2024 – Bonn – Venedig – Istrien

Februar 2024 – Schon kurz nach der Tour 2023 stand fest, dass es in diesem Jahr wieder über die Alpen und in den Süden gehen soll, mit dem Ziel mehr Berge, mehr Sonne, mehr Meer.

Nach der erfolgreichen Überquerung der Pyrenäen im letzten Jahr, will Martina wieder mit dabei sein und freut sich auf die Alpen. Auf ihren Wunsch hin wurde Venedig ins Programm genommen, und es wird jede Woche einen Ruhetag geben.

Das Ziel ist eine Art Badeurlaub in Istrien. Die Route dorthin führt von Bonn über Wiesbaden, Stuttgart und Ulm nach Füssen. Dort legen wir den ersten Ruhetag ein. Über den Fernpass, den Brenner und die alte Dolomitenbahnstrecke überqueren wir die Alpen. Ab Innsbruck folgen wir dem Radweg München-Venedig (MV). In Venedig erreichen wir das Mittelmeer und machen einen zweiten Ruhetag. Dann folgen wir der Adriaküste bis Triest, radeln über Land zur Kvarner-Bucht und dann an der istrischen Küste entlang zurück nach Triest. In Piran, kurz vor Triest, wird ein letzter Ruhetag eingelegt, bevor es mit der Bahn ab Trieste Centrale zurück geht.

Alle Hotels sind seit Ende Januar gebucht. Die Zugfahrt mit Trenitalia lässt sich noch nicht buchen, wahrscheinlich erst, wie 2022, im April. Aktuell sind nur bis zum 8. Juni Züge buchbar.

Anfang März 2024 – Nun steht fest, dass ich von Bonn aus erst einmal eine Woche lang alleine unterwegs bin. Wie man auf der Karte sieht, fahre ich über die Eifel (Aremberg 624 m), den Hunsrück (Erbeskopf 816 m) und durch die Pfalz (Donnersberg 686 m). Auch für diese Strecke sind die Hotels gebucht.

Die Zugfahrkarten für den italienischen Abschnitt der Rückfahrt lassen sich immer noch nicht buchen.

Anfang April 2024 – Ich schaue täglich in die Trenitalia-App, aber bisher sind nur die Hochgeschwindigkeitszüge des Sommerfahrplans buchbar, die ICs immer noch nicht.

13. April 2024 – Seit dem 4. April sind die ICs im Sommerfahrplan bei Trenitalia buchbar. Aber nun kann ich keine Fahrradkarte bei der ÖBB für den Zug von Mestre nach München kaufen. Außer für den 14.6. gibt es an keinem anderen Tag ein Fahrradticket für den EC82. Bei zwei Abrufen bei der ÖBB-Hotline bekam ich die Auskunft, dass alle Plätze ausgebucht sind. Das kommt mir sehr merkwürdig vor. Also habe ich auch noch eine Anfrage per Email losgeschickt, aber noch keine Antwort erhalten.

Da es keine wirklich gute alternative Bahnverbindung gibt, nehmen wir zur Not den FlixBus, der abends ab Triest mit Umsteigen in Mailand nach Mainz fährt und insgesamt 24 Stunden braucht.

21. April 2024 – Noch immer gibt es keine Fahrradplätze auf dem EC82 zu buchen, auch nicht von Wien nach Mainz, was eine Alternative wäre, da es mittags einen Direktzug von Triest nach Wien gibt, der noch freie Fahrradstellplätze hat. Der FlixBus wird immer wahrscheinlicher.

23. April 2024 – Heute schrieb die ÖBB, dass die Fahrradplätze noch nicht freigegeben sind. Man möge doch bitte sporadisch im Ticketshop probieren, ob es geht. Das mache ich nun schon seit drei Wochen täglich. Aber nun bin ich etwas entspannter.

4. Mai 2024 – Gestern habe ich FlixBus-Tickets von Triest über Mailand nach Mainz gebucht. Bei der ÖBB tut sich immer noch nichts. Mit dem Bus sparen wir die Übernachtung in Triest und kommen zu einer vernünftigen Zeit am Dienstag in Mainz an. Die Nachtfahrt von Triest, Abfahrt um 22.55 Uhr mit Ankunft in Mailand um 5.30 Uhr, wird sicherlich nicht sehr entspannt, aber wir haben reservierte Plätze nebeneinander und machen das Beste draus.

15. Mai 2024 – In Venedig gibt es jetzt einen BiciPark mit 100 Boxen für Fahrräder, die man online für 10€ pro Tag reservieren kann. Auch die Abfahrtszeiten für die zwei Fährabschnitte von Venedig über den Lido zur Punta Sabbione habe ich recherchiert und dann sowohl die Bike-Boxen als auch 48h-Tickets für die Vaporettos gekauft.

In einer Woche, am 22. Mai, geht es los. Kaum zu glauben. Mehr als die Hälfte der Ausrüstung liegt schon breit, das Rad ist gecheckt und aufgepumpt. Das Reisefieber steigt.

21.05.2024 – Vor der Abreise

Mein Reisefieber war schon ziemlich anstrengend in den letzten Tagen. Eigentlich ist alles zusammengetragen und muss nur noch in den Gepäcktaschen verstaut werden.

Es sind nur noch Kleinigkeiten zu tun, aber doch nicht wenige: Bücher auf den Tolino laden, die digitalen Karten auf dem Garmin-Navi aktualisieren, die Reisedaten und Tracks auf das Tablet laden und dabei, mal wieder, herausfinden, wie das bei Android geht. Gebuchte Tickets ausdrucken, Packliste aktualisieren, neue Gesäßcreme in der Ellenbeuge auf allergische Reaktion prüfen….

Die Strecke der morgigen ersten Etappe verläuft nördlich der Ahr, mit dem Aremberg als Etappenziel.

10.20 Uhr – Die Dame von der Burgschänke in Aremberg war sehr nett, alles sei bereit, um das Wetter müsse ich mich aber selber kümmern. Diese Nacht soll es laut Vorhersage noch einmal sehr viel Regen geben.

17.58 Uhr- Alles ist verstaut, bis auf die Regensachen, die ich gleich noch brauche. Das Gepäck wiegt auch diesmal etwa 20 kg, inklusive Wasser und Werkzeug.

Vielen Dank für die vielen guten Wünsche, die schon als Reaktion auf meine Rundmail kamen!

Gleich radle ich noch zum Taizé-Gebet, um mir den Reisesegen zu holen.

22.56 Uhr – Es war sehr wohltuend zusammen zu singen, vor allem «Meine Hoffnung und meine Freude». Das hat mir heute Abend richtig gut getan. Mit dem Reisesegen und den vielen guten Wünschen bin ich nun um einiges ruhiger.

Den Korb habe ich noch abmontiert. Die Regensachen hängen zum Trocknen über der Badewanne. Für morgen wurde die Vorhersage ein bisschen zu mehr Sonne und weniger Regen angepasst: Bin ich sehr einverstanden mit.

23.00 Uhr – Gute Nacht!

22.05.2024 – Bonn – Aremberg – 80 km/920 Hm

7.00 Uhr – Der erste Tag mit frühem Aufstehen. Draußen läuten die Glocken von Christ König. Die Nacht war unruhig, verständlicherweise, aber jetzt geht es endlich los.

8.22 Uhr – Fast alles ist verstaut. Müsli und ein halbes Brötchen mit Marmelade sollten für die ersten Kilometer reichen. Warum eigentlich ist der erste Tag mit 80 km und fast 1000 Höhenmetern nicht als entspanntes Einrollen geplant? Ich werde das Beste daraus machen und mich vom Berg, dem leckeren Abendessen und dem Bett anziehen lassen. Jetzt lese ich noch die letzten Seiten von «Der größte Spaß, den wir je hatten». Die 400 davor, von über 700, habe ich überblättert.

9.12 Uhr – Abfahrt!

9.30 Uhr – Am Gelände meines Arbeitgebers, wo ich gestern noch mit meiner früheren Chefin zu Mittag gegessen habe.

Mit 15 bis 19 km/h rollt es sich sehr entspannt. Die Sonne kommt ein bisschen raus.

9.36 Uhr – Erste Rheinüberquerung.

9.50 Uhr – Schon nach neun Kilometern die erste Bergwertung: der Annaberg. Ein nicht sehr langer, aber steiler Anstieg zum Kottenforst hinauf. Dafür ohne Autoverkehr. Frisch ans Werk!

10.08 Uhr – Die ersten 120 Höhenmeter mit 8 bis 9 % Steigung ließen sich gut bewältigen. Ich musste nicht einmal in den letzten Gang schalten. Meine Kondition ist also durchaus ok, was mich sehr freut.

Jetzt kommen zehn Kilometer Wald.

10.20 Uhr- Das ist jetzt die Passage zum Einrollen: flach, gut geteert und im Wesentlichen geradeaus. Die Vögel zwitschern, einzelne Wanderer und Radfahrerinnen sind unterwegs. Sehr gemütlich!

10.37 Uhr – Am Jägerhäuschen. Der Wanderer, der auf dem Foto oben vor mir läuft, trug eine Jakobsmuschel. Erst ist tatsächlich auf dem Weg nach Santiago und will im September dort ankommen. Im letzten Jahr ist er die Lemovicensis gelaufen, die wir mit dem Rad gefahren sind.

10.50 Uhr – Die noch recht neue Fahrrad-Brücke über die A565 bringt mich an den Ortsrand von Meckenheim.

11.01 Uhr – Nach 20 Kilometern das erste Törtchen-Foto im Edeka beim StadtBrotBäcker. So gefällt es mir!

11.29 Uhr – Hier am Bahnhof in Meckenheim verlasse ich die bekannte Route zum Hilberather Scheunencafé, die ich noch vor kurzem mit meiner Cousine geradelt bin.

Obstplantagen und Baumschulen, unterwegs auf der Apfelroute in der Meckenheimer Bucht.

11.59 Uhr – Kilometer 31. An einer ruhigen Landstraße auf dem Weg von Rheinbach nach Bad Münstereifel. Am Horizont sieht man beim Blick zurück das Siebengebirge.

12.14 Uhr – Am Knotenpunkt 87. Noch 17 Kilometer bis Bad Münstereifel.

12.22 Uhr – Kaum an der ersten Wasserburg, Burg Ringsheim, schon beginnt es zu nieseln. Hoffentlich nur kurz. Es ist frisch, Armlinge und Windstopper-Weste sind perfekt. Die heute zum ersten Mal angewandte Gesäßcreme hat bisher einen positiven Effekt.

12.42 Uhr – Chinesischer Morgengruß am Mittag: Freude, Zuversicht, Liebe und Kraft: Kann ich jetzt alles gut gebrauchen.

Es nieselt wieder und ich brauche darüberhinaus die Regenjacke.

13.02 Uhr – Unten im Tal liegt die fast leere Steinbachtalsperre, die in der Flut im Juli 2021 beinahe gebrochen wäre. Ein mutiger Baggerfahrer hat damals den Damm geöffnet, und das Wasser konnte kontrolliert abfließen.

Anfang der 80er war ich hier mehrfach zum Baden, mit Freundinnen und Geschwistern.

Vor mir hüpft eine Bachstelze, die früher immer hinter dem Pflug herliefen und Würmer pickten. Ich habe lange keine mehr gesehen.

Ein Bussard steigt gerade über dem See auf und beginnt zu kreisen. Auch Falken und Milane habe ich schon gesehen.

13.22 Uhr – Kilometer 43: Ein guter Zeitpunkt für die Mittagspause. Es gibt frischen Kaffee und leckere Brote, Rohkost und Obst von zu Hause.

Ich habe gut die Hälfte der Strecke, von den Höhenmetern aber erst ein Drittel.

Gerade hoppelt ein großer Feldhase auf dem Teerweg in meine Richtung, schnuppert, bleibt stehen, hoppelt weiter. Ich dachte erst, es sei ein Frischling. Erst als er nur noch zehn Meter entfernt war, nahm er mich zur Kenntnis und hoppelte davon. Hier ist echt was los!

13.46 Uhr – Weiter, bevor die Mücken zu sehr nerven.

In Iversheim. Hier ist noch sehr viel wiederherzustellen nach der Flut 2021.

14.05 Uhr – Die wahrscheinlich flutgeschädigte Kirche Sankt Laurentius. Ein kurzer Gesang, für die Menschen hier und alle.

Hier wird eine Erft-Brücke wiederaufgebaut.

14.27 Uhr – Das Werther Tor in Bad Münstereifel. Auch hier hat die Flut 2021 besonders heftig gewütet. Mal sehen, wie es in der Altstadt aussieht.

Hübsch, viele Marken-Geschäfte der Outlet-Anlage in der Altstadt. Die Erft rechts in einem engen Kanal.

Es gibt sogar eine Burg. Die Café-Auswahl ist groß. Mal sehen….

Für echte Fans sicher sehr attraktiv.

Die Jesuitenkirche Sankt Donatus.

Stiftskirche Sankt Chrysanthus und Daria von 1100. Leider innen eine nicht zugängliche Baustelle.

Im Printen-Café bin ich fündig geworden.

15.15 Uhr – Weiter! Noch 30 km und 500 Höhenmeter.

Durch das Heisterbacher Tor verlasse ich die Stadt.

Blick zurück.

16.03 Uhr – Hier, oberhalb von Schönau, ist die Erft nur ein munter fließender Bach.

16.16 Uhr – In Holzmühlheim an der Erftquelle, deren Mündung in den Rhein unweit von Monikas Elternhaus in Neuss zu finden ist.

16.32 Uhr – Kilometer 62,4. In Frohngau, auf 497 m Höhe. Nach kleineren Passagen mit sehr entspannendem Rückenwind habe ich ihn jetzt eher von vorne.

Das Sitzen ist nun doch nicht mehr ganz so entspannt. Da muss ich mir was überlegen.

16.46 Uhr – Auf dem Kamm zwischen Nettersheim und Blankenheim auf 533 m. Noch ist der Aremberg nicht aufgetaucht.

Kleinanzeige: Unterzuckerter Radler sucht dringend eine Bank mit schöner Aussicht für eine Brotpause.

Das da drüben könnte der Michelsberg, 586 m, sein, den man vom Siebengebirge aus so schön sehen kann.

17.00 Uhr – Da vorne ist er, der Aremberg, zu dem ich unterwegs bin. Ich kann sogar rechts von der Kuppe zwei weiße Häuser des Dorfes sehen. Laut Wegweiser noch 14 Kilometer.

Und die Kuppe links am Rand, bei dem Baum, das ist die Hohe Acht, 746,9 m hoch. Sie ist der höchste Berg der Eifel. Der Aremberg ist mit 623,8 m der höchste Berg des Ahrgebirges. Immerhin!

17.03 Uhr – Perfekt, hinter der nächsten Hecke lag sie.

17.19 Uhr – Weiter in die letzten Kilometer.

17.31 Uhr – Höhe 484 m. Nach einer schönen Abfahrt klettere ich nun von Rohr aus auf die Anhöhe.

17.41 Uhr – Auf 534 m und 71,3 Kilometern.

Mama-, Papa- und Kind-Windrad.

17.59 Uhr – Ein weiter Blick nach Süden, wohin es morgen geht. Über mir tiriliert eine Feldlerche.

Ein schnurgerader, wasserreicher Kammweg wie im Erzgebirge.

18.18 Uhr – Aremberg am Aremberg, nur noch wenige hundert Meter.

18.22 Uhr – Am Ziel einer tollen ersten Etappe!

Der Blick von meinem Balkon. Der Aufstieg hat sich wahrlich gelohnt!

Bis etwa acht gibt es Abendessen. Frühstück ab acht morgen früh. Also kann ich sogar ausschlafen.

22.05 Uhr – Das Essen war sehr lecker, die Aussicht über die Eifelhöhen grandios. Danach habe ich telefoniert, Mails beantwortet und die Strecke für morgen angeschaut: Es stehen sogar noch mehr Kilometer als heute auf dem Zettel. Dafür weniger Höhenmeter. Beim Hotel an der Mosel ist alles klar. Essen gibt es bis 20.30 Uhr. Ich hoffe, zwischen sieben und acht dort zu sein.

Die Wettervorhersage ist unbeständig. Im Radio wurde für Freitag wieder lokaler Starkregen angekündigt. Dann sind mit dem Erbeskopf 1000 Hm, aber nur etwas über sechzig Kilometer geplant, da kann ich also auch etwas Regen irgendwo aussitzen.

Ich fühle mich erstaunlich fit, es überrascht mich tatsächlich selber. Das Gepäck merke ich kaum, ich fahre einfach fünf bis zehn Stundenkilometer langsamer. Die Kraft, die ich dann brauche, fühlt sich so an wie im Alltag auch. Genug essen und Pausen sind das wichtigste. Aber nach drei Uhr werde ich dann doch schon etwas unruhig.

22.15 Uhr – Draußen regnet es sanft. Ich werde den neuen Krimi vielleicht doch erst morgen anfangen.

Gute Nacht.

23.05.2024 – Aremberg – Brauneberg – 93 km/730 Hm

6.50 Uhr – Die Matratze ist sehr hart. Ich hätte gerne etwas besser geschlafen. Gegen vier musste ich zur Toilette und habe festgestellt, dass die Heizung im Bad minimal warm ist. Nun hängen die Socken und die Radhose dort und sind hoffentlich schön trocken.

Der Blick aus dem Fenster: sieht nach einem herrlichen Tag aus. Bin sehr gerührt von diesem Wetter, das wirklich nicht abzusehen war.

Hier die heutige Strecke. Ich komme an der Nohner Mühle vorbei, wo die tollen Tanz-Seminare mit David stattgefunden haben. Der Kuchen im Café dort ist legendär. Mal sehen, ob sie vormittags geöffnet haben. Dann geht es über Daun und Wittlich an die Mosel.

Ich werde in den Radklamotten zum Frühstück gehen und gleich auch die Radtasche und die Verpflegungstüte mitnehmen. Vielleicht bin ich dan eine Viertelstunde früher im Sattel.

8.20 Uhr – Beim Frühstück. Das Rad steht schon voll beladen vor der Tür. Die beiden anderen Gäste sind schon fertig. Ich esse noch ein Brötchen mit leckerer Marmelade, dann lasse ich mich ins kalte Nebeltal rollen.

8.41 Uhr – Abfahrt. Immerhin eine halbe Stunde früher als gestern.

Sieht nach einer schnellen Abfahrt aus. Über mir schwebt ein Milan, der Hahn kräht, die Vögel zwitschern.

8.54 Uhr – Blick zurück.

9.02 Uhr – Ein idealer Platz für den Morgengruß, mit Blick auf die Nürburg: Glück, Vorfreude, Gelassenheit und …

9.16 Uhr – In Ahrdorf überquere ich die Ahr. In der Flutnacht war die Brücke komplett unter Wasser.

9.30 Uhr – Ruine Neublankenheim am idyllischen Ahbach. So eine tolle Natur hier, bei Sonnenschein ein echtes Glück.

9.45 Uhr – Kilometer 13. Aus der Ferne habe ich die Silos des Wotan Zementwerks doch glatt für Wehrtürme gehalten.

Auf der Bahntrasse auf dem Weg zum Wasserfall.

9.54 Uhr – Ich habe die Brücke genommen.

Der Dreimühlenwasserfall, ein Nebenprodukt der Bahntrasse. Der Bach musste umgeleitet werden. Nun fällt hier Kalk aus und der Wasserfall wächst stetig weiter.

10.06 Uhr – Heute leider ruhet in der Nohner Mühle.

Durch das runde Giebelfenster wird der wunderbare Tanzsaal beleuchtet.

Alter Kalkofen.

10.25 Uhr – Weiter am Ahbach. Vielleicht wird der Rest der Tour nicht so schön, daher mache ich hier in der Eifel einfach viele schöne Fotos.

Burg Oberehe.

Die Anlage des Mineralwassers Nürburg-Quelle, in Dreis, am Ahbach. Der Name ist wohl eher weit hergeholt.

11.01 Uhr – Burg Dreis.

11.29 Uhr – Das war ein knackiger 10% Anstieg aus Dockweiler heraus. Der Ginster leuchtet so schön. Ich werd mir bald wieder Blumen an die hintere Tasche stecken.

11.41 Uhr – Auf der sanften Abfahrt durch den Wald hinunter nach Daun. Kein Durchkommen. Drei rumänische Waldarbeiter sind am Werk. Nur der Fahrer der Maschine spricht Deutsch und erklärt mir, dass ich diesen Abschnitt umfahren muss. Also wieder rauf zur Bundesstraße.

11.51 Uhr – Wieder auf dem Kamm. Mal sehen, wie ich den Weg zurück zur geplanten Strecke finde. Macht mich am 90-Kilometer-Tag doch etwas nervös.

12.02 Uhr – Zurück auf der geplanten Strecke. Das Frühstück ist langsam aufgebraucht, hat aber erstaunlich lange gehalten. Das liegt sicher an den zwei Löffeln Müsli zusätzlich In Daun mache ich Pause. 

12.18 Uhr – Die Dauner Burg. Es fallen ein paar Tropfen.

Das Café unterhalb des Dauner Bahnhofs. Vom Bahnhof aus folge ich nachher derm Maare-Mosel-Radweg.

12.29 Uhr – Na, das sieht doch gut aus.

Draußen schüttet es. Ich bin knapp vor dem Regen ins Trockenegekommen.

Für eine Stunde hat die WordPress-App gestockt. Ich habe die Zeit hier im Café genutzt, um alles nachzutragen. Das hat mich unterwegs einiges an Zeit gekostet.

Mit etwas Glück ist der Rest des Nachmittags trocken. Also dringend weiter nach Wittlich. Ich freue mich schon auf den langen Fledermaus-Tunnel in wenigen Kilometern.

13.04 Uhr – Aufbruch zu den weiteren 50 Kilometern.

Blick vom ersten Viadukt zurück auf Daun.

13.20 Uhr – Der Tunnel mit dem Obergeschoss für Fledermäuse.

13.28 Uhr – Neben der Strecke liegt Schalkenmehren, wo wir schon oft Urlaub gemacht haben. Die Trasse für nun ganz leicht bergab, und ich komme mit über 30 km/h super voran.

Weiter sehr schnell.

14.05 Uhr – Kilometer 57. Nun bin ich wieder bei 10 km/Stunde, sogar mit etwas Puffer für die Pausen hier und in Wittlich. Ankunft 18 Uhr scheint möglich.

Die Beinlinge habe ich schon vor Daun ausgezogen. Jetzt sind wohl auch die Armlinge mal dran. Die Weste bleibt aber.

Ein verliebtes Falkenpaar macht über mir Luftakrobatik. Vor Daun stand ich schon mit einem Reh Auge in Auge und ein Fuchs kreuzte meinen Weg.

14.55 Uhr – 585 m Tunnel.

Nass, daher mit Vorsicht zu genießen, aber gut beleuchtet und asphaltiert. Es ist ein irres Gefühl durch diesen engen, kühlen, dunklen Raum zu rasen. Sehr aufregend. Wie Achterbahn im Phantasialand.

Der zweite Viadukt. Dann folgen mehrere kurze Tunnel.

Dieser Viadukt ist wohl instabil und muss umfahren werden.

15.22 Uhr – In Wittlich: An dieser Stelle, zwischen Kirche und Pfarrhaus Sankt Markus hat mir vor neun Jahren, bei meiner ersten Solotour, der Pfarrer eine kleine bunte Balsaholzkatze geschenkt und gesagt: «Damit der Weg nicht für die Katz ist.» Das hat mich sehr gerührt. Und die Katze hat mich bis Barcelona und auf den weiteren Touren mit diesem Rad begleitet, bis es mir Ende 2017 geklaut wurde.

Jemand ist an der Orgel zugange, daher nur ein stilles Gebet, für die Kranken in Familie und Nachbarschaft, für die Trauernden und für alle, die mich auf diesem und auf meinem Lebensweg begleiten.

Hier holt man sich den Pilgerstempel.

15.42 Uhr – Zeit für Nachmittagspause mit Espresso, Bitter Lemon und Erdbeerbecher.

Die WordPress-App hat schon wieder Probleme mit dem Hochladen der Bilder. Ich schreibe jetzt nur noch Notizen und lade die Bilder hoch, wenn der Empfang besser ist.

16.13 Uhr – In der Apotheke um Rat zu meinen Sitzproblemen gefragt. Jetzt weiter. 

16.25 Uhr – Ein Staubecken, die erste größere Wasserfläche der Tour, mal abgesehen vom Rhein. Mit 25° C ist es nun schwül warm, aber super zum Fahren. Ich ziehe hier auch die Armlinge aus.

16.38 Uhr – Die Lieser auf dem Weg zur Mosel. Zusammen kriegen wir das schon hin!

16.44 Uhr – Hier wird das Tal wieder etwas enger. 

16.56 Uhr – In Maring-Noviand. Die beiden Namen klingen in meinen Ohren schon etwas ungewöhnlich. Schon 2011 bei der ersten Tandemtour mit meinem Sohn von Bonn nach Straßburg bin ich über sie gestolpert. Es sind moselromanische Namen. Die Orte wurden 643 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 17.05 Uhr – Eine Biene verfängt sich am Helm an meiner Schläfe und hat mich wohl gestochen: Mist!!

17.11 Uhr – Die Liesermündung. Das Brennen wird nicht schlimmer. Ich fühle auch keinen Stachel. War vielleicht nur oberflächlich.

Die Mosel hat viel Wasser, liegt aber wieder im eigenen Bett. 

17.24 Uhr – Am Ziel! Das war wirklich enorm schnell heute. Und trotzdem hatte ich Zeit genug für Pausen. Mit mir kamen mindestens zehn Motorradfahrer aus den Niederlanden an. Die junge Dame vom Hotel hat ihnen die Parkordnung genau erklärt, hierhin können noch zwei, dorthin und dorthin. Bis dass einer sagte, «Aber so viele Motorräder haben wir doch gar nicht!» Wir haben uns köstlich amüsiert. Mein Rad steht in der Garage auf der anderen Straßenseite. Es ist wirklich gefährlich mit diesen extrem schmalen Bürgersteigen. Mit Kinderwagen oder Rollstuhl muss es der Horror sein, zumal hier fünfzig erlaubt zu sein scheint.

22.01 Uhr – Lecker gegessen und dann über zwei Stunden mit der WordPress-App gekämpft. Am Ende habe ich den Text in einen neuen Artikel kopiert, den alten gelöscht und dann Bild für Bild wieder eingefügt. Nach jedem Foto habe ich gewartet, bis es hochgeladen war. Sowas von nervig!

Wie ich das morgen vermeide, weiß ich allerdings nicht. Bin echt ratlos. Das ist wohl eher ein Problem für lange Winternächte.

Auch der zweite Tag war wirklich toll und wenig anstrengend. Das Wetter war genial, die vielen Tierbegegnungen machen mich glücklich, genauso wie die satte, grüne, nasse weite, glucksende, tirilierende Eifel.

Mal sehen, was der Hunsrück zu bieten hat, außer einem langen und steilen Anstieg.

22.08 Uhr- So, mal Schluss für heute.

24.05.2025 – Brauneberg – Erbeskopf (816 m) – Idar Oberstein – 65 km/1005 Hm

7.03 Uhr – Nachdem ich um halb vier das T-Shirt und die Socken auf die Heizung im Bad gelegt habe, konnte ich mit kurzen Unterbrechungen bis um sechs weiterschlafen. Als der Wecker klingelte war ich wieder fest am schlafen. Nun bin ich einigermaßen wach.

Draußen regnet es. Und das Regengebiet ist so groß, dass ich es nicht aussitzen kann. Am Nachmittag könnte es aber besser werden.

Am Anfang geht es ziemlich steil bergab, dann ein kurzes Stück etwas flacher, bis Morbach, dann im Wald hinauf zum Erbeskopf. Anschließend, zur Belohnung, die lange Abfahrt hinunter nach Idar-Oberstein.

7.14 Uhr – Mal langsam raus aus den Federn. Frühstück gibt es ab acht.

8.31 Uhr – Frühstück im hübsch bemalten Weinkeller. Allerdings, wie zu erwarten, wird der Alkoholkonsum verherrlicht. Ich habe auf den Wein gestern Abend verzichtet. Mir scheint er einfach keine Kraft zu geben, ich schlafe auch nicht besser. Müsste wohl einfach mehr trinken….

9.09 Uhr – Aufbruch in den leichten Nieselregen hinein. Ab Mittag könnte es besser werden.

9.28 Uhr – Hinter Veldenz geht e in Serpentinen den steilen Gang hinauf. Sieht nach Arbeit aus.

9.45 Uhr – Der Teer ist gut, die Steigung mit 5 bis 8 % gut fahrbar. Aber unter der dichten Regenjacke wird es im Berg zu warm für eine normale Leistung.

10.01 Uhr – Es regnet mal mehr, mal weniger. Die Handytastatur ist feucht und nimmt nicht immer den gewollten Buchstaben.

10.16 Uhr – Nach 8,3 Kilometern und 292 Höhenmetern. Ich hole mal etwas Luft in einer Bushaltestelle. Es gibt aber nicht mal eine Bank.

In einer guten Stunde könnte das Regengebiet durch sein. Dann fängt der Hunsrück vielleicht auch an mir zu gefallen.

10.28 Uhr -Die beiden Sendemasten auf dem Kamm, das könnte schon der Erbeskopf sein. Wirkt gar nicht so hoch. Mir fehlen aber noch fast 400 Höhenmeter.

Kein Regen mehr, juchuh!

10.45 Uhr – Der Morgengruß: Kraft, Freude, Zuversicht, Jubel.

Was mir gestern hinterher nicht mehr einfiel, war Staunen. Den heutigen Jubel haben zwei Feldlerchen angestoßen. Was einem alles so einfällt. Weiter geht’s nach Morbach.

Könnte das Wittlich sein, auf der Nordseite der Mosel?

11.14 Uhr – Im Hochwald, auf über 500 m, ist es nach dem Regen nun sehr schön! Die Sonne kommt durch die Blätter und die Vögel singen wieder.

11.21 Uhr – Die Türme vorhin liegen jetzt rechts hinter mir. War also nicht der Erbeskopf. Wie wäre es, wenn er da vorne, auf dem nächsten Kamm liegt?

11.36 Uhr – Unten im Tal der Dhron in Rapperath, auf nur noch 393 m.

Schöner Innenraum. Bonum est confidere, Voici Dieu, Il signore ti ristora und Wer nur den lieben Gott lässt walten gesungen.

Vor allem diese Strophe geht mir immer sehr zu Herzen. Wie wunderbar es doch ist, wieder unterwegs zu sein.

12.03 Uhr – Sehr hübscher Hof.

Eine Mitfahrbank am Ortsausgang. Morbach liegt jetzt vor mir im Hang.

12.11 Uhr – Abseits der Straße an der Dhron entlang: Der Hunsrück sammelt Schönheitspunkte.

12.29 Uhr – Das heutige Mittagsmenue gibt es im Café Risch in Morbach, das mir von einer Passantin wärmsten empfohlen wurde.

«Ich habe meine Ernährung umgestellt, der Kuchen steht jetzt links vom Kaffee.»

Auch gut: «Kuchen macht nicht dick, er zieht nur die Falten glatt.»

13.07 Uhr – Ohne Arm- und Beinlinge, aber mit Weste und eingeschmiert weiter.

13.23 Uhr – Noch mit zwei Radlern aus Bad Honnef gequasselt.

Die Staumauer des Rückhaltebeckens wurde mit Sandsäcken abgesichert. War wohl kritisch hier bei dem vielen Regen der letzten Tage.

Damit das Wasser in den Graben fließt und nicht weiter den Weg ruiniert, habe ich einen kleinen Damm gebaut: funktioniert!

Der Radweg zum Erbeskopf ist beschildert. Finde ich sehr beruhigend.

Und: Mehr Sonne ist mehr schön!

Höhe 541 m. Sehr schöner Singletrail, für Mountainbiker und Fahrtechnikliebhaber.

