – Sieht aus wie in der Savanne. Noch immer auf 190 m Höhe.

9.10 Uhr – Der Blick wird etwas freier.

Korkeichentunnel.
9.24 Uhr – Nach 22 km ist die ruhige gewundene und wellige Nebenstraße zu Ende, und ich komme auf eine breit ausgebaute Nationalstraße, allerdings ohne Seitenstreifen. Ich kenne mich damit aber inzwischen aus und. nehme es gelassen.

9.59 Uhr – Nach 29 km. Es läuft super! In Cercal do Alentejo gab es im Supermarkt endlich wieder den guten Nussmix mit Rosinen für das Müsli. Außerdem habe ich eine 1,5 l Flasche Fanta Orange gekauft. Einen Joghurt hatte ich gestern Abend in die Kaffeetasse gestellt. Den habe ich gerade gegessen. Er war unbeschädigt. Vielleicht haben die beiden letzten die Schotterpiste nicht vertragen.

10.3 Uhr – Ich verlasse die Hügel. Es gab mehrere Toskana-Blicke, die ich auf der Abfahrt gerne fotografiert hätte, aber es gab keine guten Stellen zum Anhalten.

Sehr schön hier.

10.52 Uhr – Nach 44 km. In Vilanova de Milfontes.

Der Platz vor der Festung.

Der Blick über die Mündung des Rio Miro. Ganz wunderbar!

11.21 Uhr – Die Verkäuferin war begeistert von meiner Wahl. Bin gespannt.
Der Italiener aus Mailand neben mir hat den gleichen Kuchen genommen. Die Verkäuferin hat ihn mit großer Begeisterung nach draußen gebracht. Das italienische Paar ist für vier Tage in Portugal.
Auch das deutsche Paar am dritten Tisch in der Reihe isst Kuchen. Die Verkäuferin ist völlig aus dem Häuschen. Der Kuchen war ordentlich mächtig. Sollte für 30 km reichen.
11.43 Uhr – Der kleine Umweg nach Vilanova hat sich sehr gelohnt! Weiter.
Am Supermarkt im Ort standen zwei Reiseradler. Sie grüßten auf Deutsch zurück und sind auf dem Weg nach Süden. Vielleicht trifft man sich nochmal.

11.57 Uhr – Von der Brücke über den Rio Miro.
Ich habe mit 46 km die Hälfte der Kilometer und schon über die Hälfte der Höhenmeter. Läuft super gut!

Richtung Osten über den Rio Miro geblickt.

Die Stadt liegt gegenüber auf der Ebene. Die Schlucht des Flusses ist gar nicht zu sehen.

12.11 Uhr – Da vorne am Busch endet der super schöne breite Seitenstreifen, den ich für ein Par Kilometer hatte, und ich muss zu den locker mit hundert Sachen fahrenden Autos und LKWs. Hmpf.

12.18 Uhr – Das war super schnell. Zur Entspannung nun etwas Piste.

12.27 Uhr – An mehreren Stellen war der Sand so tief, dass ich gerade so noch weiterkam. Ich hoffe, dass im Ort die Teerstraße wieder beginnt.

Gleich zwei alte Windmühlen in Longueira.

Die zwei jungen Niederländer wollen graveln, sind aber immer wieder im Sand steckengeblieben.

12.54 Uhr – Gemüseanbau im großen Stil und ab hier viel unter Plastik.
Auf Kilometer 60. Mit ordentlichem Wind von schräg hinten geht es mit 25 km/h sehr zügig voran.

13.15 Uhr – Am Cabo Sardão. Das Meer schaukelt nur ein bisschen und trotzdem ist es ein Getöse an diesen Felsen. Die grauen Brocken sehen aus wie mit dem Riesenmaul auftauchende Wale.

Den beiden Störchen scheint es zu gefallen.

Die Steinplatte steht senkrecht.

Blick nach Süden.

Es schwappt wirklich nur ein bisschen, das Meer, und es sieht gigantisch aus.

13.49 Uhr – Wellige Gemüsepiste, aber der böige Rückenwind macht es doch angenehm.

14.08 Uhr – Porto das Barcas mit kleinem Fischerhafen rechts in der Bucht.

Tolle Klippen.

Nach Süden auch.
Nur noch 20 km. Ich kann also in Ruhe Müslipause machen, brauche aber wenigstens eine Bank, oder sowas.

15.27 Uhr – Ich bin noch bis zu dieser wunderbar ruhigen und schattigen Plattform gefahren, die direkt an der Straße und den Dünen liegt, habe das Müsli zubereitet und Kaffee gekocht. Eigentlich wollte ich auf das Wasser blicken, aber dafür habe ich keine Stelle gesehen.
Da sehe ich doch den Schweizer von gestern auf der Fähre vorbeifahren.
Ich saß nicht lange, da hielt eine Niederländerin mit ihrem Bulli an, lief ein Stück in die Dünen und setzte sich mit auf die Bank. Als ich gerade mit der Holländerin im Gespräch war, kam die Schweizerin, die grad stinksauer auf ihren Mann war und Dampf ablassen musste. Dann haben wir zu dritt, später zu zweit noch eine ganze Zeit gequatscht. Wohl eine ganze Stunde, wie ich grad sehe.
Währenddessen fuhren die beiden jungen Niederländer auf den Gravelbikes vorbei und später das deutsche Paar aus Vilanova.
Eine sehr kommunikative Bank, die ich mir da gefunden habe.

15.40 Uhr – Die beiden Schweizer übernachten hier in Zambujeira do Mar. Eine ganz tolle Bucht.

Die Wellen rollen rein in den Sandstrand

15.53 Uhr – Herrlich bunt hier. Nur noch 16 km. Ich rolle mal weiter, auch wenn ich mich nur schwer lösen kann.

16.02 Uhr – Runter ans Wasser und jetzt wieder steil rauf auf die Klippe. Hmpf.

14% Steigung auf diesem Verbundpflaster mit Löchern. Wow, einfach Sch…. Aber ich bin fast oben. Geht ja dann doch irgendwie.

16.14 Uhr – Die Kette möchte nicht mehr vorne auf ein größeres Ritzel. Das ist jetzt echt doof. Habe mal Ballistolöl in den Schalthebel gesprüht.

16.22 Uhr – Es war nur die Befestigung vom Spiegel, die den Griff blockiert hat.
Noch einmal die Klippe runter und wieder rauf, aber wohl auf Teer.

16.27 Uhr – Super schöne Strandbar. Aber ich muss wieder auf diesem blöden Lochpflaster fahren. Auch runter! Das ging nur mit 5 km/h, sonst zerrüttelt es einem das ganze Rad. Hmpffff!
16.42 Uhr – Da käme noch einmal eine Bucht, steil auf beiden Seiten. Das brauche ich heute nicht mehr. Ich bleibe auf der Hauptstraße.

16.53 Uhr – Glatter Teer und starker Rückenwind, das läuft super.

Lange, schnelle Abfahrt.

17.02 Uhr – Noch 1 km. Rechts liegt Odeceixa.

17.07 Uhr – Ankunft.
18.27 Uhr – Die Wäsche hängt draußen auf einem Wäscheständer der Unterkunft. Jetzt laufe ich zum Supermarkt, dann zum Restaurant. Denn, wie immer, ich habe einen unglaublichen Hunger.
19.44 Uhr – Den Einkauf im Supermarkt habe ich zügig erledigt, sogar inkl. Chips und Limo als Aperitif. Das vom Gastgeber empfohlene Restaurant ist leider heute ausnahmsweise geschlossen. Nun sitze ich in einer sehr guten Alternative bei meinem ersten Glas Weißwein seit langem und habe den gemischten Salat schon gegessen.

20.44 Uhr – Und dann noch Caramel-Creme zum Nachtisch: köstlich.
Jetzt schlendere ich mal zurück.

21.02 Uhr – Blick Richtung Meer und Sonnenuntergang. Morgen radle ich zuerst zur Mündung des Rio Seixe.

Bin oben über dem Ort an der Windmühle.

Sehr schöner Blick über den abendlichen Ort in einer Kurve des Flusses.
22.03 Uhr – Heute fehlte mir eine schöne Aussichtsbank auf der Klippe mit Blick auf das tosende Wasser. Dem hätte ich gerne noch weiter zugeschaut. Morgen habe ich dazu vielleicht noch einmal Gelegenheit.
Es gibt jetzt wieder ein sehr internationales Touristengemisch, das viele Kommunikationsmöglichkeiten bietet. Es sind mehr Reiseradler unterwegs, aber auch immer wieder Rucksackwanderer, meist ohne Jakobsmuschel.
Morgen habe ich «nur» 76 km und wieder Wind von Nordwesten, der von seitlich hinten kommt, nachmittags wieder kräftig. Sollte passen, auch die Temperatur von etwa 25° C im Schatten.
Gute Nacht!
So 22.06.2025 – Odeceixe – Cabo São Vincente – Sagres – 76 km/815 Hm
7.07 Uhr – Jetzt könnte ich noch eine Stunde weiterschlafen.
8.31 Uhr – Drei Tassen Kaffee, Müsli, zwei Brötchen und ein kleines Croissant später fühle ich mich gut gestärkt für die heutige Etappe.
Eine Wanderin war auch so früh beim Frühstück. Es gibt hier den Fischerweg und den Historischen Weg. Die Frau ließ eine Tasche hier, als sie loslief. Der Wirt kümmert sich wohl um den Transport.

8.57 Uhr – Abfahrt in einen sonnigen, nicht zu warmen Morgen.

Heute fahre ich über eine Reihe von kleineren Orten in Richtung Cabo São Vincente, dem südwestlichen Kap Portugals an der Algarve. Es gibt, wie man am Höhenprofil sehen kann, zwei tiefere Taleinschnitte, der erste auch mit einer anschließenden rot markierten steileren Steigung.

9.05 Uhr – Blick zurück auf den Ort. Wind von vorne vom Meer bremst mich.

9.08 Uhr – Kurzer Anstieg, bin außer Atem. Sollte es viel ruhiger angehen. Die Weste ziehe ich wieder aus.
Sehr schöne Stelle für den Morgengruß: Kraft, Gelassenheit, Freude, Langsamkeit.

9.22 Uhr – An der Mündung des Rio Seixe. Wieder ein wunderbarer Sandstrand mit sehr regelmäßig einlaufenden Wellen.

9.41 Uhr – Sehr flach hier oben. Man hat mir die Straße extra frisch geteert.

9.54 Uhr – Auf der neuen Straße war viel Verkehr. Ohne Mittellinie hupt man mich aus dem Weg. Jetzt bin ich auf einem geteerten Feldweg und genieße die Ruhe.

10.03 Uhr – Ich fahre ein Dreieck mit der Hauptstraße auf die ich jetzt wieder zufahre, mit Blick auf die Berge im Hinterland.

10.19 Uhr – Der schmale Seitenstreifen reicht mir. Mit fast 30 km/h geschoben vom Wind sause ich dahin, statt auf einer Sandpiste Schlaglöcher zu umfahren.
Jetzt 80 m in ein Tal und wieder raus.

Dort hinauf nach Aljezur geht es jetzt.

Tja, links wie geplant oder rechts mit den Autos? Natürlich wie geplant!

10.35 Uhr – Alles klar, hier ist ein Haus eingestürzt. Da geht es tatsächlich nicht weiter.

Also 18%, geht ja für ein Stück, kostet aber Kraft und Konzentration. Oben hat ein Autofahrer gewartet und mir zugeschaut, da ich ziemlich die ganze Breite der schmalen Strecke brauchte. Es gab einen Daumen hoch von ihm.

Aljezur, mitten drin.

10.52 Uhr – Kurz vor dem Kastell. Schon alles sehr steil und auf Kopfsteinpflaster. Das ist mühsam.
Klar, das Kastell wurde natürlich von den Mauren, im 10. Jhd., erbaut. 1249 war es die letzte Burg die von Paio Peres Correira im Rahmen der Reconquista eingenommen wurde. Der Name Algarve leitet sich übrigens von Gharb al-Andalus ab, wie die Provinz unter der Maurenherrschaft hieß.

In etwa bei den roten Häusern unten am Fluss war wohl im 15. Jhd. ein wichtiger Hafen, der der Stadt Bedeutung und Einkünfte brachte.

Blick nach Norden, von wo ich gekommen bin.

Noch ein Panoramafoto und mal weiter.

11.34 Uhr – Auf Kilometer 27. Nach einem schnellen Stück Hauptstraße radle ich nun durch den einsamen Eukalyptus-Wald. Die Schlaglöcher sind bei den Lichtverhältnissen nur schwer auszumachen. Aber es ist gut hier, kühlender Wind von schräg hinten, Schatten. Nur die Bar sollte bald kommen.

11.43 Uhr – Da ist eine EV-1 Schild! Ich habe nur die Abschnitte dieses Fernradwegs gewählt, die mir anständig fahrbar erschienen. Ich kam von rechts, der Radweg von links, wo es recht sandig aussieht.

Lose Steine, Wellen, das ist nur mit maximal 10 km/h zu fahren. Hmpf!

11.56 Uhr – Geht noch ein gutes Stück so weiter.

Aber hier steht eine Bank. Wecker auf zehn Minuten stellen und mal nur stillsitzen.
12.09 Uhr – Das war sehr schön! Ich bin ja in Urlaub und muss keine möglichst frühe Ankunftszeit erreichen. Wetter!

12.25 Uhr – Vorhin kamen mir vier Wanderer entgegen. 37°C zeigt der Tacho, mit dem Wind ist es sehr schön.

12.30 Uhr – Leider sieht das Teersträßchen sehr puckelig aus, und einige Autos fahren rum. Na, mal gemütlich drauflos.

12.41 Uhr – Und gleich um die Ecke gibt es eine ganz kleine Ferienanlage mit geöffneter Bar. Perfekt! Auch wenn die junge Frau an der Theke etwas freundlicher sein könnte.

Kaffee und Limo habe ich, der Toast ist noch in der Mache.
13.12 Uhr – Das war gut. Jetzt weiter.

Sehr windig hier oben auf dieser flachen Ebene so nahe an der Atlantikküste.

Und der Teer hört auch gleich wieder auf.

13.27 Uhr – Auf Kilometer 36. Rote Sandpiste auf dem Kamm, links Hügel wie hingeschaufelt.

13.33 Uhr- Plötzlich sehe ich das Meer und weit vorne ein Kap, aber zu früh für Cabo São Vincente. Sehr windig. Ich ziehe mir die Weste an, trotz 30° C.

Ein Blick zurück.

13.45 Uhr – Vielleicht liegt nun das Kap im Dunst am Horizont vor mir. Jedenfalls noch einige Strecke auf dieser sehr steinigen Piste. Komme nur sehr langsam voran. Ich habe jetzt exakt die Hälfte der Strecke, also 38 km, hinter mir.

13.57 Uhr – Nach steiler Abfahrt bin ich nun auf 13 m Höhe, nicht mehr auf 150 m. Hier hat wohl irgendwann ein Feuer gewütet. Danach sehen die Baumgerippe zumindest aus. Vor mir, bei den Häusern, stoße ich auf eine Teerstraße.
Kurz darauf bog der Schweizer zu mir auf die Straße. Er war völlig fertig. Jetzt habe er doch dies und das gemacht und seine Frau sei schon wieder sauer und vorgefahren. Er war so fertig, er sprach in Schwyzer Dütsch, und ich habe in fast nicht verstanden. Am ersten Anstieg war ich ihm zu schnell. Ich wollte aus der dicken Luft heraus.

14.25 Uhr – Kann ich verstehen, dass ich zu schnell für ihn war, denn mit Rückenwind fahre ich sehr zügig diesen sanften langen Anstieg auf der Teerstraße hinauf. Auf Kilometer 46.

14.40 Uhr – Wieder auf 140 m Höhe. Hier muss der höchste Punkt sein, wenn ich nach den Windrädern gehe. Man könnte die Geräuschentwicklung der riesigen Flügel sicher noch optimieren, aber darum kümmert sich ja schon jemand aus der Familie.
Gerade holte mich der Schweizer ein. Er sprach wieder Deutsch, also scheint er sich beruhigt zu haben.
Weiter.

Sehr schöne schnelle Abfahrt.

Im windigen Vila do Bospo.

15.31 Uhr – Hier habe ich einen schattigen Platz gefunden und ein sehr leckeres Müsli gegessen. Die Bar lasse ich ausfallen, ich hoffe da auf das Kap.

Erst geht es zum Cabo do São Vincente, mit Wind von der Seite, dann zu einem Kap in Sagres mit Wind von hinten. Noch etwa 20 km zu fahren. Weiter.

Schotterpiste: Hinter mir Vila do Bospo in der Senke.

Vor mir das Ende der Welt. Mal wieder.

Ich muss den Lenker sehr gut festhalten und schaukle im böigen Seitenwind über die löchrige Schotterpiste.

16.12 Uhr – An einem einsamen Bauernhof war der Weg wieder geteert. Ich rolle jetzt zur Küstenstraße runter. Rechts liegt der Leuchtturm am Kap.

Links liegt Sagres.

Eine Rinderherde wie im Wester, ohne Zaun, aber ein Stück weiter steht ein Viehhirte im Schatten eines Busches.

Kleine Festung Forte do Beliche auf der Ostseite des Kaps. Sehr starke Böen.

Die Festung und dahinter bzw. darüber am Horizont die Klippen von Sagres.

Ausreichend Souvenirs gibt es hier am Kap. Und eine Frittenbude mit der Aufschrift «Letzte Currywurst vor Amerika». Witzig!

Etwa 70 m senkrechte Klippe.


Trotz des starken Windes keine hohen Wellen. Das Meer schwappt auch hier nur.
16.48 Uhr – Ich habe ein paar Minuten in dem feuchten starken Wind gesessen. Ich glaube, jetzt lasse ich mich nach Sagres pusten.

17.04 Uhr – Kein Schild, dass das ein Radweg ist. Aber egal.

Festung Sagres.

Etwa 20 m hohe Klippen.

Blick zurück zum Cabo São Vincente.
Das Fort Sagres schließt um 17.30 Uhr. Das ist super, denn dann muss ich gar nicht überlegen, ob ich rein will.

