2019 – Salzburg – Split

– Alpen und Inselhopping –

Morgen früh fahre ich mit dem durchgehenden Zug von Bonn nach Salzburg. Dorthin bin ich bereits auf meiner Tour 2016 von hier aus geradelt. In der ersten Tagen überquere ich die Alpen über Obertauern und Schönfeldsattel, erreiche die Drau und durchfahre dann aber noch die slowenischen Berge, über den Vrsik, und komme in Grado an die Adria. Von dort geht es nach Triest und weiter durch die slowenische Toskana an die dalmatische Adriaküste. Einige Inseln werden durch Fährpassagen miteinander verbunden. Später fahre ich an der Küste entlang zu meinem Ziel Split. Von dort bringt mich am 11.7. ein Nachtzug nach Zagreb und am 12.7. ein Fernzug weiter bis Heidelberg und ein weiterer Umstieg schließlich zurück nach Bonn.

Insgesamt sind es knapp tausend Kilometer, also 600 Kilometer weniger als meine Bretagne-Tour im letzten Jahr. Alle Etappen und Hotels sind bereits gebucht. An vielen Tagen fahre ich weniger als fünfzig Kilometer und hoffe, dass ich schönes Wetter habe und viel Zeit am Meer oder am Pool verbringen kann.

18:05 Uhr – Das Rad ist gepackt.

21. Juni – Zugfahrt Bonn – Salzburg

Heftige Kopfschmerzen, die sicher nicht von der Flasche Hugo kommen können, die ich gestern Abend als Nervenberuhigungsmittel getrunken habe.

7:50 Uhr – Bereit zur Abfahrt.

8:20 Uhr – Noch fast zwanzig Minuten bis zur Ankunft des Zuges. Er hat 5 min Verspätung.

In den Aufzug passte mein Rad mit den Taschen leider nicht, aber immerhin lief die Rolltreppe, die mich komfortabel zum Gleis brachte.

Auf dem Weg zum Bahnhof hat sich noch ein junger Mann in meinen Windschatten gehängt. Ich habe ihn angesprochen, und wir haben bis zur nächsten Kreuzung noch ein paar nette Sätze gewechselt.

9:10 Uhr – Mir wurde schon beim Einsteigen sehr nett von einem Mitreisenden geholfen Sie sind zu viert und wollen ab Bayreuth den Main runterfahren.

Das Radabteil ist bis auf einen Platz komplett voll. Ich war wohl der erste Bucher und habe den Randplatz, der unterwegs bei Ein- und Ausstiegen kein Umräumen erfordert.

Jetzt sitze ich auf meinem reservierten Platz und hole mal Luft.

9:35 Uhr – Zweites Frühstück: Den Kaffee habe ich mir mit einem Lauf durch den ganzen Zug von Wagen 5 bis 11 verdient.

9:45 Uhr – Rheinromantik an der Loreley.

12:15 Uhr – Hinter Stuttgart, die Kopfschmerzen sind in den Nacken gezogen. Das Zugfahren ist sehr angenehm, auch die neuen Mitreisenden sind nette Leute.

14:05 Uhr – Halt in München-Pasing.

15:00 Uhr – Der Inn bei Rosenheim

16:05 Uhr – Pünktlich in Salzburg und es scheint sogar die Sonne!

17:45 Uhr – Sitze in der Pizzeria Toscana und habe tierisch Hunger.

18:30 Uhr – Da ist was im Anmarsch.

Festival der Blasmusik am Dom. Gleich ist das Polizeiorchester dran. Vorher gehe ich noch kurz in den Dom und mache eine Kerze an.

21:00 Uhr – Als es leicht anfing zu regnen, habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Vom Eisstand vorne rechts habe ich mir noch eine große Kugel Haselnusseis mitgenommen.

Inzwischen geht ein ordentliches Gewitter mit starkem Regen nieder. Wenn es morgen auch erst so spät einsetzt, will ich zufrieden sein.

Für heute ist es genug.

22. Juni – Salzburg – Werfen – 48 km/405 Hm

7:10 Uhr – Habe schon gefrühstückt und bereite mich nun auf die Abfahrt vor. Da ich gestern so früh im Bett war, war ich um sechs Uhr wach. Und das ich!

Es ist leicht bewölkt, aber trocken.

7:50 Uhr – Und los!

8:25 Uhr – Auf dem Weg in die Berge. Es ist sehr feucht, aber angenehm kühl.

8:50 Uhr – Habe in der Dorfkirche in Niederalm mein Morgenlob gesungen. Der Pfarrer kam, dankte für den schönen Gesang und sagte «Pfüerti».

9:30 Uhr – Hinter Hallein, bereits auf Kilometer 21. Es ist noch sehr flach und lässt sich pfeifend fahren.

9:45 Uhr – Ich bin auf dem Tauernradweg, der EV7 und der Ciclovia AlpeAdria unterwegs. Da kann ja nichts mehr schiefgehen.

9:55 Uhr – Eine nette Bank gefunden, an der es jetzt den ersten Kaffee gibt.

Der Blick in die andere Richtung ist noch schöner.

10:35 Uhr – Am Ortsrand von Kochl. Dort wären sehr hübsche Cafés und Bäckereien gewesen, aber draußen war’s trotzdem schöner.

Es geht immer weiter entlang der Salzach.

11:15 Uhr – Durch die Salzachklamm.

Blick zurück, nach einem kleinen Wettrennen mit einem schwäbischen Radel-Pärchen.

11:50 Uhr – 5 km vor Werfen.

12:05 Uhr – In Werfen an der Pension, die leider erst um 15 Uhr aufmacht. So habe ich heute viel Zeit zum Rumhängen.

Jetzt esse ich Spaghetti und trinke Weißbier.

13:30 Uhr – Geduscht auf dem Zimmer. Ich schlafe ich ein kleines Ründchen, dann mache ich einen Spaziergang.

Das Höhenprofil der nächsten Tage. Es kommen zwei Pässe, dann ein flaches Stück (das Hotel in Spittal fehlt), dann der slowenische Pass.

16:00 Uhr – Festung Hohenwerfen, die hier an einer strategisch wichtigen Engstelle über der Salzach und Werfen thront. Sie wurde zur gleichen Zeit wie die Feste Hohensalzburg im 11. Jahrhundert gebaut.

Gewitter-Erdbeer-Becher. Dazu lese ich weiter in meinem Haruki Murakami.

19:15 Uhr – Der untere Eingang der Festung. «Mir war langweilig», da bin ich halt hoch zur Festung gelaufen. Vielleicht habe ich Hunger, wenn ich unten ankomme. Sonst muss ich die Wasserflaschen, die ich schon für morgen gefüllt habe, halt nochmal ausleeren und wieder voll machen. Das hilft ja auch dabei, Zeit herumzubringen.

Blick ins Tal in Richtung Bischofshofen. Dort entlang fahre ich morgen.

Immerhin hat sich das Gewitter verzogen, auch wenn es im Norden noch etwas grollt. Das für heute geplante Sonnenwendfeuer hoch oben auf einer Alm war schon vorsorglich auf nächste Woche verschoben worden.

21:45 Uhr – Ein unspektakulärer Tag geht nach einem schmackhaften Essen beim Italiener früh zu Ende. Die Strecke hierher war landschaftlich sehr schön, und das Wetter war sehr gut. Alles hat gepasst.

Langeweile hat ja auch ihre positiven Seiten. Morgen erwartet mich mit ca. 1300 Hm eine schwere Bergetappe. Auf die Schlucht vor Obertauern bin ich sehr gespannt.

Morgen droht anhaltender Regen, schon von morgens an. Trotzdem möchte ich wieder sehr früh los, da nachmittags Gewitter drohen. Frühstück ist erst ab 7:30 Uhr, ich werde also gleich in Radklamotten runter gehen.

An den Kuchenpausen muss ich noch arbeiten. Heute passte es einfach nicht.

23. Juni – Werfen – Radstädter Tauernpass (1738 m) – Tweng – 59 km/1340 Hm

7:10 Uhr – Zeit zum Aufstehen.

8:32 Uhr – Bereit zur Abfahrt. Es ist feucht, aber es regnet nicht. Die Temperatur ist auch angenehm.

Morgennebel über der Salzach und keine Berge zu sehen.

Hier liegen Berge von Holz.

9:00 Uhr – Sau steiler Anstieg aus Pfarrwerfen hinaus. Der Ort ist berühmt für seine Mühlen.

Rechts von der Straße stehen noch vier solcher Mühlen am gleichen Bach.

9:13 Uhr – Auf 640 m, jetzt sause ich aber wieder bergab, juche!

9:35 Uhr – Pöham, habe es nur auf 13 km/h geschafft, und da die Anzeige blinkt, ist es nicht einmal auf dem Foto drauf. Der Teer ist super glatt, die Steigung angenehm. Bin schon wieder auf 620 m, Temperatur ist 18° C.

9:43 Uhr – In Hüttau auf 680 m. Hier kommt also die gute Heumilch her.

Und hier machen sie Berge von Brettern aus dem ganzen Holz.

Auch in Niedernfritz am Fritzbach gibt es viel Holz zum Sägen.

10:15 Uhr – 837 m. Es nieselt ganz leicht, noch kein Grund, die Regensachen auszupacken.

10:20 Uhr – Fronleichnamsprozession in Eben im Pongau. Vorneweg lustige Blasmusik und Schützen und Feuerwehr in Uniform, dann der Pfarrer mit der Monstranz und die Gemeinde im eher stillen Rosenkranz-Gebet.

Ab zehn geht Erdbeerkuchen!

Die Herren beim Stockschiessen. Währenddessen mäht der Roboter den Fußballplatz.

11:05 Uhr – Altenmarkt im Pongau. Jetzt ein Stück an der Enns bergab.

11:30 Uhr – Ein riesiger Golfplatz hinter Radstadt. Dann geht es ins enge Tal hinauf Richtung Obertauern.

824 m – Hier kann ich dem Taurachtal-Radweg folgen. Mal sehen, wie lange die Sonne hält. Jetzt trocknet sie jedenfalls mein nasses Merino-Shirt.

11:50 Uhr – 863 m – Am rauschenden Bach.

12:10 Uhr – Mittagspause, mit Kaffee, Brot, Cocktail-Tomaten, Gurke und Apfelstücken.

War ein sehr schöner Platz für die Pause.

12:50 Uhr – Auf 920 m. Der unbefestigte Weg mündete vor der Klamm in die Passstraße.

Zum Eingang in die Klamm ging es eine lange Rampe mit 10 % Steigung hinauf, hier sind es sogar mehr.

1050 m. Hier war kürzlich ein Erdrutsch. Teile der Mauer zum Bach hin wurden umgerissen.

13:37 Uhr – 1197 m. Für diesen sicher sehr beeindruckenden Wasserfall musste ich mich eine 12 %-Steigung hinauf kämpfen. Puh, bin patschnass, und der Puls ist bestimmt bei 180.

13:45 Uhr – Auf 1237 m. Hier könnte es etwas flacher werden.

1312 m – Ich muss aber der Straße folgen: 9 % sind weniger als 12 %, aber echt nicht viel weniger.

14:15 Uhr – Auf 1440 m, weiterhin 9 %, ich muss sehr kämpfen und alle 40 Hm anhalten und den Puls beruhigen. Mir zittern die Beine und mir wird leicht dunkel vor den Augen. Definitiv sehr anstrengend.

14:32 Uhr – 1508 m, noch 250 Hm. Immerhin regnet es nicht.

Da hinauf. Also weiter!

14:45 Uhr – Auf 1530 m, mehr als dieses kurz Stück war nicht drin. Habe zwei Corny’s gegessen, die lasse ich jetzt ein paar Minuten einwirken.

Immerhin ist es mir nicht langweilig! Ein kurzes Motivationstelefonat, jetzt muss ich los, sonst essen mich die Schnaken noch auf. Außerdem ist es frisch. Ich ziehe meine Windjacke drüber.

15:05 Uhr – Auf 1586 m. Dann kann es ja nicht mehr weit sein, bis zur nächsten Konditorei!

15:15 Uhr – Auf 1611 m. Mal gespannt, ob hier irgend jemand geöffnet hat.

15:25 Uhr – Auf 1684 m bzw. 1744 m auf dem Navi. Das könnte die Passhöhe sein. Hier weht ein frischer Wind.

15:35 Uhr – Habe ich mir radlich verdient!! Vorher habe ich schnell ein trockenes T-Shirt angezogen. Hier drinnen ist es angenehm warm. Hier bleibe ich!

16:15 Uhr – Es ist das einzige Restaurant, das derzeit hier oben geöffnet hat. Daran sollte man nicht aus Versehen vorbei fahren.

Vorhin, das war die Passhöhe. Habe mich warm eingepackt und lasse mich jetzt die paar Kilometer bis Tweng rollen.

Wow, hier geht es sagenhaft steil bergab.

Hammer: Bei 69,87 km/h war Schluss. Da beginnen die Taschen leicht zu schwingen. Jetzt zittern mir die Beine aus anderen Gründen. Die Strecke war so breit und gerade, da musste ich nicht bremsen. Es geht aber gleich weiter bergab.

16:40 Uhr – Auf 1369 m. Die Straße verschwindet quasi in einem Loch!

16:45 Uhr – Das müsste das heutige Hotel sein!

19:20 Uhr – Das Menü war sehr reichhaltig, ich bin sehr satt und gestärkt.

20:30 Uhr – Mit einem Weißbier vor der Hütte. Die Wolken sehen dramatisch aus.

Der Kampf heute war sicher so hart wie der am Col de la Bonette. Aber Thomas fehlte, der sagt, dass er die restlichen 200 Hm durchzieht. Heute waren die Steigung und der Autoverkehr eine große Herausforderung. Es tut jetzt nichts weh, ich hoffe es wächst trotzdem. Die Muskeln neigen heute Abend zu Krämpfen, ich habe zur Sicherheit zwei Magnesium-Tabletten genommen.

Morgen zum Schönfeldsattel hinauf sollten es nur etwa 800 Hm sein, und laut quaeldich.de sehen die Steigungen auch erheblich angenehmer aus. Wir werden sehen.

Jetzt lese ich hier draußen noch etwas, und dann geht es früh ins Bett.

24. Juni – Tweng – Schönfeldsattel (1775 m) – Spittal an der Drau – 75 km/1065 Hm

7:05 Uhr – Zeit zum Aufstehen. Habe lange, aber eher unruhig geschlafen.

Strahlend blauer Himmel, die Schneefelder leuchten in der Sonne. Die Luft ist noch sehr frisch, für die Abfahrt ins Murtal werde ich mich warm anziehen.

Es drohen heute keine Schauer oder Gewitter. Ich fühle mich nicht unter Zeitdruck. Mal sehen, wie heiss es im Anstieg wird.

9:10 Uhr – Ist das nicht herrlich?

9:25 Uhr

9:38 Uhr – Mauterndorf, auf 1140 m.

Heute wird es viele Fotos geben.

10:08 Uhr – Ein schöner Ortsname. Jetzt geht es in den Berg. Bin auf 1060 m, der Sattel ist auf 1775 m. Erstmal ziehe ich die warmen Sachen aus.

Aus dem gegenüberliegenden Tal bin ich gekommen und an Schloss Moosham vorbei, das rechts am Hang liegt.

Der Heilige Martin in Pichlern.

1145 m. Ich fahre rechts nach Schönfeld.

10:55 Uhr – Auf 1280 m. Eine lange 9 % Steigung hat mich hier herauf gebracht. Ich bin im kleinsten Gang immer unter 6 km/h pedaliert. Bei den langsamen Bewegungen spüre ich das Hin und Her meiner Wirbelsäule. Ich spare Kräfte, genieße die Sonne und den leichten Wind.

11:55 Uhr – Auf 1340 m am Hochofen Franzenshütte hinter Bundschuh.

Die Picknick-Bank vor dem Eingang zum Museum liegt so schön in der Sonne, dass ich gar nicht lange überlegen musste, ob ich hier Pause mache. Jetzt bin ich gestärkt und kann geruhsam weiter. In 8 km soll es eine bewirtschaftete Hütte geben. Das würde für Kaffee und Kuchen sehr gut passen.