14.19 Uhr – Höhe 583 m, nach 32 Kilometern. Ein bisschen wie beim Waldbaden, sanft geschwungen bergauf, endlos.

14.55 Uhr – Auf 760 m Höhe. Mit 6 % Steigung komme ich auf der Teerstraße gut voran.

15.04 Uhr – Auf dem Erbeskopf! Hier die Reste der einst großen Militäranlage, Horsch- und Sendeposten seit den 1930er Jahren.

Der neue Aussichtsturm.

Eine wirklich tolle Weitsicht. Auch wenn mir das herannahende Wetter nicht ganz so zusagt.

Der Blick nach Norden zur Eifel hin.

Eine halbe bis dreiviertel Stunde könnte es noch trocken bleiben. Der Wind ist kalt, muss die X-Linge wieder anziehen. Hier kann es Jahre mit bis zu 80 Tagen Schnee geben.

Ich mache den Rundweg und esse die Brote von heute Morgen.

Sowas braucht es wohl überall.

Aber durchaus ein gutes Fotomotiv.

Jetzt fahre ich zur Schutzhütte auf der anderen Seite für eine trockene Kaffeepause

Mit der Kaffeetasse in der Hand schaue ich den Regenwolken zu, wie sie an uns vorbeiziehen. Mit zwei Männern aus Birkenfeld habe ich mich sehr nett unterhalten.

16.17 Uhr – Nun kommen über zwanzig Kilometer Abfahrt auf oder entlang von Landes- und Bundesstraßen. Ich aktiviere mal die Drahtseile an meinen Nerven und freue mich drauf.

16.29 Uhr – Es ist keine Alpenpassabfahrt, aber bei 16° C und über 30 km/h wird es schnell kalt. Also Wollpulli und Weste unter die Regenjacke gezogen und den zweiten Buff als Mütze unter den Helm. So sollte es mehr Spaß machen. Ach ja, die langen Handschuhe nehm ich auch noch fix.

Toller Radweg!

16.51 Uhr – In Allenbach auf nur noch 485 m. Mit 42 km/h gar nicht mal so schnell.

Jetzt ist mir warm, also einiges wieder ausziehen.

Eine ganz wundervolle auf- und ab- und hin- und herschwingende Abfahrt am Idarbach entlang.

17.37 Uhr – In Idar-Oberstein: Sankt Peter und Paul: War hier damals der Goldhochzeits-Gottesdienst?

17.48 Uhr – Die berühmte Felsenkirche, die wir damals zusammen besichtigt haben. Darüber liegt die Burg Bosselstein, der Sitz der Herren vom Stein (Oberstein).

Hier mündet der Idarbach in die Nahe, unterirdisch. Ich bin also schon an der Nahe, der ich morgen weiter folgen werde.

Einen Edelstein-Laden wollte ich dann doch fotografieren. Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Idar-Oberstein zu einem der vier wichtigsten Schmuckzentren Deutschlands. Hier gibt es natürliche Vorkommen von Achaten und Jaspis mit denen sich Achatschleifer und Achatbohrer kunstfertig beschäftigen. Goldschmiede siedelten sich im 17. Jahrhundert an. Als sich die natürlichen Vorkommen Mitte des 18. Jahrhunderts erschöpften, begann man brasilianischen Achat zu bearbeiten. Idar ist, neben Antwerpen und Amsterdam immer noch ein wichtiger Welthandelsplatz für Edelsteine.

Und auch einen schönen Platz habe ich gefunden. Um die Ecke ist das Hotel, hoffe ich.

17.56 Uhr – Am Ziel.

Sie sind ausgebucht, daher (?) bekomme ich die Suite, mit großer Sitzecke und Whirlpool. Staunen!! Ein bisschen Verschwendung, aber ok!!

Holla, das Bad ist ja so groß wie unser ganzes Wohnzimmer. Aber ich glaube, ich dusche einfach nur.

Wobei, zuerst werden die Radklamotten gewaschen! Da die Heizung läuft nutze ich sie im Bad zum Trocknen. Dann hängt mal ausnahmsweise keine Wäscheleine quer durch das Zimmer.

19.11 Uhr – Ich esse Pizza auf der Terrasse. War das – wieder – ein wunderbarer Tag! Der Anstieg im Regen war nicht direkt ein Highlight, aber meine Laune hat durchgehalten.

Morgen sind es dann wieder 61 Kilometer, aber mit nur 300 Höhenmetern. Den Nachmittagskuchen soll es dann auf der Geburtstagsfeier der Freundin in Guldental geben, wenn ich ankomme, bevor alles aufgegessen ist. Das nenne ich mal eine lohnenswerte Herausforderung.

19.59 Uhr – Die Pizza war sehr lecker, das erste Weizenbier, alkoholfrei, auch, und nun trinke ich ein zweites, mit Alkohol. Bin neugierig, was passiert. Beim Essen habe ich mit «Jenseits des Grabes» von Fred Vargas angefangen, das ich mir zu Hause auf den Tolino geladen hatte. Kommissar Adamsberg und seine Leute sind ein bisschen wie alte Kumpels, die man lange nicht gesehen hat.

Gerade kam ein ordentlicher Schauer runter, da ist mein Bedürfnis nach einem entspannten Gang durch die Gassen etwas erlahmt. Ich lege mich einfach in meine Suite.

21.20 Uhr – Ich bin sehr froh, dass es heute mit der App keine Schwierigkeiten gab. So konnte ich alle Fotos und Notizen gleich an Ort und Stelle festhalten.

So, nun noch ein paar Seiten Adamsberg und dann schlafen. Sollte ja morgen ausgeruht und fit bei der großen Party ankommen.

21.22 Uhr – Gute Nacht!

25.05.2024 – Idar-Oberstein – Guldental – 71 km/360 Hm

7.11 Uhr – Endlich Zeit zum Aufstehen. Ich war um halb drei, um halb fünf und um sechs länger wach, habe großen Durst gehabt und die Fenster weit aufgemacht, weil wir zu warm war. Vielleicht ist das weiter Reisefieber. Im Traum sind zwei junge Männer mit der Leiter durch die Fenster bei mir eingestiegen. Wir haben uns gut unterhalten. Ich hatte aber immer ein Auge auf meine Wertsachen. Immerhin kein Albtraum.

Heute folge ich lange der Nahe, wechsle dann das Tal und überquere kurz vor Bad Kreuznach eine kleine Höhe, um nach Guldental zu kommen, wo es Geburtstagskuchen und Party gibt.

9.01 Uhr – Abfahrt.

Morgens an der Nahe. Die Bundesstraße und daneben die Bahn haben Tunnel gegen die schöne Naheschleife vor mir.

9.33 Uhr – Ich komme gut voran, der Teer auf der Hauptstraße ist meist wunderbar glatt und nur wenige und sehr rücksichtsvolle Autofahrer sind unterwegs.

In der Naheschleife lagen der Wertstoffhof und die Kläranlage und der Radweg hatte sehr viele hohe Wurzelschäden. Da wäre mir ein Tunnel fast lieber gewesen.

Nun habe ich die Nahe überquert und damit den Hunsrück verlassen.

9.47 Uhr – Nach einer Engstelle weitet sich das Tal. Ich werde mal die Blumen erneuern.

Frühling!

10.04 Uhr – Die Kyrburg oberhalb von Kirn. Der Ort wurde 841 erstmals urkundlich erwähnt.

Die evangelische Kirche in Kirn. Die Dame mit dem Schlüssel stand gerade davor als ich ankam. Wir haben uns sehr nett über unsere Kirchenbesuche auf Reisen unterhalten.

Im 17. Jahrhundert war es eine Simultankirche, im Chor katholisch, im Hauptschiff evangelisch.

Es findet sich sogar eine Taizé-Ikone hier.

Nun habe ich mein tägliches gesungenes Gebet gehalten und ziehe weiter.

Vor der Weiterfahrt noch eine kurze Kaffeepause.

11.12 Uhr – Eine kleine Schlucht.

Und ein riesiger Steinbruch,

inklusive Wasserfall.

Farbe!

Noch mehr!

11.41 Uhr – Sehr gut ausgeschilderte Umfahrung der Baustelle in Merxheim, aber holperiger Belag. Dafür idyllisch und kein Autoverkehr

11.53 Uhr – Kilometer 29. Voraus könnte Bad Sobernheim liegen. Zehn Kilometer pro Stunde kommt mal wieder ziemlich gut hin.

Bad Sobernheim: Das Mühlrad dreht sich sogar.

Ein alter, seit einigen Jahren erblindeter Mann mit Hund hat mit die Geschichte des Mühlbachs und der Gelatinefabrik erzählt. Am Ende musste ich mich losreißen.

12.26 Uhr – Am Marktplatz in Bad Sobernheim.

Ich setze mich ins Eiscafé und esse meine Brote zu Kaffee und Limonade.

Hier ziehe ich die Beinlinge aus, ist schon länger fällig.

Habe 34 Kilometer bis Mittag geschafft, also mehr als die Hälfte, was immer Martinas Ziel ist.

Die evangelische Matthias-Kirche, dessen Nordturm, links, in Teilen noch aus der Zeit von Bischof Willigis um 1000 stammt.

Bad Sobernheim hat noch nicht lange den Bad-Titel. Lange war es als Felke-Kurort bekannt. Der als Lehmpastor bekannte Naturheilkundler hat hier zwischen 1915 und 1925 seine Heilmethoden entwickelt und angewandt.

13.06 Uhr – Weiter.

Dann bin ich den Schildern der Radwegumleitung gefolgt und ins Leere gefahren. Auf dem Rückweg traf ich die Jungs von der Stadt, die noch dabei waren, die Schilder anzubringen, für Montag.

Leute auf dem Lehmweg.

Disibodenberg. Das Benediktiner-Kloster, von dem nur eine Ruine geblieben ist, ist die erste Wirkungsstätte der Hildegard von Bingen. Sie war hier ab 1136 Leiterin der Frauenklause bevor sie 1147 in das neue Kloster Rupertsberg übersiedelte.

13.53 Uhr – Breit und schlammig ist die Nahe hier vom vielen Regen der letzten Tage.

Ich verlasse sie hier bis irgendwann morgen.

14.04 Uhr – Im Tal des Seibersbachs. Vor mir ist ein Tümpel aus dem wildes Quaken schallt.

Blick zurück auf Waldböckelheim.

Ein wunderbarer Platz für den nachmittäglichen Morgengruß: Kraft, Genuss, Liebe, Tirilieren.

14.26 Uhr – Noch etwa fünfzehn Kilometer.

14.47 Uhr – Am Ellerbach entlang geht es runter Richtung Bad Kreuznach. In zwei Kilometern wechsle ich dann aber rüber zum Guldenbach.

15.04 Uhr – Bin in Rüdesheim, kurz vor Guldental, beim Lohners im Rewe. Ohne Kuchen! Den soll es ja gleich geben.

15.40 Uhr – Adamsberg gelesen. Jetzt weiter.

16.01 Uhr – Noch zwei Kilometer.

16.13 Uhr – Guldental.

Noch ein Stück Gras für den Fahrspaß.

Ok, statt dem hohen Gras nehme ich den gemähten Weinberg. Sorry schon mal an den Winzer!

Zugegeben, etwas steil um nass und rutschig. Aber ok!

16.23 Uhr – Hier soll die Party sein. Mal rein ins Getümmel!

17.35 Uhr – Jetzt checke ich im Hotel ein und fahre dann zum Abendessen zurück zur Party.

Das Zimmer im Neubau auf der anderen Straßenseite ist perfekt, große Dusche mit genug Wasser und stabiler Temperatur, Balkon zum Wäscheaufhängen und ein geräumiges Zimmer. Da kann die Suite nicht mithalten

18.19 Uhr – Zurück zur Party!

23.15 Uhr – Es fiel mir schwer, mich loszureißen. Das Essen war wunderbar, Bier und Wein in Fülle, musikalische Darbietungen und anschließend Tanzen zu alten und neuen Gassenhauern.

Es zogen sehr dunkle Wolken im Süden vorbei, der Regenbogen war grandios und mindestens eine Stunde lang zu sehen. Bei uns aber blieb es trocken.

Habe mich gut unterhalten und gut amüsiert. Auf einen Kaffee fahre ich morgen nach dem Frühstück aber wohl noch vorbei.

23.20 Uhr – Wieder ein besonders schöner Tag. Gute Nacht!

26.05.2024 – Guldental – Münchweiler – 57 km/520 Hm

7.00 Uhr – Seit einer Stunde liege ich wach. Und die Stunde davor war auch unruhig. Das kenne ich ein bisschen, ist aber die letzten Tage auffällig. Dabei schlafe ich doch so gerne. Immerhin, das will ich noch festhalten, hatte ich bisher nachts noch keine Krämpfe. Schon seit Anfang Mai nehme ich jeden Abend Magnesium. Es scheint zu funktionieren. Ich kann ja immer noch die Dosis erhöhen.

Schon lange zwitschern die Vögel draußen. Der Himmel ist heute Morgen strahlend blau. Es soll ein sehr sonniger Tag werden.

Heute folge ich der Alsenz bis nach Münchweiler. Eine gemütliche Flussradweg-Etappe, um an den Fuß des Donnersbergs zu gelangen.

9.08 Uhr – Abfahrt zum Abschiedskaffee.

Frühlingsgarten.

Frühstücksbuffet. Ich nehme aber nur einen Kaffee, da ich im Hotel schon gefrühstückt habe.

10.23 Uhr – Und los! Mit vielen guten Wünschen und Umarmungen versehen.

10.39 Uhr – Die weite Senke oberhalb von Guldental. Ein schöner Ort für den Morgengruß: Freundschaft, Weite, Getragensein, Neugier.

10.55 Uhr – Unten liegt Bad Kreuznach, die Kirchenglocken schallen bis hierher.

Danke an die jüngere Schwester des Geburtstagskindes für die Empfehlung dieses schönen Weinbergwegs.

11.07 Uhr – Mühlenteich und Nahe in Bad Kreuznach.

An der Nahebrücke.

Die berühmten Brückenhäuser. Ich mache keine Pause hier, sammle noch etwas Fahrtwind.

Eines von mehreren großen Gradierwerken in Bad Kreuznach. Mineralien und Schwebstoffe bleiben in den Zweigen hängen. Gleichzeitig verdunstet Wasser, und so steigt der Salzgehalt beim Rieseln. Und in der Luft liegt auch ein feiner salziger Nebel, der zu Kurzwecken genutzt wird.

In der hiesigen Therme war ich schon mehrfach zum WaterContact, oder Wasser-Tanz, bei Sybille aus Bad Münster am Stein. Dorthin geht es jetzt.

Der Stein von Bad Münster.

Hier direkt unter dem Stein, im ersten Stock, im Kammermusiksaal, finden immer die Trockenübungen vor dem Wasser-Tanz statt.

Hier verlasse ich die Nahe und wechsle ins Tal der Alsenz.

Über der Alsenz-Mündung thront die Ebernburg.

12.19 Uhr – Kilometer 19. Die Altenbaumburg in Altenbamberg. Ob es da wohl eine Verbindung zum Bamberg in Franken gibt?

Eingang zu einem Bergwerkstollen bei Hochstätten. In der Nordpfalz wurden Silber, Gold und Quecksilber abgebaut.

12.49 Uhr – Schönes Tal, leider mit Bundesstraße nebenan. Ich radle noch an der Kläranlage vorbei bis kurz vor Alsenz. Ab da halte ich Ausschau nach einem schönen Picknickplatz.

13.04 Uhr – In einem kleinen Park in Alsenz. Das hartgekochte Ei gab es bei der Geburtstagsrunde, und, man beachte, auch einen Mini-Salzstreuer, der schon auf Fußpilgerwegen war. Danke!

13.35 Uhr – Mal sehen, ob es hier eine Eisdiele für den Nachtisch gibt.

Schöner Platz. Aber ich nehme doch erst in Rockenhausen das Eis.

14.19 Uhr – Kilometer 36. Läuft, aber viel Auf und Ab, ohne viel an Höhe zu gewinnen.

14.40 Uhr – In Rockenhausen. Und wie erhofft, ist die Eisdiele gleich rechts hinter der Kirche.

Limo, Espresso, Erdbeerbecher! Und dazu ein paar Seiten Adamsberg.

15.20 Uhr – Abfahrt. Es wird windiger und kühler.

Das Schloss im Ort.

15.40 Uhr – Gerade mal kurz 15 % Steigung bewältigt. Aber nur zwei Meter an Höhe gewonnen, da es schon wieder bergab geht.

Und nun nochmal runter, in Imsweiler.

15.55 Uhr – Kreative Seilschranke. Ob die mal jemand aufmachen kommt?

Der junge Mann im Auto hat mir erklärt, wie genervt hier alle von der kaputten Elektrik der Schrankenanlage sind und hat mir empfohlen, die fast leere Bundesstraße zu nehmen. Auf der anderen Straßenseite sitzt jemand von der Bahn im Auto, der das Seil auf- und zumacht, auch schon mal fünfzehn Minuten bevor der Zug kommt. Ist ja fast so lange wie letztens in Bonn.

Die Bundesstraße lief super, aber jetzt regnet es. Hmpf. Noch etwa sechs oder sieben Kilometer.

16.16 Uhr – Regensachen an und ab in den Niesel.

Stimmungsvoller Regen. Ich fahre gemütlich.

Eben rief eine Frau in Gummistiefeln ihrer Tochter hinterher, dass sie doch mit Helm fahren solle. Ich habe die junge Frau eingeholt. Wir rollten gerade zusammen auf den Hof des Hotels.

16.46 Uhr – Am Ziel!

17.58 Uhr – Die Küche ist am Sonntag von 18 bis 19 Uhr geöffnet. Ich werde also gleich mal runtergehen. Mein Einzelzimmer ist sehr schön, aber gestern das Zimmer war besser. Und, mit etwas Schnur und Wäscheklammern lässt sich noch die schickste Suite in eine Waschküche verwandeln.

Der Alsenz-Radweg hat mir mehr Mühe gemacht, als gedacht. Wenn ich den Berg in Guldental abziehe, dann habe ich für eine Höhendifferenz von 130 Metern 450 Höhenmeter absolviert. Das zermürbt. Es erinnert mich an die Etappe am Rhein von Chur nach Disentis. Dort musste ich, glaube ich, für 600 Meter Höhendifferenz über 1400 Hm fahren. Aber egal, jeder Kilometer zählt und die Landschaft ist sehr schön hier, mal eng, mal weit. Hier um Mönchweiler ist sie weit. Und die Eisdielendichte ist auch bestens.

18.14 Uhr – Hunger!

19.36 Uhr – Das war sehr, sehr lecker, mit Gruß aus der Küche zu Beginn und zum Espresso. Ein Weizenbier ohne, eines mit Alkohol, mal sehen welchen Effekt das hat.

Die junge Frau auf dem Rad arbeitet als Bedienung hier. Der Regen mache ihr nichts aus, sagte sie. Und den Helm trage sie nicht, weil ihr Zopf nicht unter den Helm passe.

Das Hotel verfügt über einen sehr schönen großen Garten. Schade, dass es etwas zu frisch zum Draußensitzen ist.

22.23 Uhr – Müde vom Lesen. Ich hoffe, alles ist morgen trocken. Ein bisschen gefönt habe ich die Sachen schon. In acht Stunden sollten sie aber doch trocken sein, denke ich.

Gute Nacht!

27.05.2024 – Münchweiler – Donnersberg (686 m) – Alzey – 51 km/870 Hm

6.38 Uhr – Wieder bin ich seit kurz vor sechs wach. Hier gibt es ab 6.30 Uhr Frühstück. Ich kann mich also gemütlich fertig machen und im Hemd frühstücken.

Es ist ein bisschen Dunst in der Luft. Heute Nachmittag könnte es wieder etwas regnen.

Draußen ruft ein Kuckuck. Lange nicht gehört.

Ich fahre zum Donnersberg hinauf, einfach so, weil ich noch nicht dort oben war. Also, wie beim Erbeskopf. Danach könnte ich in Kirchheimbolanden (Kibo) vielleicht eine lange Kaffeepause machen, bevor es weiter nach Alzey geht. Es gibt drei Tage mit Etappen unter 50 Kilometern. Heute ist einer davon.

7.25 Uhr – Zum Frühstück gibt es alles, was das Herz begehrt, sogar frischen Obstsalat zum Müsli. Der Dunst verzieht sich, der Himmel wird blau.

8.43 Uhr – Und los!

Ich fahre direkt auf den Donnersberg zu, an einem herrlichen Frühlingsmorgen.

8.58 Uhr – Morgengruß am Morgen, auf der ersten Anhöhe: Glück, Dankbarkeit, Fülle, Kreativität.

9.22 Uhr – Mittel großer Solarpark, wie es hier einige gibt.

9.44 Uhr – Vor mir der Berg. Heute fahre ich Richtung Norden und habe tatsächlich Rückenwind. Und der Teer ist super glatt. Dazu die Sonne, frische Blumen vom Feld: herrlich!

9.58 Uhr – Höhe 393 m. Im Luftkurort Dannenfels.

Ich fahre ein Stück um den Berg herum, in der Annahme, dass der Anstieg von Norden etwas weniger steil ist. Von hier kann ich schon bis zu den Gipfeln des Odenwalds schauen.

10.21 Uhr – Höhe 456 m im Kreisverkehr, wo die Bergstraße abzweigt. Die Skulptur stellt einen keltischen Achsnagel dar, das bekannteste Fundstück vom Donnersberg. Mit Achsnägeln werden die Wagenräder gesichert. Das Wagenrad in der Skulptur bezieht sich sowohl auf den Achsnagel als auch auf das Wappen den Donnersbergkreises.

10.33 Uhr – Auf 555 m. Ging gleich mit einer langen 11%-Steigung ein Bachtal hinauf. Meine Güte, schon anstrengend. In der ersten Kehre hole ich gerade etwas Lift und Wasser.

Noch eine lange Gerade mit steilem Ende, dann müsste der große Parkplatz kommen.

11.01 Uhr – An ehemaligen Radarrelais der Amerikanischen Streitkräfte. Ein Handwerker hat mir alles erklärt. Jetzt suche ich die Gipfelplakette.

11.08 Uhr -Fantastische Fernsicht vom Königsstuhl-Felsen aus. Dafür hat sich der Anstieg schon gelohnt. Der Felsen bildet mit 686,5 m den höchsten Punkt des Berges.

Der Felsen von hinten.

Ludwigsturm und SWR-Sendeturm.

Von links kommt die Straße zum keltischen Torhaus herauf. Rechts, hinter der modernen Skulptur der Pferde- und Fruchtbarkeitsgöttin Epona verläuft der Ringwall.

So soll das Torhaus ausgesehen haben.

11.38 Uhr – Es ziehen Wolken auf und es wird etwas frischer. Leider hat das Gasthaus am großen Parkplatz montags geschlossen.

Also nehme ich hier eine windgeschützte Bank.

11.52 Uhr – Am Hirtenfelsen mit Schutzhütte. Bin der Empfehlung einer Wandererin gefolgt und über Waldwege hier herunter gehoppelt. Irgendwie komme ich schon wieder zurück auf die Teerstraße.

Der Blick geht hinüber zur Bergstraße, rechts sollten Mannheim und Heidelberg liegen, links Darmstadt. Dort radeln wir am Donnerstag entlang.

Der Kaffee ist fertig. Jetzt gibt es die leckeren Brote.

12.34 Uhr – Noch einen letzten Blick, dann ab ins Tal.

Eine Rekonstruktion der keltischen Mauern.

12.47 Uhr – Habe mich grad ein bisschen mit einem amerikanischen Soldaten unterhalten, der heute wegen «irgend eines» Memorial Days frei hat und die Gegend erkundet. Der Momorial Day war ursprünglich ein Gedenktag für die Gefallenen des amerikanischen Bürgerkriegs, bezieht aber seit dem ersten Weltkrieg alle Kriegsgefallenen ein und wird am letzten Montag im Mai begangen. Der Amerikaner kommt aus Kalifornien und hat hier zum ersten Mal in seinem Leben Schnee geschippt. Er findet fast alles in Deutschland «amazing».

Jetzt aber mal los.

Am Eingang zum Kloster Gethsemani. Bald ist die rasante Abfahrt zu Ende. Die Straße hat einen vielfach geflickten Belag und muss mit viel Vorsicht gefahren werden.

Blick zurück zum Berg. Erste Tropfen.

13.21 Uhr – Es schüttet. Auch der Baum über mir hält den Regen nicht mehr ab. Zum Glück habe ich schon die Regensachen an.

13.36 Uhr – Steile Abfahrt nach Kirchheimbolanden hinunter.

Eis oder Kuchen?

Kuchen!

13.53 Uhr – Ja, genau dafür fahre ich den ganzen Tag durch die Gegend. Super nette Verkäuferin, die mir bei der sehr schwierigen Wahl geholfen hat. «Ich nehme Alles», war meine Vorstellung gewesen.

Wow, war das lecker. Leider mit einer dünnen, harten, schokoladeüberzogenen Mürbeteigplatte wie ich es nich so gerne habe.

Carl-August von Nassau-Weilburg verlegte 1737 seine Residenz von Weilburg, wo es auch eine tolle Schlossanlage gibt, hierher. Auf dem Wiener Kongress wurde die Stadt dem Königreich Bayern zugeschlagen.

Also kurve ich gleich noch ein bisschen durch die Gassen. Bis Alzey ist es ja nicht mehr weit.

14.48 Uhr – Heute ist ein Genusstag, eindeutig!

Das Schloss ist heute eine Seniorenresidenz.

Es gibt noch einige herrschaftliche Häuser, aber jetzt mal weiter.

15.55 Uhr – Eine Furt! Genau wie in Italien!

Ich folge der Selz auf dem Selztalradweg noch 9 km bis nach Alzey.

16.14 Uhr – Das ist mal eine gemütliche Abfahrt, ganz nach meinem Geschmack, mal durch die Felder, mal parallel zur Straße, sehr guter Teer und keine unnötigen Anstiege.

16.26 Uhr – Ankunft am heutigen Ziel.

17.32 Uhr – Bevor ich durch die Stadt schlendere habe ich die Reisedaten erfasst und in der Cloud gesichert.

Hier der Verlauf der bisherigen 416 Kilometer auf der topographischen Karte. Die großen gelben Punkte markieren die Übernachtungsorte.

Am Rossmarkt.

Das Alte Rathaus am Fischmarkt.

Stadtmauer.

Burg und Schloß Alzey.

Dieser Teil aus dem 15. Jahrhundert beherbergt heute das Amtsgericht, der neuere Teil aus dem 16. Jahrhundert ein Internat.

Imposante Toranlage.

Die Kleine Kirche aus dem 18. Jahrhundert.

18.35 Uhr – Und gegessen wird heute beim Chinesen mit Buffet und frischer Wok-Zubereitung.

20.44 Uhr – Ich habe wirklich so viel gegessen, wie lange nicht mehr. Buffet ist so verführerisch wie Berge. Da kann ich einfach nicht Nein sagen. Gleicht sich ja auch irgendwie aus, denke ich.

Was ich noch nicht notiert hab: Gestern fiel mir mal wieder auf, dass vom Vorderrad komische Brumm-Geräusche kamen. Ich habe das Vorderrad an und drehe es mit dem Fuß: Es brummt. Etwas später brummte es mehrfach, fast, als wäre es ein Handy. Da fiel mir ein, dass es sein könnte, dass das Tablet so liegt, dass immer wieder der Ein-Aus-Knopf gedrückt wird. Denn dann vibriert das Gerät. Also habe ich das Tablet aus der Hülle genommen und mit der Seite ohne Knöpfe nach vorne unten in die Lenkertasche gelegt. Danach war das Brummen weg. Sachen gibt es.

Ich brauche, neben einer angemesseneren Buffet-Strategie auch noch eine Konditorei-Strategie. Heute habe ich wirklich sehr lange damit gerungen, ob ich ein zweites Stück essen mag. In der Konditorei reicht einfach immer ein Stück. Mehr sollte ich nicht nehmen, da es Verschwendung ist, bei vollem Bauch Kuchen zu essen. Da kommt der Genuss zu kurz. Meine ich. Mal sehen.

20.53 Uhr – Ich habe mein Frühstück für kurz nach sieben bestellt. Daher lese ich jetzt noch ein Stündchen, dann ist dieser schöne Radfahrtag zu Ende.

Ah, dann kommt noch eine Nachricht von meiner Rechercheurin zu dem Gesicht am Donnersberg und dem Memorial Day. Die Infos habe oben eingepflegt. Vielen Dank für die Nachforschungen!

Gute Nacht!

28.05.2024 – Alzey – Wiesbaden – 66 km/450 Hm

6.34 Uhr – Der Krimi ist gerade so spannend, dass ich bis Mitternacht gelesen habe. Trotzdem war ich um sechs wach und konnte nicht wieder einschlafen.

Heute also schon der letzte Solo-Tag. Es war eine sehr gute Entscheidung, den Weg über die Berge zu wählen. So habe ich einige neue Ecken entdeckt und fühle mich auch für die Alpen mental etwas besser vorbereitet.

Ich folge heute bis Nieder-Olm weiter der Selz, behalte dann aber meine Richtung bei und fahre zum Mainzer Dom, dann über den Rhein nach Wiesbaden.

8.21 Uhr – Strahlend blauer Himmel, ziemlich frische Temperaturen. Sieht nach einem sehr schönen Radtag aus. Und los geht’s!

8.55 Uhr – Hier endet die verwinkelte aber gut ausgeschilderte Umleitung für den Selztalradweg, die gleich in Alzey begann. Weiter geht’s am Bach entlang.

Klatschmohn in der Morgensonne.

9.04 Uhr – In Framersheim ist eine Koppel neben der anderen. Hier wird gerade fleißig trainiert.

Vor Bechtolsheim. Ein schöner Platz für den Morgengruß.

9.32 Uhr – Am Gänsebrunnen in Bechtolsheim. Auf der Abfahrt wurde ich ohne Vorwarnung von einem Rennradfahrer mit wenigen Zentimetern Abstand überholt. Ich hoffe, mein Brüllen hat gereicht, um den Schock aus meinem Körper zu bekommen.

Die sehr schöne gotische Simultankirche ist leider verschlossen.

Eine Rosengasse, mit vielen verschiedenen Rosenstöcken an den Häusern.

Auch das alte Rathaus ist sehr hübsch. Aber außer Weingütern habe ich noch keinen Hinweis auf ein Getränke-Angebot, beispielsweise Kaffee, gesehen. Also weiter.

10.08 Uhr – Gerade kam mir ein niederländischer Solo-Radler entgegen, mit Zelt und großem Kopfkissen auf dem Gepäckträger. Er ist auf dem Weg nach Rom. Leider sprach er kein Deutsch und sehr wenig Englisch, und mein Niederländisch ist nun wirklich nicht existent. Aber wir haben uns prima verstanden. Sein Weg führt über Straßburg und Basel, später, wahrscheinlich, über die Via Francigena. So genau konnte er es gar nicht sagen. Er hatte einen zweibändigen Radreiseführer dabei, aber nur den ersten Teil zur Hand, und ich wollte ihn auch nicht alles auspacken lassen.

Der Selztalradweg ist wirklich ein Gedicht.

Der erste Storch. In dem Rübenacker war ein großer Traktor bei der Arbeit. Den Storch hat das nicht gestört. Ich glaube, es war eher umgekehrt.

11.12 Uhr – Hier ist die Selz ein langezogenes Feuchtgebiet, mit viel Wasserfläche. Es quakt und schnattert nur so aus dem Schilf.

An diesem Weiher vor Nieder-Olm gibt es sogar Wasserbüffel!

Ein deutscher Solo-Radler war mit Zelt und allem mit 8-Gang-Nabenschaltung unterwegs. Er stöhnte etwas über sein vieles Gepäck.