17.39 Uhr – Ankunft.
19.27 Uhr – Ich sitze im portugiesischen Restaurant um die Ecke und habe schon meine üblichen Speisen bestellt. Heute wieder mit Bier. Rechts und links wird Deutsch gesprochen.
21.51 Uhr – Das Essen war sehr reichlich und schmackhaft. Auch habe ich mir wieder einen Nachtisch gegönnt. Es ist wirklich frisch hier. Auf dem kurzen Stück vom Restaurant zurück zur Unterkunft hätte ich mir fast die Fleecejacke angezogen.

Der Sonnenuntergang war von meinem Fenster aus zu sehen.
Je weiter ich nach Osten komme, je wärmer könnte es werden. Ich bin hier wohl an der zugigsten Ecke Portugals gelandet.

Nach nun fünf Wochen Reise und über 2.400 km mal wieder eine Gesamtübersicht. Über zwei Wochen bin ich nach Westen gefahren, dann fast drei Wochen nach Süden. In der nächsten, der letzten Woche, geht es dann nach Osten.
Das ist schon eine enorme Strecke. Noch ist mir der fast ausschließliche Fokus auf das Radfahren, Kaffeepausen und kurze Besichtigungen nicht langweilig. Ab und an denke ich nun auch daran, was ich bei der Rückreise zu beachten habe und wie ich den freien Tag in Córdoba nutzen könnte. Also, außer, um endlich mal auszuschlafen.
Das Schlafen, das mache ich jetzt auch mal.
Gute Nacht!
Mo 23.06.2025 – Sagres – Lagos – Portimão – 64 km/810 Hm
7.05 Uhr – Das war eine eher unruhige Nacht in diesem wunderschönen Zimmer mit einem großen und sehr bequemen Bett. Aber immerhin keine Krämpfe. Ganz oft gingen mir die Unterkünfte der Reise durch den Kopf und ob ich sie noch alle erinnere. Da gibt es vor und hinter Porto schon Lücken in meiner Erinnerung.
Wir haben 19° C und eine leichte Bewölkung.
9.07 Uhr – Es ist kalt, windig, diesig: Keine Ahnung, was die Leute hier so toll finden. Nun ja, schlägt mir jedenfalls etwas auf die Stimmung. Immerhin regnet es nicht.
In Andalusien soll es trocken und heiß sein. Das ist mehr nach meinem Geschmack. Also los!

Heute und die nächsten beide Tage bin ich für einen Kurzurlaub an der Algarve. Macht man ja heute so. Danach bleiben noch vier Tage für Andalusien. Muss reichen. – Stimmt einerseits, andererseits habe ich mir ja viel Zeit für den Weg hierher genommen.
Zuerst fahre ich heute bis Vila do Bispo zurück, ziemlich gegen den Wind, der weiter relativ stark von Nordwesten bläst. Die Temperaturen werden wohl auch nur knapp über 20° C liegen. Wer also gerne mal für ein paar Tage in die sonnige Wärme will, sollte in Deutschland auf den Balkon oder in den Garten gehen. Über 30° C hat man dort, habe ich mir sagen lassen. Nun ja, aber ich bin im Süden!
Unterwegs komme ich an der ein oder anderen Klippe mit Strand vorbei und dann nach Lagos. Das Etappenziel ist Portimão an der Mündung des Rio Arade.

9.22 Uhr – Bei dem Gegenwind komme ich auch auf der Nationalstraße nur sehr langsam voran, vor allem bergauf. Ab hier kann ich auf einer parallellaufenden Teerstraße fahren und habe Ruhe vor dem Autoverkehr. Noch 7 km gegen den Wind.
Vor mir zwei junge Pedelec-Mountainbiker aus der gleichen Unterkunft. Ihnen macht der Wind nichts aus.
Die Teerschicht ist nur noch hauchdünn, in naher Zukunft dürfte sie abgefahren sein und das Sträßchen wird zur Schotterpiste.
Es riecht nach Gewürzen. Hier auf dem kargen Kalkstein wächst ein bisschen Gras und Büsche. Wahrscheinlich für Ziegen ok, aber sonst geht hier keine Landwirtschaft.

9.41 Uhr – Morgengruß auf der windigen Ebene: Akzeptanz, Balance, Hoffnung, Verbundenheit.
Ich will gegen den Wind nicht ankämpfen, spare die Kraft, mache langsam, bald geht es gen Osten.

10.02 Uhr – Nach 8 km. Vor mir liegt Vila da Bispo.

Vorhin habe ich zwei Radler angesprochen. Sie sind aus Bassano del Grappa. Dort war ich mal auf einer Tandemtour. Es liegt südlich vom Passo Manghen, den ich ganz toll fand.
Sie haben sich in Lissabon billige Mountainbikes gekauft und radeln noch bis Lagos. Dann fliegen sie zurück.
Der Mann meinte, sein Rad mache komische Geräusche. Daraufhin habe ich angeboten, die Ketten zu ölen, was sie sehr gerne angenommen haben. Die Frau sagte dann, dass sie Ballistolöl kenne, weil sie es bei ihren Hühnern für Probleme an den Krallen verwende.

Wir trafen uns hier in Raposeira in der Bar wieder und sie haben mich auf einen Kaffee eingeladen. Dabei haben wir weiter auf Englisch erzählt. Sehr, sehr nett. Sie stehen schon rechts an der Ampel. Jetzt weiter.

11.29 Uhr – Blick zurück nach Vila do Bispo. Hinter mir ist der Himmel blau. Der Wind kommt jetzt schräg von der Seite, ich segle mit ihm. Das Sträßchen ist geteert. Alles bestens. Nur etwas frisch.

Jetzt rolle ich in ein grünes Tal mit Bäumen. Die gab es die letzten Kilometer nicht.

11.43 Uhr – Das Sträßchen windet sich die Hügel hinauf und hinab. Auf Kilometer 16.

12.00 Uhr – Salema.

Und dann sitze ich hier so schön, will gerade meinen Wecker für zehn Minuten Meditation einstellen, da kommen die beiden Schweizer an, die hier kurz baden waren. Heute sind beide gut drauf, sie haben nur noch 17 km bis Lagos. Sie hat mir ihre Ricolas abgegeben und mich zum Abschied umarmt, er dann auch. Sie habe auch schon anderen Radler davon erzählt, dass wir uns ständig über den Weg laufen. Wahrscheinlich treffe ich sie oben auf dem Hügel nochmal, weil sie dort kochen wollen.
Jetzt stell ich mir den Wecker auf fünf Minuten.

12.58 Uhr – Bald hat der blaue Himmel mich eingeholt. 24° C, aber es fühlt sich nicht wirklich warm an wegen des Winds.

Bin ich jetzt plötzlich in der Schweiz?

Ok, die Abfahrt rechts im Bild war sicher auch so steil.

Ok, das ist wirklich sehr steil. Kleinster Gang und der Rückenwind sollten auch helfen.

13.38 Uhr – Nach 24 km. Der Blick zu Bucht und über die Küstenlinie ist toll. Der blaue Himmel hat mich eingeholt. Endlich! Sonnenbrille an, Buff auf den Kopf, Weste ausziehen!

13.54 Uhr – In Burgau.

Hier mache ich irgendwo Müslipause.

Picknickbank, genial. Zwar in der Sonne, aber egal!

14.10 Uhr – Geht doch!
14.25 Uhr – Kaffee doch erst in Lagos.

14.50 Uhr – In der nächsten Bucht liegt Luz. Genau auf der Hälfte der Etappe.

Schöne Kirche, sogar offen.

15.14 Uhr – Zuerst war kurz allein, dann kam aber eine junge Frau und setzte sich in die erste Bank. Die wollte ich dann nicht mit meinem Gesang stören. Mal weiter.

Felsen nach Westen.

Und Sandstrand nach Osten. Weiter! Wirklich!!

15.43 Uhr – Im Golf-Ressort am Ortsrand von Lagos.

15.59 Uhr – Vorne ist der Leuchtturm des Kaps in Lagos.

Das Kap ist umgeben von eingestürzten Kalksteinhöhlen.

Sehr schöner Bohlenweg.

Spektakulär!

Schweizer Käse.


Diese Besichtungseinlage, die die Reiseleitung eingeplant hat, ist wirklich ganz besonders gelungen.

16.22 Uhr – Irgendwo auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht müsste Portimão liegen. Noch etwa 22 km.

16.39 Uhr – Nicht ganz die perfekte Radroute. Hmpf!

16.45 Uhr – Hafeneinfahrt und Mündung der Ribeira Bensafrim. Ich radle durch Lagos, das voller exklusiver neuer Apartmenthäuser ist, und viele weitere sind noch in Bau. Man erwartet also weiter zunehmenden Ansturm von Touristen.

Die Marina.

16.58 Uhr – Eine Öko-Dekoration der Baufirma? Nein, die Störche sind echt!
17.07 Uhr – Jetzt habe ich die nächste Bar genommen und sitze in einer mitten im Nirgendwo unter Briten. Sehr nett. Man ist um die 70, trinkt Bier, Weißwein mit Eis, trägt Union Jack-Taschen, redet über das Kaufen und Verkaufen von Wohnungen, heißt Jane und alle kennen sich.

Und der Kaffee ist genau der Instantkaffee, den ich aus dem Büro in London kenne. Mal sehen, ob der Toast, den Jane macht, verbrannt ist.
Sieht sehr gut aus!!
17.33 Uhr – Das sollte bis zur Unterkunft reichen.

Ein Stück ländlich, aber mit rasenden jungen Männern in kleinen Autos.

17.53 Uhr – Nun kommen einige Kilometer Nationalstraße N-125. Es beginnt mit breitem Standstreifen. Das ist doch schon mal gut.

Ich umfahre ein Feuchtgebiet, durch das nur Fußwege führen. Die Störche nisten auf sehr niedrigen Nestern.

18.01 Uhr – Sehr schnell. Noch 11 km.

18.18 Uhr – Toller Standstreifen. Nur noch 5 km.

18.38 Uhr – Also, Komoot hat manchmal echt besch…. Ideen.

Na gut, die rücke mit der Zickzack-Abfahrt nehme ich!

18.51 Uhr – Ankunft. Puh!
21.12 Uhr – Ich war noch Joghurt und Apfel einkaufen und sitze jetzt vor Salat und Papadam beim Inder und freue mich auf ein reichhaltiges Essen!
22.09 Uhr – Wow, das war sehr lecker und sättigend. Jetzt trinke ich das Bier aus und gehe zurück. Im Restaurant bin ich jetzt der Letzte.
Der Tag war echt lang, aber auch so voller schöner Begegnungen und Besichtigungen und Pausen, dass er wirklich sehr schön war. Waren ja auch nur etwa 60 km.
Morgen wieder 90 km. Es nimmt irgendwie kein Ende mit den langen Tagen.
Gute Nacht!
Di 24.06.2025 – Portimão – Silves – Faro – 88 km/860 Hm
6.53 Uhr – Jetzt war ich grad wieder trotz Möwen und Spatzen usw. richtig schön eingeschlafen, da klingelt der Wecker.
Nichts tut weh, ah, vielleicht minimal Kopfschmerzen, ansonsten geht es gut. Habe aber gerade keine Lust auf 90 km. Mal sehen, wie es nach dem Frühstück aussieht.
8.37 Uhr – Schreck bei dem Blick in die Lenkradtasche, den ich immer vor dem Losfahren mache: Wo ist die Kappe??
Nach einigem Suchen habe ich sie in der hinteren Tasche gefunden. Ich muss also nicht zurück auf das Zimmer. Habe aber nicht sauber gepackt!
Leicht bewölkt. 25° C. Und los.

Heute komme ich der spanischen Grenze schon ein gutes Stück näher. Als erstes fahre ich Silves an. Die Stadt war zur Zeit der Mauren die Hauptstadt der Algarve, war sehr stark befestigt, verfügte über mehrere Moscheen und eine Burganlage. Portimão war der Hafen von Silves. Nach der christlichen Rückeroberung wurde im 13. Jhd. eine Kathedrale gebaut. Im 15. und 16. Jhd. verarmte die Stadt, der Fluss war versandet. Im 18. Jhd. kam das Erdbeben. Es wurde viel wieder aufgebaut und restauriert.
Danach fahre ich mehr oder weniger an der Küste entlang nach Faro.

Das Pferdefuhrwerk hat den Verkehr auf der Brücke angenehm verlangsamt.

9.02 Uhr – Wäre ich auf der Nationalstraße geblieben, hätte ich keine steile Steigung und nicht diesen Feldweg bergab gehabt. Hmpf!

9.07 Uhr – Erneut ein sehr steiler Anstieg, aber diesmal auf Teer. Blick durch den Zaun zurück.

9.22 Uhr – Blick in die Hügel vor mir, jeder irgendwie rund und spitz. Ich meine, Silves schon zu sehen.

9.31 Uhr – Jetzt erkenne ich Kathedrale und Festung, rechts davon.

Schmetterlinge so groß, dass sie segeln können.

9.38 Uhr – Und jetzt runter zum Fluss und rauf in die Altstadt.

Nach dem Erdbeben 1755 war die Stadt im Grunde völlig zerstört.

Auch die Kathedrale musste, deutlich schmuckloser, wieder aufgebaut werden.

9.54 Uhr – Die macht wohl heute nicht mehr auf. Sie sieht etwas verwahrlost aus. Im Chor war eine Scheibe kaputt.

Gegenüber hüfthoch in der Wand: Tür oder Fenster?


10.05 Uhr – Ein Engländer in den Fünfzigern fragte mich nach dem Ticketoffice. Er ist vor drei Jahren mehrere Monate durch Frankreich geradelt. Jetzt macht er mit Eltern und Verwandten aus Simbawe eine Weltreise. Sie sind quasi fertig damit, sagte er.
So, ein Café zum Abschluss, dann weiter.

10.14 Uhr – Noch kein offenes Café gefunden.

10.22 Uhr – Geht doch! Die Wirtin putzt noch die Tische, dann gibt es Kaffee, Kuchen und Limo. Habe 15 km.
Nach der portugiesischen Reisegruppe ziehen jetzt fünfzig Deutsche hinter einer Frau mit Fähnchen die Straße hinauf.

Etwas Leichtes, ohne Sahne. Ist ja noch vor elf.
10.40 Uhr – Das war sehr lecker und nett hier. Es läuft Rockmusik aus den Siebzigern. Weiter.

Hinter dem Turm mit dem Tor liegt das Café.

Und eine römische Brücke gibt es hier auch. Nur quasi kein Wasser im Fluss, erst wieder mit der Flut von Portimão kommend.

Für mich geht es gleich wieder den Berg hinauf. Dafür werde ich mit dieser Aussicht belohnt.

11.39 Uhr – Nach einigem Rechts und Links und Auf und Ab, bin ich jetzt auf einem ruhigen kleinen Teersträßchen. Auf Kilometer 27. Ich fahre auf Armação de Péra zu.

11.48 Uhr – Ziemlich abrupter Übergang von der Macchia zu den Appartement-Hochhäusern. Der Tacho behauptet 28° C, der Wind kühlt aber ganz ordentlich.

Kleine Mauer mit Tor um die Kirche am Meer.

Klein, aber offen.

Sehr klein, immer wieder schauen Leute rein. Eine gute Stelle hier über dem Meer.

Der Strand Richtung Westen.

12.15 Uhr – Richtung Osten erstmal keine Klippen mehr.

Die Brücken sind Teil einer Ecovia Algarve und führen durch eine kleine Lagune.




12.34 Uhr – Schöne Abwechslung und die Leute regen sich anscheinend nicht auf wegen eines Radfahrers.

12.48 Uhr – Der nächste Ort in 4 km ist Albufeira. Dann habe ich bald die Hälfte für heute. Ohne viel Quatschen mit netten Leuten kommt man halt schon schneller voran.

12.57 Uhr – Schöne schnelle Abfahrt und dann ein Kilometer Radweg, der hier irgendwie um die Ecke geht!?!

Für mich ist er hier zu Ende. Die wippenden Palmwedel sind mir zu gefährlich.

Farbenfrohe Anlage an der Marina.

Sie ist über diesen Kanal mit dem Meer verbunden.

13.14 Uhr – Die Bar liegt direkt oben auf der Klippe an der Hafeneinfahrt. Toast, Limo und Espresso sind bestellt.
42 km von 88 km habe ich, kann also gut eine Pause brauchen. Vor Faro liegt noch Quarteira. Könnte sein, dass ich am Horizont schon das Naturschutzgebiet westlich von Faro sehen kann.
13.40 Uhr – Langsam weiter.

15.05 Uhr – In Quarteira, auf Kilometer 64. hier packe ich mein Müsli aus und lausche den Wellen. Der Wind ist jetzt wieder lebhaft und böig, kommt meist von der Seite oder hinten. Heiß ist es nicht.
15.32 Uhr – Zu windig zum Kaffeekochen. Ich lasse mich weiter nach Faro pusten.

15.43 Uhr – Europäischer Fernradweg. Mir kamen zwei Radler entgegen, die meinten «It’s easy!» Klar, ist ja nur ein sehr kurzes Stück. Ich müsste aber zwei Meter durch den Sand schieben.

15.58 Uhr – Hier wird an nichts gespart, Villen, Golfplatz, alles todschick und extrem modern.

16.15 Uhr – Der Weg ist für Radfahrer und Fußgänger.

Außer Spatzen höre ich nichts, keine Vögel oder Frösche oder Grillen.
Die Bohlen sind alle noch fest und die Schraubenköpfe tief genug im Holz. So fährt es sich gut.

Ich bin im Parque Natural Ria Formosa, im Marschland der Lagune. Ich fahre direkt auf den Flughafen zu. Noch 10 km.

Keine Flamingos.

16.51 Uhr – An der Flughafen-Terminal-Zufahrt: Eine sehr schöne Konzentrations- und Geschicklichkeitsaufgabe.

Fährt sich super! Aber durch den Kreisverkehr wäre ich in fünf Sekunden gefahren.