Vorher schmiere ich noch einige Stellen mit Sonnenschutz nach.

1405 m – Mit gemächlichen 5-7 % im schattigen Wald bergauf.

12:38 Uhr – 1542 m. Diese 200 Hm in 40 Minuten liefen gut. Es ist sehr wenig Verkehr, aber manchmal rast halt doch ein Sportwagen oder Motorrad vorbei.

Habe schon länger keinen Empfang.

Kuhweide – wir bleiben alle ganz entspannt!

13:11 Uhr – 1705 m. Ein stetiger Rückenwind nimmt einiges von der Steigung und der Hitze. Hier habe ich wieder Empfang.

13:25 Uhr – 1740 m, an der Josef-Mehrl-Hütte. Ein letzter Anstieg liegt noch vor mir. Also genau der richtige Zeitpunkt für eine stärkende Pause.

Im Glas ist Hollersaft, also Holunderblütensaft. Schmeckt sehr gut. Der Marillenkuchen ist genial.

Urig und angenehm warm hier drinnen. Eine Kinderferiengruppe tobt durch das Haus. Die jungen Bedienungen sind in Lederhosen und locker drauf. Aber an das allgemeine Geduze habe ich mich noch nicht recht gewöhnt.

14:05 Uhr – Weiter hinauf!

14:13 Uhr – Blick zurück. Der Tacho zeigt 1745 m, das Navi 1762 m. Vor mir geht es bergab, also bin ich vermutlich auf dem Sattel. An einer besseren Stelle ziehe ich mir noch etwas drüber.

1653 m – Es geht steil bergab auf schlechter Straße. Die Luft ist so warm, dass ich keine Armlinge brauche.

Auf 1493 m – Das ging ab, ein Stück hatte 11% Gefälle. Und vor mir geht es weiter runter. Durch den leeren Skiort Innerkrems bin ich einfach durchgerast.

14:40 Uhr – Auf 1205 m – Was für eine geile Abfahrt! Und sie geht noch weiter! Das Jauchzen muss ich mit geschlossenem Mund machen, es gibt zu viele Insekten. Schwül warm ist es hier unten.

15:15 Uhr – Auf 982 m in Kremsbrücke am Ende der rassigen Abfahrt. Hier war ein guter Zeitpunkt und Ort zum Innehalten. Noch 25 km bis Spittal an der Drau.

15:23 Uhr – Weiter eng, weiter recht steil bergab. Mir soll es recht sein, denn der Wind kommt mir jetzt entgegen.

15:38 Uhr – Ein weiterer Hochofen, in Eisentratten.

15:55 Uhr – In Gemünd in Kärnten. Das Städtchen ist voller Kunstgalerien, wie eine kurze Rundfahrt zeigt.

Lust auf ein Eis? Klar!

Tja, die Kuchentheke beim Nussbaumer war so verlockend, dass ich mich doch gegen ein Eis entschieden habe.

Noch schnell eine neue Lunch-Box gekauft. Die alte habe ich ruiniert.

Über die Malta und ab.

17:00 Uhr – Sehr schöne Ortsnamen gibt es hier.

17:10 Uhr – Auf einer kleinen Dorfstraße im Hang, oberhalb vom Fluss, der Bundesstraße und der Autobahn. Auf 763 m.

Noch ca. 10 km.

Die Hangstraße kommt nicht ohne Auf und Ab aus. Jetzt bin ich wieder bei 796 m.

Da unten wäre ich sicher schneller voran gekommen. Langsam werde ich müde. Noch 8 km.

17:38 Uhr – Klar, irgendwann musste es steil bergab gehen. Volle Kanne bremsen!

Das waren Kuh-beschissene 13 % Gefälle!

Jetzt bin ich auf einem Absatz, Spittal müsste hinter dem Hügel im Tal liegen. 3 km noch.

Ok, bin am Ortsschild vorbei. Kann nicht mehr weit sein.

18:30 Uhr – Habe das Zimmer im Kolpinghaus bezogen und freue mich riesig auf die Dusche! Das Zimmer ist sehr groß, hat einen ordentlichen Schreibtisch, und die Dusche ist die beste bisher. Der Herbergsvater hat mich durch das Haus geführt und auf meine Bitte hin auch einige Restaurants empfohlen.

19:20 Uhr – Ich habe Hunger!

Wow, das war lecker! Auf Pizza-Pasta hatte ich heute einfach keine Lust.

21:40 Uhr – Auch ein Eis gab es noch, das ich genüsslich am Springbrunnen am Schloss geschleckt habe.

Es waren heute am Ende doch wieder über 1000 Hm, der Hangweg hatte es tatsächlich in sich.

25. Juni – Spittal-Villach – Arnoldstein – 61 km/200 Hm

9:10 Uhr – Bin auf dem Rad. Ein wunderbar sonniger Tag liegt vor mir. Heute mache ich Flussradweg-Fahren auf dem Drau-Radweg. Den muss ich allerdings jetzt erst einmal finden.

Der Lieserfluss, der hier in Spittal in die Drau mündet.

9:25 Uhr – Auf der Cyclovia AlpeAdria, die Sonne im Gesicht und 27° C am Tacho. Das werden noch 10 – 15 Grad mehr werden heute.

9:45 Uhr – Nach den ersten sieben Kilometern. Viel Radfahrer sind unterwegs. Ohne Autos fährt es sich viel ruhiger. Aber die Trasse läuft parallel zur Autobahn. Erwartet also keine Begeisterungsstürme.

Ganz schön breit und ganz schön schnell die Drau.

Die Infrastruktur ist sehr gut, alle wollen, dass Du bei Ihnen einkehrst. So ein Radweg belebt den Tourismus sehr.

Und Picknick-Plätze gibt es alle paar hundert Meter. Das gefällt mir.

Im Rudel. Sie haben mich eingeholt als ich entspannt vor mich hin fuhr. Dann musste ich mich aber doch bei 20 – 22 km/h dranhängen. Lief echt gut.

10:44 Uhr – Kilometer 25. Die Oberpfälzer haben mich mitgezogen, dann ich sie. Sie pausieren, ich fahre noch ein Stück.

11:10 Uhr – Toller Picknick-Platz, inklusive Wasserversorgung und Schatten. Bei Kilometer 31, nur noch zehn Kilometer bis Villach.

Und dann einfach mal die Beine hochlegen. Nur für ein Viertelstündchen.

Hier ist sehr viel Radverkehr. Und noch sind nicht einmal Familien mit Kindern darunter. Dann wird es sicherlich eng auf dem Radweg.

12:15 Uhr – Den halben Berg haben sie schon abgetragen.

12:45 Uhr – In Villach, auf Kilometer 40.

Nach einer kleinen Runde durch die Innenstadt bin ich wieder am Café an der Brücke. Vielleicht ist die andere Seite ja schöner.

Ich nehme Almdudler, Kaffee und Nusstorte!

Ein Badeplatz gleich am Radweg. Aber jetzt ist irgendwie nicht die richtige Zeit

13:40 Uhr – Ok, die andere ist die schöne Seite der Stadt. An dem langen breiten Platz gibt es bis zur Kirche hinauf viele Cafés und Geschäfte. Das Foto zeigt runter zur Drau-Brücke.

14:05 Uhr – Hinter Villach. Ich fahre nicht die Drau bis zur Gail-Mündung, sondern kürze das Dreieck ab. Hier im Wald ist es mit 38,5° C noch angenehm. Aber laut ist es: An der Bahntrasse nebenan wird heftig gehämmert, da kommen die Vögel nicht gegen an.

15:04 Uhr – Die kleine Badestelle war schon besetzt.

Aber um die Beine in das kalte Wasser der Gail zu halten war es ein toller Platz. Und die Unterhaltung war auch nett. Die Dame sprach mit einem etwas schwer verständlichen Akzent oder Dialekt.

Und auf ihre Empfehlung hin sitze ich jetzt in der Jausenstation.

Ich habe da mal recherchiert. Der Alpe-Adria-Radweg folgt ab Villach der Gail. Die Drau fließt von Villach aus weiter nach Osten und mündet in Osijek in Kroatien in die Donau. Auch der Alpe-Adria-Radweg muss also bei Tarvisio über einen Pass, das war mir bei der Planung bei der Suche nach Bergen gar nicht aufgefallen. Über die italienische Grenze bis kurz vor Tarvisio auf knapp unter 800 m bin ich also mit allen Alpe-Adria-Radlern auf der gleichen Strecke, dann biege ich nach Kranjska Gora in Slowenien ab. Danach treffen wir uns alle wieder in Grado.

Die Gail.

16:15 Uhr – Am Bella Italia in Arnoldstein. Vor dem Haus wird gerade die Straße neu geteert. Da ist eine ungeheure Hitze. Höchste Temperatur war vorhin 39,2° C bei Fahrtwind.

Jetzt duschen, ausruhen und dann für morgen Gurke und Tomaten nachkaufen.

18:08 Uhr – Im großen und sehr gut gekühlten Spar-Markt gab es alles, was ich brauchte. Ich bin auf dem Bordstein balanciert, da ich nicht in den noch feuchten Teer treten wollte.

20:15 Uhr – Habe Salat und Nudeln gegessen, dazu zwei Hefeweizen, alkoholfrei. Bin danach noch zu der Klosterruine Arnoldstein hinauf. Vorne ist ein wunderbarer Kräuter-, Blumen- und Gemüsegarten.

Ein Blick der Pforte aus: Man muss Eintritt zahlen, und es hat schon geschlossen.

Ich schlendere durch den Ort. «Wasserfall» klingt interessant. Es kommt frische Luft aus dem Wald herab.

Schon ein wenig duster um diese Zeit.

Ok, also weiter in die Schlucht hinein. Pfeifen oder Klatschen beruhigt die Nerven. Es ist viel schummeriger als das Foto glauben macht.

Oha, eine echte Attraktion. Das mögen zwanzig bis dreißig Meter Höhe sein.

21:30 Uhr – Vor dem Hotel im Biergarten. Habe lange telefoniert und genehmige mir noch ein Bierchen, mit Stoff, und lese.

Leider gibt es morgen erst um acht Frühstück. Das ist bei der Hitze für eine Bergetappe recht spät.

Schön wars heute!

26. Juni – Arnoldstein – Vršičpass (1611 m) – Bovec – 75 km/1240 Hm

6:40 Uhr – Habe in meinem breiten Bett mit Komfortmatratze sehr gut geschlafen. Kühle Luft zog durchs Fenster. 21,9° C zeigt das Thermometer am Tacho. Inzwischen ist der Lärm von der Straße aber so groß, dass ich nicht mehr schlafen kann.

Bis zum Anfang des 800 Hm Passanstieges habe ich 30 km. Der Pass ist der höchste in Slowenien und entsprechend beliebt bei den Rennradfahrern. Er hat wohl fünfzig Kehren, teils mit Kopfsteinpflaster. Bin gespannt!

8:55 Uhr – Habe mich noch mit zwei Australiern verquatscht. Sie sind für zehn Wochen in den Alpen. Sie waren letztes Jahr in Österreich zum Radfahren. Es hat ihnen so gut gefallen, dass sie wieder gekommen sind. Sie haben ihre Liegeräder mitgebracht. Pässe fährt man damit nur bergab.

Jetzt aber los in einen herrlichen Sommertag.

9:17 Uhr – Bei 27° C und 1 – 3 % Steigung geht es zwischen Fernstraße und Bahnlinie hinauf zur italienischen Grenze.

9:24 Uhr – Wasser nachgezapft.

9:31 Uhr – Bella Italia. Auf 677 m und 6,5 km. Es läuft wunderbar.

Vor der Zollstelle ging es rechts steil rauf, jetzt bin ich auf der alten Bahntrasse.

Das kühlt die Reifen. Wenig los, vielleicht verpassen viele diesen Einstieg an der Grenze.

9:48 Uhr – Auf 710 m und Kilometer 9,3. 29,8° C.

Mit Schwung.

10:04 Uhr – An der Abzweigung nach Kranjska Gora. 729 m, 12,9 km.

Gleich über eine Brücke,

Tief unter mir tost die Gailitz mit Wasserfall.

Die neue Bahntrasse mit beeindruckender Bogenbrücke.

Rollt super. Voller Radfahrer hier. Es grüßt fast niemand zurück, man schaut grimmig geradeaus.

10:38 Uhr – So sehen die hiesigen Rastplätze aus. Ich will noch weiter und dann im Schatten sitzen.

10:44 Uhr – Auf 844 m, jetzt geht es leicht bergab. Heiß hier oben mit 31,6° im Schatten.

10:53 Uhr – An der Grenze, noch 8 km bis zum Einstieg in den Pass.

11:06 Uhr – Heutrockenständer.

11:15 Uhr – Ist nicht mehr weit, hier ist schon Kranjska Gora. Diese Art Fahrradständer habe ich schon mal in der Sierra Nevada an einer Hütte gesehen.

Voller Radler, überall Bike-Verleihe, und gleichzeitig werden die Lifte gewartet und stehen große Ski-Hotels herum.

Vorne geht es rechts auf die Passstraße.

11:28 Uhr – Einmal um die Ecke und der Rummel ist vorbei.

Bin auf 809 m, fehlen 800 Hm.

Der Pass ist offen, viel Verkehr, viele Motorradfahrer, bin mal gespannt.

Jetzt einen schattigen Pausenplatz suchen.

10:35 Uhr – Genau das Richtige. Für Kaffee reichte meine Geduld nicht. Habe mich einfach unter den Bäumen auf den Boden gesetzt.

11:59 Uhr – Kappe nass gemacht, und langsam los.

12:08 Uhr – Das sieht steil und anstrengend aus. Auf 887 m. 39,1°

Die erste Kehre, mit Kopfsteinpflaster.

12:22 Uhr – 957 m. Im Wald ist es schön schattig. 4 % – 9 %, das geht derzeit noch. Auch der Verkehr könnte schlimmer sein.

12:35 Kehre 3 auf 1041 m.

1053 m – Von diesen Bergen wird es noch viele Fotos geben.

Leider geschlossen.

12:59 Uhr – Auf 1160 m, Kehre 9. Das Kopfsteinpflaster ist schwer zu fahren, aber es markiert auch den Fortschritt, Kehre für Kehre.

38° C im Schatten, 41° C beim Fahren, es läuft in Strömen an mir herab. Aber der Kopf ist gerade noch so ok, Laune und Kondition auch.

Pause!!!

Genau so! Habe ein Pärchen angesprochen. Sie sind mit den Elektro-Rädern unterwegs an die Soča zum Zelten. Hier laden Sie die Akkus.

Ich fahre sehr gleichmäßig mit knapp 6 km/h, solange die Steigung unter 10 % ist, darüber reduziere ich auf 5 km/h. Damit komme ich sehr gut klar und brauche auch keine Pressatmung.

13:57 Uhr – Weiter geht’s!

14:06 Uhr – Auf 1247 m.

Das ist der Prisank (2547 m). Vielleicht erkennt man auf dem Foto das Auge, etwa über dem Lenker.

Gleich nach diesem Parkplatz kam ein 13% Steigung. Mal sehen, wann endlich 14% kommt.

14:32 – Kehre 17 auf 1418 m. (1378 m Tacho): Ich lasse mich von den Steinmännchen unterhalten.

14:50 Da oben irgendwo muss der Pass sein.

1566 m, es ist nicht mehr weit.

15:03 Geschafft!

Besuch! Ein Motorradfahrer gesellte sich zu mir. Er ist alleine unterwegs, weil es mit den Mitfahrern immer so kompliziert war. Jetzt zeltet er unten im Tal, macht Fotos so viele er will und strahlt vor Freude.

16:20 – Lecker Kaffee und Limo zusammen mit dem fränkischen Elektro-Radler-Pärchen von der letzten Jausenstation. Sie wollen zwei Tage unten an der Soča zelten, Kajak fahren und Ausflüge machen.