11.42 Uhr – Kilometer 34, also deutlich mehr als die Hälfte der Etappe. Die beiden Reiseradler sind auch Niederländer auf dem Weg nach Italien, aber ohne Zelt. Sie haben ebenfalls einen Papier-Reiseführer dabei, der viele Übernachtungsmöglichkeiten auflistet. Sie telefonieren morgens rum für die abendliche Unterkunft. Es ist ihre erste Fahrt durch Deutschland abseits der Autobahnen und sie sind total begeistert. Sie nehmen den Fernpass von Garmisch aus und dann den Reschenpass nach Italien. Auch sie sind ohne Motor unterwegs.

Ich nehme Cappuccino und Limo und esse das letzte Brot von gestern. Die Eisdiele wurde mir heute unterwegs erneut empfohlen, gestern ja schon auf dem Donnersberg. Nach dem Kaffee muss ich also noch unbedingt das Eis probieren.

12.21 Uhr – Sehr schöne alte Kirche, aber leider, wie alle heute, verschlossen. Also weiter gen Mainz.

Blick zurück zum Donnersberg

Eine große Panorama-Schaukel für Erwachsene.

Und von der anderen Seite des Hügels schaue ich nun auf den Großen Feldberg im Taunus. Im Rheintal unten liegen Mainz und Wiesbaden.

13.17 Uhr – Mainzer Hauptbahnhof.

Wieder, nach drei Jahren, am Mainzer Dom.

Ich fahre erst einmal drum herum.

Die evangelische Kirche St. Johannis, die älteste Kirche von Mainz und nach dem Trierer Dom die älteste erhaltene Bischofskirche Deutschlands, geweiht 910.

Markt am Ostchor des Doms.

Das Gutenberg-Museum direkt am Markt.

Die Säule wurde von der Stadt Miltenberg gestiftet. Der helle Bau vor dem Dom ist die Gotthard-Kapelle von 1137.

Kaffeepause vor der Dombesichtigung.

Bischof Willigis ließ den Dom Ende des 10. Jahrhunderts als Ausdruck seiner Macht und Bedeutung als Reichserzkanzler und Königskröner im Stil der alten Peterskirche in Rom errichten.

Mittelschiff und Westchor, mit Nazarener Malerei über den Arkade.

Sehr schlichter Ostchor.

Die Ostkrypta.

Blick in die Westkuppel.

Südliches Seitenschiff.

Alles sehr voll mit barocken Altären und Grabplatten. Ansonsten eher grau. Also so richtig begeistern kann ich mich nicht. Die hohen gotischen Fenster in den Seitenkapellen bringen viel Licht. Sie sind teils einfach klares Glas oder modern gestaltet.

Die Gotthard-Kapelle ist sehr schön, wie die Schwarzrheindorfer Doppelkirche mit einem umlaufenden Obergeschoss.

14.51 Uhr – Der Hl. Bonifatius vor der Gotthard-Kapelle. Nun weiter nach Wiesbaden.

Der Platz mit der Säule hat eine Vertiefung und erinnert mich jetzt an den großen Platz in Siena.

Jetzt zum zweiten Mal auf dieser Tour über den Rhein. Wieder hatte ich Mühe vom Dom zum Rhein zu finden. Diesmal bin ich auf dem Jockel-Fuchs-Platz gestrandet.

15.47 Uhr – In Wiesbaden auf dem Weg nach Bierstadt hinauf. Das war ein sehr stressiges Stück vom Rhein hierher, auf dem Bürgersteig-Radweg, durch Baustellen, zugewachsen, zugestellt, plötzlich die Seite der vierspurigen Straße wechselnd. Ausserdem habe ich Hunger und Durst. Muss jetzt was trinken.

Muss ich durch den Tunnel?? Ich sehe kein Radverbotsschild und das Navi sagt ich soll.

16.02 Uhr – Ankunft am Ziel. Martina hatte schon ein Käsebrot für mich in der Hand, weil sie was von Hunger gelesen hatte. Toller Service!

Ketten ölen, Luftdruck prüfen, Felgen reinigen, Schloss schmieren, etc.

20.01 Uhr – Ich lese weiter Krimi, während Martina letzte Vorbereitungen für ihre vierwöchige Abwesenheit trifft.

22.00 Uhr – Nach drei verlorenen Spielen RummiCup geht es ins Bett.

Gute Nacht!

29.05.2024 – Wiesbaden – Lampertheim – 72 km/130 Hm

7.04 Uhr – Habe gut geschlafen und freue mich auf den ersten gemeinsamen Radtag. Es zieht Regen durch, wir werden also öfter einen Baum zum Unterstellen brauchen. Immerhin ist es kein fettes Regengebiet.

Am Taunuskamm hängen die Wolken.

Ab heute geht nach Süden. Wir folgen dem Rhein bis Lampertheim.

7.07 Uhr – Mal aufstehen.

8.23 Uhr – Das Brötchen-Frühstück war sehr lecker. Mal sehen, wie lange es braucht bis Martina heute, an ihrem ersten Fahrtag, all ihre Sachen zusammen und verstaut hat. Ich übernehme mal das Abspülen.

9.14 Uhr – Abfahrt, bei leichtem Nieseln.

Von Westen wird es heller. Hoffentlich!

9.41 Uhr – Morgengruß am Morgen: Gelassenheit, gemeinsames Schwingen, Freude, Neugier.

Blick hinüber nach Mainz.

Toller Radweg!

Das macht doch Spaß. Und auf der anderen Seite in einer Spirale wieder runter.

10.20 Uhr – Wir überqueren den Main bei Kostheim.

Auf dem Rheindamm.

Altarm.

Bank mit Blick zum Melibokus bei Bensheim.

Sehr witzige Plakette auf dem Picknick-Tisch.

Spargelernte.

Ganz viele freibewegliche Parabolspiegel unterschiedlicher Größe bei Leeheim. Wozu? – Super schnelle Antwort vom Recherchedienst: Es handelt sich um eine Messstelle der Bundesnetzagentur für Weltraumfunkdienste. Es werden die Frequenzspektren der Weltraumfunkdienste bezüglich der Einhaltung der zugewiesenen Frequenzen und bezüglich Störungen überwacht. – Dank und Grüße in den ICE nach Niedersachsen!

12.23 Uhr – Am Altrheinarm und Naturpark Kühkopf-Knoblochsaue.

Es geht ein Schauer nieder und wir haben es gerade noch unter einen großzügigen Unterstand geschafft; leider ohne Bank.

Toller Urwald, weite Wiesen, Apfelbäume, Naturlehrpfad, Spazierwege, gibt es alles auf dem Kühkopf.

12.57 Uhr – Die Sonne kommt raus, Pause ohne Dach.

13.40 Uhr – Perfektes Timing: Der auf dem Radar sichtbar näherkommende Regen ist nun da. Räder und wir sind in der Schutzhütte neben der Bank. Martina liegt in der Hütte auf der umlaufenden Bank und hält ein Schläfchen unter ihrem Poncho.

14.11 Uhr – Ausgeschlafen und der Regen ist auch fertig. Weiter!

14.56 Uhr – Bei Omalisbeth in Gernsheim. Gigantische Kuchenauswahl!! Draußen regnet es nochmal. Schwein gehabt!

Und da ich nun mal damit angefangen habe, zeige ich Bunny Suicide Cartoons und wir lachen uns «kaputt».

15.30 Uhr – So ganz vorbei ist der Regen nicht, aber, was soll’s.

Die zwei wollen nach Marokko! Wir trafen sie, als einer am Rad hantierte. Seine Kopfhörerkabel hatten sich im Vorderrad verfangen. Dieser junge Mann hatte ein schickes Gravelbike. Der andere für ein Gazelle mit Dreigangnabe. Sie sind erst heute in Frankfurt gestartet, wollen bis Gibraltar und noch mit der Fähre rüber nach Marokko.

16.52 Uhr – Ankunft am Hotel nach schnellen letzten Kilometern.

18.30 Uhr – Beim Asiaten im Ortskern gibt es jetzt sehr leckere Tofu-Gerichte. Martina war so hungrig, dass sie sich für den Weg noch einen Schokororiegel aus dem Automaten im Hotel ziehen musste. Für sie war es heute ein eigentlich wenig anstrengender und unspektakulären Flussradwegtag, trotzdem ist sie ziemlich erschöpft und freut sich auf einen faulen Abend und frühes Schlafen.

Wir hatten richtig Glück mit dem Regen heute, weil wir uns immer trocken unterstellen und den Regen abwarten konnten. Er hat unserer Stimmung keinen Abbruch getan.

20.34 Uhr – Für den Rückweg haben wir noch Eis auf die Hand genommen. Auch das sehr lecker. Der wenig schöne Weg entlang der Hauptstraße brauchte auch dringend eine Kompensation.

Auf dem Weg kamen wir an der tatsächlich noch offenen Kirche St. Andreas und konnten so das heute noch ausstehende gesungene Gebet halten. Alfred Delp war als Kind Mitglied der Pfarrei und hat hier Primiz gefeiert.

22.02 Uhr – Nur noch die letzten drei Seiten vom Krimi. Danach wird geschlafen. Gute Nacht.

Heutige Tierbegegnungen: Milan, Störche, Kormoran, Fasan, Schwan, Kaninchen (Suicidal Rabbit lief knapp vor das Fahrrad), Falke, Graureiher, Feldlerche, Kuckuck.

30.05.2024 – Lampertheim – Weiler – 75 km/330 Hm

6.38 Uhr – Ziemlich gut geschlafen. Die erste Runde der Weckmelodie habe ich in meinen Traum eingebaut und einfach weitergeschlafen. Der Großteil des Regens scheint schon diese Nacht gefallen zu sein. Einzelne Schauern kommen aber noch, und die nächsten Tage werden auch so. Hmpf.

6.45 Uhr – Ok, mal aufstehen.

Wir folgen noch ein Stück dem Rheintal, besuchen in Plankstadt eine Freundin zu Mittag, die ich auch auf der Solo-Tour 2021 besucht hatte, und wenden uns dann etwas gen Osten. Unter Umständen machen wir noch den kleinen Schlenker von Plankstadt zum Schwetzinger Schloss.

8.40 Uhr – Abfahrt, sogar mit etwas Sonne. Super!

Wow, welch eine Wolken-Suppe, mit allem Möglichen drin.

9.07 Uhr – Läuft, mit Musik von der Geburtstagsplaylist.

9.39 Uhr – Blick nach Westen, Sonne, Kirchturm, Wasserturm, helle und dunkle Wolken.

Und voraus hängt der Regen noch so richtig. Wir sollten langsam fahren, um unter dem Wolkenloch zu bleiben.

10.00 Uhr – Neckarbrücke bei Seckenheim. Ich sammle Rheinnebenflußüberquerungen.

10.20 Uhr – Am Ortsrand von Friedrichsfeld. Hier steht das Wasser in tiefen Pfützen auf dem Weg.

Morgengruß: Vergnügen, ein Lächeln für mich und alle, denen ich begegne, Dankbarkeit, Gelassenheit mit dem Wetter.

Ah, ich vergaß zu notieren, dass gestern am Hotel eine Truppe mit großen roten Ortlieb-Rucksäcken eincheckte. Sie hatten blau-weiße Bootsabdeckungen, mit einem roten Stern im weißen Streifen, dabei. Sie sind aus Köln und rudern über das lange Wochenende den Rhein runter. Die Abdeckungen hatten sie vergessen auf den Bootsanhänger zu laden. Netter Haufen Leute.

11.94 Uhr – Bei der Freundin in Plankstadt ist ein Festmahl gedeckt.

13.23 Uhr – Nach einem sehr ausgiebigen Gelage in heiterer Atmosphäre sind wir jetzt schon am Schwetzinger Schloss; nur ein kleiner Umweg.

Vielleicht kann man die große Fontäne durch das Tor erkennen.

Moderne Skulptur des Fürsten Carl Theodor und einer Mätresse.

Den kurzen Schauer während der Schlossparkumrundung warten wir unter Bäumen ab.

Blick von Westen durch den Park zum Schloss.

14.04 Uhr – Fertig mit der Umrundung. Jetzt zurück zur Etappenstrecke.

14.53 Uhr – Kilometer 50. Wir sitzen im Eiscafé in Walldorf am Astor-Denkmal. Johann Jakob Astor, der Gründer der Hotelkette Waldorf Astoria, wurde 1763 hier im Ort geboren und ist 1784 nach Amerika ausgewandert.

Wir fahren von hier aus in den Kraichgau, das Hügelland südlich des Neckars, das zwischen Odenwald im Norden und Schwarzwald im Süden liegt. Unser Etappenziel liegt südlich von Sinsheim.

Es ist jetzt wieder deutlich kühler und dunkler als vorhin. Mit etwas Glück zieht der Regen aber nördlich von uns vorbei.

In Mühlhausen ist die katholische Kirche Sankt Cäcilia offen.

16.19 Uhr – Der Fronleichnamsbaldachin steht noch im Mittelgang. Ein guter Ort zum Singen und Kerzen entzünden.

16.39 Uhr – Kilometer 64. Die von uns auserkorene Meditationsbank ist schon besetzt. Ah, man macht uns Platz. Wir sind kurz vor Echtersheim.

17.21 Uhr – Schönes Bachtal.

17.53 Uhr – Burg Steinsberg oberhalb von Weiler.

17.58 Uhr – Ankunft am Ziel.

21.29 Uhr – Im Restaurant hieß es, dass es mit dem Essen dauert. Martina fragte geistesgegenwärtig, ob die Zeit für eine Burgbesichtigung reicht. Die Bedienung überlegte kurz und meinte, ja, man braucht etwa eine Dreiviertelstunde, das wär ok. Ein Glück, dass sie gefragt hat. Denn nach dem Essen, also jetzt, ist es quasi dunkel.

Nun also noch Burgfotos. Die Anlage ist wirklich noch toll erhalten.

Und im Innenhof gibt es eine Gaststätte.

Was a er wirklich umwerfend ist, ist die Fernsicht

Durch das Burgtor

In alle Richtungen

Von der Mauer

und beim Abstieg. Rundherum ein wildes Wetter, mit intensiven Schauern. Mit nur wenigen Regentropfen hatte wir Glück u d kamen trocken zum Hotel zurück.

Das Essen hat trotzdem noch etwas gedauert, hat aber sehr gut geschmeckt. Und der Wein tut jetzt langsam seine Wirkung.

21.38 Uhr – War ein sehr schöner, abwechslungsreicher und am Ende nochmal warmer Radtag.

Gute Nacht.

31.05.2024 – Weiler – Ludwigsburg – 64 km/680 Hm

7.07 Uhr – Draußen ist trübes Nieselwetter. Es sieht nach vielen Schauern aus.

In der Nacht hatte ich einmal einen kurzen Ansatz eines Krampfes, der aber schnell wieder vorbei war. Vielleicht erhöhe ich doch mal auf zwei Magnesium-Tabletten pro Tag.

Blick auf die «Kompass des Kraichsgaus» genannte Burganlage. Die Staufer haben die äußere Mauer und den achteckigen, 30 Meter hohen Bergfried bauen lassen. Der Turm erinnert an die staufischen Türme in Italien, die ich 2022 gesehen habe.

Heute folgen wir Bach- und Flusstälern.

8.57 Uhr – Im Paketshop gibt es keine Briefmarken.

Und los.

9.06 Uhr – Kalter Nebel, aber trocken.

9.13 Uhr – Morgengruß: Gemütlichkeit, Gelassenheit, Freude, Vorangehen.

9.30 Uhr – Es ist zu kalt mit 13° C und Nebel. Also Beinlinge und Regenjacke drüberziehen.

Eppingen hat einen sehr hübschen historischen Ortskern. Martina hat Briefmarken gekauft und den Brief ans Hotel in Lampertheim abgeschickt, mit Geld für die Sendung der gestern beim Frühstück vergessenen Jacke. Sie soll ins Hotel in Füssen geschickt werden.

Jetzt sitzen wir gemütlich in der Kaffeerösterei, die sich langsam mit Leuten füllt. Es wird intensiv gebabbelt hier und ständig werden neue Süßspeisen geliefert.

Liegt hier so rum.

Im Urwald.

10.57 Uhr – Erst ein entspanntes Reh auf dem Weg, dann weniger entspannte 10 bis 15 % Steigung. Aber jetzt geht es schon wieder sanft bergab.

Ah, zweite Siegerin beim Zieleinlauf.

11.11 Uhr – Ottilienberg-Kapelle. Sie ist der Hl. Ottilia aus dem Elsass geweiht, die auf dem dortigen Ottilienberg um 700 das Kloster gegründet hat. Die hiesige Kapelle ist aus dem 15. Jahrhundert und liegt mit einem, bei klarer Sicht, wunderbaren Aussichtspunkt ä.

11.37 Uhr – Sehr schön und gemütlich im Trockenen eine Viertelstunde meditiert. Leider nieselt es jetzt vor der Hütte und wird wahrscheinlich für länger so weitergehen. Nächster Stopp in Besigheim am Neckar.

Regen, Nebel.

Regen, steil.

Ah

Etwas heller.

Ups, sicher fünfzehn Zentimeter tief.

13.16 Uhr – Bönnigheim. Jetzt machen wir gemütlich Pause im Café Hüftgold.

Heute ist der letzte Tag, das Café schließt. Alles wird nur noch abverkauft. Keine Zitronenlimonade, kein Chai-Latte, keine Torten. Also essen wir unsere Brote vom Vortag.

Martinas Laune ist durch das Wetter und die Aussicht auf weitere drei Regentage etwas Mitleidenschaft gezogen, um es höflich zu formulieren.

Die Enz bei Besigheim. Auf der anderen Seite der Stadt mündet sie in den Neckar.

14.37 Uhr – Sehr hübscher Marktplatz.

Die Burg.

15.07 Uhr – Vor C&A in Bietigheim. C&A ist in meinem Rücken.

Altstadteingang.

15.25 Uhr – Himbeertorte beim Stöckle in Bietigheim.

Klar, der Nieselregen nervt, aber die Café-Dichte ist genau richtig, und die Etappe mit 60 Kilometern auch entspannt zu schaffen. Ich bin selber etwas überrascht, aber meiner Laune geht es gut.

15.51 Uhr – weiter.

Enzwehrfontäne. Links das Wasserkraftwerk.

Toller Eisenbahnviadukt.

16.47 Uhr – Am Second Hand Stüble in Ludwigsburg, wo Martina nach einer Ersatzjacke suchen möchte. Am Hotel sind wir vorhin schon vorbeigefahren.

17.00 Uhr -Es dauert. Ich hoffe, das ist ein gutes Zeichen. Ah: Ja! Sie kommt mit Daumen hoch raus!

Marktplatz.

17.08 Uhr – Triefend nasse Ankunft am Hotel. Die Fahrräder dürfen in den Flur.

17.56 Uhr – Mit ganz wenig Aufwand mal wieder ein schönes Hotelzimmer in eine Waschküche verwandelt. Zum Glück läuft auch hier die Heizung. Bei der aktuell extrem hohen Luftfeuchtigkeit wäre das Trocknen über Nacht sonst nicht möglich.

19.13 Uhr – Vorspeisenauswahl beim Griechen, inspiriert durch unsere Tischnachbarn.

So machen wir es auch mit der Nachspeise. Wir haben nur darauf gezeigt und gesagt, dass wir die auch haben wollen. Dazu Retsina und Gewürztraminer.

19.38 Uhr – Zum Abschluss ein kleiner Verdauungsspaziergang zum Schloss.

Mit diesem üppigen Menü hoffen wir den morgigen Regentag zu überstehen. Könnte nochmal nasser werden als heute.

Schloss im abendlichen Regen.

Pferdemarkt

Schlange an einer Laterne.

21.49 Uhr – Zeit zum Schlafen. Morgen fahren wir in Hochwassergebiete und hoffen, dass wir gefahrlos, wenn auch sehr nass, bis Geislingen kommen.

Gute Nacht!

01.06.2024 – Ludwigsburg – Geislingen – 79 km/660 Hm

7.21 Uhr – Die Nacht war gut, war zwei Mal kurz wach. Da es erst ab acht Frühstück gibt, klingelte der Wecker erst um sieben. Martina hat natürlich schon eine halbe Stunde Yoga und eine halbe Stunde Meditation hinter sich.

Wir sind weiterhin am Rand des großen Regengebiets, das über Bayern festsitzt. Heute werden wir aber mehr davon mitbekommen, vor allem durch viel Wasser in den Bächen, Flüssen und durch Matsch und Pfützen auf den wegen.

Wir fahren nach Neckargröningen und folgen dann der Murr über Waiblingen bis Winterbach. Dann geht es über den. Weg zur Fils, an der wir bis Geislingen bleiben.

7.31 Uhr – Jetzt aber mal aufstehen!

8.52 Uhr – Ab in den Dauerregen.

9.24 Uhr – Toll, eine überdachte Brücke über den Neckar in Remseck.

Die Rems hat auch so eine Brücke .

Ein Schwabe mit Humor!

9.35 Uhr – Sch… Flussradwege.

10.19 Uhr – Kilometer 17, in Waiblingen in der Altstadt. Bei Dauerregen kann ich leider kaum Fotos machen, da das Display zu nass ist. Unser Ältester ist hier im Krankenhaus zur Welt gekommen. Grüße in den Fernbus nach Spanien!!

Sitzen im Café des Naturkostladens und Tropfen vor uns hin.

Martina: meine «Mutmacher» heute:

1. Die menschliche Haut kann ohne Schaden stundenlange Nässe überstehen!

2. Auch wenn ich NICHT singe, regnet es, also singe ich.

3. «Freude schöner Götterfunken» ist heute ein gutes Gegengewicht.

4. Über Nacht kann man alle Klamotten wieder trocken bekommen.

5. Ich bin so gesund (körperlich zumindest, an meiner mentalen Gesundheit zweifle ich ein bisschen an solchen Tagen) und fit, dass ich auch im Dauerregen 74 km fahren kann.

6. Das Leben ist schön!

7. Wir beklagen dieses Jahr kein trockenes Frühjahr!

9. Und wichtiger Mutmacher: strammen Rückenwind!! Möge er uns Lage erhalten bleiben!

10.54 Uhr – Auf der Toilette in der Tiefgarage gab es einen Dyson-Handtrockner. Aber so richtig geholfen hat er nicht.

Markthalle

Noch sind wir sicher.

Der Damm ist noch hoch genug.

Nun doch eine Sperre, bei Geradstetten.

Gleich noch eine, aber noch ist dahinter kein Wasser.

Gegenüber liegt Winterbach, dort müssen wir über die Berge hinüber ins Fils-Tal.

Rems-Brücke in Winterbach. Die Schaulustigen drängen sich. Hinter uns steht der Feuerwehrwagen.

Es ist aber auch ein Schauspiel. Es ist, als würde die Brücke die Bäume fresse.

Noch steigt das Wasser. Die Brücke wird sicher bald gesperrt werden.

12.29 Uhr – Pause im Café hinter dem Rathaus.

Während Martina bestellt habe ich mit einem anderen Gast die Strecke besprochen. Er fährt demnächst über Galibier, Izoard, Vars und La Bonnette nach Nizza, mit Rennrad und Minimalgepäck. Beim Abschied empfahl er die hiesigen Brezeln als ganz besonders lecker.

Dieser kurze Austausch hebt die Moral wieder.

Jetzt bin ich aber gespannt.

Wow, er hat wirklich recht! Extrem lecker, sogar ohne Butter, wunderbar weich mit gerade richtiger Kruste.

Wir sind etwas westlich von Schorndorf. Nun ja, da brauchen wir jetzt nicht auf eine Regenlücke zu warten. Also, nasse Regensachen an. Vor allem die patschnassen Handschuhe und Ärmelenden sind jetzt kalt.

13.12 Uhr- Mit 12% Steigung aus der Stadt raus.

Weiter mit etwa 10% und relativ viel Autoverkehr. Immerhin gewinnen wir auf dieser Strecke schnell an Höhe.

Auf der Höhe, fast 500 m, nur Nebel.

14.02 Uhr – Tolle lange sanfte Abfahrt, halt mit Unmengen von Regen oben, unten, an der Seite. Der Poncho ist ein bisschen von Nachteil.

14.10 Uhr – Wieder eine Hochwassersperre. Wieder muss ich auf dem kleinen Display im Regen eine Umfahrung finden.

Alle Keller der Häuser, die direkt am Fluss stehen, sind voll. Die Feuerwehr ist überall im Einsatz.

Das Göppinger T-Systems Rechenzentrum an dem ich sechs Jahre mitgearbeitet habe.

Die inzwischen überdachte Kellertür über die damals gleich in den ersten Wochen das Wasser in den Hochsicherheitsrechnerraum im Keller lief.

15.03 Uhr – Bei der Freundin in Göppingen. Es gibt eine warme Suppe, heißen Tee und Kaffee, selbst gebackenes Früchtebrot und einen Heizlüfter für eine kurze Zwischentrocknung.

16.20 Uhr – Und weiter. Danke für die Gastfreundschaft!

17.14 Uhr – Wasser überall. Es ist inzwischen so dunkel, wie abends. Das Navi ist nur noch schwer abzulesen.

Netter Ortsname! Die Stadt davor hieß übrigens Süßen!

Aber der Weg führt trotzdem in eine Sackgasse, und wir müssen wieder zurück.

Oh, nein! Die Brücke ist schon gesperrt.

Nach kurzer Rücksprache mit einem Anwohner nehmen wir sie trotzdem, weil sie noch trocken und die einzige in der näheren Umgebung ist.

17.45 Uhr – Auch hier ist es schon knapp

17.55 Uhr – Ankunft am Hotel. Die sehr nette Dame in der Rezeption hat noch auf uns gewartet. Zwei andere Räder stehen auch schon im großen Saal.

18.48 Uhr – Die Heizung bollert, nur das Nötigste ist gewaschen, Duschen ist auch erledigt. Jetzt langsam zur Ruhe kommen.

Was für ein Tag! Draußen fahren immer wieder Feuerwehrwagen mit Sirene vorbei. Die Pegel werden sicher noch steigen.

An den meisten Brücken und vor allem dort wo ein Wehr ist, standen oft Schaulustige. Wenn man selber in Sicherheit ist und niemanden behindert, ist es ein wirkliches faszinierendes Ereignis.

Mit dem wasserfesten Handy habe ich heute doch noch relativ viele Fotos machen können. Das Portmonee war sicher in einer Plastiktüte verstaut.

Meine Baumwoll-Radtaschen sind völlig mit Wasser vollgesogen und schmutzig. Martina konnte ihre einfach abwischen.

Mit Schrecken stelle ich fest, dass die geplante Route morgen drei Kilometer auf der B10 verläuft. Oh, je. Ob das eine gute Idee ist. Immerhin ist Sonntag, also keine LKWs. Aber auf dem Satellitenbild ist nicht sicher zu erkennen, ob es einen befahrenen Seitenstreifen gibt, bzw. ob Radfahren nicht sogar grundsätzlich verboten ist. Unter Umständen muss ich umplanen und zehn bis zwanzig Kilometer Umweg einbauen.

20.08 Uhr – Ok, Lösung gefunden: Wir fahren auf einer Kreisstraße in Serpentinen nach Weiler ob Helfenstein hinauf und weiter bis wieder runter nach Amstetten. Sind nur vier Kilometer und 170 Höhenmeter Umweg. Klingt aber deutlich besser als Bundesstraße. Es sei denn, morgen früh rät uns jemand beim Frühstück zur Bundesstraße. Puh, dann jetzt fix zum Italiener.

20.30 Uhr – Martina hat ein bisschen Bauchgrimmen und ist auf dem Zimmer geblieben. Ich nehme Tagliatelle alla Casa, und fertig.

22.25 Uhr – So, das Essen war sehr lecker! Nun bin ich doch auch müde.

Gute Nacht!

02.06.2024 – Geislingen – Ulm – Weißenhorn – 61 km/520 Hm

7.08 Uhr – Die schöne Heizungsluft macht leider Kopfschmerzen. Ich war mehrfach wach, habe das Fenster geöffnet. Das war möglich, weil der Regen tatsächlich aufgehört hat. Im Augenblick nieselt es nur noch.

Hier die geplante Umfahrung der Bundesstraße. In Amstetten treffen wir wieder auf die geplante Route.

Weiter geht es über die Alb nach Ulm, wo uns eine Freudin von Martina erwartet und zu sich nach Hause in Weißenhorn begleitet. Sie ist unser Scout und erkundet, welche Strecke an der Iller fahrbar ist.

8.33 Uhr – Sehr leckeres Frühstück.

9.02 Uhr – Abfahrt.

Nebel kein Regen.

Nebel wird dichter.

9.38 Uhr – Nach 200 Hm im sehr dichten Nebel an Burg Helfenstein. Erinnert sehr an die unsichtbare Burg vor Großaspach 2021.

9.52 Uhr – Morgengruß im Nebel: Heiterkeit, Humor, Zugewandtheit, Gelassenheit.

10.16 Uhr – Hinten keine Bremsewirkung mehr.

Also vor der Abfahrt nach Amstetten noch schnell neue Klötze montiert.

10.34 Uhr – Schon hinter Amstetten. Trockner Weg, fast klare Sicht.

10.53 Uhr – Blick zurück auf Halzhausen. Es geht wunderbar sanft bergab. Die Temperatur ist schon bei 18° C. Herrliches Fahren!

Scheee!

11.19 Uhr – Hinter Vorderdenkental.

Jetzt wieder Nebelsuppe.

Noch ein humoristischer Beitrag.

11.42 Uhr – Mehrere große Speditionen mit riesigen Container-Bergen bei Dornstadt am Autobahndreieck

mit Bahn-Container-Terminal.

12.22 Uhr – Am Ulmer Münster. In Regenklamotten, weil es wieder sanft aber beständig regnet.

Wir setzen uns ins Hamma, gleich hier. Um eins treffen wir Martinas Freundin vor dem Hauptportal.

Mit 161,5 m weiterhin der höchste Kirchturm der Welt. Es gibt nur einen Westturm, da Doppeltürme den Bischofskirchen vorbehalten waren.

Daher auch keine Krypta, die oft als Grablege für Bischöfe dient. Erbaut im 14. Jahrhundert in der Hochgotik und inspiriert vom Straßburger Münster. Es gibt kein Querschiff, zwei 86 m hohe Türme flankieren den Chor.

Süd-Portal

Nord-Portal

Südliches Seitenschiff

Mittelschiff

Chorgestühl

Blick nach Westen.

Wir besteigen natürlich den Turm. Die langen engen Wendeltreppen machen auch die Eisläuferin ein bisschen benommen.

Die Donau von 102 m Höhe, mit sehr viel Wasser.

Nach Osten.

Die letzten Meter sind noch für Besucher.

Furfur der Drache.

Turmwächter-Korb.

Nach dem Abstieg haben wir die heutige Meditation in einer stillen Seitenkapelle gehalten.

14.49 Uhr – Nach der ausgiebigen Besichtigung sitzen wir nun vor dem Hamma in der SONNE!!! und essen das französische Früchtebrot, Brote und Äpfel von gestern Morgen und trinken Tee und Kaffee. Wir grüßen die Lieben zu Hause und unterwegs.

15.33 Uhr – Die Wasservögel freut es.

15.48 Uhr – Holzschwang: noch neun Kilometer,

Rein oder nicht rein?

Rein!

Ohne mich!

Martina ist abgesoffen.

Weißenhorn. Hier laufen in vielen Straßen die Pumpen.

Lecker.

16.50 Uhr – Am Ziel.

18.03 Uhr – Die Räder und Taschen sind mit Bürsten gesäubert, die Ketten und Schaltungen geölt. Wir haben die letzten zwei Tage viel Dreck gesammelt.

Und draußen geht jetzt ein Gewitterregen runter. Das Timing war also perfekt. Nur bei der Abfahrt nach Ulm sind wir in Regensachen gefahren, ansonsten war es trocken.

22.15 Uhr – Nach einem sehr leckeren Abendessen inklusive Nachtisch und Profi-Espresso, haben wir noch lange erzählt.

Gute Nacht!