17.07 Uhr – An den Salinen. Noch 3 km.

17.15 Uhr – Der Bahnhof von Faro.

17.19 Uhr – Nach furchtbarem Rüttelpflaster nun dieser Bahnübergang. Ich sage ja, es wird an nichts gespart.

17.23 Uhr – Es weht mich hier weg. Noch 900 m.

17.30 Uhr – Überraschung: Die Kathedrale von Faro.

König Alfons III., der Faro damals erobert hat.

17.40 Uhr – An der Unterkunft.
Die Kathedrale schließt laut Rezeptionist um 18.30 Uhr. Also schnell, zum ersten Mal, in den Radklamotten geduscht. Die Trikots sind ja so praktisch, weil sie hinten Taschen haben, für Riegel etc. Anfängerfehler: Man sollte die Taschen vor dem Duschen leeren!
Aber es war nur das lederne Schlüsselmäppchen, das sich nicht einmal nass anfühlte, als ich es in Sicherheit brachte.
Ich bin dann recht zügig zur Kathedrale zurück. Der Kassierer machte keine Anstalten, bald zu schließen. Man könne Kirche, Museum und Turm besichtigen.

18.13 Uhr – Von der Empore ein Blick in die dreischiffige Halle.

Eine Kachelkapelle.

Blick vom Turm nach Osten über die Lagune.

Blick über das Marschland der Lagune.

Hinter der Altstadt stapeln sich die Appartements.

Das Haus hat übrigens eine Dachterrasse auf der morgen das Frühstück serviert wird
21.34 Uhr – Ich war beim Italiener essen mit anschließendem Eis auf dem Heimweg. Jetzt sitze ich auf der Dachterrasse. Es dürfte gerne um einiges wärmer sein.
Die Ferienflieger fliegen beim Landeanflug sehr tief nahe an der Altstadt, also auch an meiner Unterkunft vorbei.
Faro ist die Hauptstadt der Region Algarve. Der gesamte Kreis Faro hat etwa 67.000 Einwohner. Unter den Römern war es ein wichtiger Handelsplatz für Wein. Öl und Produkte der Fischverarbeitung. Die Westgoten nannten die Stadt Santa Maria. 1577 wurde der Bischofssitz von Silves nach Faro verlegt. Nach dem Erdbeben von Lissabon wurde 1756 der Regierungssitz des Königreichs Algarve von Lagos nach Faro verlegt. Der portugiesische König nannte sich übrigens König von Portugal und der Algarve.
Die große Lagune, die auf der Atlantikseite vor Faro liegt ist als Parque Natural da Ria Formosa ein großes Naturschutzgebiet. Es ist eines der größten Lagunen-Schutzgebiete Europas und erstreckt sich bis östlich von Tavira. Die jetzige Form der Lagune entstand durch das Erd- und Seebeben 1755.
Morgen fahre ich also entlang dieser Lagune.
21.57 Uhr – Ich könnte mal ins Bett. Es gibt erst um 8.30 Uhr Frühstück, also kann ich etwas Schlaf nachholen.
Gute Nacht!
Nachtrag: Heute Morgen sichte ich die Kappe. Heute Abend will ich noch lesen und finde den Tolino nicht. Wo hatte ich ihn zuletzt. Hatte ich ihn wirklich mit auf die Dachterrasse genommen, weil ich noch lesen wollte, oder liegt er etwa im Restaurant? Ich hatte die Abendkleider schon wieder im Rucksack, musste also auspacken, mich anziehen und zur Dachterrasse hinauf. Dort lag er.
Ohne mehr daraus zu machen: Heute war doch ein langer Tag, der mich schon morgens etwas nervös gemacht hat.
Mi 25.06.2025 – Faro – Fuseta – Monte Gordo – 67 km/320 Hm
7.34 Uhr – Das tat gut, das lange Schlafen.

8.21 Uhr – Nach zwei Hinweisen habe ich das Datum in der Überschrift von 28. auf 25. geändert. Obwohl ich zu früh bin, bekomme ich schon mein Frühstück serviert auf der Dachterrasse.
8.43 Uhr – Bin immer noch der einzige Gast hier oben. Es ist seit langem der erste Morgen ohne Wolken. Die sehe ich im Süden über dem Meer und im Norden über den Bergen.
9.21 Uhr – Na, es ist mal endlich warm am Morgen. Aufbruch.

Heute fahre ich an der Lagune entlang. Ich bin mal auf Fuseta gespannt. Dort spielt ein Algarve-Krimi, der auch verfilmt wurde

9.33 Uhr – An der Küstenstraße gibt es einen markierten Radweg und daneben noch einen Standstreifen. Da kann ich sehr entspannt fahren.
Irgendwoher sind jetzt doch Wolken und Wind gekommen. Ich lasse mir Zeit.

9.39 Uhr – Ab hier auf der Nationalstraße ohne Radweg und ohne Seitenstreifen. Nun gut!

9.46 Uhr – Es gab dann später doch meist einen schmalen Seitenstreifen. Jetzt kann ich auf die Ecovia Algarve wechseln.

Sie scheinen ein Problem mit der Ballenpresse zu haben. Mein Bruder könnte ihnen wahrscheinlich helfen, er hat ein ähnliches Modell.

Ich radle durch die Salinen.

Hier wird lauthals gefiept und gestritten.

10.02 Uhr – Der senkrechte weiße Strich am Horizont sieht aus wie der Leuchtturm von Faro.

10.13 Uhr – Die Markthallen an der Marina in Olhão.

10.25 Uhr – Das Hinterrad fuhr sich in den letzten Tagen irgendwie etwas weich. Der Druck lag, wie ich jetzt gesehen habe, nur noch bei 2,7 bar. Ich habe ihn wieder auf 3,9 bar erhöht. Vorne scheint der Druck ok.

10.39 Uhr – Gegenüber von der Tankstelle liegt ein großer Supermarkt. Dort gab es Nivea 50. Meine 200 ml von zu Hause sind jetzt leer. Außerdem habe ich mir mal eine Flasche Schweppes Tonic Lemon gekauft. Orangen-Limonade kann ich grad nicht mehr sehen. Dazu einen Apfel für das Müsli, zwei Joghurt habe ich noch von gestern.
Beim Einpacken des Apfels stelle ich fest, dass der dünne Spüllappen nicht da ist, wo er hingehört. Hm, vielleicht hat er sich beim Packen irgendwo verfangen. Oder ich habe ich auf der bunten Bettdecke tatsächlich übersehen.

10.54 Uhr – Ein neues Stück Radweg direkt an der Bahnlinie von Faro nach Fuseta. Die Bahnlinie spielt im letzten Band der Krimireihe «Lost in Fuseta» wieder eine wichtige Rolle bei einer Lösegeldübergabe.

11.03 Uhr – Hier ist viel Flug- und Schreit-Betrieb bei den Vögeln.

Wieder sind es eher keine Flamingos sondern Löffler. Gerade flog einer nahe an mir vorbei und ich konnte den Schnabel gut sehen.

Hier ist Ebbe, die Boote liegen auf dem Trockenen herum.

Eine Krabbenschar durchkämmt den feuchten Sand.

Sie leben in Höhlen und schleppen Muscheln oder anderes rein. Der ganze Boden ist über weite Strecken durchlöchert von den Höhlen der Krebse.

11.17 Uhr – Der Belag ist perfekt, der Rückenwind auch. Es fährt sich (für ein paar hundert Meter) wie auf der Autobahn.

11.31 Uhr – In Fuseta.

Schon bei der Routenplanung im Januar wurde von der Reiseleitung diese Barpause am Strand eingeplant.

11.46 Uhr – Hier sind keine Salinen, das Wasser ist tiefer und es gibt lange Sandstrände in der Lagune.

Das Frühstück heute Morgen war wirklich ein bisschen knapp bemessen. Das große Toastbrot mit Käse und Tomate hat da deutlich mehr Substanz.

12.31 Uhr – Zu den vorgelagerten Inseln kommt man nur mit dem Boot, oder mit einem kleinen Touristenzug. Dort fahre ich noch hin. Weiter!


Weiter in die Salinen.

12.50 Uhr – Blick zurück auf Fuseta.

Dito.

Mal ein richtig großes Radweg-Schild.

13.15 Uhr – Am Torre d’Aires.

13.31 Uhr – Eine betonierte Furt. Prima, das Erlebnis fehlte auf dieser Reise noch!

13.46 Uhr – Am Zugang zum Bähnchen, das auf die Insel fährt.

Es läuft ein und, was soll’s, ich kaufe mir ein Ticket für die Hin- und Rückfahrt. Je Richtung sieben Minuten, als bleibe ich für eine Runde dort und fahre wieder zurück.

Es geht los!

In der Lok ist ein Dieselmotor.

Maximal einen Kilometer fährt die Bahn vom Start zum Ziel.

Das pralle Strandleben. Es reizt mich nicht. Wenn ich das Handtuch mitgenommen hätte, wäre ich kurz ins Wasser gegangen.

Sehr detaillierte Mülltrennung.

Inklusive Leihaschenbechern.

Ich nehme einen Kaffee in der Bar dort hinten und lade das Handy wieder auf.
14.26 Uhr – Ich sitze wieder im Zügelchen. Fast alle reden Deutsch um mich herum. Los geht’s.

Man kann das kurze Stück auch neben den Gleisen laufen.
14.42 Uhr – Weiterfahrt auf dem Rad.

15.01 Uhr – In Tavira.

Santiago de Tavira.
15.31 Uhr – Mit Eintritt konnte ich rein und ein bisschen singen, bis andere kamen. Anschließend habe ich nett mit der englischen Frau an der Kasse geredet, die sich gefreut hat über den Gesang. Weiter.

Direkt dahinter noch eine Kirche an der Stelle der früheren Moschee.

Und das maurische Kastell aus dem 10. und 11. Jhd.

Mit Garten.

Und sehr schönem Blick über die Stadt zum Ende der Lagune.

Das Rathaus.

Der Rio Gilão.

16.13 Uhr – Ich habe dem Hotel geschrieben, dass es 17.30 Uhr oder später wird. Noch 22 km.

16.28 Uhr – Ich würde mich jetzt gerne auf gutem Teer vom Wind zur Unterkunft wehen lassen. Aber erst kam Piste, dann loser Kies, jetzt seit zwei Kilometern dieses besch… Kopfsteinpflaster. Hmpf!!! Noch 18 km.

Das kleine Fort mitten in der Wiese fotografiere ich trotzdem.

16.32 Uhr – Endlich wieder ein Stück Teerstraße.
Sch… waren nur 100 m. Jetzt wieder Piste.

16.55 Uhr – In Cacela Velha ist die Lagune quasi zu Ende.
Der Teerbelag begann am Robinsonclub. Ich hörte eine Gymnastik- oder Yoga-Lehrerin.
Nur noch 13 km. Habe Hunger. Muss bald Müslipause machen.

Bin in den kleinen Ort reingefahren. Wo ist die Bank?

Blick nach Westen. Hier ist die Lagune schon nur noch sehr schmal.

Sehr zugige und on Vögeln frisch zugeschissene Bank mit genialer Aussicht. Hm, ich schau mal kurz um die Ecke.

Links davon steht eine Bank in der Sonne. Die nehme ich.

Bei Ebbe kommt man zu Fuß zur Sandbank.
17.35 Uhr – Das Müsli tat richtig gut und hebt die Laune enorm.

Eine kleine Burg. Schon Griechen und Phönizier haben den Ort zur Navigation genutzt.

Wunderschön ist dieser winzige Ort auf der Klippe.

18.12 Uhr – Die letzten Kilometer liefen gut. Noch 2,3 km. Hier ist alle Durchfahrt verboten, nur für Radler nicht. Dann los!

Sandig, Steine, Bauschutt: geht so!

18.21 Uhr – Monte Gordo, ein Ort mit viel touristischer Infrastruktur.

18.25 Uhr – Ankunft! Heute habe ich wieder so viel in die eigentlich kurze Etappe gepackt, dass es ein echt voller und erlebnisreicher Tag war. Der Rezeptionist hatte eine Notiz, dass ich mit Rad komme und hat mich zum großen Gepäckaufbewahrungsraum geführt. Perfekt!

Heute mit Balkon. Und das Hotel hat ein Restaurant. Wenn das irgendwie passt, dann esse ich hier.
20.47 Uhr – Im Hotelrestaurant gab es Büffet und ich habe mir buchstäblich den Bauch vollgeschlagen. Wahrscheinlich könnte ich morgen das Frühstück ausfallen lassen.
Das gibt es ab acht. Also klingelt der Wecker wieder erst um sieben. Ich rolle noch zum Strand, dann wälze ich mich ins Bett.

21.07 Uhr – Kein Platz mehr für ein Eis in meinem Bauch.
Beste touristische Infrastruktur: Das Riesenrad dreht sich vor den Appartement-Hochhäusern, im Irish-Pub gibt es Live-Musik, einige Straßen weiter ist auf einem Parkplatz eine Art Kirmes aufgebaut.
In Terviso sagte die Kassiererin, dass zu einem englischen Gottesdienst oft dreihundert Leute in ihre Kirche kommen. Es gibt also eine ziemlich große englischsprachige Community hier in der Gegend.
21.52 Uhr – Jetzt gehe ich in Ruhe den heutigen Text nochmal durch. Wieder war es ein erfüllter Tag, vom dem ich manche Einzelheiten schon wieder kaum erinnere.
22.19 Uhr – So, fertig. Ich freue mich auf das Schlafen und bin gespannt, was die Reiseleitung und der Wettergott sich für morgen ausgedacht haben.
Gute Nacht!
Do 26.06.2025 – Monte Gordo – Huelva – Niebla/Spanien – 88 km/420 Hm
7.08 Uhr – Es hat über Nacht nicht viel abgekühlt. Für Niebla sind am Nachmittag 35° C vorhergesagt. Bin gespannt, wie ich darauf reagieren werde.
Geschlafen habe ich ganz gut, aber um fünf Uhr haben Leute draußen relativ lange sehr laut geredet. Das hat meinen Schlaf ziemlich unterbrochen. Direkt vor dem Fenster steht eine Palme, deren Wedel im Wind ein angenehmes Knistern und Rauschen erzeugen.
8.40 Uhr – Überraschenderweise konnte ich doch schon wieder etwas essen, aber nur zwei Brötchen, statt der sonst üblichen vier. Der frische Obstsalat schmeckte sehr gut.
9.09 Uhr – Abfahrt in einen sonnigen Tag.

Heute verlasse ich Portugal gleich kurz hinter Monte Gordo. Bin sehr gespannt, wie es mir nach den Erfahrungen in Portugal nun in Spanien gefallen wird. Den Grenzfluss Rio Guadiana überquere ich mit der Fähre.
Die erste große Stadt in Andalusien ist Huelva, ein Industriestandort der chemischen Industrie. Von Huelva ist Christoph Kolumbus in die neue Welt aufgebrochen.
Niebla hat eine noch vollständig erhaltene Stadtmauer, ein Kastell und eine römische Brücke. Also mache ich abends noch einen kleinen Spaziergang durch das Städtchen.

9.16 Uhr – Ganz wunderbar zum Einrollen.

Ich musste noch schnell zurück zum Ticketoffice. Drei Minuten bis zur Abfahrt.

9.32 Uhr – Wir verlassen Portugal. Oh, das ging irgendwie schnell.
Morgengruß auf Deck: Neugierde, Freude, Gelassenheit, Verbundenheit.
Die Fähre fährt nach Ayamonte, auf der linken Seite des Rio Guadiana.

9.56 Uhr – Das Städtchen ist voller Menschen, sehr viele Geschäfte, Fußgängerzone, geschlossene Kirche. Einen Supermarkt brauche ich heute für Joghurt, Müsli, Apfel, Nüsse.

10.00 Uhr – Letzter Blick über die Marina zum Fluss, jetzt weiter nach Huelva.

11.08 Uhr – Die Via Verde Litoral lässt sich erstaunlich gut fahren. Uhps, die Zeit wurde umgestellt. Also ist zwischen 18 und 20 Uhr jetzt eine Stunde früher. Sollte aber irgendwie klappen.

Wieder diese Krebse.

11.17 Uhr – Flach, weit, Ebbe.

Hinter mir auch.

11.29 Uhr – Eine Wassertankstelle für Dampfloks an der ehemaligen Bahnstrecke.

Plastiklandwirtschaft.

11.48 Uhr – Unter uns verläuft die alte Bahntrasse als Staubpiste. Man sieht sie links. Rosinante ist auch froh, weiter auf der kleinen Teerstraße zu bleiben. Er schnurrt wie ein Kater.

12.10 Uhr – Im Supermarkt in La Redondela gab es endlich wieder Kas Lemón! Gleich 2 Liter!

12.21 Uhr – Blick zurück zum Meer. Was habe ich doch das rücksichtsvolle Verhalten der spanischen Autofahrer (und Kas Lemón) vermisst. Gut, wieder hier zu sein!

12.33 Uhr – Auf Kilometer 27. Vor mir liegt Lepe. Der Tacho zeigt jetzt 39° C.

13.00 Uhr – An der Kirche Santo Domingo de Guzmán in Lepe.

Es war viel Betrieb, ständig kamen Alt und Jung, um kurz ein Kreuzzeichen vor dem Sakramentsaltar zu machen. Ich habe dann irgendwann angefangen zu singen und nach einigen Wiederholungen kam in einer Pause eine Frau und sprach auf Spanisch mit mir. Ein bisschen haben wir uns verstanden. Sie hat sich gefreut und bedankt. Es sei ihr zu Herzen gegangen. Mir auch!
Lieber hätte ich natürlich die Ruhe und den Klangraum einer Kirche für mich alleine. Wenn es das aber gerade nicht gibt, dann singe ich auch inzwischen gerne für andere. Es scheint ja zu gefallen.

Schattige Bäume.

Platz mit Bäumen und Brunnen. Alles, um die Hitze etwas erträglicher zu machen.

13.32 Uhr – In einer Bar in Cartaya, nach 36 km. Es läuft auf der Teerstraße, auch der Nationalstraße, richtig gut. Das habe ich mir schon lange gewünscht.

Zum Selberbelegen. Mal was Neues.
13.58 Uhr – Buff nass auf den Kopf, Wasserflasche nachgefüllt, Abfahrt.