Jetzt dann mit Muße hinab.

Es sind in Summe 50 Kehren. Hier wird weiter hoch gezählt. Auf dieser Seite sind sie neu geteert. Fährt sich definitiv besser.

Am Šupca-Aussichtspunkt: Im ersten Weltkrieg lief von Kranjska Gora über den Pass nach Trenta eine Seilbahn als militärische Nachschub-Verbindung, die auch im Winter genutzt werden konnte.

Sausteil und noch viele Höhenmeter zu vernichten.

17:00 Uhr – Kehre 41 auf 1001 m. Ich finde den Ausblick so fantastisch, jetzt gibt es halt noch mehr Fotos!

Denkmal für Dr. Julius Kugy, einen Schriftsteller der Julischen Alpen.

17:23 Uhr – Kehre 50, fast 1000 m unter dem Pass, im Tal der Soča.

Noch 20 km, aber Wind von vorne. Ich nehme immer wieder Kraft raus, wenn ich merke, dass ich mir Druck mache.

Eine der vielen Hängebrücken über die Soča.

Der Fluss ist so anziehend, ich würde mich so gerne abkühlen. Aber es ist einfach zu spät.

Noch eine Hängebrücke.

18:05 Uhr – Hungerast, habe zwei Cornys gegessen und warte bis das Zittern aufhört. Noch zehn Kilometer weiter leicht bergab mit einem letzten Anstieg in den Ort hinauf. Heute habe ich ein Bett in einem Hostel gebucht, da das Hotel ausgebucht war. Mal gespannt.

18:49 Uhr – Ende!!

19:40 Uhr – Habe geduscht und werde jetzt essen gehen. Natürlich habe ich ein Bett oben. Aber die Dusche war frei und gut, und ich konnte sogar ein Handtuch leihen.

Wenn ich gewusst hätte, dass hier im Ort fast jedes Haus Fremdenzimmer anbietet, hätte ich das Hostel nicht gebucht. Aber egal, so war ich den ganzen Tag sicher, dass ich irgendwo gut unterkomme.

20:00 Uhr – Sitze im Restaurant, habe den letzten freien Tisch ergattert: also doch ein Glückstag!

Hunger! Danach gab es eine Art großen Reibekuchen oder Rösti. Habe aber noch Hunger und habe Palatschinken mit Eis bestellt.

Wahren der langen Pause beim Essen habe ich bei Wikipedia über die furchtbaren Isonzo-Schlachten im ersten Weltkrieg gelesen. Hemingway war damals als Kriegsberichterstatter in der Gegend und hat seine Erlebnisse in «In einem anderen Land» festgehalten.

Zum Schluss einen Schnaps auf’s Haus und dann zum Lesen ins Bett.

27. Juni – Bovec -Cividale del Friuli – 58 km/420 Hm

7:35 Uhr – Beim Frühstück auf der sonnigen Terrasse mit Blick in die Berge. Die Nacht ging gut, allerdings mitten in der Nacht zur Toilette die Leiter runter, das war schon nicht einfach.

Jetzt genieße ich diesen herrlichen Start in den Tag. Ich bin hier sicher mit 25 Jahren Abstand der Älteste.

Bovec ist ein idealer Ausgangspunkt für viele Wanderungen und andere sportliche Aktivitäten.

8:55 Uhr – Schock, das Hinterrad ist komplett platt. Mit der Luftpumpe des Hostels habe ich es wieder aufgepumpt. Am Mantel kann ich keine Beschädigung feststellen. Ich hoffe mal, es war einfach nur eine kurze Ermüdungserscheinung.

9:15 Uhr – Vorne an der Engstelle soll man den berühmten 144 m hohen Wasserfall sehen können. Ich lasse mir Zeit und rolle ganz gemütlich.

9:35 Uhr – Ohne Worte.

9:40 Uhr – Der höchste slowenische Wasserfall, und da kommt richtig etwas runter!

Überall sind Kajak-Gruppen bei der Einführung, bevor sie gleich starten.

Das Wasser ist unglaublich klar. Ich werde mir flussabwärts eine Badestelle suchen.

Der ultimative SUV ist weiterhin der VW-Bus.

10:40 Uhr – 32° C im Schatten. Einmal habe ich schon am Brunnen eine Flasche nachgefüllt. Habe mir jetzt den Buff nass über den Kopf gezogen. Das fühlt sich gut an

Die Farben des Wassers sind faszinierend. Rechts scheint eine Schlucht zu beginnen. Ich bleibe weiter hier oben auf der Hauptstraße. Der Verkehr ist akzeptabel.

Hart am Fels bergab.

11:06 Uhr – Napoleon-Brücke an der Engstelle bei Kobarid. Nicht wirklich zum Baden. Und hier verlasse ich schon das Soča-Tal nach Westen. Werde schon was finden.

Jetzt muss ich langsam über Mittagessen nachdenken. Ich habe mir heute Morgen keine Brote geschmiert und somit außer Wasser nichts dabei.

11:24 Uhr – Bin noch bis zum Campingplatz Lazar zurück in die Schlucht gefahren und nehme ein Bier und einen Kaffee. Hier gibt es einen Zugang zum Fluss, da werde ich gleich mal schauen, da es hier im Campingplatz-Restaurant erst ab 12 Uhr etwas zu Essen gibt.

Die Badestelle. Das Wasser ist glasklar, eiskalt und herrlich erfrischend.

Mittlerweile ist es recht voll hier. Ich habe Shirt und Socken mal durch das Wasser gezogen. Die hatten es nötig. Sie trocknen jetzt auf dem großen Stein.

12:30 Uhr – Wieder zurück über die Hängebrücke. Ich hatte die Badehose nicht mit, aber schon die Beine und Arme sind vom eiskalten Wasser wunderbar erfrischt und prickeln. Ich rieche etwas nach nassem Merinoschaf.

Jetzt hat die Küche auf und ich esse wieder Kartoffel-Omelett und nehme ein zweites Bier.

Ich habe nur noch dreißig Kilometer vor mir, da muss ich wirklich nicht hetzen.

13:20 Uhr – Mal wieder aufmachen und ein Stück weiterfahren.

13:37 Uhr – In der prallen Sonne 42,8° C, hier im Schatten mit 36° C deutlich kühler.

Ab hier Schotterpiste, hoffentlich gut fahrbar.

Ein offizieller Radweg, alles gut!

14:00 Uhr – Wasserversorgung aus der Zeit des Chicken-Trains. Gebaut im ersten Weltkrieg, später zivil genutzt von vielen Leuten, die ihre Hühner zum Markt in Čedad brachten.

14:22 Uhr – In der Nadiza ist nicht mehr viel Wasser. Gut, dass ich vorhin in der Soča war.

14:30 Uhr – Die Sonne brennt auf der Haut.

14:50 Uhr – Bei der Hitze zählen auch kleine Fortschritte. Jetzt Caffè und Limo, dann sehen wir weiter.

Hier kein Zugang.

Hier aber. Eine Frau lief gerade den Weg Richtung Fluss. Sie hatte eine Tasche umhängen. Ich habe sie auf Englisch angesprochen und sie hat mich gleich adoptiert und allen möglichen Leuten vorgestellt.

16:07 Uhr – Super zum Schwimmen. Eine halbe Stunde gönn ich mir noch. Muss bis 18 Uhr am Hotel sein.

17:31 Uhr – Die Teufelsbrücke hinüber nach Cividale.

Geschafft! Das instabile Verhalten auf den letzten Kilometern kam vom Luftverlust im Hinterreifen. Er hat fast den ganzen Tag gehalten. Bevor ich ihn ausbaue und vielleicht nichts finde, wird er morgen einfach nochmal aufgepumpt. Vielleicht habe ich ihn gestern auch zu heiss gebremst?

18:15 Uhr – Der Blick vom meinem Balkon. Habe geduscht und das Nötigste gewaschen. Alles hängt auf dem Balkon in der trockenen Hitze.

Die Kirche Maria Himmelfahrt steht im lombardischen Viertel aus dem 7./8. Jahrhundert.

19:15 Uhr – Sitze im etwas zu vornehmen Leon d’Oro. Hinter mir feiert eine israelische Touristengruppe einen Geburtstag. Das wird eng in der Küche. Mein Bier habe ich aber schon. Zum Digestive werde ich an den zentralen Platz wechseln.

Also, der erste Gang mit frittiertem Gemüse war sehr schmackhaft und reichhaltig.

Zu den Maceroncini mit Perlhuhnstreifen nehme ich friulischen Weißwein.

Beim Caffè: Morgen geht es ans Meer. Schon jetzt vermisse ich die Berge und das frische, kühle Wasser der Berge. Ich bin mir aber sicher, dass das Meer mich auf seine Seite ziehen wird.

20:25 Uhr – Langsam wird es voll. Bin fertig und gehe tämmeln.

Il Diavolo in voller Schönheit.

Ich schlendere mit einem Eis in der Hand durch die Altstadt. An jeder Ecke kann man draußen sitzen, viele kleine und größere Plätze laden in der warmen Abendluft zum Verweilen ein.

21:40 Uhr – Dann also noch auf ein Bier. Alle Welt ist draußen, eine sehr lebendige Stadt, wie es scheint.

Heute war ein wirklich schöner Urlaubstag. Die enorme Hitze habe ich mir mit zwei Badepausen versüßt, und Kaffee gab es auch genug. Die gut 50 Kilometer Radfahren waren eine nicht zu anstrengende Beschäftigung. Kopfschmerzen hatte ich nur im Ansatz, sie haben immer wieder ohne Tabletten aufgehört. Was bin ich froh, dass ich die Hitze so gut vertrage.

22:41 Uhr – Jetzt schlendere ich zum Hotel zurück.

28. Juni – Cividale del Friuli – Grado – 60 km

8:00 Uhr – Beim Frühstück, sitze ganz alleine im großen Raum. Ob noch alle schlafen? Ich habe das Fenster aufgemacht und ohne Decke wunderbar geschlafen. Ok, ich hatte auch zwei Bier und ein kleines Glas Wein. Das mag geholfen haben.

Als Americano mit etwas Milch habe ich einen halben Liter Kaffee mit einen Topf Milch bekommen. Es ist sehr windig, sonst würde ich draußen sitzen.

Das Rad ist platt, muss mich also gleich kümmern.

9:07 Uhr – Aufpumpen und los.

9:28 Uhr – Noch in der Stadt. Hier das alte Rathaus. Davor Caesar, der die Stadt gegründet hat.

Vor mir so flach, dass man die Kirchtürme von weitem sieht.

Hinter mir die Julischen Alpen.

Auf ans Meer!

10:27 Uhr – Auf der Landstraße mit Rückenwind konnte ich den Traktor bei 30 km/h auf Abstand halten. Auf dem Schotterweg musste ich ihn passieren lassen.

Vorhin habe ich zwei Schweizer wiedergetroffen, die schon vor Kranjska Gora auf der Bahnstrecke unterwegs waren. War eine nette kurze Unterhaltung.

Jetzt sause ich mit 30 – 35 km/h auf der glatten Landstraße mit Rückenwind weiter. Bin schon auf Kilometer 18. Es ist nicht so, dass ich in Eile bin, aber das Sausen macht halt Spaß. Und wer weiß, wann der Wind dreht. Also, frisch voran bei 33° C im Schatten.

10:47 Uhr – Kilometer 22,5. Ok, es ist ein Radweg, aber an jeder Ausfahrt habe ich ein Stopp-Schild und sowohl der ausfahrende als auch der einfahrende Verkehr hat Vorfahrt. Das nervt, ist gefährlich und kostet sehr, sehr viele Schilder.

Hier am Friedhof mache ich meinen Buff mit normalem Wasser nass und fülle die schon leere erste Flasche wieder nach. Es läuft in einem durch, das Wasser.

11:25 Uhr – Einfahrt nach Palmanova, einer venezianischen Reißbrett-Stadt mit sternförmigen Wallanlagen. Es war ihre wichtigste Festung auf dem Festland. Napoleon hat die Anlage mit weiteren Wällen und Bastionen versehen.

Der Zentrale Appellplatz scheint für Konzerte genutzt zu werden. Hier treffe ich wieder auf den Alpe-Adria-Radweg und es wimmelt von Radfahrern aller Nationalitäten.

Ich nehme Kaffee und Limonade und mach dann irgendwo Picknick.

Hier kommt der Americano mit heißem Wasser zum selber verlängern.

Hier fahren alle Rad. Nur der Postbote knattert mit seiner Vespa rund um den Platz, von einem Haus zum nächsten. Hm, will ja nichts sagen, aber mit dem Rad müsste er keinen Helm tragen und hätte nicht ständig den Dunst und den Krach.

Die Busladung ist von der Besichtigung der Festungsmauer zurück und strömt jetzt auf den Fahnenmast in der Mitte des Platzes zu. Weiter links brechen gerade neunundzwanzig behelmte Radfahrer auf und strömen jetzt mit leichtem Gepäck und meist mit Motor gemächlich an mir vorbei.

12:02 Uhr – Es gibt wirklich viel zu sehen.

12:25 Uhr – Nach einer Runde um den Platz und einer Stippvisite in der Kirche fahre ich jetzt raus. An jeder der sechs Ausfallstraßen stehen zwei Herren Wache.

Von oben.

13:03 Uhr – Brote und Apfel im Schatten vor der kleinen Kirche. 36° C im Schatten ist besser als 43° C in der Sonne. Aber genau dahin geht es jetzt wieder. Kann nicht mehr weit sein bis ans Meer!

13:19 Uhr – Luft nachgefüllt, den Buff gewässert. Und weiter.

13:58 Uhr – Bei 44 km und 43,7° C.

14:09 Uhr – Das Forum des antiken Aquilea. Hier kommt gerade eine deutsche Radlergruppe an. Der Guide gibt Erklärungen zu den Ausgrabungen.

100.000 Menschen lebten damals hier, es war die viertgrößte Stadt des römischen Reiches. Hier endete die Bernsteinstraße. Was man so alles erfährt.

14:30 Uhr – Ok, da muss ich jetzt mal nachlesen: Die romanische Basilika aus dem frühen 11. Jahrhundert hat ein theodorisches Mosaik (um 300, noch vor Konstantin) das bedeutendste Italienes, laut Wikipedia. Es wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts freigelegt. Darunter soll es noch ein römisches Mosaik geben. Ein deutscher Baumeister hat die Kirche nach dem Vorbild des Hildesheimer Doms entworfen.

Dafür zahle ich dann gleich, nach Kaffee, Kuchen und Limo, gerne etwas Eintritt.

Hier wird Theodorus erwähnt.

Die Fresken in der Krypta.

15:30 Uhr – Bereit zur Weiterfahrt.

So gerade, da kann ich beim Fahren bloggen.

15:54 Uhr – Bei 43° C: Da vorne liegt Grado! Das Hinterrad fährt sich schon wieder etwas schwammig. Ich muss wohl doch einen neuen Schlauch aufziehen, der mir hoffentlich nicht bei der Montage kaputt geht, wie schon oft.

16:16 Uhr – «Plötzlich, das Meer»! Um es mit Hanns-Josef Ortheil zu sagen.

Noch bevor ich auf das Zimmer gehe, nehme ich einen Espresso, Limo und Wasser.

Ich zittere einfach zu viel, um noch irgendetwas zu machen. Die Frauen am Empfang hatten vollstes Verständnis.

19:00 Uhr – Ich war zum Baden am Strand. Ab 17 Uhr ist der Eintritt frei. Der Sand ist fein und weich, das sehr flache Wasser fast 30° C warm, schätzte ich. Wir kennen es aus unseren Juni-Urlauben in Bibione, eine Stadt etwas weiter westlich von Grado. Der warme Wind trocknet einen gleich wieder, und die Sonne brennt nicht mehr so um diese Uhrzeit.

Ich gehe mal Richtung Altstadt.