03.06.2024 – Weißenhorn – Krugzell – 75 km/460 Hm

7.12 Uhr – Während nebenan schon meditiert wurde, habe ich noch etwas Schlaf nachgeholt. Ich war mehrmals wach und hatte das Gefühl, dass mir kalt ist. Aber, auch diese Nacht keine Krämpfe, keine Kopfschmerzen.

Da die Pegel überall fallen, wollen wir, wie geplant, erst einmal runter an die Iller und, wenn möglich, bis Memmingen am Fluss entlang. Von dort zielen wir relativ gerade auf Krugzell, dem heutigen Etappenziel.

Der Regen ist im Wesentlichen jetzt südlich von uns, aber Ausläufer werden uns am Vormittag wohl noch erwischen.

Alle Kleidung ist gewaschen und trocken. Das ist fast, wie nochmal von zu Hause losfahren.

8.35 Uhr – Ich habe zehn Minuten nach der zweiten Socke gesucht, bis ich sie hier fand: Ja, klar, damit habe ich das kleine, aber sehr störende LED-Licht des Ladekabels verdeckt. Mann, Mann, Mann, …

9.00 Uhr – Abfahrt in Begleitung unserer lieben Gastgeberin.

Weissenhorn, Rathaus mit Storchennest.

Läuft gut auf trockenen Wegen. Mir war am Anfang kalt, also habe ich den Tempomat auf 25 km/h gestellt und mich warm gefahren. Danach reichten 20 km/h.

9.47 Uhr – Schon in Illertissen. Der Brunnen erinnert an den Frieden von Tussa (Illertissen), der 954 zwischen Otto I. und seinem Sohn Luidolf geschlossen wurden. Danach konnten sie 955 zusammen die Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg vernichtend schlagen. 962 wurde Otto in Rom zum Kaiser gekrönt. Unter seiner Herrschaft bildete sich das Heilige Römische Reich und hatte Bestand bis 1806.

10.04 Uhr – Illerkanal. Die Brücke ist gesperrt, aber eher wegen Baustelle. Wir radeln rüber.

Die Iller.

Wir fahren auf dem Illerdamm, der höher liegt als der offizielle Illerradweg. Hier lässt sich gut fahren.

10.24 Uhr – Morgengruß und frische Blümchen auf dem Damm.

Eines von vielen Stauwehren an der Iller.

10.51 Uhr – Weiter, kilometerweit flach und meist geradeaus. In einiger Entfernung erheben sich Hügel vor denen Dörfer zu sehen sind, manchmal eine Burg.

Aus Nostalgiegründen ein Stopp am Sinninger Badesee. Statt Beachvolleyball eher Wasserball geeignet.

Unsere Gastgeberin ist hier umgekehrt, was für sie heute in Summe auch eine fünfzig Kilometer-Tour bedeutet.

Sie schrieb später, dass sie versucht hat, auf dem Illerradweg statt dem Damm zu fahren. Sie musste mehrfach umkehren und hatte gut sechzig Kilometer auf dem Tacho, als sie zu Hause ankam.

Wasserkraftwerk Altenstadt.

Noch 1,2 Kilometer bis zum Café, das rechts auf dem oberen Schild beworben wird.

11.49 Uhr – Wir sind aus dem einsetzenden Nieselregen ins Café entkommen.

Der Regen zieht nicht so schnell nach Süden, wie angekündigt. Es wird wohl weiter nieseln. Also ziehe ich die Regenjacke mal an.

12.24 Uhr – Weiter.

Liebherr-Werk

Illerkanal

Iller. Mal sehen wie der Weg auf der bayerischen Seite ist.

Der Fluss ist nahe, der Weg nass, aber gut fahrbar.

13.00 Uhr – Geld nachgeladen.

Noch sechs Kilometer bis Memmingen.

13.27 Uhr – In Memmingen.

Hübsch hier.

Der Kanal fließt mitten durch die Stadt. Man hört die Störche klappern.

Das Rathaus.

Der Storch.

Sankt Martin.

Die Orgel von 1998 wird vom Luzerner Orgelbauer Goll gestimmt, oben klettert einer im Gebälk.

Wir zünden jeder zwei Kerzen an, für uns, die Kranken und alle, denen wir begegnen.

Brote und Kuchen und warme Getränke.

15.24 Uhr – Für das Abendessen in der Ferienwohnung.

Es ist weiterhin nieselfeucht. Noch 26 Kilometer.

Richtung Süden.

15.54 Uhr – In Woringen.

16.15 Uhr – Kilometer 64. Bad Grönenbach.

Café Alpenblick.

Endlich Stille.

Iller voraus.

Der Blick weitet sich, wird heller.

Reicholdsried.

17.17 Uhr – Offen für unser gesungenes Gebet.

Es nieselt. Für die letzten Kilometer wieder die Regenjacke.

Illerbrücke bei Krugzell.

17.37 Uhr – Am Ziel.

20.42 Uhr – Es gab lecker Spaghetti mit Tomatensauce und viel Reibekäse. Ein Besuch beim Gasthof Zum Hirsch, der der Befriedigung meiner Bier-Sehnsucht dienen sollte, verlief leider im Nieselregen recht unbefriedigend: Wie im Internet zu lesen, war er heute leider geschlossen. Also gab es Kräutertee auf dem Sofa bei den Acht-Uhr-Nachrichten. Meine Güte, hier in der Gegend haben die Wassermassen ja ordentliche Schäden angerichtet. Dagegen haben wir als Durchreisende nur minimale Beeinträchtigungen.

Es nebelt und nieselt weiter. Morgen soll es aber sonniger und wärmer werden.

21.15 Uhr – Gute Nacht!

04.06.2024 – Krugzell – Füssen – 64 km/880 Hm

6.23 Uhr – Ich habe lange und gut geschlafen. Auch ohne Hilfe von Alkohol. Durch das Dachfenster sehe ich gerade, dass das Nebelgrau ins Blaue überzugehen scheint.

Vor etwa einer Stunde hat Martina schon diesen wunderbaren Sonnenaufgang fotografiert.

Heute kommen wir in die Allgäuer Hügel, durch das Zentrum Kempten, durch Nesselwang und am Hopfensee vorbei nach Füssen. Seit Wiesbaden werden zum ersten Mal wieder spürbar Höhenmeter gesammelt.

Frühstück aus dem Dorfladen, inkl. Müsli, Brötchen, Kaffee und Landjäger.

Genau meine Devise. Ich hole im Dorfladen einen zweiten Kaffee und die vergessene Marmelade.

8.44 Uhr – Beladen der Räder im Sonnenschein. Herrlich!

Unterhalb der Krugzeller Kirche am Illerradweg. Vor uns steht das Wasser auf dem Weg. Also nehmen wir bis Kempten Radweg an der Hauptstraße.

9.21 Uhr – Morgengruß mit Blick auf die Berge: Freude, Mut ohne Übermut, Durchlässigkeit, Entspannung.

9.38 Uhr – Kempten. Der Hildegardplatz an der Sankt Lorenz-Kirche.

Die Residenz mit sehr viel aufgemaltem Stuck.

Der Paradiesbrunnen.

St. Lorenz.

Blick in die Kuppel.

Taizé-Gebet gibt es hier auch.

Im Hofgarten.

Residenz und St. Lorenz gehörten zur Fürstabtei Kempten.

Fischer-Brunnen.

Im MediaMarkt habe ich mir einen USB-C auf USB-A Adapter gekauft, um das Garmin-Navi am Schnellladegerät laden zu können.

Am 1474 erbauten Rathaus der Reichsstadt Kempten. Der Brunnen stammt aus dem 17. Jahrhundert. Fürstabtei und Reichsstadt hatten beide Stadtrecht, aber nur die Reichsstadt hatte ein Rathaus.

Und dort ins Sissi. Schon seit Tagen Sissi’n und Franzerln wir albern herum. Das Café passt also perfekt. Vor sechs Jahren war ich mit meinem Sohn auf der Tandemtour nach Venedig schon mal hier.

Schon nach elf, also geht Torte auf jeden Fall.

11.12 Uhr – Weiter, schweren Herzens.

An Sankt Mangus.

Blick zurück: Über die Iller raus aus der Stadt

Alpen. Wir kommen!

Auf und ab.

13 %, und die nächste sehr steile Stelle kommt gleich. Höhe 816 m.

Da hinten links liegt Kempten.

12.30 Uhr – Auf 936 m am höchsten Punkt. Das Alpenpanorama versteckt sich noch etwas. Für die Abfahrt ziehen wir die Windjacken drüber. Leider steht ausgerechnet hier keine Bank für ein kurzes entspanntes genießen des Pass-Glücksgefühls.

13.02 Uhr – Auf 939 m, in Kressen, kurz vor Oy. War wieder ein 13%-Anstieg.

Kaffeepause in Oy. Es gibt Brote mit Käse, Äpfel, Marmelade und selbstgekochten Kaffee. In der Sonne!

14.07 Uhr – Nach einem gesungenen Gebet in der kleinen Kapelle. Weiter!

Die alte Wertach-Brücke zwischen Oy und Nesselwang.

Auch hier viel Wasser.

14.45 Uhr – Guter Platz für die tägliche 15-Minuten-Stille.

15.05 Uhr – Das tat gut. Weiter.

Neue 400 kV Leitung wird von diesen Männern eingezogen.

15.35 Uhr – Auf 935 m. Schneefelder voraus.

15.43 Uhr – Der Hopfensee liegt in der Bildmitte unten vor uns. Schwer zu erkennen, aber bald sind wir da.

Berge und Kirchtürme.

Vor der Eispause.

Neuschwanstein, der übervolle Hopfensee, der Säuling (Gipfel links von meinem Kopf), das Zugspitzmassiv etc.

Mit dem Säuling im Hintergrund. Ein wunderbarer Name.

16.50 Uhr – Jetzt runter nach Füssen.

Klar, muss sein, das Schloss zwischen unseren Köpfen.

Mit Sonne auf dem Schloss.

17.30 Uhr – Am Ziel in der Füssener Innenstadt.

19.12 Uhr – Mensch, habe ich einen Hunger! Nur ein Stück Kuchen und ein Brötchen, mehr gab es heute noch nicht. Das Eis zählt ja nicht.

Die Oliven und die Zitronen sind aus dem Garten des sizilianischen Kochs. Sehr netter Typ!

Ah, gerade kam ein Live-Mitschnitt aus dem Taizé-Gebet in St. Cyprian: vielen Dank!!!

20.05 Uhr –

Saukalte Nebelschwaden kommen von der Gicht hierher.

20.28 Uhr – Abendstimmung im Baumgarten.

Und das Hohe Schloss.

21.24 Uhr – Das war noch eine sehr schöne Spazier-Telefonier-Stunde durch das abendliche Füssen.

Jetzt werde ich mal den neuen Le Blanc-Krimi anfangen.

Gute Nacht!

05.06.2024 – Füssen – Pausentag

7.50 Uhr – Ich habe gut und lange geschlafen. Als ich um sechs Uhr mal kurz wach wurde, konnte ich Martina beim Yoga zuschauen.

Draußen ist jetzt Müllabfuhr- und Anlieferungslärm.

Es hat etwas geregnet, aber die Sonne kommt jetzt durch die dünne Wolkenschicht.

Mal sehen, was wir heute so anstellen.

9.29 Uhr – Wir laufen zum Busbahnhof.

9.41 Uhr – Wir sitzen im 9651 zu den Schlössern.

Bei all den guten Ideen und Vorschlägen haben wir in der Urlaubsratssitzung lange diskutiert und abgewogen. Am Ende gab es aber ein klares Votum.

Sehr schönes Wetter. Vor uns im Bus drei pensionierte Engländer.

Nach zwanzig Minuten Fußweg sind wir fast am Ziel.

Aufwärts mit der Tegelbergbahn.

Tolles Wetter

10.43 Uhr – Oben am Tegelberghaus in der Sonne mit Blick auf ein herrliches Bergpanorama und die Zugspitze, die gelegentlich aus den Wolken herauskommt. Jetzt wird gechillt.

11.39 Uhr – Mal entspannt Richtung Gipfel schlendern.

Blick auf Füssen.

Und zur Zugspitze.

Weiter zum Gipfel.

Auf dem Branderschrofen, 1881 m. Es ist nicht viel Platz hier oben und der Abgrund ziemlich tief. Hinter uns das Allgäu mit all den hübschen Seen, Wiesen und Wäldern.

Ein nettes junges Paar aus Sri Lanka hat unser Gipfel-Foto gemacht. Sie leben seit zwei Jahren in Finnland und machen gerade Urlaub in Deutschland. Sie wollten mal etwas mehr Wärme und Licht nach einem sehr langen und schneereichen Winter.

Jetzt fünfzehn Minuten meditieren. Meine etwas zittrigen Fußgelenke können die Entspannung gut gebrauchen.

Da geht es wieder runter. Hm, mal sehen… Die Frau, die auch eine halbe Stunde auf dem Gipfel verbracht hat, hat ein kleines Glöckchen am Rucksack. Damit sie nicht verloren geht, sagte sie.

Umwerfendes Panorama.

Etwas kraxelig im Abstieg.

13.40 Uhr – Wieder an der Seilbahnstation. Der Abstieg war leichter als der Aufstieg. Ich glaube ja schon, dass mein Wackeln in den Beinen auch etwas mit der Gleitsichtbrille zu tun hat.

Was bin ich froh und dankbar, dass das Knie wieder soweit ok ist, dass es mir keine Schmerzen mehr macht. Das war beim Aufstieg im Herbst letzten Jahres noch sehr schwierig. Damals bin ich nicht bis zum Gipfel hinauf.

Bei der Abfahrt. Am Tegelberghaus gab es noch Kaffee und Bier. Der Himbeerkuchen war leider schon aus.

15.18 Uhr – Wir stehen an der Bushaltestelle bei der Talstation. Hier unten haben wir zur Überbrückung noch ein Eis am Stiel gegessen. Jetzt müsste der 78er-Bus aber langsam mal kommen. Toll, dass wir mit der Gästekarte den Bus umsonst nutzen können.

Da oben links waren wir.

17.15 Uhr – Zurück im Hotel habe ich eine zweite fehlgeschlagene Zahlung bei Booking erneut angestoßen. Anscheinend fehlt der Kreditkarten-Verifikationscode CVC bei manchen Buchungen. Es scheint auch bei diesem kroatischen Hotel aber nun geklappt zu haben.

Danach habe ich an meiner alten Wanderhose, mit der ich heute unterwegs war, eine geplatzte Naht genäht, und auch noch den Verschlussgurt an der Außentasche der linken hinteren Gepäcktasche.

Die roten Stellen auf meiner Sitzfläche scheinen sich zurückzubilden. Beim Fahren habe ich keine Schmerzen, aber abends merke ich diese Stellen. Habe sie mit Martinas Pflegecreme behandelt und heute geschont.

Unterhalb der linken Wade spüre ich heute ein Ziehen oder leichtes Brennen. Die Sehne, an der ich vor Jahren mal starke Schmerzen hatte, scheint es nicht zu sein. Geschwollen ist es auch nicht. Der Pausentag sorgt auch hier hoffentlich für Regeneration.

17.50 Uhr – Die sehr nette Apothekerin der St. Mang Apotheke hat mir am Ende einer ausführlichen Beratung für die Pflege der Wade Franzbranntwein empfohlen. Danach käme Voltaren oder ein Zinksalbenwickel. Jetzt probiere ich es halt mal damit. Sie erkundigte sich auch nach der weiteren Route und wünschte gutes Gelingen. Sehr nett!

Jetzt lauf ich mal vor nach St. Mangus.

Martina ist mit dem Telefonieren fertig und wir sind zusammen in Sankt Mangus.

Das von dem Heiligen besiegte Ungeheuer als Kerzenhalter.

18.30 Uhr – Wir sitzen beim Chinesen. Der nette Sizilianer von gestern hat heute leider Ruhetag.

Als Gruß des Hauses gibt es Pflaumenwein. Während des Essens kommen und gehen immer wieder kleine und größere asiatische, vielleicht japanische, Reisegruppen. Das Lokal scheint sehr beliebt zu sein.

19.42 Uhr – Im Hohen Schloss nach einem sehr schmackhaften Essen und einem gemächlichen Aufstieg zum Burgberg.

Alles im Jahre 1499 «nur» aufgemalt. Eine in Deutschland einzigartige illusionistische Architekturmalerei.

Sankt Mangus von oben.

Der Heilige mit seinem Ungeheuer auf dem Kirchendach.

Und eine letzte abendliche Straßenimpression aus dem wirklich malerischen Füssen.

20.30 Uhr – Während Martina telefonierend durch die Gassen streift, nehme ich mir endlich den Provence-Krimi vor.

Bin gespannt, wie die morgige Pass-Etappe wird. Höhenmeter- und Kilometerzahl sind im Rahmen der letzten Tage. Die Wettervorhersage kündigt morgens viel Sonne an. Ich freue mich auf eine eindrucksvolle Gebirgslandschaft.

20.51 Uhr – Gute Nacht.

06.06.2024 – Füssen – Fernpass (1255 m) – Nassereith – 59 km/925 Hm

6.49 Uhr – Sehr schlecht geschlafen, oft wach gelegen für länger, und verstörende Sachen geträumt, von Müsli mit Fleisch und unserem Nachbardorf, Nierendorf, vom Reiten und dass mein Kind statt abzusteigen, immer herunterfällt, jedes Mal ein anderes Pferd, Radwettfahrt eine steile, gerade Straße hinunter. Bin froh, dass die Nacht vorbei ist. Muss mich auch noch um meinen linken kleinen Zeh kümmern, der wohl gestern in den leichten Wanderschuhen gelitten hat.

Draußen ist es sonnig. Die wenigen Wolken sollen sich noch verziehen, laut Vorhersage.

Martina singt vor sich hin und freut sich auf die Alpen. Sie hat keine Schmerzen und tanzt zu Sarah Connor im kleinen Zimmer herum. Hm, da muss ich wohl jetzt einiges an Elan durch Kaffee wettmachen.

Der Aufstieg teilt sich in zwei Abschnitte. Der erste geht von Reutte bis Lähn, dann geht es nach Ehrwald ein Stück bergab, dann folgt der eigentliche Fernpass und die Abfahrt nach Nassereith.

8.19 Uhr – Müsli, O-Saft, Käsebrötchen, Tomaten-Mozzarella, kleines Croissant, Marmeladenbrötchen: Das sollte als Grundlage für die ersten Kilometer reichen.

8.36 Uhr – Der Kaffee hat Wunder vollbracht: Nichts tut mehr weh. Wir beladen die Räder. In der Fahrrad-Garage stehen noch acht weitere Räder, alles Pedelecs.

Und raus aus der Stadt, über die Lechbrücke.

8.50 Uhr – Endlich in Österreich: Die Sissi freut sich mächtig!

Im Lechtal bis Reutte.

Am Fluss. Es gab schon die ersten Aufs und Abs.

9.14 Uhr – Morgengruß: Beruhigung, Entspannung, Freude, Kraft.

Frische Blumen gefunden. Wir haben Gegenwind, richtig warm ist es noch nicht. Aber das passt für den Anstieg.

9.40 Uhr – Vor Reutte. Man sieht schon die Burg und die Hängeseilbrücke unter der wir gleich herfahren.

16% Steigung, gleich zu Beginn. Total brutal. Ich halte hier, auf der Hälfte, lasse Martina vorbeischieben.

10.02 Uhr – Dann fahre ich weiter. Ok, schieben ging schneller.

Seilbrücke über uns und Burg-Tor voraus. Es wurde etwas flacher. Eine nette Frau aus dem gleichen Hotel wie wir ist mit 8-Gang Nabenschaltung auf dem Weg zum Gardasee: alle Achtung!

Menschen auf der Brücke über uns.

Man fährt mit der Zahnradbahn hinauf zu Burg und Brücke.

Blick zurück: Sehr schöne Ecke hier. Jetzt weiter nach Ehrwald.

10.35 Uhr – Jetzt kommt eine schöne Abfahrt.

11.11 Uhr — In Bichlbach, nach 27 km und 425 Hm. Man sieht es nicht, aber Martina hat schlechte Laune: Es gab zwar Kaffee, aber keinen Tee, nicht mal heißes Wasser. Während ich voll auf meine Kosten komme.

Es gibt immer wieder Ab- und Aufstiege. Wir sammeln mehr Höhenmeter als der Höhenunterschied zwischen Füssen und dem Fernpass hergibt.

Jetzt bergab.

Und wieder bergauf.

Scheint kalt zu sein das Wasser.

Nachtrag von Martina: Eigentlich stehe ich gar nicht auf Sarah Connor, aber ich übe für das Abschlussmodul meiner Fortbildung, das unmittelbar nach der Tour stattfindet, ein Lied ein.

Vor dem Zugspitzmassiv.

Links auf der Kante sieht man einen Mast der österreichischen Bergbahn.

12.06 Uhr – Voraus der Fernpass. Wir rollen erst noch runter auf den Talgrund, dann hinauf.

Toll!

12.24 Uhr – Gefedertes Meditationsbänkle mit Zugspitz-Blick.

13.00 Uhr – Mal weiter.

Auf 1015 m an der Talstation der Marienbergbahn.

Ein flaches Stück an der Straße entlang.

Glückliche Kühe, hoffe ich.

Eine kleine Furt mit Spaßfaktor am Weißensee.

13.27 Uhr – Höhe 1074 m. Zeit für die Mittagspause mit Kaffee und Broten, direkt am See, und, wie der Arm zeigt, mit Blick zur Zugspitze. Auf der anderen Seite des Sees rauscht der Verkehr auf der Fernpassstraße.

13.57 Uhr – Und ein kleines Stück Landjäger zum Abschluss: sehr lecker. Nun mal weiter.

Höhe 1122 m. Mit 8 bis 10 % ganz leidlich fahrbar.

Die letzten hundert Höhenmeter liegen vor uns.

Letzte Kehre.

14.32 Uhr – Auf der alten Passhöhe bei 1265 m. Hinter dem Schild führt ein Fußweg zu einem Aussichtspunkt.

Die Passstraße liegt unter uns.

Jetzt halten wir inne und würdigen unsere Leistung, den Berg, der sich uns ergeben hat, das Glück, hier sein zu dürfen, und die Aussicht.

Es gibt zwei Bänke, also können wir beide ein bisschen die Beine lang machen.

15.10 Uhr – Vielleicht doch mal weiter.

Rechts unten ist die Passhöhe der Straße.

15.30 Uhr – Auf 1211 m an der Passhöhe.

Wir bleiben auf dem Radweg, der Via Claudia Augusta, und fahren steil auf einem Kiesweg ab, hier endlich etwas flacher.

Sehr schön!

Idyllisch, aber mit 12% sehr steil bergab, auf losem Kies. Das ist nur sehr langsam zu fahren.

Engstelle, man soll schieben.

Kann ich nachvollziehen.

Sehr reizvolle Passage.

Römische Spurrillen in der Via Claudia und loser Schotter erfordern viel Geschick und Konzentration. Der voll bepackte E-Biker schiebt sein Rad. Das muss sehr, sehr schwer sein.

Anspruchsvoller und, wie ich finde, toller Single-Trail.

Hainrich und Rosinante, unsere treuen Gefährte.

Gleich unterhalb des Schlosses ein spektakulärer Wasserfall.

Hier treffen wir die zwei netten Biobiker wieder. Sie sind an der Passhöhe gleich weitergefahren, weil sie den Aussichtspunkt mit den Bänken nicht kannten, und haben uns so überholt.

16.20 Uhr – Im Restaurant am Fernsteinsee.

16.40 Uhr – Der Kuchen war sehr gut. Ich habe der Vermieterin schon Bescheid gesagt, dass wir gleich da sind. Weiter!

Das Schloss von der Straße aus.

17.01 Uhr – Nach einer abschließenden schönen Waldabfahrt nun am Ziel in Nassereith.

Bei der abendlichen Datenerfassung. Meinen rechten Arm habe ich wohl nicht so sorgfältig eingecremt, wie es nötig gewesen wäre. Er hat ordentlich Farbe bekommen und wird jetzt, wie andere Körperstellen auch, besonders gepflegt.

18.04 Uhr – Es wird etwas dunkler über uns, der Wind frischt auf. Es könnte noch Regen geben. Also mal los zum Abendessen.

19.13 Uhr – Das Abendessen beim Hotel Post war sehr sättigend. Es nieselt ein bisschen. Vielleicht laufen wir noch den Kilometer bis zum Dorfladen. Martina braucht unbedingt Schokolade. Vielleicht würde ich mir ein Bier holen.

19.32 Uhr – Ganz knapp vor dem Gewitterguss sind wir zurück in der Unterkunft. Die Wirtin hat mir ein Bier aus dem Keller geholt. Martina muss leider auf ihre Schokolade verzichten.

Wir stoßen mit Bier und Tee an und genießen den Blick.

Ich habe nun schon über 1.000 Kilometer zurückgelegt. Die ein oder andere körperliche Beschwerde gehört irgendwie dazu. Ich bin froh darüber und dankbar, wie gut es bis hierher geklappt hat.

Und ich freue mich auch sehr, dass Martina die Bergetappen gut wegsteckt und sich an den Alpen erfreut.

21.07 Uhr – Der Regen ist durch. Wir haben noch etwas Känguru-Manifest gehört. Ich hoffe, das Bier hat eine schlaffördernde Wirkung.

Gute Nacht!

07.06.2024 – Nassereith – Innsbruck – 57 km/460 Hm

7.00 Uhr – Wieder sehr unruhig geschlafen und verrückt geträumt. Mir war kalt, weil die wunderbar warme Daunendecke zu kurz war. Entweder schauten die Füße oder die Schulter raus. Wieder war ich zu müde, um aufzustehen und die Zusatzdecke zu holen.

Um sechs hat Martina schon dieses Foto gemacht. Es könnte auch tagsüber nochmals regnen.

Wir fahren heute nach Mieming hinauf und dann runter an den Inn, dem wir bis Innsbruck folgen. Die Strecke kenne ich noch nicht. Mal gespannt, wie sich der Aufstieg fährt.

8.33 Uhr – Die Vermieterin hat sich beim Frühstück auf das Sofa in der Ecke gesetzt und Konversation gemacht. Ein bisschen anstrengend, aber nett.

8.41 Uhr – Abfahrt.

Die Nassereither Kletterwände sind wohl sehr beliebt.

Angenehme 3%.

Weiter mit 6-8%. Blick zurück. Der Himmel ist relativ dunkel im Westen. Wir genießen den leichten Rückenwind.

9.17 Uhr – Jetzt mit 10-12% ordentlich steil. Wir haben schon die ersten 200 Höhenmeter, also fast die Hälfte für heute.

9.26 Uhr – Morgengruß: Kraft, Regeneration, Leben, Begegnung.

Erst wollte ich den Morgengruß nicht neben dieser Hütte machen. Jetzt stehen wir hier aber wunderbar geschützt vor dem sanften Regen, der gerade niedergeht.

Martina: die Berge geben mir Kraft, wie sie so majestätisch und jeder in seiner einzigartigen Schönheit dastehen, die Luft ist frisch, immer wieder klares, kaltes fließendes Wasser… herrlich!

9.40 Uhr – Die Regentropfen liegen auf den nun wieder von der Sonne beschienenen Blütenblättern.

9.46 Uhr – Martina hat gerade Kopfschmerzen, davor eine kurze Sehstörung. Das Wetter setzt ihr wohl etwas zu. Mit etwas Ruhe und Cat Stevens geht es ihr aber jetzt besser: weiter!

Blick zurück.

So schön: Heute werden sicher noch viele Fotos von schneebedeckten Gipfeln kommen.

10.11 Uhr – Höhe 1143 m. Herrliches Panorama.

Wunderbar zügige Waldabfahrt.

10.43 Uhr – Blick von der heutigen Meditationsbank. Hier ist viel Mountainbike-Verkehr, jung und alt.

Blick gen Osten nach Innsbruck hin.

Abfahrt nach Barwies.

11.15 Uhr – EM-Törtchen und Aprikosenstreusel beim MPREIS in Barwies.

11.53 Uhr – Apfel, Banane, Joghurt für das Mittagsmüsli gekauft und Kekse.

Hinter dem Wald liegt fast dreihundert Meter unter uns der Inn, zu dem wir runter müssen.

Jetzt sieht man den Talgrund.

12.25 Uhr – Die Belohnung für einen völlig unerwarteten 12% Anstieg. 24° C und sehr schwül.

Sehr, sehr schön.

12.49 Uhr – Am Inn, auf nur noch 629 m.

Langweiliger Flussradweg.

13.17 Uhr – Kilometer 35. Kurze Pinkelpause an der Innbrücke in Hatting, die wir gleich überqueren werden.

13.48 Uhr – Mittagsmenü beim MPREIS in Zirl.

14.17 Uhr – Weiter.

Gute Idee, lässt sich aber nicht öffnen.

Toller Felsbrocken.

Und sehr schöne Servicestation. Hier werden wir kurz umgeleitet. Immerhin war die Station noch zugänglich.

15.06 Uhr – Auch hier gibt es meine Gaskartusche nicht.

15.29 Uhr – In Innsbruck. Zurück auf dem Inn-Radweg ließ es sich super fahren, auch hier in der Stadt.

15.36 Uhr – Am Hotel.

Der kleine Erker ist perfekt zum Wäschetrocknen.

Das goldene Dachl, Wahrzeichen von Innsbruck, auf dem Prunkerker der Residenz der Tiroler Landesfürsten. Erbaut 1420, der zusätzliche Erker 1500.

Laut Hotelangestelltem die beste Eisdiele der Stadt. Also stellen wir uns auch in die Schlange, direkt unter der Marienstatue auf der Anna-Säule, die mitten auf der Maria-Theresia-Straße steht.

Hat sich definitiv gelohnt!

Der Dom St. Jakob.

Er wurde von 1717-1724 erbaut mit der Mariahilf von Lucas Cranach in der Mitte des Hochaltars.

Essen beim Italiener an der Ottoburg, wo mit viel Lärm das Pflaster neu gemacht wird.

18.32 Uhr – Die Bauarbeiter scheinen für heute fertig zu sein.

19.57 Uhr – Pizza, Pasta, Almdudler und zwei Bier später sind wir gut gesättigt. Platz für eine Kugel Eis beim Tomasello war natürlich trotzdem.

Der Triumphbogen.

Maria und rechts auf dem Karvendelgrat der Hexenfelsen.

Martina hat ihr Handy auf dem Zimmer vergessen und geht zum Telefonieren dorthin zurück. Ich bleibe zum Telefonieren noch etwas in der quirligen Stadt.

20.19 Uhr – Hier sitzt man abends auf dem warmen Asphalt, wie in Pamplona.

20.58 Uhr – Fertig mit Telefonieren und zurück am Hotel. Das waren acht Kilometer Stadtrundgang. Jetzt sollte ich vor den 1.100 Höhenmetern morgen noch etwas Schlaf suchen.

21.23 Uhr – Alle empfindlichen Stellen sind behandelt, auch der leichte Sonnenbrand auf dem rechten Oberarm. Draußen zieht das Gewitter auf, das seit Stunden am Horizont hängt. Es blitzt und donnert. Dazu bellt die Kirchenglocke. Heute ist Nacht der offenen Kirchen. Um 21.15 Uhr wäre in der Innenstadt ein Taizé-Gebet gewesen. Das war mir aber zu spät.

Nun Kraft sammeln für den Brenner.

Gute Nacht!

08.06.2024 – Innsbruck – Brenner (1370 m) – Sterzing – 63 km/1140 Hm

6.58 Uhr – Habe gut, lange und mit nur kurzer Unterbrechung geschlafen. Die Luft ist frisch, der Himmel klar, die Schwalben tschilpen. Nebelschwaden hängen um die Gipfel der Berge.

Leider habe ich ordentliche Kopfschmerzen. Ich hoffe, die verfliegen mit dem Frühstück.