14.19 Uhr – Jetzt passt auch endlich die Temperatur, während ich durch die Orangenplantagen rolle.

14.27 Uhr – Und schon kommt eine spannende schattige Abwechslung. Nach 42 km.

Sehr sandig, muss immer wieder schieben.

14.37 Uhr – Plus Wurzeln. Das erinnert mich sehr an Strecken in Mecklenburg.

14.46 Uhr – Urig war das, aber sehr anstrengend. Ich nehme diese Straße. Sie ist eine oder zwei Kategorien besser. Die Strecke wird dadurch länger, vielleicht zwei oder drei Kilometer, aber sicher nicht langsamer.

15.00 Uhr – Ich habe die Hauptstraße erreicht, ab jetzt fahre ich wieder auf die geplante Strecke zu. Mit 20 – 30 km/h war die Piste gut fahrbar.

Aljaraque voraus, aber ich umfahre es. Ich brauche gerade keine Pause.

Oh, bin auf der Autobahnauffahrt und komme nicht mehr zum Radweg. Muss rückwärts schieben, sehr vorsichtig.

15.27 Uhr – Auf Kilometer 55. Vor mir liegt Huelva. Der Tacho zeigt 44° C. Ich liebe den heißen Wind.

15.39 Uhr – Auf der Brücke über den Rio Odiel. Auf Kilometer 59. über dem Wasser ist es gleich kühler.

16.10 Uhr – Müslipause auf einer schattigen Bank in einem Park in Huelva. Kaffee und Müsli sind fertig. Jetzt esse ich in Ruhe. Leider ist 35°C warme Limo auch nicht mehr wirklich erfrischend. Die Schweizer hatte außen an einer Tasche in einer Netztasche Dosen, die sie zum Kühlen in nasse Baumwolle gewickelten hatten. Hm, wenn ich das Spültuch nass machen würde, dann könnte ich es um eine Plastikflasche wickeln und mit einem Spanngurt zwischen den Taschen auf dem Gepäckträger festzurren. Hm, mal überlegen.

16.50 Uhr – Ich fahre durch Huelva. Ich halte mich hier nicht weiter auf. Noch 28 km heute. Die WordPress-App ruckelt wieder, werde ab jetzt seltener den Beitrag aktualisieren.

17.37 Uhr – Flach, heiß, schnell. Noch 12 km.

17.53 Uhr – Der weiße Fleck da vorne könne Niebla sein. Noch 5,6 km. 44° C.

18.05 Uhr – Vor mir die Stadtmauer von Niebla. Noch 400 m. Toll, die roten Mauern und die Palmen davor.

18.08 Uhr – Am Stadttor. Kopfschmerzen von der Hitze, aber die gehen ja gleich wieder weg.

18.11 Uhr – Ankunft, heiß, nass geschwitzt, aber super schnell!

19.26 Uhr – Ich habe ein ganzes Studio für mich alleine, mit Außenterrasse und sogar mit Waschmaschine. Die Limo habe ich gleich ins Gefrierfach gelegt und die beiden Joghurts in den Kühlschrank. Morgen mache ich mit dann einfach selber ein Müslifrühstück mit Kaffee aus der Cafetiera. Das Rad steht auf der Terrasse. Dort hänge ich gleich auch die Wäsche auf.
Ich liebe die Hitze, gerade im Vergleich zum kalten Regen und kalten Wind der letzten Wochen. Es war wirklich genial heute. Aber natürlich ist die Hitze auch anstrengend, und ich muss schauen, dass ich gut damit umgehe.
Die Wäsche, die auf der Terrasse hängt, sollte in 15 Minuten trocken sein, oder?
Ich schleiche mal durch den Ort. Niebla liegt am Rio Tinto, den eine römische Brücke überquert, über die ich morgen die Stadt verlasse. Die Stadt war schon zur Zeit der Römer von Bedeutung, sie lag an der wichtigen Verbindungsstraße von der Mündung des Rio Guadiana zur römischen Stadt Itálica. Die Ruinen von Itálica liegen zehn Kilometer nördlich von Sevilla. Die Familien der römischen Kaiser Trajan und Hadrian waren in Itálica beheimatet.
Die Stadtmauer wurde unter den Mauren 1130 gebaut. Zu der Zeit erlebte die Stadt ihre höchste Blüte. Mitte des 13. Jhd. lebten 40.000 Menschen in Niebla. 1262 fiel Niebla an die Christen und der Niedergang begann. 1842 lebten noch 170 Menschen hier.

19.56 Uhr – Santa Maria de la Granada, die frühere Moschee.

Das Kastell der Guzmáns war sehr groß und schwer befestigt. Das war kein Lustschloss.

Der Eintritt zum Kastell ist wegen der Bauarbeiten kostenlos.

Blick über die Außenstadt.

Die Ruine von San Martín. Von dieser Seite bin ich vorhin gekommen.

Eine mächtige Anlage.

Im zweiten Untergeschoss der Festungsmauer war ich auch noch. Dabei musste ich mir durchaus klarmachen, dass ich nicht an Klaustrophobie leide.
20.23 Uhr – Ich sitze im vollen Restaurant, das mir die Vermieterin per Email empfohlen hatte. Die Küche öffnet erst um 20.30 Uhr. Ich kann also gleich bestellen. Das Lokal sah so einladen aus, dass ich mich doch gegen selbstgekochte Nudeln mit Soße entschieden habe.

21.15 Uhr – Sehr lecker, vor allem auch die Fritten.
21.45 Uhr – Einen Cortado gab es auch noch, aber für einen Nachtisch war einfach kein Platz mehr. Ich zahle gleich und strolche mal zurück. Inzwischen hat auch sich auch die Geburtstagsgesellschaft eingefunden.


Die Mauren bauten die Tore seitlich an die Türme. Das Tor, das man geradeaus durchfahren kann, wurde nachträglich in die Mauer gebrochen.

Blick in die Ruine von San Martín aus dem 14. Jhd.
22.51 Uhr – Die Strecke für morgen ist gecheckt. Ich habe auch noch, nach nun fünfeinhalb Wochen, Hose und Hemd der Abendkleidung gewaschen und noch schnell draußen hingehängt. Ich werde sie aber jetzt wieder reinholen. Den Wecker stelle ich auf 6.30 Uhr.
Gute Nacht!
Fr 27.06.2025 – Niebla – Sevilla – 73 km/500 Hm
6.32 Uhr – Das war eine sehr unruhige Nacht. Zuerst hat es mich beschäftigt, ob ich die Tür zur Terrasse und das Fenster zur Straße wirklich offen lassen kann. Ich bin ja im Erdgeschoss. Kommen Tiere rein? Dann fühlte sich das Bett zu schmal an. Und außerdem war es sehr warm hier drin, fast keine Luftbewegung, obwohl ich doch von der Straße zur Terrasse leicht geöffnet hatte.
Egal, ich fühle mich trotzdem relativ wach.
7.27 Uhr – Der Kaffee ist fertig, das Müsli auch, jetzt sitze ich draußen zwischen den noch immer warmen Wänden der Terrasse. Gestern Abend habe ich noch einen Blick in den Sternenhimmel geworfen. Die Luft war sehr klar und ich konnte viele Sterne sehen.
8.25 Uhr – Abfahrt.

Heute fahre ich nach Sevilla. Also, eigentlich fahre ich ja seit fast sechs Wochen nach Sevilla. Zumindest war das mein ursprünglicher Plan, bis dass ich gesehen habe, dass es bis nach Córdoba nur zwei Etappen mehr sind. Und das R in Córdoba klingt auch einfach sehr schön spanisch. Und die Kathedrale ist natürlich extrem spektakulär dort.
Vor Sevilla fahre ich durch drei bis vier Orte. Ich bleibe die ganze Zeit, wenn ich das richtig gesehen habe, auf der Hauptstraße. Es wird wieder ordentlich heiß. Der Wind kommt mir ganz leicht entgegen, was mich natürlich etwas bremsen wird.

Die Römerbrücke über den Rio Tinto. Der rote Fluss hat diesen Namen, weil er Mineralien auswäscht, die das Wasser rot färben.
Es ist ein herrlicher Morgen, erst 23° C.

Blick zurück über die Felder auf die Stadtmauer im Morgenlicht.

Sonnenblumen, die gestern Abend nicht mehr der heißen Sonne gefolgt waren.

Immer geradeaus.

8.52 Uhr – Morgengruß in den Feldern auf dem Feldweg: Freude, Energie, Achtsamkeit, Gelassenheit.
Danach habe die die Kette geölt. Dann kamen plötzlich zwei PKWs und ein riesiger LKW, die in diesen staubigen Weg einbogen.
Weiter.

Ah, die Leute bauen eine neue Bahnunterführung. Der Bahnverkehr ist unterbrochen. Das kennt man ja.

Ein so weites, fruchtbares Tal.

9.25 Uhr – In La Palma del Condado.

Sehr schöne, noch geschlossene Hauptkirche.

Und hier schnattern die Leute in den Bars. Ich mache im nächsten Ort Pause.

9.33 Uhr – Lange andalusische Kopfsteinpflaster-Straße.

9.56 Uhr – Sieht aus. wie bei uns die Rapsfelder im Mai.

10.02 Uhr – In Villalba del Alcor an der Kirche San Bartolome.

Die Kirche ist geschlossen, aber rechts davon gibt es ein nicht ganz so lautes Café im Schatten mit etwas Wind.
Der Wind von vorne bremst auf der Straße ganz schön. Er kommt exakt auf mich zu und nimmt mir Kraft bzw. 5 km/h.
10.42 Uhr – Weiter.

11.08 Uhr – Einfach immer geradeaus. Nach 30 km. 35° C zeigt der Tacho.

11.14 Uhr – Hinter mir auf dem Hügel (180 m) liegt Villalba. Ich steige nach einer Senke erneut an.

Sind das thermische Solarkraftwerke, oder doch Schornsteine? Bei Castilleja del Campo.

11.28 Uhr – Ein echter Riese der Torro.

11.35 Uhr – Hier wird sehr viel Sonne geerntet. Auf 37 km.

Durch die Bündelung des Lichts von vielen Hundert Spiegeln entstehen Temperaturen von mehreren Hundert Grad. Damit erhitzt man eine salzhaltige Flüssigkeit, die man auch speichern und nachts für die Stromerzeugung nutzen kann.

Rio Guadiamar.

12.10 Uhr – Auf dieser sehr langen Steigung in der prallen Sonne gab es keinen Fahrtwind. Tacho zeigt über 45° C. Das ist ok, aber jetzt brauche ich wieder einen Liter Kühlwasser.

12.23 Uhr – In Sanlucár la Mayor. Im Schatten hinter der Kirche ist eine Bar.

Ein leichtes Lüftchen kühlt auch hier wunderbar. Hier in der Gegend gibt es nur Fanta Lemón, was auch super ist. Ich verlängere die kleine Menge mit einer ganzen 0,75 l Flasche Wasser. Dann habe ich schon drei Liter Kühlwasser heute Morgen verbraucht.
Bis zum Aussichtshügel vor Sevilla sind es noch 16 km. Das ist dann ja schnell gemacht.
12.45 Uhr – Ich habe dem Hotel 14 bis 16 Uhr gemeldet.
Der Wirt der Bar hat mir wunderbar gekühltes Wasser in die Flaschen gefüllt: toller Service!
Weiter.

13.00 Uhr – Plötzlich gibt es einen zweispurigen Radweg.

13.27 Uhr – Das ist ein ganz schönes Hin und Her, von einer auf die andere Seite, dann plötzlich keine Brücke mehr, dann tiefhängende Zweige, dann Autos die mit dem Heck auf ihrem Parkplatz so weit in den Radweg ragen, dass höchstens die Hälfte nutzbar ist. Kein Wunder, dass ich erst einen Radfahrer auf diesem Weg getroffen habe.

Kombinierter Rad-, Fußweg, in beide Richtungen, echt jetzt??? Man soll natürlich schieben. Hmpf!!!!

13.56 Uhr – Blick auf Sevilla. Noch etwa zehn Kilometer Stadtrundfahrt sind geplant. Da ich die Stadt noch nicht kenne, erkenne ich auch keine besonderen Gebäude. Trotzdem ist der Blick beeindruckend.

Der Hügel ist im Übrigen eher eine Schutthalde. Der Hochhausturm nett sich Torre Sevilla.

14.15 Uhr – Rio Guadalquivir, der von Córdoba herunterkommt.
Der runde Bau ist das Edificio Torretriana.

Canal de Afonso XIII.

Stierkampfarena.

Nachbau der Victoria mit der Magellan 1519 die erste Weltumsegelung begann. Nur 18 Überlebende seiner Expedition erreichten 1522 Spanien.

Torre del Oro, der 1220 von dem maurischen Gouverneur beauftragt wurde. Er verfügte über eine Kette, die zum anderen Flussufer reichte und gespannt werden konnte, um Schiffe an der Weiterfahrt zu hindern. Er soll einen Kranz aus golden schimmernden Azulejos (bunt bemalte Keramikfliese) gehabt haben. Daher der Name.
45° C, jetzt ist Fahrtwind ist wichtig!

San Telmo-Palast

Rechts liegt der Park.

Am Trinkbrunnen eine Flasche neu befüllt.

Plaza de España, er auf 1929 anlässlich der Exposición Iberoamericana. Viele Gebäude wurden dafür im Parque de la Maria Luisa errichtet.

Das Gebäude gehört um Platz und formt ihn erst. Es wurde 1924 bis 1928 erbaut.

Ob wir die 50° C Marke noch knacken?


Der weite Bogen soll ausgestreckte Arme symbolisieren. Er erinnert ein bisschen an den Royal Crescent in Bath.

Großartig!


Batterieelektrisch. Beim Stopp fährt die Bahn den Abnehmer aus und lädt kurz.

Ich radle an der Kathedrale vorbei. Hier steht, dass sie um 18 Uhr schließt.


Jetzt habe ich sie schon fast umrundet.

15.43 Uhr – Ankunft am Hotel irgendwo im Gewirr der engen Gassen.

16.54 Uhr – Die Zimmer liegen im ersten Stock um diesen Innenhof herum.
Ich stehe jetzt im klimatisierten Ticket-Office für die Kathedrale. Die Hitze draußen, ohne Fahrtwind, ist schier unglaublich. Man geht durch die aufgeheizten Steinschluchten wie durch einen Ofen. Laut WetterOnline haben wir hier 40° C.



Eine fünfschiffige Halle. Sie ist die größte gotische Kirche Spaniens und eine der größten Kirchen der Welt. Erbaut wurde sie von 1401 bis 1519. Sie ist, die Königskapelle hinter dem Hauptaltar mitgerechnet, 142 m lang, 82 m breit und hat im Mittelschiff eine Höhe von 42 m. Kann sich also mit den gotischen Kathedralen der Île de France messen.
Der Baumeister stammt aus Rouen.

Eine breite Rampe führt auf den Turm, der Giralda genannt wird. Er war das Minarett der Moschee und mit 70 m Höhe das dritthöchste Gebäude der Welt, nach zweien der Pyramiden von Gizeh.
Die Rampe konnte zu Pferde schneller bewältigt werden, wenn wichtige Nachrichten zu überbringen waren. Jede Ecke hat eine Nummer. Insgesamt waren es, glaube ich, 34.

Da drüben auf dem Hügel war ich.

Das Gewölbe liegt offen. Es gibt gar keinen Dachstuhl.

Der Turm hängt voller Glocken, insgesamt 24. Vorhin wurde eine Warndurchsage gemacht, bevor die Glocke für die Viertelstunde schlug.

Diese Glockenstühle scheint man um den hier schlankeren obersten Teil des maurischen Turms nachträglich aufgebaut zu haben.

Cool, der Pool auf dem Dach.

Hinter der Altarwand ist der Chorumgang mit Kapellenkranz und dessen zentrale Kapelle ist aus der Renaissance mit einer großen Kuppel, die man von oben sah.

Der Hauptaltar ist von dieser steinernen Kiste umgeben, die mit sehr vielen Figuren geschmückt ist.

Eine der südlichen Kapellen. In der Mitte steht die Prozessionsmonstranz von Arfe.

Damit man sich beim Betrachten der Decke den Nacken nicht verrenkt, gibt es einen Spiegel.

Die Grabstätte von Christoph Kolumbus im südlichen Querschiff. Die vier Sargträger symbolisieren die vier Königreiche Kastilien, León, Aragón und Navarra.

Das sehr aufwändige Deckengewölbe in der Vierung.

Chorgestühl im Mittelschiff und die Rosette im Westen.

Der Hauptaltar misst 23 m mal 20 m und ist aus Holz geschnitzt. Er besteht aus 45 Relieffeldern. Ich erkenne eine Krippenszene und andere.

Ich gehe mal an die frische Luft und werde von der Hitze erschlagen. Hier sieht man den Torre Giralda schön.
Der Hof wird Orangengarten genannt. Er ist kein klassischer Kreuzgang, erinnert eher an den Vorhof einer Moschee mit mehreren plätschernden Brunnen. Der zentrale Brunnen ist noch aus der Zeit der Westgote.