19:25 Uhr – Sie ist direkt um die Ecke, aber ich bin zur Insel gelaufen, weil ich sie dort vermutete. Hier also Sant’Eufemia, die im Wesentlichen aus dem sechsten Jahrhundert stammt. Leider ist sie schon geschlossen. Drinnen proben Chor und Orchester.

Der gesamte kleine schattige Platz ist mit Tischen vollgestellt.

Der Platz vor der Kirche.

20:10 Uhr – Ich sitze in einer Pizzeria im neuen Viertel. Gegenüber werden Badehosen und Wasserspielzeug verkauft. Ich esse Salat, Spaghetti mit Meeresfrüchten und trinke Bier, Wein, Kaffee.

22:14 Uhr – Wir haben lange telefoniert. Mein Aperol-Spritz, den ich mir am großen Platz nahe der Promenade noch gegönnt habe, ist nun fast leer. Es ist hochsommerlich warm, man will einfach nicht ins Haus. Zum Schlauchwechseln hatte ich vorhin keine Lust mehr. Das muss wahrscheinlich bis morgen warten.

Vom Strand aus kann man die Lichter von Triest und dem istrischen Ufer sehen. Morgen fahre ich an der Mündung der Soča/Isonzo vorbei und dann oberhalb der Küste bis kurz vor Triest.

Für heute ist es genug.

29. Juni – Grado – Repen – 67 km/480 Hm

7:08 Uhr – Mir tut der Rücken weh. Die Matratze war gar nicht gut.

Mit dem schmalen Koffergurt am Geländer aufgehängt. So kann ich das Hinterrad ausbauen, ohne dass das Rad umfällt.

9:45 Uhr – Ich habe den Schlauch rausgenommen und die Nahstelle des ziemlich dicken und scharfkantigen Felgenbandes wieder mit einem Stück Isolierband überklebt. Ich hoffe, es hält. Der Schlauch war kurz nach der Bretagne-Tour letztes Jahr platt gewesen, und ich hatte ihn mit einem Flicken repariert. Er hat also lange genug gehalten und kann jetzt weg. Ich baue den mitgebrachten Reserveschlauch ein. Auf dem Weg durch die Stadt fahre gleich noch beim hiesigen Radladen vorbei und hole einen neuen Schlauch.

10:00 Uhr – In Sant’Eufemia ist eine Trauerfeier. Hier in Santa Maria ist es noch still.

Hinter dem Altar: Die Gemeinde lebt in einer Ausgrabung bzw. Ruine: Die Last der großen Vergangenheit.

10:15 Uhr – In Sant’Eufemia. Es hängt noch Weihrauch in der Luft. Die Feier ist gerade zu Ende.

Jetzt kann ich los.

10:33 Uhr – Den Laden hatte ich gestern Abend gesehen, als ich die Altstadt suchte. Da sieht man doch mal, wofür Rumgeirre gut sein kann. Ich habe mit der Fußpumpe den Druck kontrolliert, einen neuen Schlauch (mit Autoventil) gekauft und den alten entsorgen lassen.

Am Binnenhafen auf der Lagunenseite entlang.

11:02 Anreisetag an einem der großen Campingplätze.

Die Verbindung zum Festland. In der Ferne kann ich im Dunst die Julischen Alpen ausmachen.

Im Schilf vor Luseo. Es zwitschert und gackert.

11:33 Uhr – Ich umfahre weiter das Valle Cavanata, ein großes Vogelschutzgebiet. Bis 1995 war das Gebiet eine große Fischfarm.

Und jetzt auf dem Deich weiter.

Eine gemütliche Runde am Wasser.

12:04 Uhr – Am Punte Sdobba, direkt an der Mündung des Isonzo.

Wer stillt denn hier seinen Hunger?

Eine Pumpstation zum Regulieren des Wasserstandes in den Kanälen.

Einzelhöfe inmitten ihrer Felder.

13:11 Uhr – Der Isonzo. Ob das Wasser in dem ich gebadet habe, schon vorbei geflossen ist?

13:29 Uhr – Der Radweg FVG2 scheint selten benutzt, er ist fast zugewachsen. Langsam krieg ich Hunger, aber ich will nicht in der prallen Sonne sitzen.

Im Schatten, aber es riecht schlecht.

13:47 Uhr – Ah, hier ist mitten im Wald die Riserva Alberoni, ein kleines Lokal mit Picknickbänken im Schatten vor dem Haus. Jetzt esse ich hier meine Brote zu Lemon Soda, Caffè Americano und Wasser.

Die nette Bedienung hat mir eine ganze Kanne heißes Wasser gebracht. Selbst nach dem dritten Verdünnen sieht man den Boden der Tasse noch nicht.

Strand am Rand von Monfalcone, aber kiesig und sehr flach. Ich pedaliere gemütlich weiter.

15:27 Uhr – Notfall-Kuchen an einer Hauptstraße in der kleinen Industriestadt Monfalcone. Zu besichtigen gibt es hier eher nichts. Habe noch 25 km, die fahre ich langsam.

15:58 Uhr – Schön ist es an dieser Straße wirklich nicht. 20 – 80 cm Platz rechts neben der Linie, wenn es hochkommt. Es scheint aber keine gute Alternative zu geben. Noch ein paar Kilometer, dann geht es in die Dörfer. 36° C im Schatten.

16:21 Uhr – Da steht Alpe-Adria-Trail. Der Trail ist für die Mountainbikes, aber hier sollte es auch für mich passen.

Eine Flasche Wasser in einem Zug getrunken. Leider schmerzt meine Rechte Achillessehne seit gestern. Sie war die letzten Wochen schon etwas unruhig, hat aber die Tandemtour gut überstanden. Heute Abend gibt es wieder Pferdesalbe.

16:34 Uhr – Geröll und blanker Fels, ich komme nur im Schritttempo voran. Trotzdem besser als Straße. Auch der Trail wird irgendwann in eine Teerstraße münden, schätze ich.

16:43 Uhr – Geschafft! Die armen Reifen. Gut, dass ich den neuen Schlauch eingezogen habe. Ein kurzes Stück habe ich bergauf geschoben. Das ist zur Schonung des Materials immer erlaubt.

Fahrbar, aber ich musste ins Gebüsch, da mir ein Auto entgegen kam!

17:20 Uhr – Auch hier der einzige Gast, und der Wirt ist sehr nett.

Hier würde ich sehr gerne essen, muss aber noch zehn Kilometer weiter.

Sieht nach Eselsweg aus., also noch einmal eine Trail-Passage.

17:46 Uhr – Weinberg bei Sales: Auf fast 300 m Höhe. Noch sieben Kilometer.

Gerade sauste Apple-Maps vorbei und hat mich wohl voll drauf.

18:15 Uhr – Alter Steinbruch, kämpfe mich auf über 340 m eine hoffentlich letzte Anhöhe hinauf. Noch 2,4 Kilometer bis zum Hotel.

Mein Schatten rollt ins Dorf.

18:35 Uhr – Ich musste etwas suche , das Hotel hat kein Schild und keine Fensterfront an der Straße.

19:35 Uhr – Geduscht und schon etwas entspannt. Die große Matratze wirkt hart aber sehr bequem. Jetzt gehe ich runter zum Essen.

Fangen wir wieder mit Salat an.

22:35 Uhr – Danach gab es Rinderleberpastete und Spaghetti mit Tomatensauce, als Abschluss Holunderblütensorbet mit Likör und Espresso.

Zwischen den Gängen habe ich mich über Triest informiert und einen Weg in und aus der Stadt geplant.

Jetzt bin ich müde.

30. Juni – Repen – Triest – Kozina – 35 km/580 Hm

7:30 Uhr – Sehr gut geschlafen. Es ist während der Nacht wunderbar abgekühlt, ich brauchte sogar ein Laken. Heute mache ich gemütlich, werde nicht so früh starten.

10:09 Uhr – Ich habe noch etwas auf dem Bett gelegen und gelesen. Danach Sonnenschutz aufgetragen und auf dem kleinen Balkon mein Yoga-Kurzprogramm gemacht.

Jetzt ist das Rad geölt und gesäubert und abfahrbereit. Hier oben ist herrliche Luft. Ich sause nun hinunter nach Triest ans Meer.

Schattige Wäldchen zwischen den Dörfern auf dem Karstplateau. Hier gibt es viele, auch große Schmetterlinge, die um mich herum flattern. Immer noch über 300 m hoch.

Hier endet die Trambahn, die von der Stadt herauffährt.

10:50 Uhr – Von einem netten Italiener fotografiert. Er meinte, man sage auf Italienisch so etwas wie «Wenn Du alleine bist, bist du nie in schlechter Gesellschaft.» Oder halt immer.

Der Blick ist wirklich fantastisch. Österreich hat diesen großen Hafen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts so groß ausgebaut. Es war ihr einziger Seehafen und die Verbindung zum Suezkanal. Als Triest an Italien fiel, war es nur noch ein Hafen unter vielen und später am Rand des eisernen Vorhangs. Seit Slowenien und Kroatien im Schengen-Raum sind, kann es seine Lage wieder viel besser nutzen.

Hier geht es mit 15 % und mehr runter!

18 % und Kopfsteinpflaster: Ich lasse die Felgen vor dem letzten Stück etwas abkühlen.

Das Postamt an der Piazza Vittorio Veneto. Klassizistisch, mit vielen Figuren, und mitten auf dem Platz ein großer Brunnen, wie in Rom.

Der hiesige Canale Grande.

Der Malkurs bei der Arbeit. Ein weiterer Platz mit großem Brunnen.

Ansichten der Piazza Dell Unita D’Italia, ursprünglich Piazza San Pietro, dem Hauptplatz der Stadt. Die neoklassizistischen Prachtbauten wurden Ende des 19. Jahrhunderts errichtet.

12:11 Uhr – Jetzt suche ich mir ein kleines Lokal und esse Spaghetti.

Gefunden!

Kartoffel-Nudel-Pfanne mit Käse zum Selberreiben: sehr gehaltvoll und schmackhaft.

13:12 Uhr – Gerade sind zwei sehr virtuose Akkordeonspieler gekommen und unterhalten uns. Noch ein Espresso Lungo und dann ziehen Rosinante und ich wieder weiter.

Das römische Theater liegt auf dem Weg.

Im gefederten Pferdekarren kein Problem, für mich aber ziemlich herausfordernd.

Am Dom, auf Rosinante ist Verlass.

Viele Säulen, wenige Fenster, ein nicht heller aber doch weiter Raum.

Blick zum Hafen. Man kann von hier bis Grado und sicher noch weiter sehen. Die Luft ist sehr klar heute.

Das Kastell, gleich neben dem Dom.

15:00 Uhr – Ab hier wieder alte Bahntrasse, die fast bis zum Hotel führen müsste. Hier ist sie gut geteert und markiert.

Ich mache einen großen Bogen um die südlichen Stadtbezirke. Vom Viadukt aus hat man Aussicht auf den Container-Hafen.

Ohne Schatten 38° C, mit 36,6° C.

Ein schattiger Tunnel. Zum Glück habe ich Licht am Rad. Der Weg ist nicht mehr geteert und viele große und kleine Steine erfordern Konzentration und viel Lenkarbeit. Ich komme nur langsam voran.

15:40 Uhr – Cool: Das Bodenlicht wird per Bewegungssensor angeschaltet. Es ist also erst stockfinster, dann wird es plötzlich hell. Der eigene Scheinwerfer ist sehr nützlich.

16:01 Uhr – Bin wirklich raus aus der Stadt. Hier zirpen die Grillen, wie es im Süden sein muss. Ich hoffe auf eine baldige Bar.

Man sieht Triest schon noch.

Hier gleich zwei Tunnel hinter einander. Keine Bar.

16:22 Uhr – Nach zwei weiteren Tunneln mitten im Wald auf jetzt 310 m. Auf über 500 m muss ich rauf. Noch ca 8 Kilometer.

16:39 Uhr – Unspektakuläre Einreise nach Slowenien.

Eine Vollsperrung gibt es auf jeder Radtour. Aber ich sehe soviele Radspuren, ich versuche es.

17:00 Uhr – Bin auf 31,16 km. Bis hierher ok.

Sieht nach viel Arbeit aus. Heute ist Sonntag, sonst wäre hier sicher kein Durchkommen. Immer noch keine Bar. Die wäre vielleicht oberhalb der Trasse gewesen, wenn ich die Umleitung gefahren wäre.

17:25 Uhr – Angekommen. Vom Ende der Bahntrasse hinauf zum Hotel an der Fernstraße E61 war es nicht mehr weit. Jetzt zuerst einmal ein Radler, dann Wäsche waschen und duschen.

20:40 Uhr – Heute habe deftig gegessen, vorher Salat und danach noch Nachspeise. Ich hatte wirklich sehr großen Hunger.

Die Straße an der das Hotel liegt, führt direkt nach Rijeka. Sie ist ziemlich befahren und scheint für mich nicht sehr attraktiv. Mit Locus-Maps habe ich eine weiter westlich liegende zwölf Kilometer längere Strecke gefunden, die aber auch deutlich mehr Höhenmeter hat. Darüber muss ich eine Nacht schlafen.

22:29 Uhr – Ich habe mit dem Wirt noch über meine Streckenplanung gesprochen. Es soll morgen nicht so viel Verkehr sein. Aber er fragt sich schon, wie Radfahrer sich trauen können, diese Straße zu fahren. Ich glaube, ich nehme die 67 km Variante mit mehr Höhenmetern, bevor ich auf einer Hauptstraße mit LKW-Verkehr auf der weißen Linie balanciere. Am Ende meinte er, ich solle noch einen Grappa trinken, der sei gut zum Schlafen. Nachdem ich ihn genüsslich geschlürft hatte, sagte der Kellner mit einem Schulterzucken, dass er laut Chef aufs Haus ginge. Das fand ich sehr nett.

So, noch drei Seiten lesen, dann schlafen. Die gewaschene Wäsche hängt längs zwischen den Beiden Betten auf der Leine und ist hoffentlich morgen trocken.

1. Juli – Kozina – Čavja – 71 km/1050 Hm

8:36 Uhr – Ich gehe jetzt runter und belade das Rad. Habe mich für die längere Strecke entschieden und bin gespannt

8:45 Uhr – Start.

Nach vier Kilometern Abfahrt auf der Hauptstraße, bin ich jetzt auf dem Land. Ich schmiere noch schnell meine Sattelstütze mit Ballistolöl, sie quietscht.

9:17 Uhr – In Presniza – Steil rein, steil raus. Die Bahnlinie läuft gleich unterhalb des Dorfes. Gleich beginnt der Feldweg.

9:23 Uhr – Gut fahrbarer Feldweg. Wieder viele Schmetterlinge. Wenn keine Bahn kommt, ist es sehr ländlich ruhig, Vögel zwitschern.

9:38 Uhr – Sehr gut fahrbar, völlig einsam. Gleich kommt ein Dorf.

9:55 Uhr – Im Schatten der Bushaltestelle die verlorene Schraube an der hinteren Flaschenhalterung ersetzt, genau wie in Namur letztes Jahr. Ich habe nun eine lange Schraube genommen und sehr fest gezogen. Ich hoffe, das hält etwas länger.

10:20 Uhr – Spektakuläre Ausreise aus Slowenien, inklusive sehr kühl gehaltener Passkontrolle.

Mit Tor und Stacheldraht.

Jetzt also in Kroatien, hier steht niemand.

Es geht weiter bergauf.

10:40 Uhr – Bin auf 655 m in den Karsthügeln Istriens.

Schmetterling als Passagier.

10:56 Uhr – Sehr schöne Gegend. Da stört auch der gelegentliche ländliche Raser weniger.

11:10 Uhr – Hier gab es eine Cedevita, eine hiesige Art von Limo, und frisches Wasser vom Wasserhahn. Die drei Männer waren sehr nett. Kaffee gab es leider keinen.

Ein schöner Gemüsegarten.

11:33 Uhr – Auf 778 m und 24,3 km, mitten im Wald, Stille, Vogelgezwitscher, Insektensummen, ein sanfter Wind. Mehr ist hier nicht.