Heute geht es über den Brenner und hinunter nach Sterzing. Diesen Pass bin ich noch nicht mit dem Fahrrad gefahren. 1100 Hm sind sogar mehr als die 1000 Hm am Erbeskopf-Tag. Hinter Triest werden es noch einmal über 1000 Hm. Bin neugierig, wie es sich fährt. Die lange 10%-Strecke gestern war schon nicht mehr ganz entspannt zu fahren.

8.37 Uhr – Abfahrt mit Resten von Kopfschmerzen. Wird schon.

Residenz und Hofkirche. Überall Baustellen.

9.02 Uhr – Die von Komoot empfohlene Route über die Bahn und Autobahn hat eine Schiebepassage. Wir sind aber nicht die einzigen Gepäck-Radler, die diese Treppe nehmen.

Oben sieht man die Olympiaschanze.

9.14 Uhr – Auch hier Baustelle. Darüber der Glaskasten auf dem Sprungturm.

Hier wird ein Radweg für den Aufstieg nach Vils und Igls gefordert. Das unterstütze ich vollends!

9.24 Uhr – Auf 735 m. Eine Innsbruckerin strampelte auch hier hoch. Sie ist Mitkämpferin für den Radweg.

9.41 Uhr – Auf 845 m.

Morgennebel. Ein junger Mann schiebt seine Tochter im Fahrradanhänger spazieren. Auch er will den Radweg. Er lebt hier oben auf der Anhöhe über der Stadt und findet es toll hier.

Und es ist der perfekte Platz für den Morgengruß: Entspannung, Langsamkeit, Genuss, Offenheit.

Noch mehr Berge. Die Schneegipfel könnten beim Ötztal sein.

Unter uns die Brenner-Autobahn.

Von mir wollten sie nichts. Sie standen so still, dass Martina sie für eine Attrappe gehalten hat. Als Martina ihnen das beim Vorbeifahren sagte, waren die beiden auch sehr amüsiert.

Steiles Auf und Ab.

Martina: Die heutige Etappe widme ich meinem Vater, der sehr gerne mitfahren würde, wenn es seine körperliche Fitness zulassen würde. Er hat früher auch tage- und wochenlange Radtouren gemacht. Heutzutage verfolgt er den Blog täglich! Und in körperlich sehr fordernden Momenten ist es tatsächlich leichter, es FÜR jemanden zu tun.

10.51 Uhr – Auf 1066 m im langgezogenen Tal. Auf der Westseite die Autobahn, hier hört man sie nicht.

Nun gibt es viele Rennradfahrer, die in Gruppen manchmal sehr eng überholen.

Wieder einmal eine Hängeseilbrücke bei Mühlbachl.

Die Sill in Mühlbachl.

11.27 Uhr – Im Café Wagner in Matrei am Brenner. Die Kuchen sind sehr lecker, vor allem die Himbeer-Joghurt-Torte mit dem Nusskuchen darunter.

Wir sind auf 989 m abgefahren. 660 Höhenmeter von 1.100 Hm haben wir, also deutlich mehr als die Hälfte. Und das schon vormittags.

Irrer Verkehr hier auf B182, der alten Passstraße.

11.53 Uhr – Weiter.

Halt, vorher schnell beim MPREIS noch Joghurt, Apfel und Banane kaufen.

Am wilden Fluss entlang.

12.49 Uhr – Höhe 1.110 m, jetzt an der etwas nervig zu fahrenden B182. Aber schön flach und gut geteert.

Zur Not ein kurzes Stück Bürgersteig, wenn es mal einen gibt.

13.13 Uhr – Auf 1221 m. Es scheint nochmal steil zu werden. Wir nähern uns der Autobahn, weil das Tal hier immer enger wird.

13.22 Uhr – Auf 1279 m, weiter an der jetzt steilen Bundesstraße. Jetzt hätte ich sehr, sehr gerne wenigstens einen schmalen Standstreifen.

13.40 Uhr – Am Brenner, auf 1360 m, nach 40 Kilometern. Hier wird Mittag gemacht und der Kopf gekühlt.

Und am Grenzstein. Jetzt kommt Bella Italia!

14.22 Uhr – Am Ende einer verdienten und ausführlichen Mittagspause, mit Müsli, Broten, hart gekochten Eiern und Kaffee. Man hört die Züge tuten, von der Autobahn hört man hier nichts.

Habe mir die Kappe mit Wasser getränkt und zum Kopfkühlen aufgesetzt. Hilft!

14.34 Uhr – Weiter, nun anscheinend auf einem Radweg.

Parkplätze, Loks für den Güterverkehr, dahinter die Autobahn. Wir fahren auf dem Radweg ab, juchuh!

Kaum in Italien, schon gibt es einen super tollen Radweg!

Sehr gemächlich bergab, mit Gegenwind. Ich trete einfach nicht und lasse es gemütlich rollen.

Genial.

Und der erste Tunnel, trocken, asphaltiert und beleuchtet: 5 Sterne!

15.12 Uhr – Am Café Route 232 nehmen wir noch eine weitere Stärkung für die Abfahrt nach Sterzing. Die frühere Bahnstrecke gewinnt gerade immer mehr Sterne.

Mein erster Apfelstrudel auf dieser Tour. Es ist wirklich eine entspannte Abfahrt.

15.38 Uhr – Weiter.

Gossensaß, mit drei s.

Ohne Bahntrasse weiter bergab.

Blick zurück. Wir haben gerade zwei Deutsche überholt, die bergab schoben. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass es gar kein Problem gibt, sie einfach nur nicht gerne so steil bergab rollen. Sie sind heute mit dem Zug zum Brenner hinauf und rollen bzw. schieben jetzt entspannt bergab. Sachen gibt’s.

Blöder Zwischenanstieg. Und vor uns sehr dunkle Wolken.

Oh lala. Mal eher zügig durch die Stadt zur Unterkunft.

In Sterzing.

16.34 Uhr – Am Ziel.

Beim Warten auf den Rezeptionisten fiel mein Blick in das Büro: Hoffentlich finden sie meine Reservierung!

17.52 Uhr – Gewaschen, geduscht und das Gewitter ist auch schon durch. Das war wirklich knapp. Perfektes Timing.

Martina: Heute gibt es tatsächlich nicht so viel, was mir nicht wehtut.

Stadtrundgang durch die sehr schöne autofreie Altstadt.

Hübsche Fassaden in aufeinander abgestimmten Farben, mit Erkern und Arkaden, und Durchgängen zu engen Lichthöfen in den Gebäuden.

Das Eis war sehr gut und riesig, hat den ganzen Spaziergang über gehalten.

Danach habe ich noch mit zu Hause und Lissabon telefoniert.

20.55 Uhr – Mit einem leckeren Glas Bier auf dem Zimmer. Vor dem Fenster rauscht der Gebirgsbach in voller Lautstärke. Leider ist für die nächsten Tage schon wieder wechselhaftes Wetter mit vielen Schauern angekündigt. Morgen früh starten wir also unter Umständen schon bei Regen. Mal sehen. Wäre schon schön, die Berge noch sehen zu können.

Frühstück haben wir für halb acht ausgemacht.

Franzbranntwein scheint übrigens Wunder zu wirken, meinen Waden geht es deutlich besser. Der Sonnenbrand ist auch unproblematisch. Müde bin ich aber schon.

21.01 Uhr – Nun Schluss für heute. Gute Nacht.

09.06.2024 – Sterzing – Mitterolang – 72 km/810 Hm

6.53 Uhr – Das Rauschen der Eisack unter unserem Fenster ist wirklich gewaltig. Trotzdem bin ich irgendwann eingeschlafen. Die Ohren pfeifen von dem Lärm, aber heute keine Kopfschmerzen, auch Waden und Sehnen sind ok. Einzig die Sitzfläche brennt weiterhin ein bisschen. Sie wird wieder gut eingecremt.

Heute fahren wir zur Franzensfeste runter, dann im Pustertal die Rienz hinauf, über Bruneck bis nach Mitterolang.

In der Nacht hat es geregnet, derzeit ist es trocken. Der Regen könnte vormittags schon einsetzen.

8.33 Uhr – Abfahrt mit ein bisschen Sonne im Gesicht.

Ausfahrt aus der Stadt.

Der Radweg ist super beschildert und gepflegt.

8.54 Uhr – Wir wechseln auf die andere Seite der Autobahn.

Das Tal verengt sich, wir sind am Berghang.

9.18 Uhr – Morgengruß: Achtsamkeit, Entspannung, Freundlichkeit, Offenheit.

In der Schlucht, 17% Gefälle.

Toller Radweg neben der Straße.

Kurz vor der Festung.

Die Festung.

Wir fahren links nach Bruneck.

Die Eisenbahn führt mitten durch.

Am Besuchereingang, aber wir besichtigen nicht. Die Festung wurde 1833 bis 1838 unter Kaiser Ferdinand I. gebaut, benannt ist sie nach seinem Vorgänger, Franz I., der sie planen ließ. Sie gilt als einziges Beispiel der neupreussischen Befestigungskunst auf k.u.k. -österreichischem Boden. 3200 bis 4600 Männer arbeiteten am Bau. Ihre Barackenunterkünfte zogen sich bis Sterzing hinauf. Weil das lokale Granitvorkommen nicht ausreichte, musste sehr teurer Granit aus dem Pustertal herbeigeschafft werden, was den Bau extrem verteuerte.

Die Festung kam nie in eine Situation, sich als unüberwindbare Alpenfestung zu beweisen. Sie wurde nie in kriegerische Handlungen verwickelt. 70 Mann reichten zum Betrieb, 1000 hätten im Kriegsfall dort untergebracht werden können.

Und über die Eisack weiter. Links im Hang das Höhenwerk der Festung.

10.34 Uhr – Kaffeepause in Aicha, mit Limo, Kuchen und Kaffee: lecker! Niederländische Radler stiegen gerade von ihren Rädern und riefen uns «Coffee?» zu. Da konnte ich nicht weiterfahren sagen.

Der Regen wurde auf 16 Uhr vertagt. Bin ich sehr mit einverstanden!

Nach uns kamen die beiden Radler, die uns am Brenner fotografiert haben. Sie sind gestern voll in den nachmittäglichen Regen geraten.

10.58 Uhr – Weiter. Halt, erst noch singen in der Kirche.

11.12 Uhr – Jetzt weiter.

Obstplantagen an den Südhängen.

Blick auf Mühlbach/Rio di Puster, wohin wir nun bergab rollen.

Herz-Jesu-Prozession. Jede Gruppe trägt ihre eigene Figur durch den Ort, Musikanten, Feuerwehr, Frauen, Familien, …

Mit Altären. Eine nette Frau, die gerade aufräumte erklärte uns: Die Prozession geht auf das Herz-Jesu-Gelöbnis von 1796 zurück. Der Pfarrer von Wildermieming und der Stamser Abt schlugen dem Tiroler Landtag vor, sich zum Schutz vor den Franzosen dem Heiligsten Herzen Jesu anzuvertrauen. In der Folge erlebte der Landsturm einen nie gekannten Zulauf an Freiwilligen. Als die Tiroler Truppen die Franzosen überraschend besiegten, wurde der Herz-Jesu-Sonntag zu einem hohen Feiertag.

Heute Abend brennen überall im Tal die zu Herz-Jesu-Feuern umgedeuteten Johannis- oder Sonnenwendfeuer.

11.59 Uhr – Kilometer 34, an der Mühlbacher Klause, zum Schutz vor Türken und Venezianern im 15. Jahrhundert erbaut.

Direkt an der kalt schwellenden Rienz entlang.

12.29 Uhr – Muss dringend etwas essen, mir zittern die Beine.

13.04 Uhr – Fertig mit der so dringend benötigten Pause. Schöne Picknick-Bank am Wegesrand.

Überflutet. Wir drehen um, zu tief. Der Kerl oben ist mit seinem Fahrrad über die Bahngleise geklettert. Unglaublich leichtsinnig.

Auch das ist als Umleitung bestens zu fahren.

13.28 Uhr – Noch elf Kilometer bis Bruneck.

Der heutige Meditationsplatz, auf einer Palette vom Herz-Jesu-Feuer.

14.01 Uhr – Weiter.

Ah, eine Burg.

St. Laurentius in Sankt Lorenzen.

Schlicht, mit guter Akustik.

Seitenkapelle voller lebensgroßer Kreuzweg-Figuren.

Prozessionsfiguren

Weitere.

Ein Arm ohne Figur?? Sowas haben wir schon einmal gesehen.

14.52 Uhr – Bruneck.

Hauptstraße.

15.11 Uhr – Geht doch! Fast alle Bäckereien und Eisdielen haben am Sonntag geschlossen!

15.31 Uhr – Wow, das war extrem teuer. Vielleicht Sonntagszuschlag!? Weiter!

Am kühlen Fluss entlang.

Mal zu Abwechslung wieder ein Tunnel.

Fester Untergrund und gut beleuchtet: Vier Sterne.

Noch einer, ebenfalls in sehr gutem Zustand.

16.12 Uhr – Weiter mit Auf und Ab. Noch vier Kilometer.

Niederolang. Der Regen kommt näher.

16.30 Uhr – Der Regen begann fünf Minuten zu früh. Aber wir sind da!

Der Blick aus dem Fenster unseres Zimmers. Der Regenguss ist schon vorbei. Jetzt runter in die Sauna zum Entspannen.

18.48 Uhr – Jetzt geht noch ein Gewitterguss mit Blitz und Donner nieder. Die Wäsche muss wieder rein.

Dampfbad und Sauna waren sehr wohltuend für die angestrengten Muskeln.

Martina spürt heute Abend ihre Muskeln doch deutlich. Auch sie hat Franzbranntwein ausprobiert und hofft auf eine gute Regeneration.

21.38 Uhr – Das Abendessen bestand aus drei Gängen, mit zusätzlichem Salat als Vorspeise. Ich hatte genau den richtigen Hunger, um alles mit Genuss zu verzehren, inklusive Bier und Espresso zum Nachtisch.

Beim Rausgehen habe ich die Chefin nach den Feuern gefragt. Halb neun sollten sie anfangen, damit die Feuermänner noch rechtzeitig zum Konzert und vor Einbruch der Dunkelheit zurück sind.

21.44 Uhr – Dieses Herz-Jesu-Bild konnte ich aus unserem Fenster in der Ferne ausmachen, vielleicht am Schönbichl.

Jeder Tag hat ja so seine eigenen Highlights. Heute waren es für mich die besonders guten Radwege, die Sauna und das Abendessen. Bin gespannt auf das Frühstück.

Gute Nacht!

10.06.2024 – Mitterolang – Gemärkpass (1530 m) – San Vito di Cadore – 62 km/600 Hm

7.09 Uhr – Habe ziemlich gut und lange geschlafen. Draußen ist es sehr neblig. Martina fönt gerade die noch feuchten Radklamotten trocken.

8.20 Uhr – Es hellt sich schon etwas auf.

Heute fahren wir noch bis Toblach gen Osten, dann biegen wir nach Süden ab und steigen auf einer alten Bahntrasse zum Gemärkpass (Passo Cimabanche) auf 1530 m an. Auf der Abfahrt durchqueren wir Cortina d’Ampezzo.

9.01 Uhr – Noch die Ketten geölt und die Schaltung gereinigt. Jetzt los.

Morgengruß am See: Dankbarkeit für all die guten Menschen, Achtsamkeit, Fürsorge, Beimirsein.

9.28 Uhr – Das Paar vom Brenner hat uns gerade schon überholt. Wir radeln entspannt hinterher.

Die Suppe dampft.

10.00 Uhr – Frische Blumen vom Wegrain.

Schon die vierte Radgruppe die uns entgegenkommt.

10.19 Uhr – Es läuft gut, Martina fährt mit Komoot voraus und bestimmt das Tempo. Mit 18° C ist es sehr angenehm. Wir haben bereits 14 km und 200 Hm zurückgelegt. Aktuelle Höhe ist 1152 m.

Beim Spar in Niederdorf ging Martina in den Spar um Obst und Joghurt für das Mittagsmüsli zu kaufen. Es hat so lange gedauert, dass sie ganz schön genervt aus dem Laden kam.

Die Verkäuferin hatte ihr gesagt, dass es hier im Ort im Sportgeschäft Gas-Kartuschen gebe. Wir haben das Geschäft gefunden, die Kartuschen waren aber die falschen. Erneut viel Zeit für eine im Grunde kleine Besorgung investiert, aber ohne Erfolg.

10.48 Uhr – Aber im Minimarkt vom Campingplatz! Endlich!! Die Verkäuferinnen freuten sich mit mir. Sie wussten gar nicht, dass sie diese speziellen Kartuschen haben.

Am eiskalten Wasser der Rienz.

Unser Radweg. Wir sind bei Toblach und biegen hier nach Süden ab.

In dieses enge Tal fahren wir jetzt, weiter der Rienz folgend.

11.21 Uhr – Martina möchte sich gerne von meiner Begeisterung und Freude bei einer Kuchenpause anstecken lassen. Eine sehr gute Überlegung.

Und der Platz an der Toblach-Arena ist genial, die Bar-Leute super nett, der Kuchen total lecker.

11.35 Uhr – Weiter.

Im Naturpark Fanes-Senne an der zu einem See aufgestauten Rienz.

Toller Radweg.

Ohne Worte.

Wieder direkt am Wasser

Schnurgerader schottriger Radweg.

Abkühlen am Eiswasser.

Dann eine Furt, extra für Martina, die erst einmal zu Fuß die Wassertiefe testet.

Eher tief an der Stelle, aber ohne Flipflops ok.

Nicht ganz so elegant, aber an der weniger tiefen Stelle ohne nasse Füße.

Festungswerk erbaut zwischen 1884 und 1894, nachdem Österreich-Ungarn 1866 Venetien an das Königreich Italien verloren hatte. Es war im ersten Weltkrieg ein wichtiger Versorgungsstützpunkt.

Der Monte Cristallo

Und die drei Zinnen.

Sehr viel Betrieb hier am Aussichtspunkt.

Martinas Schaltungszug für die vorderen Ritzel ist kurz vor dem Reißen, müssen wir am Pass in der Pause tauschen.

Eine Versuchung, aber doch zu tief.

Der Dürrensee.

Auch hier viel Betrieb, Radler, Autos, Motorradfahrer.

Immer näher, wie gemalt.

Blick zurück.

Näher kommen wir ihm nicht mehr.

13.23 Uhr – Höhe 1515 m, Hungerast, nur noch wenige Meter zum Pass.

13.30 Uhr – Das obligatorische Passfoto.

Blick zu Abfahrt.

Blick zur Bar auf der Wiese, wo wir pausieren werden.

Mittagessen, mit Kaffee und Lemonsoda von der Bar.

Da sind die meisten Drähtchen gerissen. Und jetzt mal sehen, ob der Reserve- Schaltungszug passt.

Der Zug passt. Ich mache die Reparatur auf dem Teer, damit ich herunterfallende Teile wiederfinde. Beim Koch habe ich mir die Kneifzange geliehen, um den neuen Zug zu kürzen.

Dann noch die verloren gegangene Schraube am Gepäckträger mit einer aus der Reserve ersetzen.

14.52 Uhr – Fertig. Es fallen ein paar Regentropfen. Abfahrt.

Blick zurück.

Und hier meditieren! Auf Baumstümpfen im Wasser.

15.24 Uhr – Weiter nach Cortina.

Es folgen sicher noch viele Fotos heute.

Sag ich ja.

Verfallener Bahnhof.

Etc.

Erdrutschgefahr. Ein Stück des Radwegs fehlt.

Erster Tunnel. Wir folgen den beiden Radlern hinein.

Etwa drei Sterne. Keine Beleuchtung, nasser und holpriger Boden. Aber keine Pfützen oder Schlaglöcher und kein Wasser von oben.

Noch ein Tunnel hinter der Brücke? Erst über die Ponte sul Felizon.

Nein, der Radweg führt am Tunnel vorbei.

Aber Schnee haben wir noch im Angebot!

Auf Schotter mit geringem Gefälle rollen wir mit 20 km/h maximal. Sehr gemütlich.

Sehr tief und schmal die Schlucht. Glasklares milchig grünes Wasser.

Viel Radbetrieb hier.

Tunnel mit Beleuchtung, aber auch nassem Boden, der Vorsicht erfordert.

Oh lala, da kommt etwas auf uns zu. Die Geröllhalde zur Linken ist wohl erst vor kurzem mal über den Weg gerutscht und weggeräumt worden.

Kanada-Feeling.

Weiter auf den Regen zu.

Vor Cortina, das Tal weitet sich.

In Cortina d’Ampezzo: Im letzten Augenblick unter eine Markise gerollt.

Fünf Minuten später hat der Regen schon aufgehört.

Auf der Suche nach etwas bezahlbarem.

16.40 Uhr – Gefunden, direkt neben dem Rolex-Laden.

Noch etwa zehn Kilometer bis San Vito.

16.50 Uhr – Weiter. Bei ganz leichtem Niesel.

Der Regen hat deutlich zugenommen. Regensachen an und weiter.

Es schüttet.

Wieder auf dem Radweg.

Die Olympia-Schanzen. Der heftige Regen ist überhaupt nicht schön. Ein greller Blitz und ein ohrenbetäubender Donner.

Nass, Matsch, dunkel. Immer noch sechs Kilometer.

17.54 Uhr – Am Ziel, patschnass, der Tacho ist vor zwei Kilometern abgesoffen, zeigt nichts mehr an. Die Vorderbremse macht Geräusche als würde sie am Mantel schleifen.

Es schüttet weiter. Die nassen Regensachen sind im Trockenraum. Der Hotelier würde uns zum Restaurant im Zentrum, einen Kilometer von hier, mit dem Auto bringen. Mal sehen, ob wir das annehmen müssen, falls es weiter so schüttet.

Der Tacho erwachte nach einer Behandlung mit dem Fön wieder zum Leben. Es fehlen nur die letzten Kilometer.

19.18 Uhr – Unter dem Schirm auf dem Radweg zum Restaurant.

Und ein Regenbogen. Anschließend gab es sogar einen doppelten.

Die Bergflanken sind unglaublich steil, der Nebel wie Seidentücher drumgelegt. Die Gipfel sind bis zu dreitausend Meter hoch.

Der 3172 m hohe Monte Pelmo, der auf der Westseite über dem Tal thront.

Ich esse Salat und Pizza, dazu Lemonsoda und Bier. Martina ist auf dem Zimmer geblieben. Es war ihr zu nass und zu spät.

21.00 Uhr – Nach dem Caffè. Der heutige Blogeintrag ist überarbeitet. Der Nebel fällt jetzt ins Tal. Ich werde mal langsam den Rückweg antreten.

Für morgen ist erneut viel Regen gemeldet. Auf einer Strecke von 84 Kilometern hat er gute Chancen uns zu erwischen.

22.20 Uhr – Noch an Martinas Hausaufgaben gearbeitet, jetzt zwei Kapitel Känguru, dann mal endlich schlafen.

Gute Nacht!

11.06.2024 – San Vito di Cadore – Vittorio Veneto – 88 km/620 Hm

6.39 Uhr – Diese Nacht hatte ich den ersten Schienbeinkrampf, gerade erneut. Ich muss wohl doch auf drei Tabletten Magnesium erhöhen. Oder einen aufblasbaren Physiotherapeuten kaufen und in der Gepäcktasche mitnehmen, damit er mir abends die Muskeln richtet.

Na, Spaß beiseite, der Regen macht gerade Pause und soll auch bis Mittag warten, heißt es. Das klingt schon mal deutlich besser als gestern angekündigt.

Leider ist seit einigen Tagen das Kommentieren der Beiträge nicht mehr möglich. Bisher habe ich den Fehler noch nicht gefunden.

8.30 Uhr – Der Blick vom Balkon. Die Luft ist frisch.

Heute geht es im Wesentlichen bergab. Kleinere Steigungen ergeben trotzdem genug Höhenmeter. Wir fahren durch die südlichen Alpen, bis wir in der Ebene ankommen.

8.48 Uhr – Abfahrt.

8.57 Uhr – Morgengruß: Freude am Schönen, Gelassenheit, Heiterkeit, Kraft.

Tolle Kulisse.

Letzte Blicke auf die Giganten.

Kreuz mit Kniebank. Kein Padre Pio.

9.30 Uhr – Am steilen Hang über der tiefen Schlucht.

Grünschnitt

Baustelle, also Straße.

Weitere Baustelle.

Wir umfahren Dorf und Berg bevor wir wieder zum Fluss runterkommen.

Drei vier bis fünf Sterne-Tunnel hintereinander.

Prächtig.

Die Kirche auf einem einsamen Sporn über der Schlucht in Valle di Cadore.

Wir sind weiterhin oberhalb des Dorfes.

10.22 Uhr – Auf Kilometer 20. Noch 187 km bis Venedig.

Auf glattem Teer schnell bergab.

Steil.

Vernichten von Höhenmetern.

Im Talgrund auf nur noch 540 m Höhe.

An der Kirche von Perarolo di Cadore fehlt doch ein Stück des Kirchenschiffs, oder?

Mülldeponie?

Viel Geröll.

Das Tal ist nur Fluss.

Blick talaufwärts.

Engstelle.

11.23 Uhr – Läuft.

Geile Abfahrt.

Schneller.

Toller Wasserfall.

Verfall in Ospitale di Cadore.

11.36 Uhr – Bald haben wir die Hälfte der Kilometer.

Bergab schieben? Echt jetzt?

Über die Brücke nach Codissago. Hoffentlich gibt es dort ein Café. Die ersten kleinen Tropfen fallen.

Kein Café, keine Bar, aber gleich um die Ecke wieder ein Sägewerk.

12.53 Uhr – Nach einer unterhaltsamen Brot-Müsli-Kaffee-Pause in der Bushaltestelle von Dogna. Es fing grad an zu regnen.

Wir saßen kaum, da hielt ein Schwarzwälder, der auf Sylt lebt und ein Velotraum-Rad ohne Motor fährt an. Er habe seit Tagen mit keinem mehr gesprochen, weil die Pedelec-Radler alle vorbeisausen. War ein guter Einstieg für eine nette Plauderei.

Wir haben 45 Kilometer und 270 Höhenmeter. Läuft also. Das Nieseln ist nur noch ein bisschen Feuchte. Weiter!

13.12 Uhr – Trocken.

Nass von unten.

Highway.

Deko vom Giro?

Eigentlich gesperrter Weg, wir probieren es.

Läuft.

Noch mehr Kanada.

14.14 Uhr – Kilometer 62, schon lange an diesem Kanal entlang.

Kunst.

Dito.

14.29 Uhr – Welch irrer Wind, der das Tal hochjagt.

14.40 Uhr – Endlich eine Bar, am Campingplatz am See.

Die ersten Tropfen und der auffrischende Wind deuteten auf bald beginnenden Regen hin. Jetzt setzt er ein. Vielleicht können wir ihn hier aussitzen. Noch etwas zwanzig Kilometer bis zum Hotel, mit einer längeren Steigung an der steilen Bergflanke über dem Ostufer des Sees.

15.06 Uhr – Jetzt regnet es ordentlich. Wir nehmen einen zweiten Tee und Caffè Americano con Latte.

Es scheint, dass ich es geschafft habe, die Kommentarfunktion wieder zu aktivieren. Wozu so eine Regenpause doch gut ist.

Tasche repariert

Fast kein Wind, fast kein Regen.

Einige Tunnel vermeiden Höhenmeter.

Im Norden regnet es.

16.04 Uhr – Vor der Abfahrt ziehen wir doch die Regensachen mal aus.

Da geht es hinunter.

16.21 Uhr – Sehr schöne schnelle Waldabfahrt auf einer kleinen Straße. Der Autoverkehr wird umgeleitet. Genial!

16.28 Uhr – Wieder zur Hauptstraße angestiegen. Gesperrt, wie oben auch. Also weiter.

Kein Problem, auch für Raser nicht.

Alter Brennofen, nicht der erste. Für was?

Noch ein See.

Am Stauwehr.

16.51 Uhr – Am anderen Ende der Baustelle.

Kilometer 82.

Im historischen Zentrum.

Hübsch, aber sehr schnelle Autos.

17.18 Uhr – Ankunft am Bed-and-Breakfast.

Wir wurden sehr freundlich mit einem Aperitif auf der Terrasse hinter dem Haus empfangen. Leider blieb nach kurzer Zeit das Wasser in der Dusche kalt. Ich stand sicher fünfzehn Minuten eingeseift in der Badewanne und hoffte, dass der Hausherr das Problem gelöst bekam. Schlussendlich lief es wieder. Die Wäsche konnten wir im Trockner trocknen lassen, während wir von der Hausherrin im rasanten italienischen Fahrstil zwei Kilometer bis zum alten Zentrum von Serravalle gefahren wurden. Die Pizzeria um die Ecke hat montags und dienstags Ruhetag.

Wir sind sehr gut satt geworden.

Auf der Piazza gab es als Nachtisch mal wieder ein Eis auf die Hand.

Hier gibt es kleine venezianische Paläste oder Villen, mit Balkonen statt der Erker, die es in Innsbruck so zahlreich gab.

Eine der vielen Villen in Vittorio Veneto.

21.56 Uhr – Heute hatten wir enormes Glück mit dem Wetter. Zwei Mal waren wir im letzten Augenblick unter einem trockenen Dach als der Regen begann. Wir haben hunderte Höhenmeter vernichtet, sind aber auch oft und nicht selten steil angestiegen und haben viele Höhenmeter erklommen. Mit fast neunzig Kilometern war es eine der längsten Etappen, die aber gut zu fahren waren. Zweimal bin ich, weil es so gut lief, Martina am Berg davongefahren und habe mich mal ordentlich verausgabt. Ich freue mich weiterhin sehr, dass die Kräfte da sind.

1370 km habe ich nun auf dem Tacho, erradelt auf der blauen Linie, von Bonn bis hier. Abgesehen von Eifel und Erbeskopf ist es eine ziemlich gerade Strecke auf Venedig zu.

Martina klagt heute nicht über Schmerzen in den Beinen, bzw. nur wenig. Sie hat die heute zu Ende gehende Alpenüberquerung toll gemeistert.

Morgen sind die Chancen nass zu werden so ähnlich wie heute. Wir lassen uns überraschen.

22.03 Uhr – Gute Nacht!

12.06.2024 – Vittorio Veneto – Venedig – 80 km/220 Hm

6.53 Uhr – Gut geschlafen, trotz der lauten Stimmen von der Osteria gegenüber, ohne Krampf, ohne Kopfschmerzen. Einmal hörte ich eine Mücke sirren, habe mir dann das Laken über den Kopf gezogen und weitergeschlafen.

Es ist blauer Himmel mit nur dünnen Wölkchen. Wir dürfen also wieder hoffen, ohne großen Regen durch den Tag zu kommen.

Für den Weg nach Venedig habe ich die kürzeste Route gewählt. Der München-Venedig-Radweg ist viele Kilometer länger. Mal sehen

8.28 Uhr – Der Nieselregen hat aufgehört. Abfahrt.

Sehr schwül. Wir ziehen Regenjacken aus. Nächste große Stadt ist Treviso.

8.47 Uhr – Letzter Blick zurück zu den Alpen.

Wir radeln durch Weinberge.

8.56 Uhr – Hundert Meter weiter: Morgengruß: Gute Energie, Gelassenheit, Freude, Konzentration.

Blick über die Prosecco-Weinberge bei Ogliano. Der 9%-Anstieg war aber hart. Am Horizont kann man die Julischen Alpen ausmachen.

Am Horizont lockt das Meer, auch wenn es noch nicht zu sehen ist.

9.38 Uhr – In Conegliano gibt es eine Spar. Heute nerven mich die furchtbar eng überholenden Kastenwagen ziemlich.

Der Jasminduft raubt einem in der Stadt fast den Atem.

Die Infrastruktur wird mäßiger.

Noch auf dem Fernradweg.

10.10 Uhr – Kilometer 20. weiterhin auf der Strada del Prosecco.

Andere Seite, Radweg und Rückenwind!!

Brücke über die Piave.

Breit und geröllig.