Das über den Garten zugängliche Nordportal im Flamboyant-Stil.
18.13 Uhr – Ich muss sehr dringend etwas essen, sonst kippe ich um. Seit dem Toastbrot heute Morgen hatte ich nichts mehr.
Zur Überbrückung hole ich mir schnell noch einen halben Liter Fanta Lemon. Das hilft immer.
18.37 Uhr – Ich sitze in einem arabischen Restaurant und bin gespannt, wie mit meinem Hunger verfahren wird.
19.39 Uhr – Das war auch ohne Foto sehr reichhaltig und schmackhaft. Den Espresso habe ich auch schon getrunken. Jetzt zahle ich und hole mir im Supermarkt um die Ecke noch Äpfel und Joghurt.
Beim Aufstehen musste ich die Füße unter dem Tisch wegheben. Das hat solche Krämpfe ausgelöst, dass ich mehrere Minuten gebraucht habe, um aufzustehen. Jetzt geht es wieder.
22.53 Uhr – Ich habe noch viele Kleinigkeiten im Text ergänzt und korrigiert. Jetzt wird es Zeit zum Schlafen. Leider hatte ich grad wieder mehrfach Krämpfe. Dabei war es doch die letzten Wochen gar kein Problem. Mein Magnesium habe ich heute Morgen aufgebraucht. Das sollte ich morgen nachkaufen.
Gute Nacht.
Sa 28.06.2025 – Sevilla – Palma del Rio – 91 km/210 Hm
6.19 Uhr – Wieder eine unruhige Nacht. Um halb fünf habe ich das Fenster geschlossen und doch die Klimaanlage eingeschaltet. Der Tacho zeigte 28°C. Um sieben gibt es Frühstück. Das ist mir bei der Hitze und der langen Etappe sehr recht.
Während der Nacht hatte ich keine weiteren Krämpfe. Das ist schon mal gut.
7.03 Uhr – Ich bin der erste Gast im Frühstücksraum. Der Rezeptionist ist gerade dabei, mir das Frühstück zuzubereiten. Mal gespannt

Ausschnitt aus den Kacheln im Frühstücksraum.
Es gab getoastetes Brötchen und je eine Scheibe Käse und Schinken. Ich habe ich, als er fragte, gebeten, mir das Gleiche nochmal zu bringen.
8.01 Uhr – Abfahrt bei morgendlich frischen 27° C. Oh, Mann, das wird wieder heiß heute.

Heute mache ich mit 85 km einen großen Schritt auf das Ziel Córdoba zu. Ich folge dem Rio Guadalquivir aufwärts. Er kommt ja von Córdoba herunter. Nach 36 km komme ich nach Los Rosales. Dort sollte es mehrere Möglichkeiten für eine Einkehr geben. Dann fahre ich noch durch zwei kleine Dörfer, mehr nicht. Palma del Rio hat, wie Niebla, eine Stadtmauer und Festung (Alcazaba) Höhenmeter gibt es heute quasi keine.
Leider soll der Wind erneut genau von vorne kommen. Mal sehen.

Alles noch sehr ruhig hier in der Altstadt.

8.34 Uhr – Allemal besser als die schlechten, kurvigen, wurzeligen Radwege.

8.45 Uhr – Nach sieben Kilometern ist da wieder Acker. Den Torre Sevilla sehe ich hinter mir noch.
Beim Morgengruß für heute gewünscht: Geduld, Gelassenheit, Freundlichkeit, Neugier.

Ist die Baustelle hinter oder vor mir? Egal, weiter.

8.53 Uhr – Total gesperrt und total leer. Weiter.

9.43 Uhr – Kurze Verschnauf- und Trinkpause. Ich habe für heute die muskuläre Unterstützung auf maximal 21 km/h eingestellt, darüber hören die Beine auf zu treten. Das verhindert, dass ich mich auf dieser langen flachen Straße zu sehr beeile. Hier an diesem wenig schönen Ort gibt es mal etwas Schatten. Ich habe die Sattelstützenfederung geölt. Das gelegentliche Klick-Geräusch kommt wahrscheinlich von den guten Pedalen aus Apulien, die nun auch schon 15.000 Kilometer gelaufen sind.
Heute Morgen habe ich auch die blaue Liter-Flasche mit Wasser gefüllt. Das war eine gute Idee, denn der erste Liter ist schon weg.
Ich bin auf Kilometer 21. Noch 15 km bis Los Rosales. 30° C hier im Schatten. Gegenwind, wie erwartet.

10.02 Uhr – Im Norden sehe ich sehr schön die Berge. Hier wächst Mais, ansonsten sind es fast ausschließlich Orangenplantagen.

10.12 Uhr – Heute sammle ich Höhenmeter nur durch solche Überführungen.
Den ganzen Anstieg hatte ich einen Kleinbus der Guardia Civil hinter mir. Erst als der Fahrer auf der anderen Seite die Abfahrt vollständig sehen konnte, hat er mich mit weitem Bogen überholt. Wirklich vorbildlich!

10.39 Uhr – Auf Kilometer 36. In Los Rosales gibt es jetzt ein zweites Frühstück.

10.47 Uhr – In diesem Innenhof ist es schattig und ich trinke literweise, bzw. ein halber Liter kaltes Wasser ist weg, die Limo gleich auch, dazu warmes Wasser aus der Flasche. Ich bin erstaunlich schnell heute, es gibt ja auch nicht viel zu sehen, außer der eher eintönigen Landschaft.
In zwanzig Kilometern könnte ich eine zweite Pause in Lora del Rio machen. Ist wahrscheinlich ganz sinnvoll.
Es stehen keine Aschenbecher auf den Tischen. Alle lassen die Kippen einfach neben sich fallen. Seit einer halben Stunde geht eine junge Frau mit einem Besen herum und fegt. Merkwürdige Sitten gibt es.
11.13 Uhr – So, mal die Flaschen wieder auffüllen und gemütlich weiter.
11.23 Uhr – An der Theke gibt es auch hier einen Kaltwasserhahn. Die Leute lassen sich Becher oder Flaschen damit füllen. Mir hat die nette Frau zwei Flaschen gefüllt. Eine liegt jetzt in das Badetuch gewickelt in der hinteren linken Tasche, eine ist in der Halterung, aber schon halb leer getrunken.
35° C im Schatten. Weiter.

Schachbrettdorf. Am Ende der Straßen beginnt gleich der Acker.

11.42 Uhr – Eine Baumschule für Palmen.

Mit so einem Hochgeschwindigkeitszug würde ich auch gerne Richtung Frankreich fahren. Er nimmt aber keine Fahrräder mit.

Wasser zur Bewässerung.

Olivenbäume in Reihen, wie bei uns das Obst.

Der Rio Corbones führt sogar noch etwas Wasser.

Schon schön, wenn sie einen alle anschauen.

12.21 Uhr – Keine Ahnung, warum es zwei Rinnen sind. Links fließt das Wasser sehr zügig, rechts träge.
42° C und kühlender, eher zu starker Wind von vorne. Radle eher 17-18 km/h.

12.31 Uhr – Der Mann auf dem Schild und ich sind die einzigen Radler hier. Nach einigen Kilometern auf einer Nebenstraße, komme ich jetzt auf die Landstraße A-457.

Rechts sieht man eines der Aquädukte des Kanals.

Lora del Rio auf der anderen Seite des Flusses.

Nicht sehr breit der Guadalquivir.

13.08 Uhr – Nach 60 km. Sehr schön schlanker Turm. Wo ist die Bar?

Wie ausgestorben.
13.24 Uhr – Endlich eine offene und große Bar gefunden. Eigentlich wollte ich draußen sitzen, aber hier drinnen läuft die Klimaanlage, was doch angenehm ist.
Wenn die Frau hinter der Theke einen mit «Caballero» ruft, weil der Kaffee fertig ist, dann fühlt man sich doch gleich ein bisschen wie im Western.

Serranito Pollo: Sieht sehr gut aus!
Die Lautstärke hier drinnen ist schier unerträglich. Ich weiß, das ist ein gutes Zeichen, es überrascht mich aber trotzdem, wie man sich dabei noch unterhalten kann.
14.06 Uhr – 41° C im Schatten an der Hauswand. Ich rolle mal wieder los. Noch etwas über 20 km. Das hört sich gut machbar an.

Kein Schatten.

49,6° C. Oh, ich fahre ja über 21 km/h!

Hier wird das Wasser in offenen Rinnen durch das Feld geleitet. Meist sieht man aber Schläuche.
14.48 Uhr – Ich stehe auf der Brücke über einen Bach. Hier wachsen schattige Bäume und das Wasser kühlt. Nur noch 42° C. Jetzt, wenn ich stehe, merke ich, welche Mühe es meinem Kreislauf macht, bei dieser Hitze zu fahren. Ich schütte mal Kühlwasser nach.

Wasserstraße ohne Verkehr.

15.09 Uhr – In El Calonge gibt es nichts. Noch 11 km.

Die Temperatur ist tatsächlich gefallen, nur noch 40°C. Der heiße Wind ist fast weg und leichte Schleierwolken schützen etwas vor der Sonne.

15.40 Uhr – Der heiße Wind kam zurück: 51° C. Ich bin hier in den Schatten einiger Bäume angefahren und trinke. Noch 2,4 km.
Inzwischen kommt das Klick-Geräusch bei jeder Pedalumdrehung. Könnte vom Pedal oder dem Tretlager kommen. Morgen und auf dem Rückweg kommen insgesamt noch 100 km zusammen. Ich hoffe, so weit komme ich noch.

Links läuft der Rio Genil.
Das Wasser aus der blauen Flasche, die ich kalt ins Handtuch gewickelt hatte, schmeckt wunderbar frisch!

15.48 Uhr – Vor mir Palma del Rio.

Kirche und Kloster, das heute ein Hotel ist.

15.56 Uhr – Ankunft. Bin erst vorbeigefahren, aber ein alter Mann auf der Straße sprach mich an und zeigte es mir dann.
Der Hotelier meinte, Radfahren sei bei der Hitze sehr gefährlich. Aber für morgen wollte er mir einen Kaffee und ein Stück Kuchen gegen 8.30 Uhr anbieten, da es heute wegen einer Hochzeit spät werden wird und er morgen kein vollständiges Frühstück anbieten kann. Ich habe, nach seiner Warnung, drum gebeten, doch schon gegen sieben den Kaffee zu nehmen. 7.10 Uhr sei in Ordnung, meinte er dann.

Der Pool im Garten der alten Villa. Der junge Chef wohnt hier in der fünften Generation und lebt im 2. Stock. Im ersten liegen die Hotelzimmer.
Habe einen der 50° Joghurts probiert. Wenn ich gleich kein Bauchgrimmen bekomme, dann gibt es morgen früh Müsli.
Jetzt in den Pool.

Für mich alleine!!!! Und Cola mit Chips hat er mir auch noch gebracht! Ich bin völlig von den Socken. Jetzt lese und entspanne ich. Hmmmmmmmmmmmmmmmmmmm….
18.31 Uhr – Ich war nochmal im Pool und habe danach die Endentspannung gemacht. Dabei bin ich mal wieder mehrfach eingeschlafen. War ja auch ein anstrengender Tag.
19.36 Uhr – Ich gehe mal nach draußen und frage dabei den Hotelier nach einer Restaurantempfehlung.

Habe die Stadtmauer gefunden.

Schön verzierte sind Turm und Kuppel. Auf dem Turm nisten Störche.

In der Kirche singt gerade der Chor im Rahmen der Hochzeit. Draußen steht der Jeep mit Dosen und ein Korb mit gekühlten Wasserflaschen. Einige Chauffeure warten mit laufenden Motoren.

Der bei den Almohaden-Festungen typische Seiteneingang. Die ganze Stadtmauer mit elf Türmen hat nur zwei Tore. Sie gilt in Andalusien als die am besten erhaltene.
20.18 Uhr – Ich schleiche mal zu Restaurant. Die Hitze ist weiterhin enorm.
20.37 Uhr – Ich bin der erste Gast und kann in Ruhe bestellen.

Erster Gang.

Zweiter Gang.

Jetzt noch Nachtisch mit Espresso. Hilft ja nichts.
22.41 Uhr – Die Wäsche vom Balkon ist nicht nur trocken, sie ist warm. Da fällt mir ein: Als ich das Rad in den Innenhof des Hotels rangiert habe, war das Metall noch richtig heiß von der Fahrt draußen, wie ein Motor.
Von draußen ist nichts zu hören. Das hatte der Hotelier schon gesagt. Es läuft keine Klimaanlage irgendwo im Innenhof. Und die Fledermäuse, die ich vorhin gesehen habe, jagen auch völlig geräuschlos.
Zu der Moschee-Kathedrale von Córdoba habe ich nach einem Hinweis noch recherchiert, dass morgen Nachmittag und am Montag mit eher geringer Besucherzahl gerechnet wird. Also mache ich es wie in der Kathedrale von Sevilla.
Gute Nacht!
So 29.06.2025 – Palma del Rio – Almodóvar – Córdoba – 63 km/370 Hm
6.26 Uhr – Ich habe sehr gut geschlafen, keine Autos, keine lauten Stimmen, keine Möwen ode Hähne. Mein Traum war auch angenehm, aber ich kann mich an nichts erinnern.
Heute soll es wieder so heiß werden. Laut WetterApp ist es täglich so, dass der Wind erst von Nordosten kommt und nachmittags auf West dreht. Das erinnert mich an die Täler im Norden. Mensch, ist das lange her.

Der Innenhof des Hotels. Rechts in der Ecke steht Rosinante und knabbert am Busch.

7.16 Uhr – Frühstück im Garten, Müsli mit Kaffee und Kokosmakronen.
8.13 Uhr – Abfahrt in die letzte Etappe.

Auf der mit 62 Kilometern relativ kurzen letzten Etappe komme ich nach 32 km durch Almodóvar und fahre die Burg an, sofern das sinnvoll machbar ist bei der Hitze.
Kurz darauf erreiche ich Córdoba und fahre, wie üblich, eine Runde durch die Stadt, bevor ich zum Hotel komme, das direkt an der Kathedrale liegt.

Blick zurück.

8.40 Uhr – Dann hat mich dieser nette Spanier überholt, der mit 24 km/h nur ganz wenig schneller war als ich. Ich habe ihn gefragt, ob es ok ist, wenn ich hinter ihm herfahre.

9.10 Uhr – Wir fahren mit 25 – 30 km/h auf die Burg von Almodóvar zu, die auf einem Bergkegel liegt. Wir haben nur 24° C. Es läuft super gut.

9.41 Uhr – Nach sehr schnellen 23 km haben wir uns in Posades getrennt.

In der Kirche hing noch der Weihrauchgeruch von der Beerdigung. Der Leichenzug kam mir bei der Fahrt durch den Ort entgegen.
Während der Küster aufräumte, konnte ich etwas Luft schnappen und zur Ruhe kommen.
9.43 Uhr – Weiter nach Almodóvar del Rio.

Schöner Platz in Posades, das Schönste ist der Garten mit Brunnen und schattigen Bänken links davon.

Die Burg auf dem Berg.

10.20 Uhr – Kurz davor. Temperatur etwa 35°C.

Ein Stück hinauf fahre ich noch. Besichtigung mache ich keine.

Sehr schön.

10.36 Uhr – Endlich mal mehr zu sehen, als nur Straße. Ich bin auf 200 m Höhe. Es weht ein hübscher Wind. Ich bin schon mehr als die Hälfte der Etappe gefahren.

Am Eingang. Die gelb-rote Flagge vor dem strahlenden Blau des Himmels macht wirklich etwas her.

Der Rio Guadalquivir.

Almodóvar del Rio. Am Horizont liegt in 30 km Entfernung irgendwo Córdoba.

11.25 Uhr – In der Bar im Ort gab es das Übliche. Jetzt weiter nach Córdoba. Gut, das sage ich eigentlich seit sechs Wochen: Ich fahre nach Córdoba.

11.43 Uhr – Ein Blick zurück. Noch 28 km.

11.50 Uhr – Der Mais ist gesät, die Wasserschläuche sind verlegt. 42° C.

12.18 Uhr – Ich fahre auf einem Sträßchen parallel zur Hauptstraße. Leider gibt es ständig diese Hubbel, die die Autos alle rasant überfahren, die mir aber ganz ordentlich einen Schlag versetzen, wenn ich einen mal übersehe. Da wäre es fast einfacher, auf dem Standstreifen zu fahren.
Noch 15 km inkl. Stadtrundfahrt. 42° C.

12.39 Uhr – Quasi am Ziel. Habe durchaus etwas Gänsehaut.

12.49 Uhr – Ich bleibe auf dem super guten Standstreifen. Links wäre ein Zickzack-Hubbel-Radweg gewesen. Blaue Schilder, die den Weg verpflichtend machen würden, habe ich kein einziges gesehen.

Die Universität.

Torre de Guadalcabrillas und trockenes Flussbett des Guadalquivir.

Palast der christlichen Herrscher, Alcázar de los Reyes Cristianos.

Römerbrücke, 45 v. Chr. gebaut. Am anderen Ufer steht der Torre de la Calahorra. Die Brücke ist auch ein Motiv in der Netflix-Serie Game of Thrones.

Brückentor Puerta del Puente und dahinter die Moschee-Kathedrale. Links die hohe Säule ist der Triunfo de San Rafael. Der Erzengel ist der Schutzheilige der Stadt.

Die Ausdehnung des riesigen Rechtecks ist 179 m mal 134 m.

Kirche San Francisco y San Eulogio mit halbem Kreuzgang.

Plaza del la Corredera. Hier fanden früher Stierkämpfe und Pferderennen statt. An der neuen Arena bin ich vorhin vorbeigefahren. Sie sah für mich nicht sehr bemerkenswert aus.

Säulen eines römischen Tempels. Die fast 900 Säulen in der Moschee stammen zum größten Teil aus römischen Gebäuden.
Noch 700 m bis zur Unterkunft. 47° C am Tacho.

Und am Ende der Straßen liegen Felder und Olivenhaine. Sieht zumindest so aus, da die Straße auf den Fluss zuführt und die Stadt auf der anderen Flussseite nicht weitergeht.

Eingang zum Palacio de Los Paez de Castillejos.

14.05 Uhr – Die letzten Meter vor der Unterkunft.

Ich sehe rechts schon das Schild des Hotels.

14.08 Uhr – Nach 2940 km bin ich am Ziel. Links ist die Moschee-Kathedrale. Welch genialer Platz, um in Córdoba anzukommen.
Die junge Frau am Empfang war unglaublich nett. Wir haben uns sicher zwanzig Minuten lang unterhalten, über die Hitze, über meine lange Reise, über Galicien, über die Vorzüge von Hitze gegenüber kaltem Regen, über Lugo, wo ihr Vater herkommt, über die Vorzüge eines Pools in einer heißen Stadt, über die Pläne ihres Chefs, einen Pool in einen ungenutzten Innenhof des Hotels zu bauen, usw.
15.33 Uhr – Alles ist geduscht und gewaschen. Die Radkleidung hängt im Außengitter des Fensters. Ich mache jetzt noch die Endentspannung, dann sehen wir weiter.
16.13 Uhr – Ich habe doch noch Daten erfasst, Nachrichten geschrieben bzw. beantwortet und mit zu Hause telefoniert.
Ich habe der Rezeptionistin auch begeistert erzählt, wie froh und glücklich und dankbar ich bin, dass ich es bis hierher geschafft habe, ohne Unfall oder Krankheit oder Defekt am Rad oder, oder…
Bei der Endentspannung bin ich ständig eingeschlafen. Heute geht es früh ins Bett.