11:50 Uhr – Nach 5 km rasanter Abfahrt bin ich auf 600 m. Der nächste Ort in 2 Kolometern ist Male Mune. Da könnte ich was zu essen brauchen.

Mal wieder vergessen, auf «Veröffentlichen» zu klicken, sorry.

12:39 Uhr – Wieder ein Cedevita, dazu sogar einen Kaffee. Hier waren nur Frauen versammelt.

In Male Mune und Umgebung haben Wehrmacht und SS bei einer Strafaktion 1943 die Dörfer komplett abgebrannt und die Einwohner vertrieben.

Der eng belegte Friedhof auf einem Hügel südlich des Dorfes. Auch hier ist die Kirche verschlossen.

13:05 Uhr – Sieht aus wie ein typisches Karstloch, eine Doline, die entsteht, wenn eine darunter liegende Karsthöhle einbricht und der Boden abgesackt. Auf der Karte sieht man hier in der Gegend sehr viele davon.

Plötzlich ein weiter Blick ins Tal. Das Meer kann ich noch nicht sehen.

13:45 Uhr – In einem Restaurant in Mučići auf Kilometer 48, nach einer sehr schönen Schussfahrt. Nur noch auf 370 m. Es wird noch einiges an Auf und Ab kommen.

Ich nehme Kaffee und Limo und einen Schopska-Salat. Mit nur noch ca. 20 Kilometern vor mir kann ich mir Zeit lassen und etwas von der Hitze hier mit Lesen vergammeln.

14:45 Uhr – Aufbruch! 33,6° C im Schatten hinter dem Haus.

15:01 Uhr – Mal Feldweg, dann kleine Straße durch den Wald an fertigen und unfertigen Häusern vorbei.

Wieder sehr schottriger Feldweg.

15:16 Uhr – An einem Grenzposten der ehemaligen Rapallo-Grenze von 1920. Der Weg ist geröllig und felsig, eine echte Jonglieraufgabe.

Kleinste Geröll- Anstiege sind nicht zu fahren, also schiebe ich immer wieder für zehn bis zwanzig Meter.

Schönes Wandergebiet.

15:35 Uhr – Nach 50 Minuten technisch anspruchsvollem Gelände, endlich ein fantastischer Blick auf das Meer in der Kvarner Bucht und die istrischen Berge, die ich jetzt verlasse.

Auf dem Kirchberg von Kastav, einem hübschen Ort mit vielen Ateliers und Galerien.

16:03 Uhr – Kaffee mit Aussicht auf das Meer. Heute bleibe ich noch hier oben. Morgen geht es hinüber nach Krk. Die Insel kann ich von hier aus gut sehen.

Ich habe mir hier am Geldautomaten Kuna gezogen, ohne sofortige feste Umrechnung in Euro. Der Kurs ist dann erheblich günstiger als bei der festen Umrechnung am Automaten. Das erste Kleingeld hatte ich bereits als Rückgeld an den Getränkeständen bekommen.

17:18 Uhr – Notfall – zwei Cornys und der Apfel. Einwirken lassen und dann den letzten Anstieg (!!!!??) rauf.

Sch…., da kommt noch einmal Feldweg.

Ich führe Rosinante den steilen Geröllweg runter. Sind wir beide mit einverstanden.

Läuft weiterhin unter «Radweg»! Immerhin brauche ich keine Motorsäge, um durchzukommen.

18:03 Uhr – Hier beginnt wieder eine Teerstraße. Das letzte Stück war eine eher unschöne Müllkippe. In Summe etwas mehr als einen Kilometer bergab geschoben.

18:29 Uhr – Es läuft wieder. Sehr schöne Bergkette.

18:43 Uhr – Ankunft. Bin geschafft, aber glücklich

19:28 Uhr – Geduscht, Flaschen etc. gespült, Radklamotten zum Lüften auf den Balkon gehängt.

Da ich schon die erste Stechmücke gesehen habe, werde ich, wie gestern, wieder den Mücken-Todesstern aktivieren.

Die Matratze scheint sehr gut, die Schallisolierung eher mäßig, gemessen an dem was ich vom duschenden Nachbarn im Detail höre. Da werden wir einfach beide diese Nacht ruhig sein müssen.

Das Haus hat ein Restaurant, also muss ich nur noch die Treppe hinunter.

22:35 Uhr – Ravioli mit Schinken, davor gemischter Salat und danach Palatschinken mit Eis und Brombeeren, abgerundet mit Espresso und einem abschließenden Glas Weißwein.

Es war definitiv die richtige Entscheidung, der großen Straße fernzubleiben. Ich bin sehr ruhig, teils sogar einsam, durch eine wunderschöne Landschaft geradelt und bin vielen netten Leuten begegnet.

Meine rechte Achillessehne ziept ein bisschen, morgen sollte ich sie mehr schonen als heute. Es waren am Ende ja dann doch über 1000 Hm.

Für morgen bleibe ich im Wesentlichen bei der geplanten Strecke. Ich freue mich darauf, wieder ans Meer zu kommen.

2. Juli – Čavle – Krk – 56 km/590 Hm

7:15 Uhr – Mit einigen Unterbrechungen gut geschlafen. Herrlicher Sonnenschein, angenehm kühle Luft in der ein wenig Kuhstall-Geruch liegt. Bin wirklich auf dem Land.

Die Sehne geht, ziept, aber schmerzt nicht dauerhaft.

9:18 Uhr – Habe alles etwas langsamer gemacht heute. Jetzt ist gepackt und es kann losgehen. Zuerst hinunter ans Meer, dann hinauf auf die Inselberge.

9:38 Uhr – Der Verkehr geht so, es geht mit wenig Gefälle sanft bergab.

Industriegebiet im Hinterland von Rijeka.

10:03 Uhr – Die Bucht von Bakar.

Ich rase eine große Straße runter. Unter mir, am nördlichen Ende der Bucht, liegt Turan, das sehr hübsch aussieht.

Ich fahre jetzt an der östlichen Seite der Bucht nach Süden.

Gegenüber, hinter dem Ausgang der Bucht, liegt Krk. Vorhin habe ich die Brücke, die auf die Insel führt, schon gesehen.

Hier in Bakarac wird gebadet. Die Schussfahrt war schnell und anstrengend.

10:35 Uhr – In Kraljevica am Schloss Frankopan, das aus dem 17. Jahrhundert stammt. Ich suche mir hier ein Café!

9:41 Uhr – Captain Hook-Bar am Hafen. Die Zitronenlimonade ist göttlich.

Weiter vorne am Kai streichen zwei Arbeiter in der prallen Sonne mit viel Sorgfalt einen Poller neu. Einer trägt einen sehr praktischen Kopfschirm.

Gegenüber auf der anderen Seite der Buchteinfahrt ist die große Raffinerie von Bakar.

Die Mautstelle der Brücke nach Krk habe ich passiert.

Jetzt kommt die Brücke ohne Radweg oder Seitenstreifen. Der Platz zwischen Leitplanken und und Geländer ist mir zu eng, ich möchte nicht irgendwo steckenbleiben.

Blick in die Kvarner-Bucht nach Rijeka.

Der erste Brücken-Bogen ist geschafft. Kurzes Verschnaufen auf der Insel, dann den zweiten Bogen. Ein eindrucksvolles Bauwerk.

Noch einmal die Bucht. Habe es überlebt. Es gab gerade eine lange Lücke, die ich mit über 30 km/h genutzt habe. Puh!

Über mir sind die Ferienflieger im Landeanflug. Hier ist gleich der Flughafen von Krk.

Bald sollte ein Radweg beginnen. Immerhin gibt es ein Schild, das mir vielleicht etwas hilft.

12:14 Uhr – Bin nach Omišalj reingefahren. Die Sehne tut nach diesem Gewaltritt jetzt richtig weh: also dringend Pause.

Sitze in einem Restaurant an der Kirche.

Gemischter Salat, Brot, Espresso und Wasser mit Zitronensaft.

Das Meer liegt tief unter dem Städtchen. Das ist gut, dann muss ich nachher nicht wieder den Berg hinauf.

Das Städtchen ist hübsch, es wurde wegen der strategischen Lage des Felsens am Eingang zur Kvarner-Bucht schon von den Römern gegründet.

13:18 Uhr – Sehr modern: Elektroauto- und E-Bike-Ladestation. Habe hier meine Brote gegessen und mache mich wieder auf den Weg.

14:01 Uhr – Weiter auf der hügeligen stark befahrenen Hauptverbindungsstraße. Ich mache es wie Old Shatterhand und belaste im Wesentlichen das linke Bein. Noch 13 km. Bin wieder auf 140 m Höhe.

Die meisten Autos und LKWs überholen mit ausreichend Abstand. Manchmal fahre ich aber nur noch auf der weißen Linie. Die Augen sind mehr auf meinem Rückspiegel als auf der Straße vor mir. Das ist sehr anstrengend.

Gerade sehe ich den ersten Radweg rechts von der Leitplanke aus dem Nichts auftauchen, da hupt schon ein handytelefonierender LKW-Fahrer und zeigt mit seiner freien Hand nach rechts. Es ist wie überall! Mist, bin mit den Nerven am Ende.

Jetzt fahre ich ganz, ganz langsam die letzten acht Kilometer auf diesem schönen Radweg und lasse mich nicht nerven.

14:37 Uhr – Weiter auf und ab. Linker Hand liegt einer der beiden großen Seen der Insel, konnte ihn nur zwischen den Büschen kurz sehen.

14:55 Uhr – Eine Fahrbahn als Radweg, das gefällt mir. Vor mir liegt Krk. Ich lasse mich vom Navi zum Hotel führen.

Am Hotel am Meer. Leider wollte das Navi wieder ins Gelände. Bin dann doch dem Radweg und der Hauptstraße gefolgt.

15:28 Uhr – Das Rad ist im Keller. Mein Zimmer hat Balkon mit Meerblick!

Jetzt raus aus den verschwitzten Radklamotten.

15:46 Uhr – Das Wichtigste ist gewaschen, ich bin geduscht. Jetzt eine Viertelstunde Nichtstun.

18:28 Uhr – Ich war anderthalb Stunden baden und sonnen. Das hat sehr gut getan. Genau so hatte ich mir den entspannten Teil vorgestellt.

Für morgen nehme ich auf dem Weg zur Fähre wahrscheinlich den unbefestigten MTB-Trail. Am Ende kostet das weniger Kraft und Nerven und ist landschaftlich viel schöner. Rosinante hat mit den felsigen Wegen ja nun auch schon genug Erfahrung.

Gleich gehe ich unten auf der Hotel-Terrasse essen. Von Krk werde ich recht wenig sehen. Ich möchte meine Sehne eher schonen, als mit einem Spaziergang belasten. Morgen kommt wieder genug davon.

Wieder drei Gänge: Gemischter Salat, Nudeln mit Gulasch und danach Crêpes mit Obstsalat.

21:53 Uhr – Blick auf die abendlich erleuchtete Altstadt von Krk. Das Meer ist ganz ruhig und gluckst vor sich hin. Ein leichtes Lüftchen weht. Auf der Straße hatte ich wieder über 40° C heute. Aber damit komme ich ja erstaunlich gut klar, solange ich genug esse und trinke. Der Buff ist immer unter dem Helm, wenn es geht sogar nass. Das tut sehr gut.

Ein sehr schöner Abend am Meer geht zu Ende.

3. Juli – Krk – Fähre Valbiskar-Lopar – Rab – 26 km/350 Hm

9:29 Uhr – Die Fähre geht um 11:45 Uhr. Ich hatte also mit Frühstück um 8 Uhr kein Problem.

Die Altstadt von Krk am Morgen.

Enge Gassen, voller kleiner Geschäfte und Cafés.

9:54 Uhr – Auf einer relativ wenig befahrenen Nebenstraße auf dem Weg nach Salatic.

10:15 Uhr – Auf 189 m, die ich mir mit 5% – 12% Steigung geholt habe. Temperatur bei 35° C, also noch ok. Der Verkehr ist akzeptabel, meine Nerven sind wieder aufgefrischt, und auf dem Teer mit leichtem Rückenwind komme ich gut voran.

10:36 Uhr – Ich wage den Schotterradweg. Er ist kürzer, definitiv ohne Autos und sogar ausgeschildert.

Das ist fahrbar.

Da war gerade noch einmal ein Schild. Es muss also der Radweg sein. Über den Bauschutt mit Glasscherben habe ich geschoben.

Für Mountainbikes anspruchsvoll, für Rosinante und mich nicht überall fahrbar. Aber weiter, das ist schließlich der Fun-Part! Vor allem, wenn in der vorderen Tasche der Cafeteria-Deckel lustig klappert.

10:49 Uhr – Da vorne ist die Hauptstraße, die runter zur Fähre führt. Puh, das war geil.

10:55 Uhr – Ticket gekauft. Kaffee!

Hier ist ein weiterer Radwanderer im Café. Er ist aus Holland und drei Wochen in Slowenien und Kroatien unterwegs. Mit den staubigen Taschen sehen unsere Räder sehr ähnlich aus. Auf der Brücke ist er rechts von den Leitplanken gefahren, da wären 10cm rechts und links Platz gewesen. Danach hat er ein Viehgatter an einem Weg aufgemacht und ist Dirt-road gefahren. Ok, da hätte es also noch weitere Optionen gegeben. Sehr gesprächig ist der junge Mann leider nicht, er liest lieber in seinem Tolino als Radler-Geschichten auszutauschen.

11:16 Uhr – Die Fähre ist da, die Autos fahren gerade alle runter. 11:45 Uhr ist Abfahrt.

Der Sehne ist die Ruhe gestern Nachmittag gut bekommen. Heute, in kleinen Gängen und mit wenig Druck auf dem Pedal, spüre ich sie zwar, aber sie fühlt sich deutlich besser an als gestern.

Auf der Fähre. Fischer breiten ein großes Netz aus. Ein Deutscher hat die Sicherheitsschuhe gesehen: barfuß oder Flipflops. Also genau wie in Spanien und Italien. Die Überfahrt dauert 1:20 h, da habe ich Zeit zum Lesen und Brote essen.

Sehr schön hier oben auf Deck.

Vorne weht ein angenehmer Wind. Gerade vor uns liegt die Insel Rab, unser Ziel, dahinter die Berge auf dem Festland. Linker Hand ist immer noch Krk. Es ist eine sehr große Insel, ihr höchster Berg ist 569 m hoch.

Der Blick zurück ist eher etwas für das Fernglas: Man sieht den Ort Krk, mein Hotel war am rechten Rand der Stadt.

Und Kaffee gibt es hier an Bord auch!

13:13 Uhr – Wir laufen ein.

13:36 Uhr – In einem Strandcafé in Lopar. Die Bucht hat einen sehr schönen flachen Sandstrand. Ich nehme Fritten und Limo. Hier gibt es keinen Salat.

Ohne Fahrtwind läuft die Brühe in Strömen an mir herab. Der Radweg ist sehr gut. Die Zikaden in den Pinien sirren laut und ohne Unterlass.

Das ist warm, der Fahrtwind konnte in der Steigung nicht viel kühlen.

14:38 Uhr – Jetzt bei 45.1° aber gut fahrbar. Sehne ist ok.

14:56 Uhr – Es ist sehr heiss, davon bekomme ich Gänsehaut an den Beinen. Aber der Bürgersteig ist gut geteert, und hier fühle ich mich sicher, kann sehr entspannt fahren. Noch etwa sechs Kilometer.

15:15 Uhr – Da unten liegt Rab. Kurze Schussfahrt, dann in die Altstadt zum Hotel.

Sehr schöne Abfahrt! Vor mir die Altstadt von Rab.

15:31 Uhr – Wirklich sehr schön hier, verwinkelte schmale Gassen, viel Naturstein und tolles Licht.

Der Eingang links müsste es sein. Bin die Treppe hinauf. Niemand da. Habe angerufen, er kommt gleich. Alles gut.

16:18 Uhr – Das alte Haus ist schön hergerichtet. An den meisten Wänden liegt das Mauerwerk frei, auch die Deckenbalken. Die sehr dicken Steinwände halten die Hitze etwas fern. In der Gasse zwitschern die hin und her jagenden Schwalben.