10.34 Uhr – Hier verlassen wir die I4/München-Venedig. Vater und Sohn, die wir schon öfter unterwegs getroffen haben, hielten neben uns. Ihnen war nicht klar, dass sie hier ebenfalls den Radweg verlassen, wenn sie Komoot folgen.

Wenig Platz, er reicht aber, und der Sog der LKWs macht uns nur noch schneller. Auf der Landstraße vorhin hatte ich mehr Sorge.

10.54 Uhr – In Spresiano auf der Suche nach einer offenen Bar.

Yes!!

11.38 Uhr – Mal wieder auf der Via Claudia.

Und hier, in Lovadine, ist die Kirche offen für ein gesungenes Gebet. Kerzen machen wir wieder an für alle daheim, die grade Beistand brauchen, alle, die an uns denken und die wir in unseren Herzen dabei haben, und alle, denen wir heute begegnen.

Radweg nur über die Brücke, dann Sackgasse

Mal schön.

Ortsrand, Radwegchaos.

Ok.

Stadttor San Tomaso.

12.43 Uhr – Die Prefettura und das Monimento dell’Indipendenza in Treviso.

Hauptfassade.

Wir parken am Dom. Leider ist er von 12 bis 15.30 Uhr geschlossen.

Ein wirklich mächtiges Portal. Seit dem 4. Jahrhundert ist Treviso Bischofsitz. Der Dom wurde im 12. Jahrhundert erbaut, später umgebaut und nach großen Schäden 1944 in den fünfziger Jahren wieder aufgebaut.

Was machen wir jetzt? Hm?

San Giovanni, neben dem Dom, ist auch aus dem 12. Jahrhundert und beherbergt das Baptisterium der Stadt.

Schöne, schlichte alte Kirche mit Drei-Konchen-Chor.

Viele Kuppeln.

Schöne Gassen.

Die Auswahl hat uns überzeugt. Wir sitzen im ersten Stock. Insgesamt hat das Lokal fünf Ebenen, die über ein zentrales Treppenhaus mit Aufzug erreicht werden können. Die Küche ist auf der dritten.

13.23 Uhr – Sehr lecker.

Wir werden hier ach den Rundgang durch die Innenstadt beenden und mal weiter Richtung Venedig radeln.

Jasmin.

Brücke um den Fiume Sile.

Läuft super.

Der Regen erwischt uns doch!

In Magliano.

In den Arkaden an einer Bar. Im Trockenen.

Mittagessen mit Rapunzel Original Müsli, Apfel, Joghurt und dazu Caffè und Tee.

15.13 Uhr – Outdoor-Spüle über dem Abflussgitter.

Der Regen zieht langsam ab. Mir ist kalt. Ich brauche Bewegung. Mestre erreichen wir in etwa sieben Kilometer. Dann beginnt wieder komplizierte Großstadt-Navigation.

Sehr schön!

15.44 Uhr – Am Ortsschild von Mestre.

Umleitung, ok, so wie wir fahren wollen.

Aha.

Mal gespannt.

Da runter??

Ja!!!????

Und wohin jetzt genau?

Das gleiche Chaos wie vor sechs Jahren!

Soweit, so gut. Jetzt auf die Schnellstraße und gleich wieder runter auf den Radweg.

Ok

!?!?

Auf der Brücke, yeah!!

Wir kommen näher.

16.55 Uhr – Am Ortsschild.

Gegenüber vom ersten großen Parkhaus ist der BiciPark.

Ein abgetrennter Bereich in der Tiefgarage.

Das nehmen wir zum Hotel mit. Jetzt kommen wir zum vorbezahlten Code für zwei Boxen.

Drin.

Auch drin.

Ticket-Maschine für die Vaporettos

Ausgabe hat ebenfalls geklappt! Yeah!! Puh!!!

17.32 Uhr – Jetzt mit dem Boot zum Hotel.

Abfahrt!

Ich fürchte, das werden heute noch ziemlich viele Fotos.

Der Rest legen wir zu Fuß zurück.

17.59 Uhr – Ankunft am Hotel! Und das Zimmer ist einfach, aber ok, hat ein Fenster, Dusche, etc.

18.59 Uhr – Waschen und Duschen hat funktioniert. Jetzt mal raus ins Getümmel.

20.03 Uhr – Nudeln gegessen im Brindisi, gleich nebenan. Der Wind geht auch hier auf der Piazza San Geremia ganz ordentlich. Ich hatte ein großes Bier bestellt, dann fiel mir ein, dass der halbe Liter Medium ist und Large ein ganzer Liter. Habe ich gerade noch rechtzeitig korrigieren können, obwohl es schon gezapft war.

Essen war lecker, hat aber sehr lange gedauert, da man wohl nicht verstanden hatte, dass wir den Salat als Vorspeise wollten. Jetzt noch ein Tiramisu und einen Caffè, und dann vielleicht eine kleine Rundfahrt.

Mit der Linie 2 auf dem Weg von Tranchetto nach San Marco. Hinter uns die Autofähre, die wir Freitag nehmen wollen.

Noch am Lido. Links Santa Maria della Salute.

Markusplatz, Dom, Dogenpalast.

21.27 Uhr – Wir mussten alle raus. Jetzt sitzen wir in der Linie 1 auf dem Weg durch den Canale Grande zurück zum Hotel. Es ist quasi dunkel.

Rialtobrücke. Es ist stockfinster, aber mit etwas Rechenpower wird es doch ziemlich hell, so ein Foto.

22.28 Uhr – Das war eine sehr gemütliche und lange Rundfahrt. Jetzt bin ich, am Ende eines 80-Kilometer-Tages doch müde.

Gute Nacht.

13.06.2024 – Venedig – Pausentag

7.25 Uhr – Guten Morgen, Venedig! Die Stadt grüßt mit kühlen 16° C bis 19° C, vielen Wolken und der Androhung von Nieselregen zurück. Ob wir trotzdem Freunde werden?

Zuerst brauche ich Frühstück, was es hier im Hotel nicht gibt. Der Mann an der Rezeption hat Martina schon mit heißem Wasser für Tee versorgt. Leider sind ihre Teebeutel in der anderen Fahrradtasche, also im Parkhaus.

Guten Morgen, Venedig! Ich gehe mal ins Bad. Danach müssen wir reden.

8.12 Uhr – Erstes Frühstück.

8.28 Uhr – Nach dem zweiten Capucco mit Brioche geht es mir schon besser mit Venezia.

8.43 Uhr – Die Müllabfuhr ist unterwegs.

Im Spar-Markt Müsli-Zutaten gekauft.

Der Hotelier fragte, ob wir mit dem Fahrrad gekommen seien. Ich erzählte ihm die Geschichte, und er war sehr begeistert. Für die weitere Strecke hat er mir zum Anschauen einen Bildband mit Luftaufnahmen der Adriaküste rund um Venedig überlassen.

Piazza San Geremia und der Paketdienst.

An diesem Platz, vor unserem Hotel, liegt links der barocke Palazzo Labia. Daneben steht die Kirche San Geremia mit der Mumie der frühchristlichen Heiligen Santa Lucia di Siracusa (283 – 304). Die Mumie wurde bei der Plünderung Konstantinopels, 1204, ebenso wie die Bronzepferde von San Marco, nach Venedig mitgenommen. Sie wurde in der Kirche Santa Lucia aufbewahrt, die dem Bahnhof weichen musste, der seither ihren Namen trägt. Die Mumie wurde nach San Geremia verlegt. Es gibt viele Feste und viel Brauchtum um den Lucia-Festtag am 13. Dezember, vor allem in den nordischen Ländern.

Von der Kirchentreppe der Blick zum Hotel und dem dahinter liegenden kleinen Park.

Kurz in den Park. Die Kirche öffnet um 9.30 Uhr. Wie meist hier in der Gegend ist sie mittags geschlossen.

Im Park, blühender Jasmin am alten Brunnen.

In der Kirche keine Fotos erlaubt. Es gab eine Ausstellung von Xu Bing. Man liegt auf dem Rücken und schaut einer Aufnahme aus dem Weltall zu, mit einer Comic-Geschichte.

Der Typ singt echt gut.

Cooles Teil mit Brooks-Sattel.

Müllschiff.

Am Bahnhof Santa Lucia, dem flachen Bau rechts. Hier gibt es eine der wenigen Brücken über den Canale Grande. Wir wollen bis Rialto laufen.

Gepäcktransporter.

Die gelben Schilder an den Hauswänden weisen den Weg.

Müllschiff und schicke Gondel.

Der Müllsammler klingelt, bis jemand öffnet.

Brücken, Farben, etwas mehr Himmelblau.

Ohne Ledersattel, aber sehr hübsch!

Ohne Brücke.

Ein Maskenmacher bei der Arbeit.

Auch hier: Mit wenig Aufwand aus einem Palazzo eine Waschküche gemacht.

Markthalle.

Es riecht enorm nach Fisch. Die Möwen fliegen in der Halle ihre Runden.

Es gibt auch Gemüse. Commissario Brunetti kauft hier immer ein.

Fotospot.

DHL-Postschiff.

Marktarchitektur. Diese Eckbalkone sieht man öfter.

Zum Entladen öffnet sich der Boden des Karrens.

An der Rialto-Brücke.

Blick in den Canale Grande. Japanische Flotte im Anmarsch: sieben Taxi-Boote mit winkenden Asiaten.

Volle Vaporettos, viele Paketboote.

Gerüstbauer auf Kreuzfahrt.

Na gut, auch mal ein Selfie.

San Zaccaria, auf dem Weg zum Markusplatz.

Schon ein erster Blick. Aber wir suchen einen kleinen Platz für das Mittagsmüsli.

Viele Menschen unterwegs.

Seufzerbrücke. Über sie wurden Gefangene vom Gefängnis, links, zum Dogenpalast rechts, geführt. Durch eine Mauer getrennt, führte man die Verurteilten zurück ins Gefängnis oder zur Hinrichtung. In der Romantik dichtete man dem Gang über die Brücke ein letztes Seufzen der Gefangenen an. Bekannte Anlehnungen an diese Brücke gibt es in Oxford und Bremen.

Ziemlich schief, der Turm, oh lala.

12.10 Uhr – Am Campo San Lorenzo gibt es Bänke. Hier essen wir unser leckeres Müsli.

In der Kirche läuft die Ausstellung Ocean Space.

Rudertrainer mit Musik aus Polynesien.

Eine Referenz an die Māori-Kultur, mit den 16 Richtungen des Kompasses, den irdenen Steinen, dem Wind-Segel, die mit Göttern und Geistern der Māori zu tun haben.

Gleichzeitig gibt es Infos zur Ausbeutung des Meeres, zum Klimawandel.

Eck-Palazzo mit Eck-Balkon.

Noch ein San Zaccaria.

Blick auf San Giorgio.

Denkmal für Vittorio Emanuele II, Prinz von Savoyen und König von Sardinien-Piemont, der im 19. Jahrhundert die italienische Einigungsbewegung anführte. Sie mündete in der Gründung eines italienischen Nationalstaates. Am 17. März 1861 nahm Vittorio Emanuele den Titel eines Königs von Italien an.

13.29 Uhr – Auf dem Campo Bandera e Moro gibt es in einer einfachen Bar Kaffee, Tee, Brioche und Limonade.

Perfekt. Ruhig hier, mit einem Baum in der Mitte, einer Kirche, einem Palazzo, einem Brunnen.

Markus-Platz.

Dito.

Dito.

Kuppel.

Die bereits erwähnten geklauten Pferde, die man auf dem Kreuzzug nach Jerusalem 1204 in Konstantinopel mitgehen hat lassen. War ja auch unklar, ob man Jerusalem diesmal einnehmen würde. Man könnte auch sagen, so fielen nicht alle Schätze in die Hände der Türken, die 1453 Konstantinopel eroberten.

Ok, seeeeehr viele Fotos heute.

Wir verlassen den Platz auf der Westseite. Die Galerie ist unglaublich lang.

Wir nehmen ein Vaporetto der Linie 1.

Hotel Gritti (Hemingway).

Kunst.

Natur in engen Grenzen.

Wow!

Rialto.

Pfahlsetzer-Schiff.

Krankentransport.

Unsere bisherige Strecke heute.

15.33 Uhr – Was heute Morgen eine gute Idee war, nämlich Käse und Joghurt zum eher kühl lagern auf die Fensterbank zu legen, hat inzwischen dazu geführt, dass wir geschmolzenen Emmentaler und heißen Joghurt haben.

Jetzt ist Pause, später irgendwo in der Nähe Abendessen, dann vielleicht eine letzte Rundfahrt.

17.48 Uhr – Gut ein bisschen geschlafen, die Fährfahrt nochmal recherchiert, den Blog überarbeitet, und jetzt? Hunger!

Vorspeise.

Hauptspeise.

19.30 Uhr – Die einzigen Passagiere auf dem Weg nach Murano.

Die Friedhofsinsel zwischen Murano und Venedig.

Murano. Wir umkreisen Venedig, es geht weiter über das Biennale-Gelände nach San Marco.

Krankenhaus mit den Notarztbooten. Auf dem Dach ist ein Hubschrauberlandeplatz.

Sonnenuntergang neben dem Campanile.

20.47 Uhr – Am Biennale-Gelände.

Wir schauen den Gondolieri bei den späten Fahrten zu, während wir auf die Linea 1 warten, die uns in 47 Minuten zum Bahnhof bringt.

22.02 Uhr – Zurück im Hotel. Auf der Fahrt mit zu Hause telefoniert, dann ein letztes Eis für den Weg von der Haltestelle Ferrovia zum Hotel.

Die Vaporetto-Tickets haben sich wirklich gelohnt. Auch diese Rundfahrt hat Spaß gemacht. Die beiden Begegnungen mit zeitgenössischer Kunst waren nicht geplant und überraschend inspirierend. Vielleicht bin ich ja doch schon bereit für die Biennale?

Der Un-Ruhetag war eine schöne Abwechslung. Für die nächsten Tage ist eine stabile und sich stetig erwärmende Wetterlage vorhergesagt. Der Wind kommt eher von vorne. Aber bei flacher Strecke sollte das nicht zu sehr stören.

Jetzt bin ich rechtschaffen müde.

Gute Nacht!

14.06.2024 – Venedig – Fähre – Caorle – 52 km/40 Hm

6.46 Uhr – Guten Morgen, Venedig! Das Gekreische der Möwen ist heute unglaublich laut. Sicher freuen sie sich auch über den strahlend blauen Himmel.

7.42 Uhr – Frühstück von der gleichen Pasticceria wie gestern, hat Martina geholt, die ja immer so früh schon wach ist. Jetzt ist fast alles gepackt.

Nach der Fährfahrt folgen wir der Küstenlinie, mal auf der Lagunen- mal auf der Meeresseite.

8.06 Uhr – Piazzale Roma.

Der Techniker musste noch geholt werden. Die Türen waren nicht aktiviert. Man muss an dem Terminal den Code und die Telefonnummer mit Landesvorwahl als Symbol auswählen.

Wie kommen wir zum Fährterminal?

Ah, ab hier auf einem neuen Radweg.

Bis zum Terminal.

Dort sollte es die Tickets geben.

Yes! Für drei Euro nur noch die Fahrrad-Tickets gekauft.

Jetzt warten wir mit allen auf das Beladen.

Aber vor dem Café.

8.59 Uhr – Das Entladen hat begonnen.

Alle rauf.

9.06 Uhr – Es wird voll, viele Fahrräder.

Natürlich gibt es eine Bar auf der Fähre. Sehr angenehm leise hier oben.

Und die Aussicht auf die Stadt ist noch einmal sehenswert.

Geniales Wetter!

Wir radeln zur Haltestelle der Linea 14.

Fahrradtickets gekauft. Ob alle mitkommen?

10.02 Uhr – Auf die Minute legt das Boot ab. Yes! Puh, alles geklappt. Alle zwanzig Räder sind an Bord, darunter einige weitere deutschsprachige Radler.

Da wollen aber viele nach Venedig.

10.31 Uhr – Wir folgen dem I3 Richtung Bibione.

10.37 Uhr – Und ab.

Flach, schnell, voll, lautes Klappern vom Holz.

11.16 Uhr – In Cavallino. Der Dunst ist wieder weg. Es wird warm.

11.47 Uhr – Trotz Baulärm in Santa Maria Elisabetta ein kurzes gesungenes Gebet gehalten und Kerzen entzündet.

11.55 Uhr – Nebenan ist eine Bar in der es Kaffee, Tee, Limonade und Salat gibt. Hier ist Platz, keine Paläste, keine Schnellboote, dafür aber schnelle Autos und viele Radfahrer. Ich muss mich erst noch umstellen.

12.18 Uhr – Das war schon mal sehr entschleunigend: langes Warten, kein Besteck, Limo erst auf Nachfragen. Gerne mache ich jetzt langsam. Die Musik in der Bar ist psychedelisch, da ist man als Service sicher irgendwann völlig weggetreten.

12.47 Uhr – Der Vergnügungspark bei Jesolo.

Sicher fast zehn Kilometer sah es jetzt so aus.

13.13 Uhr – Am Strand, irgendwo am Lido di Jesolo.

Anscheinend gar nicht so kalt.

Jetzt Morgengruß: Ankommen, Entspannung, Gelassenheit, Langsamkeit.

Und der erste Meer-Caffè.

13.56 Uhr – Müslipause an der Urlaubskirche Santa Teresa in der Parco Zona Villaggio Pineta. Und, wie man sieht, passt die Klemme sehr wohl auf die Müslitüte. Sehr still und einsam hier unter den Bäumen. Wunderbar!

Zwei Kapitel Känguru gehört und peng: gut drauf!

Noch zwanzig Kilometer bis zum Hotel.

14.34 Uhr – Eher ein Fischernetz als Kunst, nehme ich an.

Jetzt nördlich vom Wald.

15.17 Uhr – Überfahrt nach Caorle. Seit dem letzten Eintrag ist außer Radfahren, recht schnell, nichts passiert. Besonderes zu sehen gab es auch nichts.

Die dritte Fährfahrt heute. Noch zwei Kilometer bis zum Hotel.

Zwei Brötchen als Unterlage für den Käse.

15.40 Uhr – Direkt vor dem Laden geparkt! Vor dem Check-in-Stress noch schnell ein Eis.

15.48 Uhr – War ein schnelles Eis. Jetzt zum Hotel um die Ecke.

15.51 Uhr – Am Hotel.

Sogar seitlicher Meerblick. Die Dusche bekommt gut drei Sterne, weil das Wasser sofort heiß ist und in gut dosierbarer Menge kommt. Abzug gibt es nur für den Duschvorhang, der so angebracht ist, dass der Toilettenpapier-Halter mit nass wird.

17.04 Uhr – An dem uns zugewiesenen und im Hotelpreis enthaltenen Sonnenschirmplatz. Es ist so heiß, dass ich mir die rechte Seite nochmal eingeschmiert habe. Echt genial!

Strandspaziergang.

18.59 Uhr – Wir sitzen beim Essen in der Pizzeria unweit des Hotels. Hier gibt es viele Restaurants, Eisdielen, Supermärkte, Bademoden, etc. Und noch ist es ja eher ruhige Vorsaison.

20.17 Uhr – Auf einem Molenstein: Ein schlafender Radfahrer?

Und Muschelfische.

Santuario della Madonna dell’Angelo.

Viel Betrieb.

21.00 Uhr – Duomo de Santo Stefano Protomartire aus dem 11. Jahrhundert, der runde Turm ist von 1100.

Hemingway ist 1950 bei seinem Aufenthalt in Venedig von dort auf eine kleine Insel in der Lagune von Caorle gezogen und hat das Buch «Über den Fluss und in die Wälder» geschrieben, das Caorle berühmt gemacht hat. Außerdem reiste Heinz Erhardt 1970 in «Das kann doch unsren Willi nicht erschüttern» hierher und machte den Ort im deutschen Sprachraum bekannt.

Gleich beginnt das EM-Eröffnungsspiel.

21.37 Uhr – Es steht 2:0 für Deutschland, na da bin ich aber froh. Der Fußballkrach draußen ist schon sehr ablenkend. Ich brauche aber meine Ruhe, war ein voller Tag, mal wieder. Und morgen stehen fast 100 Kilometer auf dem Plan. Mal sehen, wie viel Strand dann noch übrig ist.

21.59 Uhr – Halbzeit, Deutschland führt 3:0 gegen Schottland.

Gute Nacht!

15.06.2024 – Caorle – Grado – 96 km/80 Hm

6.54 Uhr – Um sechs kam die Straßenreinigung. Ich habe es tatsächlich geschafft, danach noch einmal einzuschlafen. Es sind ein paar Wolken am Himmel. 20-24° C sollen es werden, ohne Regen. Sieht aktuell tatsächlich nach einer ganzen Woche Strandwetter aus. Sehr schön.

Die Haut am rechten Oberarm schält sich ein bisschen. Die Unterlippe hat eine kleine Herpesstelle. Die Sonneneinstrahlung ist bei mir also schon nicht ohne Folgen geblieben. Aber allemal besser als Regen!

7.56 Uhr – Das beste und reichhaltigste Frühstück seit dem Hotel in Füssen. Der frische Obstsalat, Kaffee in allen Varianten, inkl. aus der Caffettiera, Süßwaren, Brotsorten, Croissants, Mousse, Pizzastückchen, alles. Ich schlage mir genüsslich den Bauch für die lange Etappe so richtig voll.

Wegen der wenigen Brücken und selten fahrenden Fähren fahre wir um die Lagune herum. So kommen wohl fast hundert Kilometer zusammen.

8.49 Uhr – Abfahrt.

9.00 Uhr – Der gute Mann dreht die Brücke.

Das passte gerade so.

Endlich aus dem komplizierten und nervigen Autoverkehr raus.

9.38 Uhr – Kilometer 13.

9.52 Uhr – Der stramme Wind kommt hier direkt von vorne. Ich nutze die Engstelle zum Luftholen.

Flach, Gegenwind.

Bauernhöfe in verschiedenen Stadien des Verfalls.

Martina: Jetzt hat Leonhard mich über zwei Stunden in seinem Windschatten gezogen, mit teilweise unglaublichen 28 km/h, so dass wir vor dem Mittag schon mehr als die Hälfte unserer 95 Tages-Kilometer haben!! Chapeau!!

11.13 Uhr – Kilometer 46 in Precenicco.

11.32 Uhr – Morgengruß: Balance, Kraft, Zugewandtheit, Gelassenheit.

In einer irgendwie leeren Landschaft.

Mal ein Solarkraftwerk.

12.45 Uhr – Mittagessen nach 64 Kilometern.

13.14 Uhr – Habe zwanzig Minuten auf der Picknickdecke gedöst. Jetzt kann ich weiter.

Kanalradweg.

13.47 Uhr – Mal wieder Treppe.

14.20 Uhr – Auf Kilometer 76 in Cervignano del Friuli. Wir nehmen Zitronenlimonade mit Eiswürfeln und Kaffee. Es ist die einzige Bar, die zwischen zwölf und zwei Uhr geöffnet ist, zumindest um etwas zu trinken.

Hier kommen wir auf die Strecke, die ich 2018 nach Kroatien geradelt bin. Der Kultur-Stopp für heute ist Aquileia.

Gerade fuhren sicher dreißig Reiseradlerinnen vorbei. Wir sind jetzt auf der Route des Alpe-Adria-Radwegs, klar, dass es voll ist.

14.59 Uhr – An den Ruinen des antiken Forums von Aquileia, das 181 v.Chr. von den Römern gegründet wurde, um das Gebiet gegen die Kelten absichern zu können. 3000 Veteranen wurden hier angesiedelt. Die Bürger hatten aber nicht die vollen römischen Bürgerrechte, sondern nur die latinischen. 148 v.Chr. wurde die erste Brücke über die Etsch bis nach Aquileia. Die Stadt wurde das Tor zu Kärnten und zur Steiermark. Mehr findet sich auf Wikipedia.

Die römische Wölfin mit Romulus und Remus. Die Basilika aus dem frühen 4. Jahrhundert gilt als die älteste Bischofskirche der Christenheit.

Mosaike aus der Zeit von Bischof Chromacius (388-408). Die Fresken waren bei Erweiterungsbauten überbaut worden und wurden erst 1909 wiederentdeckt.

Das Baptisterium des Bischofs.

Die Basilika.

Mosaikdetail.

Wassersport und -Lebewesen.

Die Krypta wurde im 8. Jahrhundert ergänzt.

Fresken aus dem 12. Jahrhundert.

Blick zum Westportal.

Bischofspalast.

In der römischen Villa Domus Tito Macro.

16.19 Uhr – Jetzt Kuchen mit Limo, Tee und Kaffee zur Erholung von der anstrengenden Besichtigung.

Diese kleine Stärkung sollte für die letzten 13 Kilometer reichen.

16.47 Uhr – Weiter.

Grado voraus.

Das letzte Stück.

Am Horizont die Julischen Alpen.

17.25 Uhr – Am Ziel.

19.15 Uhr – Abendessen in der Altstadt. Der dritte Gang.

Sant’Eufemia aus dem 4., die unter dem Erzbischof Nicitas von Aquileia im 5. Jahrhundert zu einer dreischiffigen Basilika erweitert wurde.

Erzengel Michael auf der Kirchturmspitze.

Ein Blick nach Triest und Istrien, wo wir die nächste Woche verbringen werden.

Kein Sonnenuntergang am West-Strand von Grado.

Genau mein Ding! Gefunden an einer Strandbar.

21.27 Uhr – Unser abendlicher Rundgang durch Grado. Diesmal waren es nur dreieinhalb Kilometer.

21.35 Uhr – Italien führt 2:1 gegen Albanien. Die Nachbarn sind alle live dabei.

Interessanterweise bin ich zwar etwas müde von der heutigen Etappe, aber es tut nichts weh, weder bei den Muskeln oder Gelenken noch bei der Sitzfläche. Mit einem Schnitt von über zwanzig Kilometern pro Stunde war es eine sehr schnelle Etappe und selbst 96 km waren in unter fünf Stunden gefahren. Ich bin weiterhin freudig erstaunt und rätsle, wo die Energie herkommt. Nach dem verdrehten Knie Ende Juli letzten Jahres, hatte ich eine längere Zeit in der ich mich nicht gut bewegen konnte. So freut es mich um so mehr, wie es jetzt gerade läuft.

Noch Känguru hören, dann müde und hoffentlich gut schlafen.

21.41 Uhr – Gute Nacht!

16.06.2024 – Grado – Triest – 60 km/160 Hm

6.33 Uhr – So schlecht habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Schon um elf hatte ich rechts im Bein einen Krampf, den ich aber mit Franzbranntwein ganz gut lösen konnte. Das angekündigte Gewitter kam erst gegen zwei Uhr, war laut und mit heftigem Regen. Also habe ich die Fenster erst zu, und nach dem Gewitterregen wieder aufgemacht. Dann wurde mir kalt und ich habe mir die Überdecke geholt. Dann fuhren zwei sehr laute Autos vorbei. Irgendwann begannen die Lachmöwen mit ihrem Geschrei. So war ich die ganze Nacht beschäftigt.

7.00 Uhr – Trotzdem mal langsam aufstehen. Hilft ja nix.

8.11 Uhr – Wie gestern ist die Frühstücksauswahl überwältigend. Sowohl für die vielen österreichischen als auch die italienischen Gäste ist alles dabei. Vor allem das frische Obst, Müsli, Käsesorten, ein halbes Dutzend Kuchensorten, Wurst, Säfte, Oliven, Toast, Tomaten usw., usw. Noch ein Caffé lungo, dann höre ich auf.

Wir fahren der Küste entlang und folgen im Wesentlichen dem EuroVelo 8.

8.53 Uhr – Ketten gereinigt und geölt. Jetzt kann es losgehen.

Das Fahrradtaxi aus Österreich sammelt seine Leute ein.

Und beim Radladen Mauro Bike gab es den neuen Reserve-Schaltungszug. Hier habe ich vor sechs Jahren einen Ersatzschlauch gekauft.

Und noch schnell Limo auf Vorrat geholt, um bei den Pausen unabhängiger zu sein.

Brücke über den Canale Primo.

Wieder etwas Lagunenwasser neben uns.

10.10 Uhr – Morgengruß: Gelassenheit, Langsamkeit, Ruhe, Genuss.

Auf dem FVG-2 ist sehr viel Radverkehr heute Morgen.

10.34 Uhr – Wir überqueren den Isonzo, bzw. die Soça, auf der letzten Brücke vor der Mündung ins Meer.

11.07 Uhr – Hafenanlage in Monfalcone. Auf Kilometer 30, also der Hälfte. Wir radeln gleich wieder raus aus der Stadt und lassen uns von einer schönen Picknick-Stelle finden.

Der offizielle Radweg, aber nur ohne Taschen zu erreichen. Wir fahren lange durch Hafen- und Industrieanlagen.

11.28 Uhr – San Giovanni Battista, liegt an der römischen Via Flavia, unter Vespasian 78 n.Chr. gebaut, und einem alten Pilgerweg von Kärnten nach Venedig. Gleich neben dem kleinen Park verläuft die Bundesstraße, die wir für einige Kilometer nehmen müssen.

Die Kirche ist aus dem 16. Jahrhundert. Wir singen, auch wenn Leute dazukommen und wieder gehen.

Bei Ausgrabungen in der Apsis fand man Fundamente der Vorgängerbauten. Die Apsis steht unter Wasser. Die Bänke, siehe Foto oben, stehen alle aufgebockt auf Steinen, wahrscheinlich, weil das Wasser manchmal noch höher ist.

Der Picknick-Platz hinter der Kirche. Die neue Gaskartusche macht den Kaffee in wenigen Minuten fertig, echt toll. Der französische Espresso ist jetzt aufgebraucht. Kann mir nun neuen italienischen holen.

Dahinter gleich eine der vier Karstquellen des Flusses Timavo, der hier mächtig aus dem Felsen quillt, wie das Wasser an der Fontaine de Vaucluse in der Provence. Der Fluss hat nur wenige hundert Meter bis zum Meer. Hier sollen die Argonauten des Jason und die Gefährten des Aeneas auf ihrer Flucht von Troja gelandet sein.

Gerade hat sich im Vorbeigehen eine Mutter mit zwei kleinen Mädchen für unseren Gesang in der Kirche bedankt.

12.33 Uhr – Die restlichen fünfundzwanzig Kilometer werden wir wohl an der Schnellstraße auf dem fünfzig Zentimeter breiten Randstreifen fahren müssen. Es ist der offizielle Radwegverlauf. Vor sechs Jahren bin ich in die Berge hinauf, um diesen Abschnitt zu vermeiden. Aber, er bringt uns halt auch schnell voran. Und in Duino können wir noch einen Stopp am Felsenschloss machen.

12.47 Uhr – Abfahrt. Wir machen die Bank frei für drei andere Reiseradler.

Schmal, aber geht.

Kleiner Spaziergang auf dem Sentiero Rilke.

Das Neue Schloss von Duino.

Der Blick nach Triest, das rechts im Dunst liegt.

13.51 Uhr – Beim Riesen-Conad noch Müsli- und Espresso-Vorräte aufgefüllt. Die Supermärkte sind heute anscheinend alle geöffnet.

Auf fast hundert Metern Höhe an der Steilküste. Blick nach Norden.

Blick nach Westen, Grado, Caorle etc.

14.17 Uhr – Der Blick über Hainrich, Rosinante und das Meer hinweg nach Istrien.

Coole Straße. Ich beginne, sie zu mögen.

Das Schloss Miramare und die Tanker vor Triest.

14.53 Uhr – Am Meer. Hier ist kein Badebetrieb, aber man liegt auf dem Handtuch auf den warmen Steinen und sonnt sich. Dieser schmale Streifen ist mehrere Kilometer lang. An dieser Stelle stehen zwei Reisebusse, die Leute hier abgesetzt haben.

Triest rückt immer näher.