16.54 Uhr – Jetzt kommen ganz viele Fotos aus der Moschee-Kathedrale.



Man kann sich regelrecht verlaufen. Ein in der Weite endloser Raum. Sehr faszinierend. Die gotischen Kirchen suchen Ja eher den in der Höhe endlosen Raum.

Und mitten drin der Kathedralen-Raum. Hinter der Marmorwand liegt das Chorgestühl.

Für die Seitenschiffe der Kirche wurden die Arkadenreihen mit einem gotischen Gewölbe versehen, statt mit einer Holzdecke.

Wie eine Schatulle mit Oberlichtern steht der Raum im Raum der Moschee. Hier ist es hell, rechts und links herrscht ein Halbdunkel.

Und jetzt bin ich in der eingebauten barocken Kathedrale mit Kuppel und Altarwand. Im Chorgestühl werden etwa drei Gruppen über Kopfhörer in allen Sprachen gleichzeitig mit Infos versorgt.

Neben dem Hauptaltar geht es gleich wieder in den offenen Moschee-Raum.

Das volle Chorgestühl.

Hinter dem Chor, in etwa im Osten, hatte man die Moschee vor der Rückeroberung noch einmal erweitert. Hier gibt es ein Gewölbe, und Laternen sorgen für Licht von oben.
Die Moschee war nach Südsüdosten ausgerichtet, fast genau nach Mekka. Die Kirche, die der Struktur der Säulenhalle folgt, zeigt daher nach Nordnordost.

Im dunkleren Teil.

Die frühere Hauptachse der Moschee an deren Ende die Gebetsnische liegt.

Der Mihrab, die Gebetsnische der Moschee, die die Gebetsrichtung nach Mekka anzeigt. Sie ist ungeheuer reich verziert und mit einer Kuppel überwölbt, die mit prächtigen Mosaiken verziert ist.
Wenn man hier drinnen nicht aufpasst, kann man völlig die Orientierung verlieren.

An der östlichen Außenwand gibt es vergitterte Kapellen mit Altären.

18.30 Uhr – Ich habe in der Sakramentskapelle ein langes Dankgebet gesprochen. Nun habe ich ganz enormen Hunger.

Die Hitze im steinigen Orangengarten ist nahezu unerträglich. An dem Brunnen haben sich gerade die Wachleute und letzten Besucher noch die Hände und Köpfe mit kaltem Wasser nass gemacht.
18.59 Uhr – Spanisch, arabisch, indisch, oder doch zum Italiener? Ich sitze im «Ginos» und nehme Mitternachtscarbonara, auch wenn es erst sieben ist. Mit dem frühen Aufstehen war der Tag sehr lang und ich habe noch fast nichts gegessen: großes Müsli, halbes getoastetes Baguettebrötchen, kleines mit Tomate und Tunfisch gefülltes Blätterteiggepäck. Ehrlich, das war alles!
Nach dem Essen könnte ich zum Abhängen in die Dachterrassen-Bar auf dem Hotel gehen. Klingt schon irgendwie gut. Auch wegen der Aussicht. Der Turm der Kathedrale war wegen der Hitze gesperrt. Als ich an den Fluss kam zeigte ein offizielles Thermometer 41° C. Aktuell sind es laut WetterApp 42° C.
Laut Wikipedia ist Córdoba übrigens in Europa die Stadt mit der höchsten Durchschnittstemperatur.

Es geht mit einem kleinen Vorspeisenteller los!!
Dann folgten Spaghetti und zum Nachtisch gab es zwei Kugeln Eis mit Espresso.

20.17 Uhr – Der Blick von der Dachterrasse auf die Moschee-Kathedrale ist einfach umwerfend.

Nördlich von Córdoba gibt es Gewitter. Die trauen sich aber nicht hierher.
Ich bin der einzige Gast auch hier. Wahrscheinlich bin ich einfach zu früh. Sicher, heiß ist es hier oben, aber es weht ein schöner Wind.

21.20 Uhr – Vorwitzige Wolken! Es wird ganz langsam kühler und angenehmer. Mittlerweile sind zehn bis fünfzehn Leute hier oben. Ich lese den neuen Bretagne-Krimi.

22.20 Uhr – Doch noch etwas trinken, Wasser und Wein. Hier oben könnte ich mir jetzt wunderbar eine Matratze hinlegen und unter dem Sternenhimmel schlafen.

Und die nächtlich angestrahlte Kirche bestaunen.
22.32 Uhr – Ich lege das Handy mal weg.
Gute Nacht!
Mo 30.06.2025 – Córdoba
8.05 Uhr – Bis viertel vor sieben habe ich ziemlich gut geschlafen. Seitdem höre ich den Geräuschen draußen zu, lasse das Lüftchen, das durch das offene Fenster kommt, mich etwas kühlen.
Ich habe leichte Kopfschmerzen.
Der einzige Plan für heute: Den Alsa-Busbahnhof erkunden und erfragen, wie genau das Rad verpackt sein muss. Wenn ich gegen 12 Uhr dort bin, sehe ich vielleicht, wie der Bus abfährt, den ich morgen nehmen will.
Die Energie, jetzt aufzustehen, muss ich erst noch sammeln.
9.39 Uhr – Das Frühstück war leider sehr enttäuschend. Nun muss ich mich mal sortieren für die Fahrt zum Busbahnhof.

10.24 Uhr – Im riesigen Busbahnhof gegenüber vom Bahnhof. Rechts in hellblau ist der Schalter von Alsa.
Sehr schön! Die Frau sprach sehr gut Englisch. Ich hatte sie nur damit verwirrt, dass ich Córdoba – Irun statt Granada – Irun gesagt hatte. Da das Rad ein normales ist, meinte sie, sei die Verpackung mit zwei großen Tüten völlig ok. Sie hat nichts davon gesagt, dass ich die Pedale abschrauben, oder das Vorderrad ausbauen soll. Das beruhigt mich sehr. Ich besorge mir trotzdem Paketband. Und putzen wäre nicht schlecht.
Ich habe jetzt das Gefühl, ich müsste bis morgen 12 Uhr warten, bis es endlich losgeht. Ich sitze schon hier in der Halle und könnte einfach losfahren. 11.54 Uhr gibt es bei Socibus eine Direktverbindung nach San Sebastián. Jetzt muss ich erstmal runterkommen und das Immer-nur-weiter mal abschalten. Fällt aber schwer.
11.05 Uhr – Ich habe noch eine wichtige Frage an die Frau im Ticketoffice gestellt: Gibt es in Granada einen großen klimatisierten Busbahnhof mit Cafeteria usw. Zu meiner großen Freude sagte sie, Ja, sogar größer als hier, mit allem, was man braucht. Super. Das macht die drei Stunden Warten erheblich einfacher.

Unter mir ist der Bahnhof von Córdoba. Die Gleise nach Osten verlaufen unterirdisch. Darüber ist ein Park mit Bäumen. Für eine so sehr heiße Stadt trotzdem sehr viel Beton.

11.34 Uhr – Ich habe mir im Supermarkt Putzlappen gekauft. Nun suche ich eine Wasserstelle. Der Park hier ist sehr schön, er verläuft auch von Bahnhof weg, bis fast zum Rio Guadalquivir.

11.57 Uhr – Am Kinderspielplatz gab es eine Trinkwasserstelle. Dort habe ich einen der drei Lappen nass gemacht und mich auf die Bank gesetzt und gemütlich das Rad gewienert. Meine Hände sind ziemlich schmutzig, aber mit der Sauberkeit von Rosinante bin ich sehr zufrieden. Jetzt radle ich zurück zum Hotel. Dort habe ich ein kleines Töpfchen mit Handwaschpaste zum Reinigen der öligen Hände.

12.31 Uhr – Mit der ÜbersetzerApp habe ich im Kaufhaus jemanden angesprochen, mit dabei zu helfen das Paketband zu finden, mit dem ich morgen die riesigen Müllsäcke etwas fixieren will. Ich laufe also in Córdoba durch den Kaufhof. Der lag quasi plötzlich vor mir. Ganz ohne Google gefunden.
Damit sind, bis auf den Kühlschrankmagneten mit einem Bild von Córdoba darauf, alle Besorgungen für heute erledigt. Von allen letzten Radreisen habe ich immer am Zielort einen Kühlschrankmagneten gekauft. Das ist inzwischen eine schöne Sammlung.

Plaza de las Tandillas.

13.35 Uhr – Mittagessen mit Banane, Apfel, Joghurt, Nüssen und Krimi.
Ich habe doch ein bisschen geräumt und Sachen herausgeholt, die ich für die Busfahrt morgen brauche: Müllsäcke, Kopfkissen, Augenklappe, Spanngurt, Werkzeug.

Im Innenhof des Hotels habe ich mir einen halben Liter kaltes Wasser zum Mitnehmen gezapft. Das mache ich morgen für die Busfahrt auch.
15.28 Uhr – Ich sitze in einem gekühlten Café und nehme das Übliche.

16.10 Uhr – Einmal über die glühenden Steine der Römerbrücke gelaufen. Der Blick ist es wert.

Und von der anderen, der heißen Seite des Turms aus gesehen, der am Ende der Brücke steht.

16.54 Uhr – Ich bin zurück in der Altstadt. Hier, bei der Kirche San Francisco, bin ich gestern schon vorbeigekommen. Es ist die mit dem halben Kreuzgang.

Heute hatte ich sie für mich. Nur der Wachmann hat im Eingang gesessen. Es verbindet mich doch sehr mit einem Ort, wenn ich dort in Spanisch, Französisch, Italienisch, Latein und Deutsch singen kann. Ich komme zur Ruhe, erkenne mich und meine lange Taizé-Geschichte wieder, die Weihnachten 1980 mit dem Europäischen Treffen in Rom begann.

Hier steht wieder ein Erzengel Rafael auf der Säule. Und der Müllmann bringt einen leeren Abfallcontainer-Block und stellt ihn hier ab.

17.16 Uhr – Santa Victoria mit einer großen Kuppel. Ich konnte die Kuppel vom Fluss aus sehen, aber der Weg hierher war gar nicht leicht zu finden.

17.32 Uhr – Zweite Erfrischungspause, aber ohne Gebäck. Die Küche ist geschlossen.
18.25 Uhr – Der Palast der christlichen Könige und andere Touristenattraktion sind heute, am Montag, ja geschlossen. Ich musste mir also nicht überlegen, was ich mir anschaue. Ich könnte jetzt zum Hotel gehen, duschen und mich auf das Abendessen einstimmen.
18.56 Uhr – Ich saß schon in einem Restaurant, da wies mich die Kellnerin darauf hin, dass ich in einem Online-Menü auswählen und bestellen müsse. Darauf hatte ich einfach keine Lust. Ich wollte etwas essen, nicht eine Web-Seite studieren und testen.

19.13 Uhr – Jetzt sitze ich in einem Innenhof in einem arabischen Restaurant, das auch schon die Küche offen hat. Das Bier hat, selbstverständlich, keinen Alkohol und das Essen ist halāl. Ich finde das Essen immer sehr schön frisch und würzig.
20.19 Uhr – Fertig mit dem Essen. Ich wurde nicht nach Nachtischwünschen gefragt und habe einfach bezahlt. Ich kann ja auf der Dachterrasse noch etwas essen.
Ich habe das Gefühl, dass ich nach all den vielen Restaurants und Bars der letzten Wochen, hier so eine Art Höhepunkt erwarte an Freundlichkeit, wie eine Art kindliche Erwartung, dass sich alle mit mir freuen, in dieser tollen Stadt angekommen zu sein. Die Rezeptionistin gestern hat mir den gebührenden Empfang bereitet. Das hätte nicht schöner sein können. Die anderen Diensthabenden an der Rezeption konnten viel schlechter Englisch und waren nur wenig kommunikativ. Die (himmlische) Reiseleitung hatte mir also gestern extra den besonderen Empfang organisiert. Nun ist es Zeit, den Übergang zur Normalität zu finden.

Und hier ist er! Unglaublich: In Kürze soll es hier regnen!?! Die ersten Tropfen sind schon gefallen. Gegen 21 Uhr soll Córdoba vom Gewitter erreicht werden. Sehr ungewöhnlich im Sommer, sagte der Kellner.

21.16 Uhr – Die Regenwolke traut sich bisher nicht, nach Córdoba zu kommen.

22.02 Uhr – Die Wolken kommen irgendwie nicht voran. Córdoba ist für sie vielleicht doch uneinnehmbar.
22.27 Uhr – Jetzt ist auch die WetterApp der Ansicht, dass es in Córdoba nicht regnen wird.
Wie lange bleibe ich noch hier oben? Hier könnte man jetzt gemütlich einen Kinofilm schauen, wie damals auf Spetses.
Di 01.07.2025 – Córdoba – Granada – Madrid – 640 km
8.21 Uhr – Ich habe ziemlich gut geschlafen, keine Krämpfe, keine Kopfschmerzen. Es weht wieder angenehme Luft durch das offene Fenster.
9.04 Uhr – Die super nette Rezeptionistin ist heute Morgen wieder da. Ich habe sie vor Freude umarmt und ihr erzählt, wie wundervoll ihr Empfang für mich war. Sie fragte, was ich gestern so gemacht habe, und ich habe von dem kleinen Tief erzählt und dem anschließenden Stadtrundgang. Sie sagte schon am Sonntag, dass die Römerbrücke der heißeste Platz der Stadt sei. Dem konnte ich nur zustimmen.
Vorhin habe ich mir genau überlegt, was ich der Serviererin sage, damit ich nicht wieder Plastikbeutel mit Tomaten und einen Berg von Käsescheiben bekomme. Es hat funktioniert und ich bin sehr zufrieden.
10.14 Uhr – Das Rad ist gepackt, das Zimmer bezahlt und die nette Frau wurde nochmal zum Abschied umarmt.

Zwei, drei Abschiedsfotos seien erlaubt.


Und ab zum Bahnhof, bzw. zum Supermarkt.

Stadtmauer, die vom Palast aus mit vielen Türmen an der Altstadt entlangläuft.

10.46 Uhr – Einkäufe sind auch erledigt, zumindest für das Mittagessen im Bus.

10.56 Uhr – Im klimatisierten Busbahnhof. Die Abfahrt um 12 Uhr auf Bussteig 10 wird schon angezeigt.

Verpackt.

11.49 Uhr – Und verladen. Der Busfahrer ist sehr freundlich. Er war schon gut zwanzig Minuten vor der Abfahrt da. Es wirkt alles sehr gelassen.
Nun muss ich noch meine Hände säubern, sonst wird das mit dem Essen nichts. Zum Glück schleppe ich ja seit sechs Wochen ein paar Feuchttücher mit.
12.02 Uhr – Wir fahren. Zum ersten Mal seit sechs Wochen bewege ich mich nicht aus eigener Kraft.
Oh, ich sehe gerade, diese Fahrt bringt mich gar nicht näher an zu Hause, da Granada nochmal weiter südlich liegt.
Ich habe den telefonierenden Nachbarn mal gebeten damit aufzuhören, sie Coladose zu kneten. Das Geräusch macht mir Tinnitus.

Hügelige Ackerlandschaft mit Weizen, Oliven. Sonnenblumen.
12.53 Uhr – Nach einem Stopp in Montilla sind wir jetzt auf der Autobahn nach Málaga. Schon verrückt. Man kann da einfach mit dem Bus hinfahren.
13.14 Uhr – In Lucena. Zwei Beamte der Nationalpolizei sind eingestiegen und kontrollieren die Dokumente eines jungen Mannes. Jetzt steigen sie wieder aus. Sie steigen wieder ein, wollen einzelne Gepäckstücke des Mannes sehen. Gut, dass ich eine lange Umsteigepause habe und völlig gelassen sein kann, da es ja nicht um mich geht.
13.24 Uhr – Wir fahren weiter.
Die Busbahnhöfe für die Überlandbusse haben überdachte Haltestellen bzw. eine Halle in der die Busse halten. Zu dem Busbahnhof gehört ein Aufenthaltsraum.

13.44 Uhr – Wir sind auf fast 400 m Höhe. Hier wachsen ausschließlich Olivenbäume. Wir fahren auf die Sierra Nevada zu.

13.59 Uhr – Die ersten richtigen Berge tauchen auf. Auf dem Acker stehen tausende junge Olivenbäume. Wer erntet die alle?
Jetzt biegen wir ab nach Granada.
14.46 Uhr – Wir fahren auf Granada und die 3000er der Sierra Nevada zu.

14.54 Uhr – Man sieht sogar noch kleine Schneefelder.

Zwischen den Häusern könnte die Alhambra zu sehen sein.

15.02 Uhr – Ankunft am Busbahnhof in Granada.

Ausladen ging fix.

15.14 Uhr – Auspacken und Aufladen waren auch schnell gemacht.

15.31 Uhr – ich sehe gemütlich, aber es gibt alles, was ich brauche.
Zu einer wunderbaren Aussicht auf die Alhambra wären es fünf Kilometer. Hmmm, mal sehen.

16.14 Uhr – Die Alsa-Mitarbeiterin spricht Englisch. Es gibt eine Toilette im Bus und unterwegs zwei längere Stopps für Cafeteria-Besuche! Das ist doch genial. Und, ich bleibe einfach um Bus sitzen, wenn der von San Sebastián weiter nach Irun fährt. Stornieren und neu kaufen wäre mir zu riskant. Sollte es nicht gehen, radle ich die 20 km wie geplant.

16.41 Uhr – Am Stadttor.

16.49 Uhr – Da oben ist sie schon.

17.04 Uhr – Mit Rosinante.




Blick in die Altstadt und zur Kathedrale.

Blick nach Norden.