16:32 Uhr – Die in Deutschland geborene kroatische Angestellte des Vermieters hat mir gerade leicht schwäbelnd ihre halbe Lebensgeschichte erzählt. Sie wollte eigentlich nur fragen, was ich gerne zum Frühstück hätte. Sie hat ihren Mann in Deutschland gelassen, der soll mal den Sommer über alleine zurecht kommen, findet sie.

17:38 Uhr – Die hiesige Badestelle.

Wow, die Steine sind glühend heiß. Also gleich ins Wasser.

Vom Turm der ehemaligen St. Johannes-Kirche.

Die romanische Kirche hatte schon einen Chorumgang, was sie für Kroatien zu einer Besonderheit macht.

19:28 Uhr – Zurück vom Baden und einem kurzen Stadtrundgang. Wirklich ein schönes Städtchen, in den Gassen voller Geschäfte, Restaurants und Fremdenzimmer. Meine Fenster gehen zur ruhigen Parallelgasse der Hauptgasse.

21:04 Uhr – In einer engen Altstadtecke, die man nicht mal Platz nennen kann, nehme ich mein Abendessen. Habe wieder sehr anständigen Hunger.

22:10 Uhr – Zwei Ozujsko Limon, einen gemischten Salat, Spaghetti Carbonara, Grappa und Espresso, später fehlt nur noch das Eis. Hier gibt es leider keine Nachspeisen. Für das Eis spaziere ich gleich noch etwas herum. Um 22 Uhr fing ein Film im Open Air Kino an. Aber das passte heute leider nicht.

Morgen warten zwei Fährfahrten, etwa 600 Hm und fast zwanzig Kilometer Küstenstraße auf dem Festland auf mich. Dafür schlafe ich mir heute Nacht die Nerven an.

4. Juli – Rab – 2xFähre – Novalja – 42 km/670 Hm

8:28 Uhr – Ich höre WDR2 zum Wachwerden. Frühstück gibt es ja erst um neun.

9:07 Uhr – Sitze im Straßencafé und warte aufs Frühstück. Es ziehen teils dunkle Wolken über uns hinweg. Das ist gleich eine ganz andere Stimmung.

Sieht gut aus!

10:04 Uhr – Ich nehme an, ich kriege die Fähre um 12 Uhr.

Ich fahre ein bisschen entlang der Buchten, bevor es zur Hauptstraße hinauf geht.

Sehr viele Boote liegen hier in Banjol.

10:42 Uhr – Es gibt auch immer wieder schmale Streifen Sandstrand.

10:50 Uhr – 7,5 Kilometer sehr schöne Dorfstraße, jetzt ein Stück Hauptstraße bis zur Fähre.

11:00 Uhr – Lässt sich sehr gut fahren. Wenig Verkehr. Das Schild sagt alles.

11:16 Uhr – Es bleibt noch genug Zeit für ein zweites kleines Frühstück.

11:35 Uhr – Die Jungs von der Fähre sind mit dem Kaffee fertig und gehen mal zu ihrem Schiff. Inzwischen stehen etwa vierzig Autos in den Warteschlangen. Ich war früh genug vor diesem Verkehr unterwegs.

11:58 Uhr – Alle sind verladen. Sehr eng gepackt.

Jetzt kommt die Sonne raus und sticht ordentlich: herrlich!

Ein Nachzügler aus Neuwied darf noch mit.

Eine kurze Strecke zum Festland, dort auf die erste Bergstufe, dann gen Süden und auf die rechts zu sehende Insel Pag, die im Süden über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist.

12:25 Uhr – Auch hier kein Dorf, nur ein Fährterminal.

12:43 Uhr – Auf 130 m. Bei schwülen 41° geht es mit angenehmen 7 % die leere Zufahrtsstraße hinauf. Habe fast die Hälfte.

Blick über die Meerenge zurück zur Insel Rab.

13:05 Uhr – Auf 230 m an der Küstenstraße. Erstaunlich ruhig!

13:26 Uhr – Gleich kommt die Fährladung Autos. Es ist total ruhig. Fast alle überholen mit sehr großem Abstand.

Hunger!

13:44 Uhr – Auf 291 m: sehr heiss und felsig. Bald geht es bergab zur Fähre.

LIKA Touring. Was ist das? Egal, Schussfahrt ins Café!

Das war eine richtige Passabfahrt mit Haarnadelkurven! Die Zeit reicht für Kaffee, Limo und Brote.

14:27 Uhr – An Bord. Zwei Stunden früher als ich geschätzt hatte. Auf der Insel wartet auch gleich ein Berg auf mich. Aber, hey, der ist nur 150 m hoch.

Und ab!

14:43 Uhr – Das war eine sehr kurze Überfahrt.

Kein Schatten, aber nur 42° C. Bin schon auf 104 m. Die Berge gegenüber sind bis zu 1500 m hoch.

Auch eine kleine Steigung kostet Kraft. Das Grün sind verschiedene Disteln,

Eine lange, sehr ordentliche und hohe Mauer.

Auf 165 m. Jetzt abwärts! Die Sehne hat definitiv genug für heute!

Mauern, dazwischen Wege. Sehr lange Mauern, sehr viel, welch eine Arbeit!

Heu, Oliven, Wein.

16:00 Uhr – An der Unterkunft. Zwei sehr leicht bekleidete englische Teenager haben ihre Musik sehr laut. Die Rezeptionistin weist sie erfolgreich darauf hin, sie jetzt leise zu stellen. Hat funktioniert.

16:40 Uhr – Das Zimmer und die Dusche sind gut. Meine Radklamotten sind mal wieder gewaschen. Ich habe hier drei Betten und einen Kühlschrank, damit kann ich nicht ganz soviel anfangen. Aber ich werde bald etwas essen müssen. Vorher jedoch eine Viertelstunde ausruhen.

18:28 Uhr – Nach einem griechischen Salat und einem Radler geht es wieder besser. Ich schlendere etwas durch den Ort, dann gibt es sehr bald ein richtiges Abendessen.

19:13 Uhr – Bin am Hafen entlang und durch die kleine Altstadt gelaufen. Die Kirche war ausnahmsweise offen, dort habe ich einige Zeit gesessen. Jetzt esse ich Nudeln.

Der Ort ist sehr voll. Die Urlaubssaison ist jetzt voll im Gange. Hier gibt es ungewöhnliche viele Geldwechsler und Geldautomaten. Dazu natürlich alle Läden für den Badebedarf etc. Und sehr viel Musik-Krach aus allen Ecken. Das ist mir schon etwas voll hier. Aber morgen habe ich ja ein ruhiges Hotel in Pag.

20:18 Uhr – Mmh, Nachtisch!

21:09 Uhr – Noch ein Spaziergang an der Uferpromenade. Gerne würde ich mich in eine Hängematte legen und in den Abendhimmel schauen.

22:34 Uhr – Ich habe im Schnellimbiss vor dem Haus noch ein Bier – gegen den Durst – getrunken und weiter den neuesten Fall für Madame le Commissaire gelesen. Den etwas verstörenden Haruki Murakami habe ich ausgelesen. Zum ersten Mal habe ich den Tolino auf der Reise mit. Ich finde ihn sehr praktisch.

Genug der Schleichwerbung!

5. Juli – Novalja – Pag – 19 km/230 Hm

8:20 Uhr – Es war noch lange laut gestern Abend. Aber irgendwann bin ich doch eingeschlafen und bin jetzt ausgeruht. Man müsste mal aufstehen.

Ok, draußen wartet das Meer.

9:03 Uhr – Habe ein Café am Meer gefunden bei dem es immerhin gefüllte Croissants zum Frühstück gibt. Das genügt mir heute. Sie sind sehr lecker.

10:31 Uhr – Ich pedaliere ganz gemütlich auf dem hier noch vorhandenen Bürgersteig in die Sonne hinein. Mit nur 25 Kilometern wird es ein sehr kurzer Radtag. Ich hoffe, mein Zimmer im Hotel in Pag ist schon früh fertig.

10:45 Uhr – Wie auf einem amerikanischen Highway, nur schmaler. Aber es geht. An der Tanke habe ich gerade einen schweizerischen Radreisenden gesehen und angesprochen. Er fährt ein VSF-Reiserad, die eigentlich nur in Deutschland verbreitet sind. Er will noch weiter bis Griechenland. Ich wäre dabei!

11:03 Uhr – Auf Kilometer 7,6 und fast an der Abzweigung auf die Nebenstraße. Läuft sehr gut bisher.

11:07 Uhr – An der Abzweigung. Keine Ahnung, was genau gesperrt ist. Das werde ich herausfinden.

Fängt gut an.

Gesperrte Dirt-Road, aber für diese Touristen – und mich – kein Problem.

Sehr schön hier und reger Autoverkehr. Immerhin langsam.

11:25 Uhr – Ende für die Autofahrer. Aber es gibt Fahrradspuren. Also frisch vorsichtig weiter.

Ok, sieht aus als sei der Weg weggespült worden. Aber die Umfahrung geht gut.

11:47 Uhr – Frisch geteert. Die rote Erde scheint fruchtbar zu sein, aber wohl bei viel Regen nicht sehr stabil.

Steilküste und wieder ungeteert. Es gibt nichts zu berichten, trotzdem viele Fotos.

Jetzt im schattigen Eichenwald.

12:10 Uhr – Nur noch zwei Kilometer bis zum Hotel. Aber ich mache Salat-Radler-Kaffee-Pause. Trotz etwas Schatten zeigte das Thermometer über 40° C.

Meiner Sehne geht es heute nicht gut. Bin froh, wenn ich sie gleich schonen kann.

Pag. Noch etwa ein Kilometer bis zum Hotel.

Hier sieht man die lose rote Erdschicht sehr schön.

12:59 Uhr – Ankunft nach 18,7 Kilometern.

Die Aussicht von meinem Balkon: grins!

13:59 Uhr – Auf dem Weg zum Hotelstrand.

16:05 Uhr – Langsam wird es voll hier. Ich gehe mich nochmal im Meer abkühlen. Dann brauche ich etwas zu essen.

17:15 Uhr – Sitze im Hotel-Restaurant oben an der Klippe über dem Meer. Der Apfel hat nicht viel gebracht, ich esse jetzt etwas richtiges.

21:28 Uhr – So, nachdem ich den Showdown des Krimis gelesen habe, kann ich jetzt noch ein entspanntes Abendbier mit Blick auf die Lichter von Pag nehmen.

Morgen geht es über die Brücke und zurück auf das Festland nach Zadar. Der BRrouter auf dem Tablet hat wieder eine wilde Streckenalternative mit gestrichelten Anteilen vorgeschlagen. Die habe ich auch mal auf das Navi geladen. Die ersten Kilometer laufen weiter auf der westlichen Seite der Bucht. Der Teil sollte gut fahrbar sein. Mal sehen. Heute hatte ich ja schon wieder eine der obligatorischen Straßensperrungen, das müsste für diese Tour langsam reichen. Morgen sind es ca. 55 Kilometer. Ich hoffe, das Schonen hat der Sehne gut getan, und sie tut morgen nicht zu sehr weh.

Jetzt lese ich die letzten zehn Seiten des Krimis, dann gehe ich früh ins Bett. Frühstück ab sieben Uhr ist sehr praktisch.

6. Juli – Pag – Zadar – 60 km/480 Hm

8:06 Uhr – Bin mit dem Frühstück auf der Terrasse fertig. In der Nacht bin ich zwei Mal auf den Balkon hinaus, nur um die vielen Sterne zu betrachten, die hier an der lichtarmen Seite der Bucht zu sehen sind. Es war wunderbar still, keine Autos, keine Menschen, kein Wind und keine Wellen. Das genaue Gegenteil von der vorherigen Nacht.

9:02 Uhr – Beladen und Bereit zur Abfahrt.

9:17 Uhr – Brücke und Altstadt von Pag.

9:32 Uhr – Die Salinen.

Die Kirche Sankt Martin und Reste des Franziskaner Klosters in Stari Grad Pag.

9:51 Uhr – Seit der Müllkippe ist nicht mehr geteert. Bin auf Kilometer 6, fahre langsam, genieße die Ruhe.

10:06 Uhr – Ist das Weiße Salz? Ich kann immer noch Pag sehen.

Offizielle Straßenschilder, scheint nicht gesperrt zu sein.

Ende der Salinenbucht.

10:39 Uhr – Nach einem kurzen Stück Straße jetzt wieder auf einem parallelen Feldweg. Es ist unglaublich still, der leichte Wind trägt nur ein sanftes Rauschen von der Straße und das gelegentliche Schreien einer Möve herüber. Ah, da ruft noch ein anderer Vögel.

Laut Karte ist das der Weg. Hm, ich fahre mit höchsten acht Stundenkilometern über die Steine.

Schön, aber extrem stachelig.

11:01 Uhr – An der kleinen Teerstraße, die mich zur Hauptstraße über die Brücke bringen wird. Auf Kilometer 16, nach zwei Stunden.

Ein großer flacher Tümpel, ideal für Vögel, daher Schutzgebiet.

An der Hauptstraße, es wird sehr schnell gefahren, aber es gibt auch Lücken. Einen Randstreifen gibt es hier nicht. Tief durchatmen, noch einen Schluck Wasser, dann los.

11:31 Uhr – Ok, darauf war ich nicht wirklich vorbereitet: Einer in einer Kolonne hat mich so eng überholt, dass ich seinen Spiegel mit der Hand hätte streifen können. Da ich ohnehin Pause einlegen wollte, bekämpfe ich das Zittern jetzt mit Kaffee, Limo und Salat in der Konoba Davor in Dinjiška. Danach mit frischem Mut weiter.

Mitten im der Terrasse ist der Hausbrunnen.

12:09 Uhr – Auf Kilometer 25, komme gut voran. Bisher waren alle Überholmanöver völlig in Ordnung. Noch ca. 3 Kilometer bis zur Brücke. 42° C im Wind.

Das alte Fort an der Engstelle.

Sieht nach Fischfarm aus.

12:38 Uhr – Zur Belohnung gleich wieder eine Pause, mit den Broten vom Frühstück.

13:37 Uhr – Habe auf ein Stück Feldweg verzichtet. Lief gut auf der Straße. Jetzt bin ich über den ersten Berg, da vorne ist noch einer. 45° C über dem Teer.

13:55 Uhr- Fast 47° C, auf Kilometer 44. Die Sehne sticht jetzt zwischendurch richtig. Das ist nicht schön. Ansonsten läuft es.

Hinter mir die bekannte Bergkette.

14:22 Uhr – In Briševo, neun Kilometer vor Zadar, eine weitere wohlverdiente Pause. Ich musste vom Rad zum Tisch humpeln, wie damals bei der Tandemtour nach Straßburg, als die Sehne zum ersten Mal so stark gereizt war. Zu Hause werde ich sie lange schonen müssen. Etwa 200 Kilometer liegen noch vor mir. Ich hoffe, das wird irgendwie gehen.

Genug gestöhnt!

15:26 Uhr – Frische Luft für Rosinante mit Blick auf die Altstadt von Zadar.

15:37 Uhr – Am Ziel in einer engen Gasse in der Altstadt von Zadar. Mit Hilfe des Navis habe ich durch viele Sträßchen und Gassen den Weg hierher gefunden.

16:13 Uhr – Geduscht, Radklamotten zum Lüften aufgehängt, die Ferse mit Pferdesalbe versorgt. Ich strebe jetzt nicht zum Baden oder Sonnen. Letzteres habe ich auf der Fahrt erledigt. Ich werde etwas ruhen und dann einen kleinen vorsichtigen Stadtrundgang machen.

18:05 Uhr – Sankt Donatus aus dem 9. Jahrhundert, am Forum.

Acht Säulen, erinnert an den Aachener Dom, nur erheblich höher, scheint mir.

Kathedrale der heiligen Anastasia.