15.19 Uhr – Eis, Kaffee, Lemonsoda. Weiter.

15.56 Uhr – Busbahnhof gefunden. Er ist in einer Halle neben dem Bahnhof. War nicht leicht zu finden.

FlixBus-Haltestelle gefunden! Von hier wollen wir morgen in einer Woche Richtung Heimat fahren. Also: Noch eine Woche Felsen, Meer, Sonne, staubige Kilometer!

Die letzten Kilometer auf der Schnellstraße waren weniger angenehm, da der Randstreifen oft von Badegästen zugeparkt war, Leute darauf liefen, Baustellen den Streifen blockierten, oder gut gemeinte Radwegabschnitte im Nichts endeten.

Weiter zum Hotel.

16.03 Uhr – Ankunft.

17.08 Uhr – Die Wäsche hängt im Bad, wir sind bestens geduscht und können uns nun in das quirlige Stadtleben stürzen. Ein bisschen Hunger habe ich auch schon.

Auf dem Platz vor der Post.

Sant’Antonio und die serbisch-orthodoxe Dreifaltigkeitskirche.

James Joyce und ???

Den Zusammenhang sehe ich irgendwie nicht.

Auf der Piazza Unità d’Italia.

Er öffnet sich direkt zum Meer.

Und um die Ecke liegt mein Schiff.

Von der Meerseite aus.

18.58 Uhr – Hunger!!!!!! Hier machen die Restaurants erst um 19 Uhr auf. Wir waren die ersten. Das Essen stand schon nach zehn Minuten auf dem Tisch. Kam mir sehr entgegen.

19.45 Uhr – Sehr lecker und der Via di Cavana gegessen. Das Viertel Weißwein tut schon seine Wirkung. Zusammen mit dem fehlenden Schlaf von letzter Nacht hoffe ich auf eine erholsame Ruhe.

In der Altstadt.

20.52 Uhr – Kathedrale San Giusto. Zum Telefonieren sitze ich auf einem der sehr warmen Kalkstein-Sitzbänke am Ehrenmal über der Stadt. Es ist ein wirklich lauer Abend.

Blick über die abendliche Stadt.

Das antike Amphitheater.

21.28 Uhr – Ich bin im Gehen eingeschlafen. Fünf Kilometer und 50 Höhenmeter, ok, die zählen quasi nicht, aber trotzdem noch ein ganz schön langer Stadtrundgang.

21.31 Uhr – Gute Nacht.

17.06.2024 – Triest – Opatija – 77 km/1290 Hm

6.38 Uhr – Der Himmel ist strahlend blau heute Morgen. Ich habe deutlich besser geschlafen, auch wenn ich wieder mehrfach wach war. Vor dem Einschlafen habe ich noch daran gedacht, die Beine einzureiben. Einen Krampf hatte ich diese Nacht nicht.

Wir durchqueren die Landverbindung der Halbinsel Istrien von Triest zur Kvarner-Bucht. Dabei müssen wir auf etwa 650 m Höhe ansteigen. Den wesentlichen Teil des Anstiegs machen wir auf einer ehemaligen Bahntrasse, die mitten in Triest beginnt.

Die Frage, welche Etappe die Königsetappe ist, lässt sich auf dieser Tour schwer beantworten. Die heutige Etappe hat mehr Kilometer bei gleicher Höhenmeterzahl wie der Tag am Brenner.

6.48 Uhr – Aufstehen!

8.24 Uhr – Abfahrt nach dem Beladen in der Hotel-Lobby. Das Frühstück war wieder sehr reichhaltig.

8.34 Uhr – Schon die ersten 18% erledigt. Puh.

Am Dom San Giusto.

Sehr schöner Raum.

Kerzen angezündet. In einem Nebenraum wurde Messe gefeiert.

8.57 Uhr – Weiter.

Auf diesem Parkplatz beginnt der Bahntrassenradweg, wie das Schild anzeigt.

9.10 Uhr – Jetzt gemütlich bergauf.

9.19 Uhr – Auf dem ersten Viadukt.

Blick zurück: Mit 2% Steigung gemächlich hinter Martina bergan.

9.36 Uhr – Nicht mehr geteert, aber gut fahrbar. Auf 180 m Höhe.

Und dann gleich der erste Tunnel

Beleuchtet aber ohne Teer und stellenweise nass.

Schöne schattige Passage. Weitere Tunnel.

Stille Schlucht rechts von uns. Morgengruß: Gelassenheit, Freude, innere Ruhe, Offenheit.

Am Ende des Tunnels wartet eine Ziege.

Ganz nett, die beiden. Sie scheinen am Wasser interessiert zu sein, das an der Wand entlangläuft.

10.12 Uhr – Auf 264 m nach 298 Hm.

Ah, alles klar!

10.24 Uhr – Die Staatsgrenze zu Slowenien.

Kurz zurück in Italien, jetzt kommt wieder Slowenien.

Das heißt also FVG!

Auch nach fünf Jahren noch Baustelle und wir müssen eine Umleitung über den Berg nehmen.

Auf der Umleitung. Sie führt oben auf den Grat.

Schwer zu finden im kleinen Dorf, die Schilder.

Das ist quasi Zufall, dass ich in Krvavi Potok den Weg zurück auf die Umleitung gefunden habe.

An der Sveta Trojica in Nasirec ein Blick zurück nach Triest.

Zehn Minuten stille Rast auf dem Stein im Schatten vor der Kirche.

11.40 Uhr – Weiter!

Kurz Schnellstraße, jetzt wieder korrekte Umleitung rechts ab.

Heikel zu fahren, noch nicht wieder zurück auf dem Bahn-Radweg. Vor uns die Autobahn und Kozina, wo ich damals übernachtet habe.

Es kam ein weiteres Schild und jetzt viele Radler: alles ok.

Abfahrt auf losem Schotter. Das Rad schwimmt im losen Geröll. Martinas Rad rutscht ganz weg, sie kann sich ohne Sturz abfangen. Puh!

12.11 Uhr – Nach der sogar recht langen technisch extrem fordernden Abfahrt kommen wir am anderen Ende der Umleitung an. Keine Ahnung, an was dort schon so lange gewerkelt wird.

Schon von der schönen Abfahrt auf der Hauptstraße weg und im ländlichen Slowenien mit mal eben 12% runter, dann rauf.

12.33 Uhr – Jetzt auf Schotterpiste im steten Auf und Ab der Karstlandschaft. Sehr still, sehr ländlich, sehr schön.

Rechts unter mir wird das Heu gerade gewendet.

Wacholder-Heide.

13.00 Uhr – Pause am Bahnhof von Podgorje. Morgens um acht und abends um sechs scheint hier ein Zug zu halten.

13.33 Uhr – Müsli, Brote, Kaffee, in Stille, noch ohne das jetzt aufgetauchte knatternde Moped, das über die Splitthügel fährt.

Im Anstieg zur kroatischen Grenze.

Niemand an der slowenischen Seite.

Tor im Stacheldraht-Zaun.

Niemand auf der kroatischen Seite.

Das klingt doch gut. Am Ende sparen wir uns aber die zusätzlichen Höhenmeter.

14.12 Uhr – Gleich am höchsten Punkt in Jelovice auf 640 m.

14.53 Uhr – Der gleiche alte Mann am Kiosk in Vodice. Wir nehmen Sprite und Cedevita. Diese kroatische Limo hat im Deckel ein Konzentrat, das man durch Draufschlagen öffnet und dann mischt. Frisches Wasser für die Flaschen gab es vom Wasserhahn hinter der Mauer. Inzwischen fehlen dem netten Herrn einige Zähne.

Ein deutscher Reiseradler auf dem Heimweg von Australien hielt neben uns. Er war von dort nach Athen geflogen, dann klettern in Leonidi auf dem Peloponnes, dann mit Rad von dort bis hierher und will heute bis Triest, dann mit Zug nach Wien, und weiter nach Chamonix. Er zeltet wild, radelt, klettert.

15.20 Uhr – Am tatsächlich höchsten Punkt auf 780 m, nicht, wie ich es mir gemerkt hatte, auf 650 m.

Mit Schäden, aber sehr gut fahrbar. Es geht oft auf und ab.

In Male Mune und Vale Mune hat die Wehrmacht 1944 schlimm gewütet.

15.47 Uhr – Unweit des Mahnmals steht immer noch die Baraka, der Treffpunkt für die Durstigen und alle, die ein Schwätzchen suchen.

Die empfohlene Limo H8DRA ist echt gut.

16.02 Uhr – Weiter.

Svetova Kriza. Leider verschlossen.

Aber es gibt frisches Wasser.

Eine der unendlich vielen Dolinen, diesen Löchern in der Karstlandschaft, die durch Einsturz von ausgewaschenen Höhlen entstanden sind. Auf der Karte sieht die Gegend hier wie gesprenkelt aus.

Ideal zum Wein- und Gemüseanbau.

Oder zum Halten von Eseln.

Sehr schönes Sträßchen, aber mit mehreren unangenehmen Zwischenanstiegen.

17.05 Uhr – Endlich: Das Meer!

Opatija ist schon ausgeschildert, aber die sehr schnell befahrene Küstenstraße kostet einiges an Nerven.

17.33 Uhr – Am Ziel.

18.56 Uhr – Seitlicher Meerblick. Ich war schon an der Hotelbadestelle schwimmen. Grüße an meine kroatische Kollegin: Ja, das Wasser ist frisch, abends im Schatten besonders. Man könnte noch etwas nachwärmen. Aber sehr erfrischend war es!

Buffetabendessen am Meer. Nach dieser ordentlichen Anstrengung und dem Bewältigen sowohl der holprigen Bahntrasse, als auch der unübersichtlichen Umleitung und der vielen Zwischenanstiege, habe ich ziemlichen Hunger und die Nerven müssen sich jetzt etwas beruhigen. Das kurze kühle Bad hat in jedem Fall geholfen. Ich bin ja eigentlich nicht so der Meerbader, aber hier ist es ja wie ein großer Pool, mit Leiter zum Einsteigen und so tief, dass man nicht an den Grund stößt.

Die mögen süß aussehen, stürzen sich aber auf das Essen auf den Tischen, sobald man einen Schritt zur Seite macht. Sehr unangenehm für alle Gäste auf der ansonsten wunderschönen Terrasse.

Das kann ich nur unterstreichen!

Wir schauen auf Krk. Man kann sehr gut die Brücke sehen, die die Insel mit dem Festland verbindet.

22.32 Uhr – Müde, mit ausreichend Alkohol versehen hoffe ich auf eine geruhsame Nacht.

Schlaft gut!

18.06.2024 – Optija – Labin – 49 km/640 Hm

6.51 Uhr – Viel Bier und Wein haben beim Einschlafen geholfen, machen aber etwas Kopfschmerzen. Außerdem tut die offene Blase unter dem linken Fußballen etwas weh. Die muss heute vor der Abfahrt noch behandelt werden. Alle anderen Befindlichkeiten sind inzwischen normal.

Blauer Himmel erwartet uns. Aufstehen!

6.53 Uhr – Aufstehen!

7.35 Uhr – Der Blick aus dem Frühstücksraum.

Nach dem Frühstück hole ich Medikamente aus der Vorderradtasche die noch am Rad ist, das im Gepäckaufbewahrungsraum steht.

Jetzt sehe ich es erst so richtig: Die Blase ist eine kleine Verletzung, sicher von der Treppe am Meer. Betaisodona und Pflaster drauf.

Man sollte keine alten Bremsklötze zu den Medikamenten in die Dose packen. Der Aluabrieb verteilt sich auf alles.

Der Radweg EuroVelo 8 verläuft meist auf der Küstenmagistrale. Bin mal gespannt.

8.50 Uhr – Abfahrt.

9.07 Uhr – Kleiner Einkauf im Konzum, bei bereits 26° C im Schatten.

Stari Grad: Wir gehen die Küstenstraße gemütlich an. Bisher klappt das ganz gut.

Felsenküste, dazwischen mal ein Kiesstrand.

9.56 Uhr – Kilometer 14 in Mošćenička Draga.

Zwei niederländische Ehepaare kamen auf einer Treppe vom Wasser hoch und einer jubelte, weil er die 187 Stufen mit seiner neuen Hüfte geschafft hat. Sie wollten fotografiert werden und wissen, wo wir hergeradelt sind. Sehr nett!

10.18 Uhr – Morgengruß: Entspannung, Freude, Ankommen, Gelassenheit.

Man sieht den Verlauf der Straße über mehrere Einbuchtungen hinweg am Hang laufen.

Wir passieren eine Baustellenampel, die immer wieder dafür sorgt, dass uns für eine gewisse Zeit kein Auto überholt. Sehr angenehm!

Die Ampel scheint immer noch für Pulks an Fahrzeugen und längeren Ruhepausen dazwischen zu sorgen.

Nebellinie an der Insel Cres.

11.00 Uhr – Die Kirche des Hl. Georg auf 157 m in Brseč.

Wir machen mal wieder Pause mit Meerblick.

11.20 Uhr – Wir steigen jetzt an und biegen dann in den Fjord Uvala Plomin. Unter Umständen bleiben wir auf der Hauptstraße, statt dem steil aussehenden Radweg zur Wasserlinie runter und wieder zum Berg rauf zu folgen.

11.57 Uhr – Am geschlossenen Hotel Flanona mit genialem Blick in den Fjord.

Und auf die Felsenküste.

Sehr lange 1% Abfahrt, lässt sich ohne zu treten mit dreißig km/h entlang rollen, total schön.

Das Kohlekraftwerk mit einer riesigen Kohlehalde. Es gibt keinen Kühlturm und auch keinen Rauch aus dem Schornstein.

Die Anlieferungsstelle für die Kohleschiffe.

In Plomin.

Ziemlich verlassen.

Hat römische Wurzeln.

Liegt toll über dem Fjord.

12.35 Uhr – Weiter auf der Hauptstraße.

12.54 Uhr – Kilometer 38, Dorf, Kraftwerk, Fjord nun schon von der anderen Seite.

Im sanften 3 – 4 % Anstieg kletterte das Thermometer am Tacho auf 43,5° C. Ziemlich heiß in der Schräge über dem Teer in der prallen Sonne.

Oben im Gewerbegebiet von Labin auf 250 m. Hier gibt es alles, nur keine Parkbank unter Bäumen.

Mit OutdoorActive finde ich zwar keine Picknick-Bank, aber den Skulpturenpark Dubrova. Die rechte Skulptur von 1977 heißt Cloud und stammt vom US-Amerikaner Michael Prentice.

Keine Bank, aber Schatten und etwas kühlender Wind.

Kleines Amphitheater.

The Newcomer von dem kroatischen Künstler Vjenceslav Richter von 1972.

Eine Straße als Kunstprojekt.

14.33 Uhr – Unterkunft angerufen. Wir können in einer Stunde rein. Abfahrt.

14.43 Uhr – Dort zur Altstadt müssen wir noch hinauf.

15.13 Uhr – Vorher Großeinkauf für Abendessen und Frühstück. Die Packtaschen quillen über, aber alles passt rein

15.33 Uhr – Nach Aufstieg auf dem Bürgersteig statt den Pflastersteinen sind wir am Stadttor der Altstadt. Jetzt die Unterkunft suchen.

15.37 Uhr – Ankunft an der Unterkunft. Mit Meerblick vom Eingang und aus den zur Straße gehenden Fenstern im Erdgeschoss.

16.40 Uhr – Die Waschmaschine mit Trocknerfunktion ist schon gelaufen. Die Dusche ist sehr gut. Tee ist gekocht. Gleich geht’s ins Städtchen.

Da ich etwas Zeit habe, habe ich die gefahrene Strecke vom Garmin auf das Tablet und in die Locus-Karte importiert. Wir sind jetzt fast an der Südspitze von Istrien, die wir morgen erreichen. Dann fehlt nur noch ein kurzes Stück bis zurück nach Triest.

Heute war mein 28. Reisetag. Ich bin also schon vier Wochen unterwegs. Unglaublich, was ich und wir alles schon erlebt haben. Hier darf es jetzt gerne etwas ruhiger zugehen.

18.48 Uhr – Nach dem reichlichen frühen Spaghetti-mit-Tomaten-Zucchini-Soße-Essen machen wir einen anstrengenden Abendspaziergang. Die Terrasse an der Stadtmauer bietet einen herrlichen Blick zum Meer.

An einem Pfad stand der Hinweis, dass man zu Fuß etwa eine Stunde bis zum Strand braucht. Wir haben aber auch eine Art überlanges Golfmobil mit acht oder zehn Sitzplätzen gesehen, dass möglicherweise Leute zum Strand fährt und abends abholt.

Blick über die neue Stadt. Hinter dem Wald rechts liegt der Fjord von Plomin. Der Berg mit der Wolkenhaube ist der Vojak, mit 1401 m Höhe die höchste Erhebung im Naturpark Prirode Učka.

Rabac und dahinter die Insel Cres.

Vor der Kirche Mariä Geburt.

Mit venezianischem Löwen. Von 1207 bis 1420 unterstand die Stadt dem Patriarchen von Aquileia, und war danach für 400 Jahre venezianisches Herrschaftsgebiet. Das bereitete der Stadt einen enormen Aufschwung. Viele der heute sichtbaren Baudenkmäler stammen aus dieser Zeit.

Bis zu den Fürbitten haben wir an der Abendmesse teilgenommen. Der sehr junge Pfarrer wäre bei der langen Lesung beinahe eingeschlafen und musste bei seiner eigenen Predigt zwischendurch auf die Uhr schauen. Aber die Lieder kannte ich, waren halt nur auf kroatisch.

Das westliche Stadttor. Nach einem kurzen französischen Intermezzo wurde Istrien Österreich zugeschlagen, kam aber nach dem 1. Weltkrieg 1919 an Italien.

Im 19. Jahrhundert erlebte Labin eine seiner Blütephasen, als die Kohlevorkommen unter der Stadt ausgebeutet wurden. Man sieht einen Förderturm und die Arbeitersiedlung.

Abendsonne mit Rieseneis.

21.45 Uhr – Krimi gelesen, während draußen telefoniert wurde. Dabei ist mir ein Schälchen abgestürzt: peng.

Gute Nacht.

19.06.2024 – Labin – Medulin – 66 km/630 Hm

6.53 Uhr – Abgesehen von zwei Krampfattacken um halb eins und halb vier habe ich gut geschlafen. Die Sonne scheint, es liegt ein dünner Dunst in der Luft.

7.29 Uhr – Frühstück mit den gestern gekauften Vorräten.

Auf dem Weg zum südlichsten Punkt der Reise kommen wir an zwei weiteren Fjorden vorbei.

8.32 Uhr – Abfahrt!

8.44 Uhr – Morgengruß auf der Wiese neben dem Friedhof: Freude, Meditation, Langsamkeit, Ankommen.

Der Vojak thront über der Landschaft, wie der Monte Amiata in der Toskana.

Auf einer kleinen Nebenstraße, Blick auf die Wälder mit einzelnen kleinen Weilern.

9.14 Uhr – Eines von vielen Kriegsgräbern an denen wir heute schon vorbeigefahren sind.

9.30 Uhr – Am Zaljev Raša.

Die stille Marina von Trget.

Gleich um die Ecke liegt dieses Schiff am Terminal von Bršica. Es scheint Bretter zu transportieren.

Viel Heu, vielleicht ein Tiertransporter.

Ja, Rinder stehen in einem Transporter an der Straße, auf dem Gelände sind riesige Misthaufen und lange Stallungen. Ein Verladeterminal für Rinder.

Was hier wohl angebaut wird?

Holzlager mit Brettern. Man sieht kein Sägewerk. Ein großer LKW mit Bretterstapeln steht am Eingang. Vielleicht nur ein Umschlagplatz.

Serpentinen voraus. Wir sind im Tal der Raša.

9.51 Uhr – Kalksteinbruch.

Auf 80 m Höhe. Im Anstieg, mit 4 % Steigung gut fahrbar, aber es zieht sich natürlich.

10.32 Uhr – Nach 22 Kilometern und 300 Höhenmetern findet sich dieses Restaurant, voller Leute und Leben in Barban.

Zur Belohnung nehmen wir einmal das Übliche.

11.00 Uhr – Es gibt eine Post, einen Laden, eine Bank, eine Touristeninformation; hier ist richtig was los.

Mal weiter.

Direkt am Stadttor. Die Kirche ist leider verschlossen.

Zum Singen gehen wir in die kleine Kapelle ohne Namen. Wir parken an der sehr modernen e-bike-Ladestation.

Sehr schöne, in Teilen gut erhaltene Fresken.

11.23 Uhr – Weiter.

Hier gleich wieder links ab von der Schnellstraße.

11.48 Uhr – Kilometer 27. Zwischen hier und dem Berg Vojak könnte Labin zu sehen sein, zumindest die Neustadt. .

Weiter auf der Höhe mit leichtem Auf und Ab.

Wacholderbüsche.

Fahren wir trotzdem, wie die Autos auch.

Lavendelfeld und noch keine Baustelle in Sicht.

Hier wird die Straße neu geteert. Der deutsche SUV ist auch einfach weiter.

Der frische Teer klebt glücklicherweise nicht.

12.36 Uhr – Nach 38 Kilometern und 440 Höhenmetern machen wir am Schulgelände von Krnica Mittagspause. Die Baustellenarbeitet waren sehr nett und haben für alle Autos und auch uns Platz gemacht.

13.10 Uhr – Sehr lecker. Jetzt weiter Richtung Pool.

34° C im Schatten. Also mache ich mir die Kappe nass und setzte sie unter dem Helm auf.

13.45 Uhr – Endlich mal wieder Meerblick, in Kavran.

Staubwolke von einem Quad. Hier wird die Nebenstraße zur Schotterpiste.

Etwas heikle Abfahrt auf losem Schotter.

Die Reifen fressen Staub, aber sie halten durch. Jetzt ohne große Steigung auf breiter Piste wieder bergauf.

Diesig heute. Blick in den Fjord Luka Budava.

14.31 Uhr – Auf einer Bank im Schatten: Zikaden, Möwen, Insekten, Wind, Singvögel, Stille.

15.28 Uhr – Ankunft am Hotel, nach sehr viel Staub und schwülen 31° C. Ich freue mich auf den Pool.

Die Dame an der Rezeption war in schlechter Verfassung. Ich sprach sie auf Englisch an, sie stutzte und bat mich, Englisch mit ihr zu reden. Als ich dann vor dem Auflegen der Karte den eingegebenen Betrag sehen wollte, meinte sie, sie würden hier auch arbeiten und korrekt sein, und sich an Regeln halten. Oh lala. Ich wollte ihr doch nun wirklich nichts unterstellen. Nun ja, wir werden wohl keine Freunde mehr, auch wenn ich mich in bester Hotel-Service-Manier bemühe, höflich und freundlich zu ihr zu sein und ihr in allem Recht zu geben.

Das Wasser ist angeblich relativ frisch. Aber nur im ersten Augenblick. War ein angenehmes kurzes Bad.

16.54 Uhr – Es läuft Kroatien gegen Albanien. Man hört den Jubel: 2:1 für Kroatien.

6. Minute Nachspielzeit: Albanien gleicht aus. Ein großes Geschrei geht durch die Straßen.

18.45 Uhr – Bei dem frühen Abendessen beim Kroaten gleich um die Ecke läuft Deutschland: Ungarn. Es steht 1:0.

Ich bin sehr schön satt geworden, nachdem ich mir den ganzen Hunger für das Abendessen aufgehoben hatte. Zum Abschluss gibt es einen Schnaps auf Haus.

Der Kellner bat nach dem guten Trinkgeld um eine Google-Rezension. Habe ihm geantwortet, dass ich keine Google-Rezensionen schreibe, aber gerne Trinkgeld gebe und ihm dann noch erzählt, dass unser Hotel ihn empfohlen hatte. Er war sehr freundlich, wie das ganze Team.

Einer der vielen Seidenbäume hier am Meer.

20.41 Uhr – Das Eis beim vom Kellner empfohlenen Café Roma war tatsächlich hervorragend.

Deutschland hat 2:0 gegen Ungarn gewonnen.

Heute war ein entspannter südlicher Sommertag, mit staubiger Radtour, kleinen Besichtigungen, Café, draußen picknicken, Pool, lecker essen, Spazieren am Meer. Der Weg hierher war wirklich weit, aber jetzt ist hier Urlaub am Meer.

Es könnte Saharastaub sein, was da in der Luft liegt. Für morgen sind 32° C und für Freitag 33° C angekündigt. Gefällt mir! Die große Limoflasche ist schon gekauft und liegt im Kühlschrank.

So, noch etwas Provence-Krimi, dann entspannt schlafen.

20.57 Uhr – Gute Nacht

20.06.2024 – Medulin – Rovinj – 54 km/435 Hm

7.16 Uhr – Lange und gut geschlafen, keine Krämpfe, keine Kopfschmerzen, keine Mücken. Frühstück erst ab acht, daher ein gemütlicher Start in den Tag.

7.35 Uhr – Noch ein bisschen zu Pula recherchiert, jetzt aber mal aufstehen.

9.04 Uhr – Abfahrt, schon 29° C. Immer noch sehr viel Staub in der Luft.

Wir bleiben heute näher an der Küste, besuchen erst Pula, dann weiter nach Rovinj.

Im Neubaugebiet.

Beschilderter Radweg.

Nach kleinen und großen Straßen auf den letzten Metern vor dem Zentrum von Pula.

Ruine einer Basilika.

Hafenanlage von Kaiser Franz und Sissi eingeweiht.

10.02 Uhr – Direkt gegenüber liegt das Forum mit dem sehr beeindruckenden Tempel der Roma und des Augustus, aus der Zeit von Kaiser Augustus.

Im 4. Jahrhundert kamen die Venezianer, im 5. Jahrhundert die Ostgoten, im 6. Jahrhundert die Oströmer, dann die Slawen. Die deutschen Kaiser regierten zwar das istrische Hinterland, Pula blieb aber oströmisch.

Wir gehen eine schmale Gasse bergan zum Venezianischen Kastell auf dem Hügel.

Blick zum Hafen.

Nur Rundgang, ohne Besichtigung.

Zum Amphitheater fahren wir noch.

Das römische Theater wird genutzt und gleichzeitig weiter ausgegraben werden.

Im Franziskaner Kloster aus dem 13. Jahrhundert.

Mit einer ganzen Schildkrötenfamilie im Kreuzgang.

Sehr schön schlicht, zum Singen.

Mit Heizkörpern für den Winter.

10.48 Uhr – Weiter zum Amphitheater.

Die Kathedrale Mariä Himmelfahrt.

Auch sehr schlicht.

11.24 Uhr – Am Amphitheater.

Es ist das Wahrzeichen der Stadt. Es wurde unter Kaiser Augustus gebaut und unter Vespasian erweitert. 113 m x 105 m reichen für etwa 26.000 Menschen. Es ist einer der größten von den Römern gebauten Amphitheater.

Eine Reihe höher kann man durch die Bögen das Meer sehen.

In den Katakomben.

Asterix lässt grüßen.

Die antiken Handelswege.

11.57 Uhr – Los und Picknickplatz suchen.

Gleich im Park unterhalb des Amphitheaters.

Unser Pula-Rundgang.

12.31 Uhr – Langsam packen und weiter.

Da bin ich aber mal gespannt.

Blick über die Bucht.

Nebenstraße.

13.30 Uhr – Kalte Limo nachkaufen in Peroj auf Kilometer 27, also genau der Hälfte.

Guter Platz, um das kalte Getränk zu genießen.

So ging es am Ende der Teerstrasse weiter. Den geplanten Pfad wollte ich nicht nehmen

14.24 Uhr – Das Hotel liegt an der Schotterpiste.

Links sieht es besser aus.

14.44 Uhr – Diese schöne Teerstraße bringt uns zum Camping Mon Perin, wo wir in eine weitere unbefestigte Straße einbiegen sollen.

Lagebesprechung. Der junge Mann an der Schranke sagt, der Weg sei ok.

Aha, hierher also.

Gut fahrbar.

15.52 Uhr – In Rovinj am Busbahnhof, wo das alte Baptisterium steht, das man leicht übersehen kann, laut Wikipedia.

Ankunftseis.

Gleich um die Ecke ist der kleine Hafen.

Sehr enge Gassen in der Altstadt. Hier rasen nur die coolen Kids aus der Nachbarschaft mit den Mountainbikes durch.

16.12 Uhr – Am Hotel, staubig und erschöpft.

Aber unser Zimmer ist in einer anderen Gasse. Im Erdgeschoss finden die Fahrräder Platz, wir gehen zwei enge Treppen hoch zu einem schön renovierten Altbauzimmer.

Der Wasserkocher auf dem Zimmer kommt bei Martina sehr gut an. Frühstück gibt es ab acht im Haupthaus, zwei Gassen weiter.

17.24 Uhr – Geduscht, alles gewaschen, auf zu neuen Abenteuern.

Hier wird fleißig renoviert.

Aufstieg zur Kathedrale.

Am höchsten Punkt der Altstadt, direkt über dem Meer.

Sankt Euphemia wurde im 18. Jahrhundert im barocken Stil erbaut.

Der Steinsarkophag mit den Gebeinen der Heiligen verschwand irgendwann aus Byzanz.

Er wurde auf wundersame Weise im Jahr 800 in Istrien angeschwemmt. Er steht hier in der Kirche. Die Heilige wurde zur Schutzpatronin der Stadt und ganz Istriens.

Kerzen entzündet.

Gerade fällt Sonnenlicht direkt durch das Westportal.

Wir erklettern den Turm.

Über uns hängen die glücklicherweise schweigenden Glocken.

Die Stadt.

Süden.

Norden, wohin wir morgen radeln.

Ein Fünfmaster verlässt den Hafen und lässt die Segel automatisch hissen.

Sehr imposant.

Viele Kunstgewerbeläden in dieser Gasse.

19.06 Uhr – Abendessen am Hafen.

20.21 Uhr – Abendspaziergang

Coole Stufen-Bars

Und Badeplätze. Die Sonne ist weiterhin sehr staubig.

Lauschige Ecken.

21.38 Uhr – Nach dem Telefonieren mit zu Haue ist es dunkel, fast Vollmond.

Da hat jemand einen Schalk im Nacken sitzen.

Unsere Unterkunft im Licht der Laterne.

Wieder fast fünf Kilometer abendlicher Rundgang. Dabei noch ein Eis gegessen und Zitronenlimonade gekauft und fast ausgetrunken.

22.15 Uhr – Noch etwas Känguru, dann Nachtruhe.

Gute Nacht!

21.05.2024 – Rovinj – Novigrad – 65 km/670 Hm

6.54 Uhr – Bis gegen vier habe ich ganz gut geschlafen, dann unruhig. Wieder keine Krämpfe, keine Kopfschmerzen. Die Lachmöwen sind sehr laut. Die Schwalben zirpen, der Himmel ist weiter dunstig.

Die Müllabfuhr stand minutenlang mit laufendem Motor unter unserem Fenster. Die Tauben sitzen auf der Leitung. Das habe ich wohl alles verschlafen.

8.06 Uhr – Beim Frühstück à la carte in der Gasse. Wir sind hinunter in den Keller des Hotels gestiegen, dann durch drei verbundene Keller und wieder hinauf gegangen, um hierher zu kommen. Die Rezeptionistin hatte mir den Weg zur Kellertreppe gewiesen. Zurück gehen wir einfach außen herum.

Heute umfahren wir den Limski zaljev, kommen durch Vrsar und Poreč, die beide sehenswerte Altstädte haben sollen. Auf dem ersten Stück nehmen wir unter Umständen einen Bahntrassenradweg, wenn der gut in Schuss ist.

8.54 Uhr – Abfahrt. Bei 25,7° C.

Sehr schöner Blick zurück. Wir haben noch Brot gekauft. Hundert Amerikaner strömten von dem Kreuzfahrtschiff über die Straße zu einem Bus.

Jetzt die hier beworbene Bahntrasse finden. Ach, wir stehen ja am Bahnhof und die Strecke geht natürlich gleich hier los.

Noch einmal die Küstenstraße gequert und ab.

Die Schienen sind nur mit Schotter zugeschüttet und kommen immer mal wieder zum Vorschein.