17.35 Uhr – Zurück am Busbahnhof.
Ich habe Wasser nachgefüllt, nehme aber nur 0,5 l mit rein. Wir machen ja zwei längere Stopps – hoffe ich. Zur Notverpflegung gibt es Nüsse und Mentos. Muss reichen.

18.20 Uhr – Der Busfahrer kam schon um 18 Uhr auf mich zu und meinte, ich müsse das Vorderrad ausbauen. Darauf war ich ja vorbereitet. Aber das Alurohr zur Stabilisierung der Gabel, wenn kein Rad drin ist, habe ich gestern nicht rausgeräumt. Muss ohne gehen. Der Gepäckträger vorne konnte dranbleiben. Also kein so großer Aufwand. Und die zweite Tüte liegt lose dabei. Die. Eiden Fahrer fanden es gut so.
Dann habe ich mir schnell die Hände gewaschen und ab in den Bus.
Jetzt erstmal wieder runterkommen.
18.32 Uhr – Wir fahren los. Super! Es ist schon toll, dass Alsa überall einen Infostand hat. Und die Busfahrer sind auch in Ordnung. Das macht eine Menge aus. Auch die fest eingeplanten längeren Stopps sind ein Service, den es bei FlixBus nicht gibt.
Laut App ist der Bus ausgebucht. Wahrscheinlich bekomme ich also noch jemand neben mich. Aktuell ist der Platz frei, was mich natürlich sehr freut.

Bisher zurückgelegte Strecke. Jetzt geht es nach Madrid.

Wir fahren in ein Regengebiet nördlich von Granada hinein.

19.29 Uhr – Es schüttet. Vor uns scheint die Sonne. Die erste Pause von 30 Minuten ist um 20.30 Uhr in Almuradiel. Da esse ich dann etwas zu Abend.

Wieder Weizen und Oliven auf welligen Hügeln, endlos.
20.13 Uhr – Wir fahren an einem Feuer vorbei, können ja eigentlich nur Olivenbäume sein.

20.33 Uhr – Dreißig Minuten Pause an einer Raststätte. Das ist ja toll!

Die Zeit reicht für ein Sandwich und einen Kaffee. Wasser fülle ich am Hahn nach.
Es riecht nach nassem Gras, Staub, nach schnell verdunstendem Regen.

Sonnenuntergang ist hier um 21.42 Uhr, also ziemlich genau so spät, wie in Bonn. Wir sind zwar südlicher, das bedeutet früherer Sonnenuntergang, aber auch erheblich weiter westlich, wo sie später untergeht.
Die weitere Rückreise ist wie folgt geplant:
- Mittwoch 6.40 Uhr Ankunft in San Sebastian oder
- Mittwoch 7.00 Uhr Ankunft in Irun.
- Radtour nach Hendaye entweder 20 km oder 5 km
- Mittwoch 10.00 Uhr Abfahrt Regionalzug nach DAX, Ankunft 11.19 Uhr
- Mittwoch 14.29 Uhr Abfahrt TGV nach Paris, Ankunft 17.59 Uhr
- Radtour zum Busbahnhof Bercy, 5 km
- Mittwoch 21.30 Uhr Abfahrt FlixBus zum Kölner Flughafen
- Donnerstag 5.00 Uhr Ankunft am Kölner Flughafen
- Radtour nach Hause, etwa 25 km.
- Donnerstag zwischen 7.00 Uhr und 8.00 Uhr Ankunft zu Hause.
21.35 Uhr – In Valdepeñas sind fast zehn Leute ausgestiegen. Es war auch vorher schon sehr ruhig. Kein Vergleich zu dem Kurzstreckenbus nach Granada. Nächster Halt ist um 23.45 Uhr in Madrid Estacion Sur.
Ich habe mir die Zipp-Off-Stücke an die Hose gemacht und die Fleecejacke übergezogen. Ein Halstuch trage ich wegen der Klimaanlage ohnehin.

21.41 Uhr – Jetzt mache ich mal eine Handypause.
Gute Nacht
23.41 Uhr – In Madrid. Bis auf zwölf Leute sind alle ausgestiegen. Es steigen fast ausschließlich junge Leute ein.
Ich habe nochmal genauer im online Busticket nachgeschaut: Ab Córdoba hatte ich keinen freien Nebenplatz, wohl aber auf der jetzigen Strecke. Also, das hat die Reiseleitung wirklich gut geplant! Ich meine mich zu erinnern, dass das beim FlixBus nicht möglich war.
An der zweiten Haltestelle in Madrid müsste es wieder eine dreißigminütige Pause geben.
23.55 Uhr – Wir fahren.
Mi/Do 02./03.07.2025 – Madrid – San Sebastián – Paris – Köln – Bonn
0.24 Uhr – Madrid zweiter Halt. Alle müssen aus dem Bus. Er fährt dann an einem anderen Bussteig wieder ab. Mein Rad und anderes Gepäck blieben drin. Vielleicht wird er getankt oder geputzt oder sowas.
0.28 Uhr – Bin wieder drin. Es riecht nach Putzmitteln und mein Müll ist weg. Auch sehr guter Service.
Jetzt fahren wir bis um drei Uhr nach Burgos. Dort haben wir fünfzehn Minuten Pause. Ich lege mir wieder die Augenklappe auf und versuche zu dösen oder zu schlafen.
3.13 Uhr – Burgos. Ich habe, mit einer kurzen Unterbrechung, zwei Stunden geschlafen. Wieder reicht die kurze Pause für einen Toilettenbesuch im großen Busbahnhof.

Wir sind gut vorangekommen.
3.23 Uhr – Das Nackenkissen ist weg. Hatte ich es tatsächlich beim Aussteigen noch um den Hals und habe es im Halbschlaf draußen verloren? Sehr schade. Da muss ich mir wohl unterwegs Ersatz besorgen. Es war doch sehr bequem.
6.15 Uhr – Tolosa. Der Morgen graut. Das Nackenkissen fehlt sehr, da ich keine zusätzliche Jacke am Platz habe, die ich als Polster nehmen kann.
6.28 Uhr – Wir rollen nach San Sebastián hinunter. Die Wolken hängen sehr tief, aber es ist trocken.
6.48 Uhr – Wir verlassen San Sebastián wieder. Man wird nicht nach dem Ticket gefragt beim Aussteigen und die Frau am Schalter hatte gesagt, das sei doch das Gleiche, San Sebastián und Irun. Also bin ich einfach sitzen geblieben.
Es ist nass draußen. Bin froh, dass ich jetzt keine 20 km radeln muss.

7.35 Uhr – Wir wurden einfach an der Straße rausgelassen. Kein Café, keine Toilette.

Und beim Einbau des Vorderrades tue ich mich auch grad schwer. Es sitzt nicht mittig, eine Bremse schleift. Ich probiere weiter.
7.54 Uhr – Mein Fehler, hatte ein Teil nicht richtig auf der Achse. Ein Glück, dass ich nicht unter Zeitdruck stehe.
7.58 Uhr – Abfahrt zurück nach Frankreich. Es sind nur 2,4 km bis zum Bahnhof in Hendaye.
8.10 Uhr – Nochmals angehalten, denn natürlich hatte sich der Steuerkopf durch das mehrmalige Verdrehen des Lenkers gelöst. Und das Schutzblech schleifte auch. Da ich das Rad im Zug nicht umbauen muss, ist es gut, das jetzt erledigt zu haben und nicht noch in Paris oder Köln.

Zurück in Frankreich.

8.18 Uhr – Zurück am Bahnhof in Hendaye. Überall laufen Rucksackwanderer, die sich wohl auf den Jakobsweg aufmachen.
So, jetzt habe ich Zeit bis zur Abfahrt um 10.10 Uhr für Hygiene, Essen, Kaffee etc.

8.42 Uhr – Frühstück ist fertig.

9.24 Uhr – Es nieselt draußen, also bin ich zu den ganzen anderen Reiseradlern in den Bahnhof. Mal sehen, ob wir alle in den Nahverkehrszug passen.

Ist schon eine ordentliche Strecke bis hierher.
9.46 Uhr – Man muss das Fahrrad für Nahverkehrszug doch reservieren und der 10.10 Uhr ist voll. So ein Sch…. Ich versuche es, aber sonst muss ich versuchen, den um 12.32 Uhr zu nehmen. Der scheint zu gehen.
Habe einen Platz für 12.32 Uhr gebucht und renne jetzt zum 10.10 Uhr Zug.

10.08 Uhr – Ich bin drin mit zwei Franzosen. Hier ist Platz für drei Räder. Die anderen sind wohl im anderen Wagen. Es gibt insgesamt nur sechs Plätze pro Zug, was sehr wenig ist. Die Schaffnerin läuft herum. Ist mir grad egal. Der Franzose hat etwas Angst um sein Carbon-Rad. Aber Rosinante hat eigentlich gut gepolsterten Abstand.
Da gab es irgendeine Frist, wann man auf welcher Strecke im Nahverkehr (TER) reservieren muss. Das geht auch nur über eine spezielle Webseite, nicht über die SNCF-App. Es ist eine Seite der Regionen Loire und Aquitaine in denen es wohl im Sommer sehr voll ist mit Rädern. Ich habe es entweder im März vergessen oder falsch verstanden, oder es wurde noch schnell geändert. Egal.
10.24 Uhr – Die Schaffnerin kam, hat mir zurecht klargemacht, dass man die Reservierung für diesen Zug braucht. Hätte die Klappe halten sollen, denn sie bot, alles auf gutem Englisch, sofort an, mir noch eine Reservierung bis Dax zu verkaufen. Es ginge dabei nicht um das Geld, sondern um den begrenzten Platz. Genau, völlig richtig. Scheint also zu klappen. Das war wirklich sehr nett und entgegenkommend von der Schaffnerin. Ich habe mich vielmals bedankt. Schon die Frau im Ticketoffice hatte gesagt, ich solle die Schaffnerin ansprechen. Das war mir vor dem Einsteigen zu heikel.
Soviel zu Überraschungen beim Reisen mit Rad und Bahn. Egal, wie oft man es schon gemacht hat, es bleibt spannend.
Der Franzose und seine Frau wollten nicht glauben, dass man in manchen TGV das Rad unzerlegt mitnehmen kann.
10.35 Uhr – In Biarritz wird es richtig voll. Ich habe die Reservierung!! Jetzt aber mal ganz schnell entspannen! Ich habe den Franzosen noch das Foto von meinem Rad im TGV gezeigt.
In Bayonne war Schaffnerwechsel. Die Schaffnerin hat ihrem Kollegen noch erzählt, dass sie bis DAX ein Rad zusätzlich genommen hat.

11.18 Uhr – Rechts sieht man die Kennzeichnung der Fahrradbereiche mit der Angabe der Stellplätze. Und man sieht den tollen Aufzug, in den das Fahrrad wunderbar reinpasst.

11.40 Uhr – Gegenüber vom Bahnhof gibt es Fish&Chips und eine Karaffe Wasser. Damit komme ich vielleicht bis Paris.
Und zum Nachtisch Tarte aux Pommes und Café au lait. Jetzt sitze ich drinnen im weichen Ledersofa und lade das Handy.
12.55 Uhr – In Bonn ist es mit 37° C gerade sehr heiß, während es hier nur 25° C sind und bewölkt. Und die Temperatur bringe ich morgen nach Bonn. Schon verrückt.
13.09 Uhr – Weil mir langweilig ist: Dax ist ein Thermalbad in dem der Schlamm des Flusses Ardour zu Heilzwecken genutzt wird. Es gibt eine Kathedrale aus dem 17. Jhd. und Reste einer Stadtmauer. In der Stierkampfarena von 1913 finden 8000 Zuschauerinnen Platz.
Das Schlafen heb ich mir für den Zug auf. Drei Stunden lohnen sich ja schon.
14.00 Uhr – Das Gleis für die Abfahrt des TGV wird angezeigt. Alle machen sich auf.

Wieder die Schilder.

14.27 Uhr – Diesmal sind sie mir im Weg. Habe sie mal mit dem Band gesichert. Der Zug hat satte neun Minuten Aufenthalt, weil eine zweite Garnitur dazu gekoppelt.
14.29 Uhr – Wir fahren pünktlich ab. Meine Güte, das gibt es tatsächlich noch.
15.40 Uhr – Pünktlich in Bordeaux angekommen. Ich habe einigermaßen bequem geruht. Die Augenklappe ist einfach toll. Man kann alles ausblenden. Und die Wagen laufen so ruhig, dass man keine Erschütterung spürt.

Hier wird es extrem voll. Der Platz neben meinem Rad ist jetzt voll gestapelt mit Koffern. Wenn alles stabil bleibt, sollte es für mein Rad kein Problem sei. Mal sehen, was der Schaffner sagt.
Neben mir sitzt jetzt ein junger Mann, der (auch) mit dem Handy beschäftigt ist.
Zwei Stunden bis Paris.
Was mit noch grad einfällt: Die lange schwarze Feder dürfte von einem Storch sein. Ich habe in den Tagen nach dem Fund dieser Feder immer mal wieder ähnliche unter den Storchennestern gesehen. Auch die Storchenfeder finde ich toll und werde sie weiter durch die Gegend fahren.

17.00 Uhr – Wir überqueren die Loire östlich von Tours.
17.53 Uhr – Wir laufen pünktlich in Paris Montparnasse ein.

Ich hoffe, ich habe alles!
18.31 Uhr – Der Weg zu den Toiletten war mit dem Rad nicht einfach. Meine Füße scheinen mir ziemlich geschwollen zu sein. Da sind ein paar Kilometer auf dem Rad sicher gut. Jetzt habe ich wieder drei Stunden Zeit.

18.41 Uhr – Irgendwann habe ich den Aufzug gefunden. Hier draußen ist es sehr frisch und extrem böig.

19.06 Uhr – Hier gab es halbes Baguette vom Bäckermeister. Vor dem Laden kam ein Mann mittleren Alters auf mich zu, weil er die Taschen so toll fand. Er ist Algerien, lebt seit 40 Jahren in Paris. Er hat mir mehrfach auf die Schultern geklopft und mich beglückwünscht. Wow!

19.25 Uhr – Auf der geschwungenen Rad-Fußgänger-Brücke. Partyschiffe auf der Seine.

Mal gespannt, wie ich in den Busbahnhof komme.

«Les Enfants du Monde», eine Installation von Rachid Khimoune.

Ich versuche trotzdem, die Rampe zu nehmen, die links runterführt ist.
Die Abfahrt klappte gut, es geht aber etwas verwinkelt in den Park zurück, der hinter dem Busbahnhof liegt. Kein Wunder, dass ich die Rampe vor sechs Wochen nicht gefunden habe.
Die Toilette im Busbahnhof ist außer Betrieb, entsprechend riecht es dort in der Ecke furchtbar. Ich bin ein paar hundert Meter zu einem Café geradelt. Dort habe ich auf therapeutischen Rat die Füße hochgelegt und ein Croissant gegessen. So hatte ich eine saubere Toilette.
Um kurz vor neun war ich vor dem Bahnhof und war am Zusammenpacken der Sachen für drinnen. Da spricht mich jemand an, hartnäckig, bis ich aufschaue. Kein Bettler, sondern jemand, der wissen wollte, wo ich mit dem Rad war. Er ist die Rhone runtergeradelt. Ich war ziemlich in Hektik, weil ich den Momo-Sattelschutz nicht finden konnte. Es war trotzdem eine sehr nette Begegnung. H
eute hat man mir gleich zwei nette Männer geschickt, die meine Heldentaten würdigen wollten. Manchmal ist es schon verrückt, was einem so geschickt wird.

21.13: Uhr – Der Bis hielt genau vor meiner Nase.

21.45 Uhr – Der Lademeister ist Deutscher, sehr ruhiger netter Typ. Ich war sehr gelassen. Als er mit allen Leuten fertig war, hat er mir das Rad auf den Träger geladen und mir dann noch, weil das eine Gepäckfach voll war, mit einem Augenzwinkern ein kleines anderes geöffnet. Ich bin dann gleich zur Toilette zum Händewaschen und Kaffeewegbringen. Er stand vor der Tür, musste ja auch noch Hände waschen.
Im Bus haben die Fahrer die belegten Plätze rot, die anderen grün markiert. Trotzdem gibt es Chaos, weil Leite ohne Reservierung es nicht verstanden haben. Mein derzeitiger Nachbar ist ein junger Franzose, der bis Lille fährt, danach kommt wohl ein anderer. Es ist total voll und die Ladekabel stören mich am Bein, da wir beide an meiner Seite laden müssen. Also, geschlafen wird erstmal nicht.
As Wichtigste: Rosinante und ich sind drin und Fahrer ist sehr nett. Jetzt entspannen.

Der Überblick der bisherigen Rückreise. Die Entfernung hat er nicht mehr korrekt, weil im Zug kein GPS-Empfang war. Es waren ca. 2000 km. Am Ende bin ich wahrscheinlich mehr Kilometer mit dem Rad gefahren, als auf der Rückreise.

22.01 Uhr – Noch eine spezieller Pariser Sonnenuntergang. Nun schalte ich das Handy mal ab.
0.41 Ihr – Kirz vor Brüssel. Ich schlief und träumte, da tat es mehrere sehr heftige Schläge, wie Bombeneinschläge. wahrscheinlich sind wir über hochstehende Betonplatten gebrettert. Ich versuche weiterzuschlafen.
2.45 Uhr – Lüttich. Wieder habe ich eine gute Zeit lang geschlafen. Noch 150 km.
4.44 Uhr – Südlich von Köln auf der A4. Der Regen war schneller als ich, er ist schon durchgezogen. Angeblich haben wir hier 17° C.

5.01 Uhr – Pünktlich am kalten Kölner Flughafen. Puh, alles gut gegangen. Jetzt beladen und nach Hause radeln. Habe sogar ein bisschen geschlafen unterwegs und fühle mich ok.

5.19 Uhr – Alles verstaut und montiert. Jetzt wasche ich mir noch die Hände, dann geht es ab. Mir ist kalt.
5.28 Uhr – Abfahrt.