Der hiesige Badestrand, man erkennt am Boden die Pfeifenlöcher der berühmten Meeresorgel. Das Pfeifen ist mir leider gar nicht aufgefallen.

19:34 Uhr – An einem kleinen Platz mit Gitarrenmusik zum Abendessen. Ich hoffe, ich finde von hier wieder zurück zum Zimmer.

20:16 Uhr – Und ein Dessert nehme ich heute auch noch. Ist bestimmt gut für die Sehne!

22:37 Uhr – Nochmal für ein Abendeis rausgegangen. Hier ist alles voll, nette Musik.

Geht doch!

22:57 Uhr – Jetzt schlendere ich doch mal wieder zurück und lege den Fuß hoch.

7. Juli – Zadar – Biograd na moru – 33 km/120 Hm

8:30 Uhr – Bin gegen eins trotz der lauten Club-Musik draußen endlich eingeschlafen. Nun ist es Zeit für das Frühstück.

10:10 Uhr – Ich verlasse die Stadt durch das Tor mit dem venezianischen Löwen.

10:34 Uhr – Nicht so sehr schön auf dem Bürgersteig, aber hier kann ich ganz langsam fahren und schauen, was die Sehne macht.

10:42 Uhr – Der Bürgersteig ist schön breit, passt super. Nur die Bordsteinabsenkung fehlt oft, das macht es anstrengend, da ich oft absteigen muss.

11:23 Uhr – Im gut gekühlten Spar Joghurt, Banane, Croissant und Apfelschorle gekauft. Jetzt suche ich schnell eine Schattenbank.

11:44 Uhr – Mal wieder ein selbstgekochter Kaffee Americano, am Strand von Sukošan. Der Schatten der Tamarisken ist sehr willkommen.

Das hat gut getan und war sehr lecker. Bin auf Kilometer zwölf. Jetzt schwinge ich auf kleinen Straßen entlang der Küstenlinie durch die Dörfer Richtung Biograd.

12:06 Uhr – Die Ruinen des Bischofspalasts auf einer kleinen künstlichen Insel.

12:35 Uhr – Kilometer 20. Das war schnell und hat mit dem Autoverkehr super geklappt. Bin kurz vor Sveti Petar na Moru.

12:50 Uhr – Badestelle in Turanj, eine Bank im Schatten einer Pinie.

13:15 Uhr – Zweiter Kaffee, noch mehr Getränke. Habe ja schon über 25 Kilometer und habe Zeit, auch zum Lesen. Ich fange den neuesten Bretagne-Krimi an.

Die hohe Dichte von Cafés macht es mir sehr leicht, dann Kaffeepause zu machen, wenn ich eine brauche.

14:03 Uhr – Der recht hübsche Kirchturm des Dörfchens.

14:23 Uhr – Die Marina von Biograd. Viele Segelboote. Die Pension dürfte nicht mehr weit sein.

14:35 Uhr – In einem kleinen Park mitten im Ort steht eine Sankt-Rochus-Kapelle. Dieser Heilige hat mich auf der Via Podiensis begleitet. Ich genieße ein paar Minuten Stille.

Hier am Strand ist es richtig voll, Sonntagnachmittag, alle sind am Meer. ich schlängele mich ganz gemütlich durch den Trubel.

14:57 Uhr – Ankunft, nach viel trödeln. Es ist etwas diesig, das mildert die Temperaturen etwas.

15:16 Uhr – Toller Blick von meinem Balkon. Heute Abend grillt der Wirt Fisch und seine Mutter kocht. Die Ehefrau ist Polizeikommissarin, da ist mein Fahrrad in jedem Fall sicher, sagt er. Kein böser Bube traue sich hier her.

So, jetzt waschen und duschen.

17:02 Uhr – Ich gehe ein paar Meter. Um 18 Uhr beginnt das Abendessen.

17:25 Uhr – Das Eis aus dem Supermarkt hat sehr gut geschmeckt. Der Strand hier ist deutlich leerer und ruhiger als im Ort. Leider war mir heute nicht nach Baden.

Immerhin bin ich nicht der Einzige, der Wäsche draußen hängen hat.

Wow, das war lecker! Ich hätte allerdings gleich viel Wasser bestellen sollen. Der Wein steigt mir schon zu Kopf. Habe um Wasser und Bier gebeten.

20:02 Uhr – Das war sehr lecker! Ich habe beim Bier noch gelesen. Ich musste einige Orte im Bretagne-Krimi mit meiner letztjährigen Tour abgleichen.

Hier die Tour-Karte mit meinem aktuellen Standort, der mit einem gestrichelten Kreis markiert ist. Bin schon wirklich weit im Süden.

21:20 Uhr – Die Grillen zirpen, man hört Nachbarn reden und von ferne leise Musik. Ich sitze auf dem Balkon und erfreue mich am Blick über die Meerenge zur Insel Pašman über der die Mondsichel steht.

Von Westen, hinter den Inselbergen, zieht ein Gewitter heran, mit dunklen Wolken und ersten Blitzen. Genau über uns ist eine Lücke mit hellem Himmel, denn auch im Nordosten ist es bewölkt. Das ist auch auf dem Wetterradar gut zu sehen.

Die Blitze kommen immer öfter und sind sehr deutlich vor den Wolken zu sehen.

21.58 Uhr – Während ich Platz für mehr Fotos auf meinem iPhone geschaffen habe, ist das westliche Gewitter so weit vorgedrungen, dass der Mond nun verdeckt ist. Im Norden blitzt es nun auch vereinzelt. Der Wind frischt etwas auf , das tut gut.

Alles Weitere morgen.

8. Juli – Biograd na moru – Vodice – 40 km/270 Hm

7:58 Uhr – Es gibt leckeres Müsli mit Banane zum Frühstück. Die Luft ist angenehm abgekühlt.

Es gab gestern Abend noch einige heftige Sturmböen, aber geregnet hat es nicht.

Leider sprachen die Gastgeberin und alle Gäste eine slawische Sprache. Ich war also bei all den netten Leuten um mich herum ziemlich isoliert. Zumindest kam es mir zum ersten Mal auf dieser Tour so vor.

9:12 Uhr – Abfahrt. Ich sehe einem ruhigen Fahrtag entgegen.

9:18 Uhr – Heute bringt mich kein prachtvolles Löwentor zur Hauptstraße, sondern ein gediegener Feldweg, mit grandioser Aussicht.

Das ist die offiziell nummerierte Hauptstraße, und ich esse Staub.

Ich komme jetzt ins das Naturschutzgebiet Vransko jezero mit dem größten Süßwassersee Kroatiens.

Da bin ich also doch auf der EuroVelo-Route 8. Sibenik erreiche ich morgen.

9:40 Uhr – Ein toller Blick auf die Inselwelt. Die Luft ist sehr klar und noch nicht so heiss. Wieder nur Grillenzirpen, Wasservögel in der Ferne, etwas Wind in den Ohren, sonst nichts.

Hier sind viele Radwege ausgeschildert. Ich komme auf dem Schotter langsam voran, aber ich habe ja viel Zeit heute.

10:06 Uhr – Hier am See ist glatter Teer. Ich genieße die Aussicht und das sanfte Rollen.

10:32 Uhr – Bin auf der Schotterpiste geblieben, statt der EV8 nach Drage zu folgen.

Welche Unmengen an Steinen hat man hier aufgelesen, um die Olivenhaine anzulegen.

10:54 Uhr – Auf den letzten Metern der Piste. Ich kann die Straße schon sehen.

Das passt für Pause!

11:16 Uhr – In der Campingplatz-Bar vom Kamp Kalebić. Leider gibt es keinen Salat. Darum kümmere ich mich dann später. Also nur Kaffee und Limonade.

Siebzehn Kilometer in zweieinhalb Stunden, das ist nicht schnell, aber Urlaub

Hier beginnt der 840 m lange Prosika-Kanal zum See hinüber. Er wurde 1770 fertiggestellt. Man hat den Seespiegel um drei Meter gesenkt. So wurden Moskito-Sümpfe trockengelegt und Ackerland gewonnen.

Auf der völlig leeren alten Küstenstraße, die langsam zuwächst. Heute macht das Meer leichte Geräusche, es geht etwas mehr Wind.

12:20 Uhr – Das alte Stadttor von Pirovac.

Der Salat ist so groß, damit sollte ich auch ohne geschmierte Brote bis heute Abend kommen.

13:25 Uhr – Noch ein Foto vom Yachthafen, dann weiter. Vierundzwanzig Kilometer habe ich, sechzehn stehen noch aus.

Wirklich gut ausgeschildert.

14:06 Uhr – Oliven, Wein, Feigen, Gemüse: Ich folge der EV8 ein sanft ansteigendes Tal hinauf, das durch eine kleine Hügelkette vom Meer getrennt ist. Auf Kilometer 33 und 30 m Höhe. Sehr schön zu fahren. Der Wind kommt von Westen, treibt mich manchmal sanft an. Zikaden und das Surren meiner Reifen auf dem Asphalt.

14:30 Uhr – In Vodice.

15:06 Uhr – Nach der Stille in der Kirche. Noch eineinhalb Kilometer.

Sieht spektakulär aus, das Olympia Sky Hotel hinter dem Hafen.

15:43 Uhr – Angekommen: Tolles Zimmer mit Meerblick, viele kleine Sitzecken im Garten und auf zusätzlichen Loggias: eine sehr gute Wahl. Der Empfang war sehr nett, auf Deutsch mit französischem Akzent.

Jetzt duschen, dann im Garten lesen.

16:22 Uhr – Sehr gemütlich. Zum Strand hinunter gehe ich aber noch. Essen kann ich hier im Haus. Frühstück ab 7:30 Uhr passt mir sehr gut.

17:24 Uhr – Spektakulär und sommerlich voll hier.

18:20 Uhr – Die Sonne verzieht sich, ich dann jetzt auch.

18:53 Uhr – Sitze auf der Terrasse des B&B und lasse mich bedienen. In den Pausen lese ich den wunderbaren Krimi weiter.

Morgen fahre ich zu den Eltern einer Kollegin, die genau auf der Strecke wohnen und mich sehr nett eingeladen haben, vorbeizukommen. Darauf freue ich mich schon.

21:39 Uhr – Schon die warme Tomatensuppe hat sehr gut geschmeckt, danach Frikadellen mit Kartoffelbrei und Salat, zum Schluss Palatschinken mit Eis und Kaffee. Dazu habe ich zwei Bier getrunken. Das zweite reichte noch für einige Seiten des Krimis auf der Liege unter den Palmen. Das Essen war sehr lecker, ich hätte heute aber wahrscheinlich noch mehr essen können, da ich tagsüber nur einen großen Salat hatte.

Jetzt sitze ich auf meinem Balkon und schaue in den Abendhimmel. Im Norden gewittert es, man hört den Donner. Es ist also näher als gestern. Jetzt fallen die ersten seichten Tropfen auf die Palmblätter, die Blitze werden heller, der Donner lauter.

Wieder ein sehr schöner und entspannter Sommer-Rad-Urlaubstag am Meer.

9. Juli – Vodice – Primošten – 41 km/560 Hm

7:14 Uhr – Es hat in der Nacht erneut gewittert und wieder geregnet. Bin auf Temperatur und Luft gespannt. Im Augenblick haben wir eine fast geschlossene Wolkendecke. Am späten Nachmittag soll es erneut regnen. Bis dahin sollte ich aber am Ziel sein.

9:03 Uhr – Abfahrt nach sehr reichhaltigem Frühstück.

9:22 Uhr – An der Leitplanke komme ich nicht vorbei. Also zurück.

9:36 Uhr – An der Brücke über die Krka.

Auf der anderen Seite sieht man schon Sibenik.

Gut fahrbar, aber da vorne ist ein Gestell montiert. Also rückwärts schieben und doch mit allen auf der Fahrbahn.

EV8, wie schön!

10:29 Uhr – Bin einige Male in Sackgassen mit Treppen geraten. Jetzt parke ich direkt unterhalb de Kathedrale im Schatten.

Die berühmte Kathedrale.

Das Portal mit den venezianischen Löwen, Adam und Eva und oben am Sims den vielen Köpfen.

Hier drinnen wird kräftig renoviert. Eine prächtige Renaissance-Kirche, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Die Kuppel ist fantastisch und das freitragende Tonnengewölbe einzigartig. Zuerst war ein Mailänder, später ein toskanischer Baumeister am Werk.

11:08 Uhr – Auf besondere Empfehlung sitze ich im Café mit Kräutergarten im ehemaligen Kloster Sv. Lovre. Es liegt auf halbem Weg zur Festung hinauf.

Ein toller Platz, schattig, voller Kräuter-Düfte.

11:42 Uhr – Die Festung schaue ich mir auch noch an. Dann geht es weiter.

Genialer Platz für Konzerte. Im Hintergrund sieht man die Brücke über die Krka.

Die Stadt.

Enge Gassen, viele Treppen.

Sogar zwei Bäume auf einem kleinen Platz.

12:17 Uhr – Bin ziellos durch die Gassen und habe mein Fahrrad doch wiedergefunden.

13:17 Uhr – Brote-Pause mit Blick auf Krapanj.

Wieder eine Bogenbrücke.

13:40 Uhr – Am Ortseingang von Gebrastica, gegenüber im Hang sieht man die Straße, die mich auf die Hochebene bringen wird.

Wie immer: kleinster Gang und ohne unnötigen Druck.

13:59 Uhr – Auf 80 m. Sehr schöne Bucht.

14:12 Uhr – Wird immer schöner!

14:28 Uhr – Oben und auf dem richtigen Weg.

Flach und warm.

Alte Käfer.

Haus mit Steinplattendach, wie in den Cevennen.

17:32 Uhr – Es lief wirklich sehr gut den Berg hinauf. Ich war kurz vor drei hier oben und wurde sehr herzlich mit Grappa, Wasser und später gefüllten Paprika und Wein empfangen. Gleich fahren wir nach Primošten.

Die moderne Madonnenfigur auf dem Hügel über der Bucht.

Blick von dort auf Primošten.

22:56 Uhr – Wir haben die beeindruckende Loreta-Madonna besucht. Danach fing es an zu gewittern. Also zwei Stippvisiten bei Freunden, nach denen ich genug getrunken hatte, um jetzt mit einem leicht schweren Kopf ins Bett zu fallen. Es war ein sehr schöner und unterhaltsamer Abend.

10. Juli – Primošten – Trogir – 47 km/330 Hm

9:33 Uhr – Die Nacht war nach dem guten Wein nicht ganz so ruhig. Jetzt, nach einem herzhaften Frühstück, bin ich bereit zur Weiterfahrt.

Aber in diesen Regen möchte ich dann doch nicht hinaus. Er müsste bald aufhören. Das kräftige Regengebiet zieht nördlich an uns vorbei und streift uns nur gerade für eine Stunde.

10:18 Uhr – Unterwegs, Wasser nur von unten. Gleich kommt die Abfahrt ans Meer.

10:28 Uhr – Na, mal sehen, was da noch kommt.

10:52 Uhr – Bei der Ankunft noch trocken, jetzt regnet es und die Cafés sind so voll, dass ich weggeschickt wurde.

Das Regenradar sieht so aus, als würde es die nächsten zwei Stunden weiterregnen. Ich habe den Schirm ausgepackt und werde etwas durch die Stadt bummeln, dann sehen wir weiter.

11:30 Uhr – Ich habe einen Kaffee und sitze draußen. Es ist frisch, selbst mit der Fleecejacke unter der Regenjacke. Jetzt esse ich Nudeln mit Tomatensoße. Da es böig ist, wird es auf der Straße auch nicht gut sein. Also friere und esse ich eine zeitlang, dann sehen wir weiter.

Mit einer Regenpause ist wohl erst in zwei Stunden zu rechnen.

Meer-Regen-Nudeln: lecker!

12:02 Uhr – Jetzt packe ich mich ein und dann radle ich mal los. Hat ja keinen Zweck, bis um drei Uhr zu warten. Die Besichtigungen in Primošten fallen damit leider aus, das macht bei Regen nicht viel Spaß.