Oliven, Gemüse.

Sveta Tome.

9.38 Uhr – Morgengruß: Genießen, Begegnung, Beimirbleiben, Entspannen.

Entspannen kommt sehr oft vor, liegt wohl daran, dass das Radeln manchmal auch etwas anstrengend ist.

Viel Aufwand für einen kreuzenden Feldweg.

32° C im Schatten.

Kleine Einschnitte im Gelände reichen, um die Trasse mit geringer Steigung zu führen.

10.23 Uhr – Am Bahnhof von Matohanci auf 160 m Höhe, nach 14 Kilometern. Hier verlassen wir die Trasse und fahren nördlich am Fjord entlang zur Küste zurück.

Die Luft ist so feucht, dass die Brille beim Halten beschlägt.

10.33 Uhr – Im Fjord nach geiler Abfahrt auf der Küstenstraße. Jetzt wieder raus.

Sehr schöner Fjord.

10.50 Uhr – Oben, wieder auf 121 m. War einiges an Verkehr und kein Randstreifen. Aber inzwischen bin ich das gewöhnt und nehme es gelassen.

Hier stehen viele Stände mit lokalen Olivenölen, Schnaps, Knoblauch, etc. Viele Autofahrer halten und kaufen ein.

So feucht, dass es kleinere Tröpfchen gibt.

Der Aussichtspunkt auf dem Holzturm gibt nicht viel her.

11.16 Uhr – Klosterruine St. Michael, ehemals benediktinisch und eines der früher bedeutendsten Klöster Istriens.

Sehr schöner Waldweg.

11.47 Uhr – Kilometer 28. Blick zum offenen Meer. Die Bucht, bzw. der Fjord von Lim ist der versunkene Canyon des Flusses Pazinčica. Lim kommt von Limes.

Schotterpiste, sehr viele Mountainbiker.

12.04 Uhr – Vor uns liegt Vrsar.

12.27 Uhr – Picknick am Meer im Park bei Vrsar.

Vielleicht noch ein kurzes Bad. Es gibt eine Umkleidekabine, siehe rechts auf dem Foto, und eine Dusche.

Ja, jetzt baden.

Und in der warmen Luft ohne Sonne trocknen.

13.34 Uhr – Weiter.

Touristenzug im riesigen Camping-Resort, den lassen wir vor.

14.22 Uhr – Kilometer 42. Wir radeln direkt an der Küste entlang.

14.43 Uhr – In Poreč am zentralen Platz.

Atrium der Basilika. Wir machen die komplette Besichtigungstour, strikt nach den Nummer 1 bis 10. Das Atrium ist 1.

Schimmeliges Baptisterium, die 2.

Blick von der 3, dem Turm.

Oh lala.

Dorthin in die Nebelsuppe geht es nachher weiter.

Audienzsaal des Bischofs.

Interessante Darstellung.

Erste, noch geheime Kirche.

Sarkophag des Bischofs Euphrasius.

Basilika, erbaut 543 bis 554. Sie ist nahezu unverändert und gilt als eine der wichtigsten Zeugnisse spätantiker und frühbyzantinischer Kunst im ganzen Adriaraum.

Unter dem heutigen Fußboden gibt es noch Mosaikböden der Vorgängerbauten, die man an verschiedenen Stellen in der Kirche sehen kann.

Hier findet gleich eine Hochzeit statt. Musik und Gesang schallen schon durch die Stadt.

Durch die Gassen zurück zu den Rädern.

15.52 – Jetzt regnet es doch tatsächlich, zumindest fallen Regentropfen. Trotzdem mal langsam los. Bis 18 Uhr müssen wir am Hotel in Novigrad sein. Die Temperatur ist auf angenehme 26° C gesunken.

Blick zurück. Am Meer entlang weiter.

Ok, hm, ist als MTB-Trail ausgeschildert. Ob das gutgeht?

Es kamen einige schlammige und steinige Passagen, war aber ok. Weiter auf Schotter.

17.02 Uhr – Der Damm nach Novigrad. Leichter Rückenwind.

Die Bucht und der Damm von oben.

17.18 Uhr – Ankunft am Hotel. Sehr schönes großes Zimmer mit Balkon.

18.14 Uhr – Meine Wäsche hängt mutig draußen. Könnte sein, dass weitere Regentropfen fallen. Beim Radfahren war es eher angenehm. Aber ich hatte Sandspuren auf den Brillengläsern.

Novigrad klingt neu, also relativ neu. Schon auf der Synode von Aquileia 381 wurde ein Bischof von Civitas Nova, später Cittanova, erwähnt. 476 fiel die Stadt an das byzantinische Reich, dann kamen die Goten, die Langobarden, die Franken (788), und 1270 fiel es an die Venezianer, bis deren Republik 1797 unterging. Nach dem Wiener Kongress fiel es an Habsburg, nach dem ersten Weltkrieg an Italien, nach dem zweiten Weltkrieg wurde es erst zu Triest, später zu Jugoslawien zugeordnet. Der Name Cittanova wurde zu Novigrad.

Die Pfarrkirche Sankt Pelagius ist auch dem Hl. Maxim und der Hl. Maria geweiht.

Sie war bis 1828 die Kathedrale des Bistums Cittanova. Der Ursprung der Kirche liegt im 5.-8. Jahrhundert. In der Gotik wurde sie erweitert und später barockisiert.

Wir haben auch die Krypta, eine der wenigen in Kroatien, besichtigt. Rechts und links sieht man die früheren Treppenzugänge, die die Pilger nahmen, um das Grab des Hl. Pelagius zu besuchen. In der Mitte ist das offene Grab. Die Reliquien liegen links in der grün schimmernden Vitrine.

Der Platz vor der Kirche.

20.35 Uhr – Nach dem Abendessen mit Eis in der Hand: Zugang zum Meer.

Man kann an der Stadtmauer außen entlang gehen. Aber das Wasser steht ziemlich hoch.

Turm der Stadtmauer am Jachthafen. Es gibt reichlich Restaurants und Bars hier. Und natürlich Eisdiele.

21.40 Uhr – Unser Spaziergang durch die Stadt. Heute waren es nur drei Kilometer.

21.55 Uhr – Blog nochmal gelesen und poliert. Zeit zum Schlafen vor der letzten echten Etappe. Wie die Zeit vergeht.

Gute Nacht.

22.06.2024 – Novigrad – Piran – 59 km/400 Hm

6.57 Uhr – Bis um eins habe ich gut geschlafen, dann wieder nur noch unruhig. Eine Stechmücke war unterwegs. Ich habe mich mit Mückenschutz eingerieben und den elektrischen Mückenschutz in die Steckdose am Bett gesteckt. Gehört oder gespürt habe ich sie danach nicht mehr.

7.01 Uhr – Heute ist der Himmel endlich wieder klar. Ich freu mich wirklich sehr darauf, das blaue Meer zu sehen.

7.43 Uhr – Blauer Himmel und grüne Bäume, statt grau in grau. Und Frühstück auf der Terrasse.

8.46 Uhr – Abfahrt.

Heute bleiben wir sehr nahe an der Küste, kommen vielleicht an einer schönen Badebucht vorbei. Der Radweg schlängelt sich entlang der Küstenstraße, wir können jederzeit wechseln, falls der Radweg zu schlecht ist.

Letzter Blick auf Novigrad.

Wir fahren um die Campingplätze herum, mal große, mal kleine, mal luxuriös, mal einfach.

9.24 Uhr – Morgengruß: Freude, Genießen, Ruhe, Ankommen.

Hier ist schon reger Badebetrieb. Es gibt Duschen, ein Geländer an dem man ins Wasser gehen kann, schattige Wiese unter Bäumen.

Für mich ist es zu früh zum Baden. Der Wind ist angenehm kühl.

9.37 Uhr – Mal entspannt weiter.

10.25 Uhr – Kaffeepause. Heute ist mehr Wind, die Wellen klatschen gegen die Steine.

10.43 Uhr – Mal langsam ein Stück weiter.

11.17 Uhr – In Umag, Schweppes Lemon gekauft. Hier gibt es sogar ein paar Meter Sandstrand.

12.17 Uhr – Kilometer 34. Auf der anderen Seite des Fjords liegt schon Piran.

12.44 Uhr – Am Südrand des Fjords auf gut 60 m Höhe. Keine schöne Bank für das Mittagessen gefunden auf den letzten Kilometern. Wir kamen am Kempinski-Hotel mit Golfplatz vorbei. Es ist so groß und grau wie die Produktionshallen von Haribo auf der Grafschaft.

12.54 Uhr – Hier biegen wir rechts in die berühmte Bahntrasse Parenzana ein, die uns nach Piran bringen wird.

Martina kennt die Strecke.

Salinen in der seichten Bucht.

Schöne Aussicht, aber kein bisschen Schatten.

Schon am Ende, hier soll man schieben. Nee, geht schon.

13.16 Uhr – Hier verlassen wir Kroatien wieder. War wieder sehr schön!

Direkt hinter der slowenischen Grenzkontrolle, wo tatsächlich jemand saß und uns durchwinkte, taucht die erste schattige Picknick-Bank seit zwanzig Kilometern auf. Sie liegt genau in der Verlängerung der Startbahn des kleinen Flughafens von Piran. Also irgendwie nicht sehr idyllisch, aber schattig und bequem.

14.19 Uhr – Kurzes Zehn-Minuten-Schläfchen auf der Bank: wunderbar!

38° C aber sehr schöner Wind.

Wieder direkt am Meer. Wir radeln durch ein Campingplatz-Gelände.

15.10 Uhr – Baden mit der ganzen Campingplatz-Infrastruktur: Umkleiden, Duschen, Bar, Toiletten. Und die Wassertemperatur ist genau richtig.

15.41 Uhr – In der Bar. Habe dem B&B geschrieben, dass wir bis fünf dort sind.

16.25 Uhr – Nach 2026 Kilometern kurz vor dem Ziel Piran.

16.28 Uhr – An der Unterkunft, der letzten dieser Reise.

18.15 Uhr – Auf der Abendessenrunde: Piazza Tartini.

An der Cisterna.

Handgemachte Nudeln, sehr lecker!

19.59 Uhr – Abendlicher Blick hinüber nach Triest.

Die Kathedrale auf der Klippe.

20.18 Uhr – Die Sonne verschwindet hinter einem von Italien herüberkommendem Wolkenband.

Gewitterwolken über den Alpen. Währenddessen hat Martina zwei Delfine vorbeiziehen sehen.

Das berühmte venezianische Haus.

Livemusik am Hafen.

22.17 Uhr – Noch ein Absacker zur Feier des Tages.

22.51 Uhr – War ein sehr schöner lauer Sommerabend.

Gute Nacht!

23.06.2024 – Piran – Pausentag

7.17 Uhr – Gut geschlafen, man glaubt es kaum. Es war still an unserem Fenster zum Innenhof. Jetzt zwitschern die Vögel. Keine Lachmöwen, keine Müllabfuhr, keine Straßenreinigung. Das Geschirrklappern war eher angenehm.

Mal sehen, was heute so gemacht wird. Der angekündigte Regen wurde wieder gestrichen. Wolken und Sonne bei bis zu milden 27° C finde ich sehr schön.

7.21 Uhr – Mal aufstehen.

8.12 Uhr – Frühstück im Garten, es ist ordentlich Betrieb hier.

Leider ließ sich heute Morgen das Garmin Navi nicht einschalten. Es reagierte auf nichts, auch nicht auf die Ersatzbatterien oder Strom vom Tablet. Hm, sehr merkwürdig. Ich hoffe, ich kriege das noch hin. Navigieren könnte ich morgen, aber das Rumprobieren kostet halt jetzt Zeit.

9.36 Uhr – Oben an der Alten Stadtmauer.

Auf einem Turm der Stadtmauer. Man kann bis Grado sehen.

Der weitere Verlauf der Mauer zur Klippe hin.

Blick nach Triest.

Der Klippenweg.

Der Tartini-Platz.

Die Kathedrale St. Georg.

Wir kamen gegen Ende des Sonntagsgottesdienstes.

Der Heilige Georg in einer der vielen Darstellungen, die es in der Kirche von ihm gibt.

Nach dem langen Morgenspaziergang einen Kaffee.

12.52 Uhr – Langsam mal zum Mittagessen zur Unterkunft.

Auf dieser Seite ist gar kein Wind. Die Wolken werden dichter.

Welcher Kuchen?

Hier irgendwo müsste unsere Unterkunft sein.

Lecker Müsli.

Danach habe ich fast eine Stunde lang geschlafen.

16.56 Uhr – Noch mal ein kühlendes Bad in der Adria.

Hier wird groß aufgebaut. Mal gespannt.

17.38 Uhr – Duschen und dann gleich zum Abendessen laufen.

Leider gibt das Garmin weiterhin keinen Mucks von sich, auch nach Föhnen und Kühlschrank nicht.

19.05 Uhr – Der Soundcheck läuft mit teils irrer Lautstärke. Erst Klavier-, dann Rockmusik. Mal gespannt, was es am Ende wird.

Der Wind kommt immer mal wieder in heftigen Böen in das nur zum Meer hin offene Rund des Platzes. Alle großen Schirme der Restaurants sind längst gerafft.

Sehr stimmungsvoll heute Abend.

19.44 Uhr – An der Nordseite der Halbinsel ist es zwar windiger, aber viel entspannter.

Grado.

Sehr viel zu sehen gibt es hier. Ich warte auf die abendlichen Delfine.

21.18 Uhr – Heute wird der staatlichen Eigenständigkeit Sloweniens gedacht. In Piran findet die zentrale Veranstaltung von Koper, Izola, Piran und Ankaran statt. Der Bürgermeister wird sprechen und die Band Siddharta gibt ein Konzert.

Heavy Metal Band.

Extrem laut, aber alle singen mit.

22.21 Uhr – Zeit für die letzte Nachtruhe vor der Heimreise. Die Musik schallt noch etwas herüber.

Nachgedanken gibt es auf der Fahrt.

Gute Nacht!

24.06.2024 – Piran – Triest – 51 km/490 Hm

7.10 Uhr – Draußen ist es sonnig, aber es geht ein ziemlich böiger Wind. Im Garten wird klappernd das Frühstückt gerichtet. Ich habe gut geschlafen, ohne Reisefieber, ohne Krämpfe oder Kopfschmerzen.

9.02 Uhr – Lecker gefrühstückt, aber ich bin doch ziemlich aufgeregt. Ob mit dem FlixBus alles klappt? Wie wir das mit dem Waschen und Umziehen vor dem Einsteigen noch hinkriegen. Was wir in den Bus mit reinnehmen sollten.

Jetzt aber erstmal los.

Wir fahren, etwas anders als auf dem Bild geplant, schon in Piran in einen Tunnel der Parenzana und sparen Höhenmeter. Wir kommen durch Izola und wollen in Koper noch etwas von der Stadt sehen bevor wir in die industrielle Hafengegend von Triest kommen.

9.17 Uhr – Morgengruß auf der windangewandten Seite: Gelassenheit, Konzentration, Dankbarkeit, Freundschaft.

Zwischen den Hotelkomplexen bergauf zum Tunneleingang.

Hinter dem Tunnel das allererste EuroVelo 8-Zeichen der ganzen Tour.

9.51 Uhr – Blick zurück auf Piran. Die Parenzana ist super ausgeschildert und geteert. Der heftige Gegenwind und die Mopeds stören etwas.

Wieder geteert und beleuchtet. Aber feucht.

9.58 Uhr – Isola voraus.

10.23 Uhr – In einer netten Strandbar. Für den Toilettenzugang muss man die Video-Türklingel betätigen und um Einlass bitten. Was es alles gibt!

Der Wind ist heftig, kommt aber immer wieder etwas anders, da wir viele Kurven nehmen.

10.49 Uhr – Weiter.

Auf dieser Seite kommt man kaum voran bei dem Wind.

11.20 Uhr – Kilometer 17. Koper voraus. Der Gegenwind lässt nur etwa fünfzehn km/h zu.

Sehr windig.

Großer Hafen

11.27 Uhr – Markthalle und früheres Salzlager von Koper.

Am Tito-Platz, mit dem Loggia-Palast und der Kathedrale Mariä Himmelfahrt.

Mit dem venezianischen Prätorenpalast.

Der Dom ist offen und niemand ist da. Wir halten ein letztes gesungenes Gebet.

Und zünden Kerzen an, aus Dankbarkeit für all die schönen Erlebnisse und Begegnungen, für die Menschen daheim, besonders die Kranken, und für alle Menschen, die uns heute begegnen.

Natürlich mussten wir den Turm besteigen.

Der Container-Hafen.

An der Küste sind wir hierher gekommen.

Links in der Loggia ist alles voll.

Also zur Eisdiele. Und: Endlich mal wieder ein Törtchen-Foto.

Drinnen in einer durfte ich mein Handy nachladen. Mit dem Schnellladenetzteil bringt das schon was.

12.56 Uhr – Noch ein kleiner Rundgang.

Der Da-Ponte-Brunnen.

Porta Muda, früher das Haupttor der Stadt.

13.26 Uhr – Mal weiter und raus aus der Stadt.

14.11 Uhr – Der Radweg ist weiterhin geteert und in einem guten Zustand.

Im Anstieg zur italienischen Grenze machen wir ein Schlafpäuschen. Im Bus wird es mit dem Schlafen wahrscheinlich eher schwierig.

Als kleine Hommage an den Film «Perfect Days» von Wim Wenders.

15.14 Uhr – Auch noch Kaffee gekocht und die Croissants aus Koper mit dem Rest der Marmelade aus dem Lidl in Labin gegessen. Dieser Rastplatz ist wirklich sehr schön. Da gibt es nichts, wofür man zehn oder fünfzehn Kilometer weiterfahren sollte.

Die Bucht von Koper.

15.35 Uhr – Wir rollen nach Italien.

Wir verlassen Slowenien.

15.59 Uhr – Etwas heikel, aber ok.

Vierspuriger Fernradweg?! Im Hang voraus verläuft unsere Strecke von letzter Woche.

Grauenvoller Verkehr. Auf der Brücke läuft die Bahntrasse von letzter Woche.

16.37 Uhr – Weiterhin am Hafengelände, aber mit Radweg.

16.53 Uhr – Am Fährhafen mit zwei Kreuzfahrtschiffen.

Öffentliches Bad gefunden zum Duschen.

Ok, nur Freiluft. Aber immerhin.

17.37 Uhr – Frisch geduscht in die Stadt.

Die beiden Riesen.

Der große Platz am Wasser.

18.09 Uhr – Die Handtücher trocknen am Lenker.

Während wir kalte Lemonsoda und einen Salat nehmen. Noch gilt die eingeschränkte Nachmittagsspeisekarte.

20.33 Uhr – Nach einigem Hin und Her war ich doch bereit noch in die Altstadt zu ziehen und dort etwas zu essen. Während des Essens lag mein Handy beim Barmann und wurde aufgeladen.

Eines der Kreuzfahrtschiffe hat gerade drei Mal gehupt. Es wird also Zeit zum Aufbruch. Wobei, der Bus fährt erst um 22.55 Uhr ab. Also noch zwei weitere Stunden zu warten.

Alle schauen zu beim Ablegen.

21.10 Uhr – Staubwischen an den Rädern bevor wir sie nachher verladen.

21.20 Uhr – Ankunft am Busbahnhof Triest. Noch 90 Minuten.

21.29 Uhr – Natürlich ist das Gebäude verschlossen, keine Bar, keine Toiletten. Hmpf.

22.38 Uhr – Der Bus ist sehr pünktlich. Hat aber keinen Heckträger.

Wir sollten die Vorderräder demontieren, aber so geht es irgendwie auch. Mal sehen, wie krumm sie in Mailand aussehen.

Puh! Danke für das Daumendrücken.

Aktuell sind wir zehn Leute, fahren aber über Venedig, Mestre, Padua, Verona und Bergamo, bevor wir in Mailand aussteigen und der Bus weiter nach Lyon fährt.

22.56 Uhr – Abfahrt!

25.06.2024 – Triest – Bonn – 11 km/80 Hm – Nachgedanken

23.52 Uhr – Zehn Minuten Pause an der Raststätte bei Fauglis. Die jungen Fahrwr wollen tanken, aber scheint ein Problem mit dem Bezahlung zu geben. Egal, gute Toilettenpause und ich habe mir kalte Limo geholt.

Jetzt wird an eine andere Tanksäule manövriert. Nun gut, bei der Bahn passieren manchmal auch komische Dinge. Ok, jetzt wird getankt.

0.16 Uhr – 508 Liter für 904€ getankt. Inzwischen ist er zwanzig Minuten hinter Plan für Venedig. Wir haben in Mailand zwei Stunden Aufenthalt, also bin ich noch entspannt.

1.39 Uhr – Venedig Tranchetto. Die letzten Kilometer kannten wir und konnten den Radweg schön von oben sehen.

2.21 Uhr – Mit dreißig Minuten Verspätung in Padua. Er fährt sehr rasant, manchmal zwanzig bis dreißig Stundenkilometer schneller als erlaubt. Das Kippeln und Schaukeln ist dann unangenehm.

Fahrerwechsel, mal gespannt.

3.22 Uhr – in Verona. Hier steht nach einem Gewitter das Regenwasser auf den Straßen. Etwa zwanzig Minuten Verspätung.

Es schüttet heftig. Mal gespannt, wie es bei der Ankunft in Mailand Lampugnano sein wird. Vielleicht schafft er es ja, das Gewitter zu überholen.

5.45 Uhr – In Mailand Lampugnano.

6.23 Uhr – Es gibt ein geöffnetes Café und funktionierende Toiletten, das ist schon mal super. Um 7.30 Uhr geht es weiter. Es schüttet.

7.23 Uhr – Total verdreht, ich hoffe die Brems- und Schaltkabel halten.

Auch nicht viel besser.

Immerhin hat es beim Verladen nicht mehr so sehr geschüttet. Wir sitzen jetzt einigermaßen trocken im Bus. Kurz danach setzte der heftige Regen wieder ein.

Wieder: Puh!

7.31 Uhr – Wir fahren.

8.09 Uhr – Der Grenzbeamte in Chiasso hat gerade dem Busfahrer gesagt, er könne nicht über den San Bernardino fahren, aber Lugmanier sei ok. Dann schauen wir mal.

8.28 Uhr – Am Luganer See. Das Wetter wird besser.

9.04 Uhr – Wir nehmen den Gotthard-Tunnel.

9.23 Uhr – Kurz vor Airolo. Unglaublich viele Wasserfälle stürzen hier rechts und links ins Tal.

Bin sehr müde, aber die Alpen will ich noch zu Ende schauen. Dann mache ich die Augen mal ein bisschen zu. Hier im Tunnel auch.

Die Reuss bei Göschenen. Hier gibt es eine sehr schöne Radstrecke.

Bei Altdorf.

10.09 Uhr – Viele Erinnerungen an meine Tour 2021 kommen auf. Da bin ich von Gersau am Vierwaldstättersee über Göschenen nach Andermatt hinauf geradelt. Hier am See entlang verläuft der Radweg oft gleich neben der Straße im gleichen Tunnel oder spektakulär außen am Fels.

10.19 Uhr – Raucherpause in einer engen Parkbucht vor Brunnen.

11.19 Uhr – Am Züricher Bahnhof.

12.38 Uhr – Grenzkontrolle bei Rheinfelden. Alle jungen Leute müsse den drei sehr jungen Grenzpolizistinnen die Dokumente zeigen, Fragen beantworten, und ggf. werden die Personalien gesondert geprüft. An uns sind sie nur vorbei gegangen.

12.48 Uhr – Zwei Leute müssen raus und werden gesondert befragt. Einer muss hierbleiben. Den italienischen Busfahrer verstehe ich so, dass er ihm gleich gesagt hat, dass seine Papiere nicht reichen werden.

12.55 Uhr – Wir fahren weiter.

13.15 Uhr – Lörrach. Zügig weiter. Wunderbares Wetter draußen.

15.03 Uhr – Zwischen Freiburg und Karlsruhe. Es zieht sich.

15.49 Uhr – Karlsruhe. Mit nur zehn Minuten Verspätung.

16.30 Uhr – Jetzt habe ich starke Kopfschmerzen. Vielleicht nicht genug getrunken. Und bestimmt zu wenig Kaffee, nur den einen um sechs in Mailand.

Ich habe mal die Bus-Toilette ausprobiert. Oh weija, sehr eng, das Desinfektionsmittel schwappt bei der ruppigen Fahrweise aus der Schüssel und verteilt sich auf dem Boden. Der Chemiegeruch ist kaum auszuhalten.

Jetzt ist mir auch noch schlecht. Ich versuche zu schlafen.

18.08 Uhr – Frankfurt. Kopfschmerzen, mir ist weiterhin schlecht, ich hänge in den Seilen.

19.10 Uhr – In Mainz. An meinem verdrehten Vorderrad ist nur die Lampe verbogen. Alles andere scheint ok.

Das offizielle Ankunftsfoto. Jetzt radeln wir zum vorbestellten Abendessen, bevor ich zurück zum Bahnhof radle und mit dem Zug weiter nach Bonn fahre.

20.51 Uhr – Ich rolle relativ entspannt den Grüngürtel unterhalb des Klinikums runter in die Stadt.

Genug Zeit für den Start der schnellen Tunnellösung mit zwei Trage-Treppen.

21.05 Uhr – Ich sitze an Gleis drei im Abschnitt D. Hier sollte der Wagen mit meinem Fahrradplatz halten.

21.27 Uhr – Rosinante hat einen Einzelstellplatz im Doppelstockwagen mit relativ niedrigem und breitem Einstieg. Also konnte ich das beladene Rad reinheben und drinnen entladen.

Jetzt fahre ich noch eine gute Stunde romantische Mittelrheinstrecke im Sonnenuntergang.

21.46 Uhr – Zugfahren, wenn man mal drin ist im Zug, ist ja so viel entspannter als Busfahren.

So ein Foto gehört ja fast zu jeder Radreise.

Und die Loreley.

22.28 Uhr – Der Zug ist sehr gemächlich gefahren, und hat bis kurz vor Koblenz über zwanzig Minuten Verspätung reingefahren. Sehr viele Güterzüge seien heute unterwegs, sagte der Zugführer gerade.

22.51 Uhr – Weiterhin nur Schneckentempo, mit mittlerweile über dreißig Minuten Verspätung. Aber egal. Hab ja Zeit.

Jetzt sind es fünfzig Minuten. Aber es rollt so schön gleichmäßig und die Toilette ist so schön geräumig, und viel Platz ist hier auch.

23.35 Uhr – Ankunft in Bonn.

23.46 Uhr – Auf der nächtlichen Kennedy-Brücke. In der sommerlich warmen Luft liegt der Duft von Lindenblüten.

23.57 Uhr – Super! Der Bröhltalbahnradweg ist endlich wieder frei! Wobei, mittendrauf saß ein großer Igel. Sei ihm gegönnt.

0.10 Uhr – Wieder zu Hause!

Gute Nacht und vielleicht bis nächstes Jahr!

Nachgedanken

Auch wenn ich jeden Kilometer und jeden Höhenmeter penibel dokumentiere und manchmal damit angebe, ist es doch am Ende einfach nur Urlaub.

Aufstehen, frühstücken, alles zusammenpacken und losfahren, das ist eine Routine, die irgendwann automatisch abläuft. Das Ankommen mit duschen, waschen und Wäsche aufhängen auch.

Das Radfahren braucht für mich viele Pausen, mit kleinen kulinarischen Zwischenbelohnungen, Kaffee, Kuchen, Limo. Wenn ich unterwegs doch mal richtig erschöpft bin, hilft eine kurze Schlafpause von etwa zwanzig Minuten.

Neben der Landschaft besichtige ich gerne jeden Tag eine Stadt, eine Kirche, eine Burg. Die alten Sachen, Geschichte, interessiert mich halt mehr als Musik oder Kunst.

Dauerregen ist nervig, manchmal kompliziert, manchmal leidet die Ausrüstung, manchmal nur ich. Saharasand ist auch blöd, wenn es warm und trocken ist, aber trotzdem alles grau in grau.

Mich fließend mit Leuten unterhalten zu können, also auf Platt, Deutsch oder Englisch schafft viele Möglichkeiten, die Gegend noch etwas intensiver zu erleben. Das Herz-Jesu-Feuer hätten wir verpasst, wenn ich die Frau auf der Straße nicht verstanden hätte. So ist es auch mit Streckenempfehlungen oder Sehenswürdigkeiten.

Zu zweit unterwegs sein ist total schön. Es gibt immer jemanden zum Reden, Freuen, Mut machen, Teilen. Manchmal fordert es aber auch mehr heraus, als das Alleinefahren, da Wetter, Streckenlänge und -beschaffenheit, fehlende Infrastruktur etc. sehr unterschiedlich weggesteckt werden. Manchmal lösen Pausen Probleme, manchmal schaffen sie welche, weil die Ankunft abends dadurch später wird, bzw. der Rhythmus Druck zunimmt, danach schneller zu fahren. Die drei gemeinsamen Pausentage waren eine sehr gute Idee. Wir haben sie gut genutzt.

Unterwegs liebe Menschen für kürzer oder länger zu treffen ist eine große Bereicherung.

Mitfühlende Kommentare sind bei Dauerregen oder endlosen Schotterpiste sehr wohltuend.

Mitfreuende Kommentare machen alles doppelt schön.

Der weite Weg durch die vielen Mittelgebirge, die Alpen und die Poebene bis nach Kroatien war sehr abwechslungsreich, landschaftlich, kulturell, meteorologisch. Auf Türme klettern ist toll. Im Meer baden ist toll. Auf der Bank im Schatten liegen ist toll. Im Café sitzen, mit Kaffee, Limo, Kuchen, ist toll. Einen gut geteerten Radweg hinauf oder hinunterfahren macht Laune. Fahrtwind bei Hitze ist toll. Eine trockene Bushaltestelle bei Regen ist genial.

Die Planung hätte mich sicher etwas weniger Zeit oder auch weniger Aufregung kosten können. Aber es hat bis hierher einfach auch alles wieder super gepasst. Für spontan notwendige Umplanungen war die OpenCycleMap auf dem Garmin super.

Die Radwegqualität war regional, nicht national, sehr unterschiedlich. Die Innsbrucker Brennerseite war übel, die Südtiroler topp. Die slowenische Seite der Parenzana genial, die Triester übel. Manchmal waren es nur einige hundert Meter Radweg, die auf einer Etappe schlecht waren, manchmal nur einige hundert Meter, die gut waren.

Ich freue mich sehr auf zu Hause, werde aber sicher etwas Zeit brauchen mich in das Leben zu Hause wieder einzugewöhnen.

Ich bin sehr dankbar, dafür, dass alles so gut geklappt hat, dafür dass ich gesundheitlich in der Lage bin eine solche Reise zu unternehmen, dafür dass ich mir die Hotels leisten kann, und für alle kleine und größere Unterstützung, die ich auf der Reise erfahren habe. Und vielen Dank an Martina, die alle kurzen und langen, nassen und heißen Etappen mitgefahren ist.

Praktisches

  1. Die neue Gesäßcreme ist super und eine Dose reicht gut für fünf Wochen.
  2. Lippenstift LF50 muss neu sein
  3. Eine kurze Hose ist im Süden sehr schön
  4. Der Tacho säuft anscheinend bei zu viel Regen ab, muss unter Umständen ersetzt werden.
  5. Navigieren mit Handy ist Mist, verbraucht zu viel Akku, lässt sich schlecht ablesen, und fotografieren ist dann total umständlich.
  6. Garmin Navi ist wahrscheinlich kaputt und muss ersetzt werden.
  7. Abends nicht nur die Radhose, auch die Socken und die Handschuhe im Badetuch austreten ist sehr gut.
  8. Nackenkissen für lange Fahrten in Zug oder Bus wäre schön.
  9. Dritte Reihe im Bus ist gut, man bekommt weder von den Fahrern noch den Mitreisenden zu viel mit.

ENDE

© Leonhard Schmickler 2024