6.26 Uhr – An der Sieg. Hier ist doch ein sehr schöner Platz für den Morgengruß.
Freude, Dankbarkeit, Verbundenheit und Ankommen – Das ist es für heute.
Noch 7,5 km, bis nach Hause.

Hier laufen Kaninchen in Massen, Reiher staksen und Bussarde fliegen. Die Siegauen sind wirklich sehr schön.

6.51 Uhr – Und da ist auch schon der Posttower.

7.06 Uhr – Zu Hause!
Vielen Dank an alle für die liebevollen und motivierenden Kommentare und für Eure virtuelle Begleitung!
Ich habe so einen Hunger!
Nachgedanken
Ich fange einfach mal damit an, das ein oder andere hier eher ungeordnet festzuhalten.
I. Körper
Heute, Feiertag, sind die Schwellungen der Füße soweit zurückgegangen, dass ich die Knöchel wieder sehen kann. Das Gesäß tut nicht weh, fühlt sich aber mitgenommen an. Auch die Knie tun nicht weh, fühlen sich aber morgens steif an. Krämpfe hatte ich gestern mal kurz, die Neigung dazu bleibt wohl. Der Schnappfinger am linken Mittelfinger ist morgens immer sehr deutlich, wird aber tagsüber besser. Sonnenbrand hatte ich keinen, Kopfschmerzen auch nie so, dass ich gelitten habe.
Rückenschmerzen hatte ich auf der ganzen Tour keine, wie auch schon die letzten Jahre.
Die Anstrengungen habe ich körperlich, bis auf vorübergehende Sitzprobleme, wirklich sehr gut verkraftet.
II. Strecke und Stimmung
Portugal kannte ich noch nicht, Spanien nur von vier oder fünf Etappen auf früheren Touren. Von Nordspanien und vor allem den Verhalten der Autofahrer war ich extrem positiv überrascht. Auch mit dem Essen bin ich nach einer Eingewöhnung sehr gut klargekommen. Die Berglandschaft fand ich sehr toll. Die Straßen waren in gutem Zustand. Wo ich Jakobsweg gefahren bin, war oft staubige Piste.
In Portugal fand ich das Verhalten der Autofahrer deutlich aggressiver, mit deutlich höheren Geschwindigkeiten, vor allem auch in den Ortschaften. Es gab sehr wenig Seitenstreifen, also musste ich mitten auf der Fahrbahn fahren, was aber sehr respektiert wurde. Fahrradwege in den Städten sind Flickwerk und oft in sehr schlechtem Zustand. Der Fernradweg läuft sehr viel auf Piste, mit Sand, Wellblech, Schotter, Fels. Nördlich von Porto sind viele Straßen noch gepflastert und schlecht zu fahren.
Die Küstenlandschaft in Portugal ist sehr faszinierend, tolle Strände, tolle Klippen. Porto fand ich angenehm klein, Lissabon riesig. Coimbra und die Küstenstädte fand ich sehr schön.
Ich bin sehr gut mit dem Alleinreisen klargekommen. Es hat mir wirklich Freude gemacht, ganz selbstbestimmt in der Verteilung der Pausen, der Geschwindigkeit, der Fotostopps, der Sehenswürdigkeiten, des Abendprogramms, dem Einlassen auf Begegnungen usw. zu sein.
Es gab wieder eine Vielzahl von sehr schönen kurzen, manchmal längeren Begegnungen, die manchmal so passend zu meiner Stimmung waren, dass es sich wie bestellt anfühlte.
Mein starker Rückhalt waren die täglichen Telefonate mit zu Hause, manchmal spontan und eher kurz bei einer etwas schwierigen Entscheidung, sonst ausführlich und begleitend von Tag zu Tag.
III. Fahrrad und Ausrüstung
- Die neuen Felgen und Mäntel haben sehr gute Dienste geleistet. Mit den alten Mänteln hätte ich wahrscheinlich auf den staubigen Pflasterstraßen teils kaum Halt gefunden.
- Die Bremsklötze prüfe ich zu Hause. Unterwegs habe ich keine getauscht.
- Der Spiegel hat mir wieder sehr gut geholfen, immer wieder schnell zu schauen, ob hinter mir ein Auto ist, wie groß es ist und ob es mehrere sind. Gestern und heute bin ich ohne Spiegel gefahren, da ist mir das noch einmal aufgefallen.
- Die Taschen haben weiterhin gehalten, vor allem auch dicht. Sie sind jetzt sehr schmutzig und eher unansehnlich, aber sie erfüllen auch nach über dreißig Jahren ihren Zweck. Es gibt einen Verschluss einer Außentasche, der gerissen ist. Da müsste eine Lösung her.
- Auch für den Klettverschluss der Lenkertasche, der nicht mehr richtig hält, könnte ich mir mal was überlegen. Wobei der Zustand schon lange so ist.
- Das neue Garmin hat super gut auf seiner ersten langen Reise funktioniert. Das war eine prima Empfehlung.
- Das Nackenkissen war toll, solange ich es hatte.
- Einige Dinge waren nur für den Notfall, z.B. zweites Paar Radsöckchen, zweite Radhose. Würde ich wieder mitnehmen. Pullover und Fleecejacke waren im kalten Norden wichtig.
- Den Fön habe ich nie benutzt. Über den könnte man nachdenken.
- Bei der Elektronik bin ich mit einem Ladegerät und zwei Kabeln ausgekommen. Das zweite Ladegerät und Kabel waren nur Reserve. Die Stirnlampe, die vor zwei Jahren schmerzlich fehlte, wurde diesmal gar nicht genutzt. Gehört trotzdem auch zur Notfallausrüstung.
- Die Zusammenstellung der Dosen für die Verpflegung hat exakt gepasst.
- Auch die große Gaskartusche war sehr nützlich, da ich unterwegs keine neue suchen musste, wie in anderen Jahren. Sie ist nach sechs Wochen noch nicht leer.
- Wasser zu kühlen habe ich mal ausprobiert, könnte man bei großer Hitze für die blaue Zusatzflasche zukünftig einplanen.
- Der Handyakku hält nicht mehr einen ganzen Tag durch. Ich musste mit PowerBank oder an der Steckdose nachladen. Das werde ich beobachten. Entweder muss der Akku oder das ganze, fünf Jahre alte Gerät ausgetauscht werden.
- Sonnencreme und Anti-Mücken-Stecker musste ich nachkaufen, alle anderen Dinge reichten für sechs Wochen.
- Gewaschen habe ich oft mit der vom Hotel bereitgestellten Flüssigseife, sonst wäre ich mit dem Waschmittel nicht ausgekommen.
- Im Bus ist die Augenklappe eine große Verbesserung, da sie alle visuellen Reize ausblendet und dadurch sehr zur Entspannung beiträgt. Das Nackenkissen war auch sehr gut, solange ich es hatte.
- Müsli mit Haferflocken, Nüssen, Apfel und Joghurt hat sehr gut funktioniert, auch bei Hotels ohne Frühstück. Joghurt hat auch bei über 40° C am nächsten Tag noch geschmeckt.
- Käse und Schinken bzw. Trockenfleisch zerlaufen bei Hitze so sehr, dass alles voller Fett ist. Länger als zwei Tag kann man die Sachen nicht wirklich mitnehmen. Es erfordert sehr dichte Dosen und viel Spülerei. Auch muss frisches Brot besorgt werden. Für die Busfahrten waren Brot und Käse aber gute Lösungen.
Kommentare
18.05.2025 – Martina: Alles Gute für diese laaaange Reise (dieses Jahr leider ohne mich ): Geduld, Kraft, starke Nerven, interessante Begegnungen mit Menschen und Landschaften, gutes Wetter und eine ebensolche Strecke, immer besser werdendes Spanisch und Portugiesisch und eine perfekte Ausrüstung (daran zweifle ich bei dir nicht!).
Bin mental dabei
19.05.2025 – Michael: Flicken hat gehalten:)… Grüße aus Bonn und viel Spaß weiterhin:)
19.05.2025 – Leonhard: Freut mich sehr!
19.05.2025 – Sandra: Bonjour Leonhard, wie schön, du in Paris. Ich wünsche dir eine wunderschöne Reise, zahlreiche Abenteuer und umso weniger Pannen. Ich freue mich sehr darauf, dich wieder virtuell begleiten zu dürfen und natürlich bei einem Kuchenbild zu genießen. Genieß die Zeit und komme gesund wieder! Alles Liebe, Sandra
19.05.2025 – Harry: Hi Leonhard, sitze gerade im Zug von Siegburg nach München und folge gespannt Deinen Berichten. Ich wünsche Dir viel Spaß in Spanien und Portugal und freu mich schon auf Deine Fortsetzungen in diesem Blog! Keep the rubber down!
Harry
19.05.2025 – Leonhard: Danke Dir! Gute Reise!
19.05.2025 – Lisa: Buenas noches Leonhard! Das ist toll, dass Du wieder unterwegs bist und wir dabeisein dürfen. Du hast Dir dieses Jahr erneut ordentlich was vorgenommen. Und schon sehr viel Zeit und Energie in die Vorbereitungen gesteckt. Hut ab! Ich drücke Dir die Daumen, dass im Wesentlichen alles gut klappt. Viele Grüße aus Norddeutschland, Lisa
19.05.2025 – Angelika: Lieber Leonhard, es freut mich, dass du erste gute Erfahrungen gemacht hast. Ich wünsche dir alles Gute für diese Reise mal wieder alleine. Du bist lange unterwegs und wirst viel erleben und hoffentlich auch genießen. Ich wünsche dir auch viele nette Begegnungen und immer rechtzeitig Kaffee und Kuchen. Herzensgruß aus San Remo nach Spanien, Angelika
20.05.2025 – Martina und Kurt: Lieber Leonhard, weiter Dir viel Freude an und bei der Reise trotz des Regens. Du nimmst den ja, wie Vieles andere auch, mit Gelassenheit, das ist bewundernswert! Bleib gesund! Liebe Grüße, Martina und Kurt
22.05.2025 – Eva: Lieber Leonhard, ich bin wieder tief beeindruckt von Deiner Leistung und freue mich jeden Tag auf neue Eindrücke von Deiner spektakulären Tour. Alles Gute wünscht Eva
22.05.2025 – Siggi: Hi Doc!! Wie schön, dass Deine Anreise problemlos lief und Du nun schon in der anderen, sonnigen Welt auf dem Drahtesel sitzt. Es ist so schön, Deine Tagebuchseiten zu lesen – zumal ich noch im Büro bin, aber gerade niemand etwas von mir will. Besonders schön finde ich Deine Begegnungen, die mir schon jetzt zeigen, dass die Menschheit eigentlich liebenswert, fröhlich und anderen zugewandt ist. Davon muss ich mehr lesen, um die Nachrichten aus den sozialen Medien zu relativieren. Für heute liebe Grüße, Sigrid Simons
23.05.2025 – Lisa: Lieber Leonhard, Du hast wirklich einen tollen Tour-Start in diesem Jahr. Die Strecke, die Landschaften, die Aussichten, die Unterkünfte – alles fantastisch! Ich freue mich für Dich, Lisa
25.05.2025 – Lisa: Absperrgitter umreißen – mit viel Getöse! Leonhard, Du bist einfach umwerfend!
25.05.2025 – Anja: Das sind wunderbare Eindrücke, Leonhard. Danke! Wir bekommen Lust auf eigene Touren.
26.05.2025 – Eva. Lieber Leonhard, mit jedem Höhenmeter und Kilometer steigen meine Hochachtung und Begeisterung.
27.05.2025 – Martina: Hallo Super-Sportler, heute bin ich froh, nicht dabei zu sein… ich wäre dir soooo eine Bremse gewesen! Gut gelaunt um 17:21 mit noch 20 km, 400 Hm und Gesäßcreme – meine höchste Bewunderung hast du! Wünsche dir gutes Ankommen, ein fulminantes Abendessen und eine sehr erholsame, geruhsame und Schmerz lindernde Nacht! Herzensgruß! Martina
29.05.2025 – Anja: Viel Freude weiterhin. Da ich gerade die Zeugnisse für das 2. Schuljahr vorbereite bin ich für schöne Bildet sehr empfänglich. Noten geben macht keine Freude. LG Anja
01.06.2025 – Catherine: Lieber Leonhard, habe gerade heute Morgen an dich gedacht und etwas in deinem Blog gelesen, beeindruckend! Ich wünsch dir heute eine gute Weiterfahrt und Gottes reichen Segen. Liebe Grüße und in Gedanken bei Dir Catherine
01.06.2025 – Frieder und Claudia: Lieber Leonhard, wir lesen deine Posts mit Freude, auch weil wir durch viele Orte durchgepilgert sind. Beispiel Cacabelos, wo du durch das Gitter in den Kirchhof mit den Schlafkabinen für die Pilger fotografiert hast. Dort haben wir übernachtet und haben das in bester Erinnerung. Hier die Beweisfotos: https://www.dropbox.com/scl/fo/s78tu1izsl8672oqssn5a/ABUHesa-5GG61IYvVWtxpo0?rlkey=qz7jluwlilw5zhzggk3nez5xl&dl=0 Viele Grüße, weiterhin viel Rückendwind und: Ultreia!
04.06.2025 – Eva: Lieber Leonhard, wenn Du wieder daheim bist, bekommst Du einen tollen Buchtipp von mir
05.06.2025 – Eva: Diese Tour alleine ist der helle Wahnsinn!!! Ich freue mich jeden Tag auf die neuen Bilder.
09.06.2025 – Lisa: Ein langer und erfüllter Tag: mit einem tollen Sonnenaufgang und einem superschönen Sonnenuntergang – fantastisch in Bildern festgehalten. Ich wünsche dir eine erholsame Nacht! Lisa
10.06.2025 – Anja: Hi Leonhard, wunderschön die alte Kirche und am Strand kann man es sicher gut aushalten. Ich habe heute für Mathe die ersten Texte zu den Noten geschrieben- das dauert echt lange und macht mir ein paar Bauchschmerzen, da ja der Text das jeweilige Kind gut widerspiegeln soll. So habe ich nur wenig geschafft – aber wenn man drüber schläft geht es oft besser- ich wünsche dir weiterhin viele schöne Eindrücke und freundliche Begegnungen! LG Anja
13.06.2025 – Lisa: Coimbra live erfahren – statt nur auf großer Fototapete Ich wünsche Dir eine gute Tour dorthin! Lisa
13.06.2025 – Silke: Coimbra – jetzt endlich weiß ich wo das liegt – nicht in Bonn auf der Tapete.Viel Spaß weiterhin lieber Leonhard, danke fürs Teilhabenlassen! Liebe Grüße, Silke
13.06.2025 – Gudrun: Hallo Leonhard, aus dem Internet, blüht in Portugal: Es handelt sich um den Palisanderholzbaum, besser bekannt unter dem Namen Jacaranda-Baum. Hierzulande wirft der Palisanderholz Baum im Winter seine Blätter ab und noch bevor die neuen frisch austreiben, erscheinen die blauvioletten, bis zu 5 cm großen Glockenblüten. Wie immer sehr interessant Dein Blog! Weiterhin gute Fahrt, tolle Erlebnisse, leckere Kuchen und gute Wegstrecken. Gruß Gudrun
16.06.2025 – Eva: Die Landkarte macht Deine Super-Leistung noch mal deutlicher. Wie schaffst Du denn nach dem anstrengenden Radfahren noch die Besichtigungen? UNGLAUBLICH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
27.06.2025 – Lisa: Guten Morgen Leonhard, Das sind wieder so tolle Bilder, die Du postest. Da wünsche ich mir auch, in Spanien zu sein . In Norddeutschland ist derzeit regnerisches Wetter…Genieße die Tour – auch wenn es heiß wird. LG Lisa
28.06.2025 – Eva: In Sevilla habe ich in den Achtzigern mal einen Sprachkurs gemacht. daher viele Erinnerungen.
01.07.2025 – Lisa: «Man kann da einfach mit dem Bus hinfahren» Wie gut, dass Du nach Cordoba das Rad genommen hast. Und dazu die körpereigene Muskelkraft! Was hätten wir dann alles verpasst! Herzlichen Dank, lieber Leonhard, für Deine wunderbaren Reise-Berichte. Tag für Tag. Mit so viel tollen Bildern! Einfach stark. Und die Fotos und Texte zeigen, was Du (wieder einmal) geschafft hast. Fast 3000 km geradelt. So viele Höhenmeter bewältigt. Und laufend davon berichtet. Was für eine Disziplin und Willenskraft Du gezeigt hast – einfach enorm. Genieße nun, was Du geschafft hast. Weiterhin eine gute Heimfahrt mit Bus und Bahn. LG Lisa
03.07.2025 – Markus: Lieber Leonhard, Willkommen zurück nach dieser langen Tour! Es war ein Vergnügen, dich über deinen Blog begleiten zu dürfen und wie „dabei“ gewesen zu sein. Bestimmt ist die Temperatur heute Morgen ein starker Kontrast zu Sevilla/Córdoba. Ich bin in den letzten Tagen mal bei 37 Grad mit dem Rad ca. 20 km gefahren – mit nassem Buff unter dem Helm und vor-gewässertem Shirt am Körper. Und beim Gedanken an dich und die 50 Grad bekam ich Gänsehaut. Gut, dass du ohne gesundheitliche Probleme unbeschadet durch die Hitze und alles Andere gekommen bist. Dann ein entspanntes Ankommen, Caballero, und bis zum nächsten Tanzen! …nach der Rad-Tour ist vor der Rad-Tour. Liebe Grüße, Markus
03.07.2025 – Eva: Lieber Leonhard, willkommen zurück!!!!!! Unglaubliche Leistung!!!!!!!!! Ich werde Deinen Blog vermissen!!!!! Bis bald, Eva
03.07.2025 – Lisa: Lieber Leonhard, nun musst Du Dir keine Gedanken mehr machen, wie und wo Du etwas zu essen bekommst und ob es auch genug sein wird. Den versäumten Schlaf kannst Du jetzt auch ganz entspannt nachholen – das wünsche ich Dir jedenfalls. Es war eine tolle Tour, die Du gemacht hast. Ich habe einiges über Spanien und Portugal dazugelernt. Lass alles Erlebte gut nachklingen. LG Lisa