12:37 Uhr – Doch trocken, also alles wieder ausgezogen. Bin auf Kilometer 13. Vor mir die Loreta-Madonna und einige seit kurzem wieder bearbeitete Weinberge.

12:55 Uhr – Die Marina Frapa in Rogoznica, von der Altstadt aus. Bis hierher trocken, also abgesehen von einzelnen Tröpfchen.

Altstadt mit Palmenallee. Suche eine Bäckerei. Ein Kellner sagte, zweihundert Meter rechts: ok.

Hier liegen sogar richtige Fischerboote.

13:34 Uhr – Habe in der Bäckerei eingekauft und trinke jetzt in der Caffè Queen Elizabeth einen Kaffee. Sieht so aus, als hätten sich die Regenwolken aufgelöst. Für die nächste Stunde könnte es trocken bleiben.

14:04 Uhr – Dieses Warnschild kam so oft, jetzt muss ich es doch einmal fotografieren. Feucht warm, es läuft gut.

14:32 Uhr – Sehr unspektakulär auf der Hauptstraße durch das Hinterland. Vor mir jetzt wieder das Meer.

15:08 Uhr – Auf der anderen Straßenseite hielten Reiseradler. Ich bin zu ihnen rübergefahren. Es war eine englische Familie auf dem Heimweg von Australien. Dort haben sie acht Jahre gelebt. Ihr Tandem ist zerlegbar, so konnten sie seit Ihrem Start im Dezember immer wieder Abschnitte fliegen. Ihr Sohn fängt im Herbst an zu studieren.

Das war eine sehr schöne Begegnung.

15:18 Uhr – Vorbeifahrt an Marina.

16:10 Uhr – Am Stadttor von Trogir. Irgendwo dadrinnen ist mein Hotel, das letzte der Tour.

Irgendwo da im Gewusel.

16:33 Uhr – Gefunden! Ich habe das Eckzimmer im ersten Stock. Ich wurde sehr nett empfangen, habe alles gewaschen, jetzt duschen und sehr dringend etwas essen!

Mal wieder Spaghetti mit Meeresfrüchten.

Kathedrale des hl. Laurentius an der vom frühen 13. bis zum späten 16. Jahrhundert gebaut wurde. Die verschiedenen Baustile dieses Zeitraums finden sich auch an oder in der Kirche.

Das berühmte Radovan-Portal aus dem 13. Jahrhundert mit seinen sehr lebendigen Szenen aus dem Neuen Testament.

Die Kirche ist innen gar nicht so groß, das hat mich überrascht. Die hellen, fast fugenlosen Wände und Gewölbe schaffen eine ganz besondere Atmosphäre.

Natürlich musste ich auf den Turm hinauf.

Witzig, die drei. Ich esse total leckeres Pistazieneis. Danach lege ich mich eine Stunde hin.

21:24 Uhr – Abendstimmung an der Kamerlengo-Festung.

22:57 Uhr – Der Tag ist zu Ende. Ich musste doch nicht im Regen fahren, das war gut. Und obwohl ich die ganze Zeit auf der Fernstraße 8 unterwegs war, bin ich gut mit dem Verkehr zurecht gekommen.

Trogir ist wirklich eine sehr schöne mittelalterliche Stadt. Damit einher geht sommerlicher Trubel, den ich hier mitten in der Stadt natürlich besonders spüre. Aber es gefällt mir auch.

Soviel für heute.

11. Juli – Trogir – Split – Zug nach Zagreb – 38 km

7:36 Uhr – Ich müsste mal aufstehen. Nachdem ich die Fenster geschlossen und mir zwei Decken aus dem Schrank geholt hatte, habe ich sehr gut geschlafen. Vorher habe ich mich bei Wikipedia noch etwas über Split informiert.

Mein Zug geht um 21:54 Uhr. Als erstes werde ich den Bahnhof anfahren, um sicherzugehen, dass ich genau weiß, wo er ist.

So, raus aus den Federn.

9:41 Uhr – Ein unglaublich schöner Morgen, strahlende Sonne, 25° C, ein leichtes Lüftchen: herrliches Wetter für den letzten Tag.

Die von der Morgensonne angestrahlte Kathedrale.

10:14 Uhr – Mit dem Fahrrad direkt auf das Rollfeld des Flughafens von Split, also quasi.

10:35 Uhr – Klar, man könnte auch daran vorbeifahren, aber mal ehrlich: ein Muss, diese Strandbar an einem solchen Tag.

Ich kann Split sehen, auch das erste der ursprünglich dreizehn Kastelle, das Kaštel Štafileo.

11:02 Uhr – Kula Nehaj.

Das Kastell.

11:28 Uhr – Mit fünf Kilometern pro Stunde auf der Promenadenstraße.

Das Museum Grada Kaštela.

Blick zurück Richtung Trogir.

11:48 Uhr – Kaštel Gomilica.

12:37 Uhr – Hartkäse, Weichkäse, Salami, Brot, Äpfel, Gurke, Müsliriegel: Das sollte für die Heimreise reichen.

13:11 Uhr – Am Ortsschild im Industriegebiet.

13:31 Uhr – Ok, wo jetzt nicht herfahren: auf der Straße oder auf dem Radweg?

Noch 2,4 Kilometer bis zum Bahnhof.

Noch 600 m, aber hier schon mal ein Foto vom Diokletianspalast.

Gemüsemarkt.

13:53 Uhr – Am Bahnhof und Fährhafen. Welch ein Durcheinander.

Auf der Bahnsteigseite ist es total ruhig, d.h. bis auf den laufenden Dieselmotor des Zugs. Und am Getränkeautomaten gab es billig Schweppes. Also mach ich hier Brotepause.

14:43 Uhr – Auf dem Weg zurück in die Altstadt. Hier am Hafen liegt auch ein TUI-Kreuzfahrtschiff.

Da wären wir. Die Prokurative.

Jetzt mache ich an einem kleinen Platz Salatpause und lasse dann das Rad hier für einen Besichtigungsrundgang.

15:41 Uhr – Die nette Kellnerin wird auf das Rad aufpassen. Hoffentlich finde ich es wieder.

Links die Venezianische Loggia.

Jetzt kommen die Baedecker-Fotos von Split:

Der Campanile des Doms Sankt Domnius, davor Bögen des Peristyls.

Das Peristyl des Diakletianspalasts.

Die Kathedrale aus dem 4. Jahrhundert ist außen ein Oktogon und innen rund mit einer Kuppel und je acht Säulen auf zwei Ebenen. Der Dom des Erzbistums Split-Makarska zählt zu den ältesten Kathedralen der katholischen Kirche. Sie wurde ursprünglich als Mausoleum für Kaiser Diokletian gebaut. Nach seinem Tod, als das Christentum gerade zur Staatsreligion erhoben worden war, hat man es zinu eine Kirche umgewandelt.

Die unteren Säulen sind aus Granit, die oberen aus Porphyr.

Jupiter-Tempel bzw. Baptisterium.

17:15 Uhr – Bin zurück auf dem kleinen Platz. Die Bedienung winkte mir zu. Das Rad ist noch da. Es war eine sehr gute Idee, es hier in ihrer Obhut zu lassen. Ich nehme einen weiteren Kaffee und Limo.

So, jetzt habe ich noch viereinhalb Stunden rumzukriegen. Ich werde noch zum Šhuma Marjan Park fahren und danach am Bahnhof abhängen. Mal sehen, ob und wann ich noch im Restaurant etwas esse.

18:13 Uhr – Man sieht, wie gigantisch so ein Kreuzfahrtschiff (Mein Schiff 6) im Vergleich zu einem Fährschiff ist. Und natürlich qualmt der Schornstein, weil der Strom nicht vom Hafen kommt, sondern an Bord erzeugt wird.

18:41 Uhr – Blick auf die meerseitige Mauer des Diokletianspalasts, am rechten Ende erkennt man noch einen Eckturm.

19:20 Uhr – In einer kleinen Pizzeria am äußeren Rand der Altstadt. Ich esse Nudeln und nehme ein Bier, damit ich für den Nachtzug eine gewisse Bettschwere mitbringe. Mal sehen, ob das funktioniert.

Genug Platz für mein Rad und das eines tschechischen Radlers, der mit sehr leichtem Gepäck 100 bis 150 Kilometer am Tag zurücklegt.

21:30 Uhr – Im Abteil, das doch ein Liegewagen ist. Mal sehen, ob ich wirklich oben liegen muss.

21:58 Uhr – Wir fahren. Ich habe dann mal die Waggontüren geschlossen, war mir doch etwas unheimlich, dass sie bei voller Fahrt offen stehen.

Wir fahren jetzt die Bucht entlang, die ich heute Vormittag geradelt bin.

Toll, wenn man den Kopf aus dem Fenster halten kann und es nach Dieselauspuffgasen riecht.

Das Ticket hat die Schaffnerin eingesteckt. Sie gibt es mir morgen zurück. Sie wird mich auch eine halbe Stunde vor Zagreb wecken. Das ist doch mal ein guter Service.

12. Juli – Zug Zagreb- Salzburg

7:04 Uhr – Wir verlassen Zagreb pünktlich. Ich habe einen dieser Einzelradplätze in den ÖBB-Zügen, die im Winter für Skier vorgesehen sind.

Ich hatte das Liegewagenabteil für mich alleine und habe tatsächlich mit Unterbrechungen ein paar Stunden geschlafen. Frisch bin ich nicht. Aber der Kaffee im Bahnhof war ok, das erste halbe Brötchen mit Camembert auch.

Hier ist alles reserviert, bis auf den Platz neben dem Rad. Da habe ich echt wieder Glück, denn ich habe nicht reserviert.

Jetzt bleibe ich zwölf Stunden in diesem Zug, Ankunft in Heidelberg ist 18:44 Uhr.

7:48 Uhr – Passkontrolle in Dobova an der slowenischen Grenze mit massivem Personalaufgebot von Slowenien und Kroatien.

Wir fahren an der Save entlang in Richtung Ljubljana. Es regnet.

8:50 Uhr – Steil aufragende Bergklippen, wildromantisches enges Tal.

9:24 Uhr – Zehn Frankfurter Pfadfinder füllen jetzt alle freien Plätze.

10:05 Uhr – In Bled. In der Ferne kann man die Julischen Alpen sehen, die ich am In der ersten Woche hinauf geradelt bin.

10:43 Uhr – Rosenbach in Österreich: Vor uns ist das Gleis kaputt, und wir müssen auf unbestimmte Zeit halten. Jetzt bin ich gespannt.

11:32 Uhr – Wir stehen weiterhin.

13:02 Uhr – In Villach, der Zug wurde hier eingestellt. Ich komme erst um 19:16 Uhr hier weg und nur bis Salzburg, muss dort auf Bahnkosten übernachten und mangels Fahrradstellplätzen ohne IC, also mit Nahverkehr, irgendwie nach Bonn. Jetzt brauche ich viel Geduld.

14:00 Uhr – Auf der schönen Seite von Villach im Café. Der Kuchen ist sehr lecker.

Ich habe ein Zimmer im Mercure Salzburg City, dort sollte ich gegen 22 Uhr sein. Was ein Glück, dass ich schon gestern Abend gestartet bin, so kann ich morgen in Ruhe dranhängen, so blöd es auch ist.

16:48 Uhr – Ich sitze im gleichen Café wie auf der Hinfahrt und schaue auf die Drau und die Berge. Es gewittert stimmungsvoll. Oben im Berg hängen kräftige Regenvorhänge.

Das heimische Reisebüro hat vorhin recherchiert und für morgen freie Fahrradplätze in ICs ab Salzburg gefunden. Das wurde auch an der DB-Hotline bestätigt. Daraufhin habe ich die DB angerufen und nach einer halben Stunde mit sehr freundlichen und hilfsbereiten DB-Mitarbeitern folgende Lösung: Ich kann heute Abend in Salzburg, das ein Grenzbahnhof ist, an einem DB-Fahrkartenautomaten zwei Fahrrad-Platzkarten für eine Verbindung um 10:00 Uhr ausdrucken. Ich muss in Freilassing umsteigen. Das mache ich allerdings nicht, sondern radle die neun Kilometer vom Hotel über die Grenze nach Freilassing und kann dann ohne Umsteigen bis Koblenz durchfahren, vielleicht sogar bis Bonn, d.h., sofern dieser Zug tatsächlich soweit kommt. Man weiß ja nie. Ab Koblenz ggf. Nahverkehr bis Beuel. Ich müsste zwischen sieben und acht zu Hause sein.

Mit der Lösung im Gepäck habe ich mir beim Thalia noch etwas zu lesen gekauft.

22:01 Uhr – Ankunft in Salzburg. Jetzt das Hotel suchen.

Oh, halt, vorher die Fahrradkarten ausdrucken.

23:21 Uhr – Frisch geduscht und rasiert sitze ich in der rechtsseitigen Altstadt beim Asiaten. Es ist das einzige Lokal, das noch so eben die Küche geöffnet hat. Es ist halt auch sehr spät.

Bin sehr froh, dass ich ein richtiges Bett habe und nicht am Bahnhof herumhängen muss. Alles weitere sehen wir morgen.

13. Juli – Zugfahrt Salzburg – Bonn

7:39 Uhr – Sitze beim Frühstück im Hotel. Bis auf eine größere Unterbrechung mit Krämpfen in den Füßen habe ich gut geschlafen.

9:07 Uhr – Es schüttete auf dem kurzen Weg zum Bahnhof.

Jetzt sitze ich im Regionalzug nach Freilassing, der gerade losfährt.

9:21 Uhr – In Freilassing und noch 50 min bis zur Abfahrt des ICs. Hier gibt es natürlich keinen Aufzug und keine Rolltreppe.

10:13 Uhr – Rad ist verstaut, hier ist noch viel Platz. Ich sitze und hoffe auf eine durchgehende Fahrt.

12:16 Uhr – Zwischen München Ostbahnhof und Pasing: kein Grund zur Beanstandung. Ich habe kroatische Gurke, Brot, Wurst und Käse gegessen und lese.

13:44 Uhr – Wir erreichen Ulm, sogar pünktlich. So in Ruhe wäre ich gestern schon gerne gereist, wenn ich das mal sagen darf.

Mit der Schaffnerin habe ich vorhin gesprochen. Für sie geht das in Ordnung, wenn ich bis Bonn sitzen bleibe.

15:30 Uhr – Noch knapp drei Stunden bis Bonn. Wir fahren auf Heidelberg zu.

Von Split nach Bonn sind es etwa 1.500 Kilometer. Dafür muss man mit dem Auto auch zwei Tage einplanen. Der Nachtzug war jedenfalls erheblich angenehmer als der Nacht-FlixBus von Paris nach Köln. Da es noch ein enormes Verbesserungspotential bei Bahnreisen gibt, kann ich mir schon vorstellen, dass man mehr Leute davon überzeugen kann, die Bahn statt des Autos oder Fliegers zu nehmen, irgendwann.

Hier in Deutschland ist es trüb und regnerisch. Da vermisse ich die Sonne und Hitze des Südens. Es war eine großartige Tour durch grandiose Landschaften. Die gesamte Planung hat, bis gestern Mittag, hervorragend funktioniert, bei der Zugfahrt nach Salzburg, bei allen Hotels, beim Fahrrad, bei der Strecke inklusive den Fährpassagen, bei der Ausrüstung und den vielen kleinen und großen Pausen. Es waren wenige andere Reiseradler unterwegs, aber es gab einige sehr schöne kurze Begegnungen. Der Besuch bei den Eltern der Kollegin war ein ganz besonderes Erlebnis und hat mir das Land und die Menschen noch einmal viel näher gebracht.

16:12 Uhr- Mannheim – OK.

17:21 Uhr – Kaub – Ok

17:48 Uhr – Koblenz – OK.

18:34 Uhr – In Bonn!!

19:00 Uhr – Über den Rhein.

20:16 Uhr – Zu Hause, geduscht, gegessen, glücklich!

Vielen Dank für Euer Mitreisen!

Bis zum nächsten Mal!