Ich fange einfach mal damit an, das ein oder andere hier eher ungeordnet festzuhalten.
I. Körper
Heute, Feiertag, sind die Schwellungen der Füße soweit zurückgegangen, dass ich die Knöchel wieder sehen kann. Das Gesäß tut nicht weh, fühlt sich aber mitgenommen an. Auch die Knie tun nicht weh, fühlen sich aber morgens steif an. Krämpfe hatte ich gestern mal kurz, die Neigung dazu bleibt wohl. Der Schnappfinger am linken Mittelfinger ist morgens immer sehr deutlich, wird aber tagsüber besser. Sonnenbrand hatte ich keinen, Kopfschmerzen auch nie so, dass ich gelitten habe.
Rückenschmerzen hatte ich auf der ganzen Tour keine, wie auch schon die letzten Jahre.
Die Anstrengungen habe ich körperlich, bis auf vorübergehende Sitzprobleme, wirklich sehr gut verkraftert.
II. Strecke und Stimmung
Portugal kannte ich noch nicht, Spanien nur von vier oder fünf Etappen auf früheren Touren. Von Nordspanien und vor allem den Verhalten der Autofahrer war ich extrem positiv überrascht. Auch mit dem Essen bin ich nach einer Eingewöhnung sehr gut klargekommen. Die Berglandschaft fand ich sehr toll. Die Straßen waren in gutem Zustand. Wo ich Jakobsweg gefahren bin, war oft staubige Piste.
In Portugal fand ich das Verhalten der Autofahrer deutlich aggressiver, mit deutlich höheren Geschwindigkeiten, vor allem auch in den Ortschaften. Es gab sehr wenig Seitenstreifen, also musste ich mitten auf der Fahrbahn fahren, was aber sehr respektiert wurde. Fahrradwege in den Städten sind Flickwerk und oft in sehr schlechtem Zustand. Der Fernradweg läuft sehr viel auf Piste, mit Sand, Wellblech, Schotter, Fels. Nördlich von Porto sind viele Straßen noch gepflastert und schlecht zu fahren.
Die Küstenlandschaft in Portugal ist sehr faszinierend, tolle Strände, tolle Klippen. Porto fand ich angenehm klein, Lissabon riesig. Coimbra und die Küstenstädte fand ich sehr schön.
Ich bin sehr gut mit dem Alleinreisen klargekommen. Es hat mir wirklich Freude gemacht, ganz selbstbestimmt in der Verteilung der Pausen, der Geschwindigkeit, der Fotostopps, der Sehenswürdigkeiten, des Abendprogramms, dem Einlassen auf Begegnungen usw. zu sein.
Es gab wieder eine Vielzahl von sehr schönen kurzen, manchmal längeren Begegnungen, die manchmal so passend zu meiner Stimmung waren, dass es sich wie bestellt anfühlte.
Mein starker Rückhalt waren die täglichen Telefonate mit zu Hause, manchmal spontan und eher kurz bei einer etwas schwierigen Entscheidung, sonst ausführlich und begleitend von Tag zu Tag.
III. Fahrrad und Ausrüstung
Die neuen Felgen und Mäntel haben sehr gute Dienste geleistet. Mit den alten Mänteln hätte ich wahrscheinlich auf den staubigen Pflasterstraßen teils kaum Halt gefunden. Die Bremsklötze prüfe ich zu Hause. Unterwegs habe ich keine getauscht. Der Spiegel hat mir wieder sehr gut geholfen, immer wieder schnell zu schauen, ob hinter mir ein Auto ist, wie groß es ist und ob es mehrere sind. Gestern und heute bin ich ohne Spiegel gefahren, da ist mir das noch einmal aufgefallen. Die Taschen haben weiterhin gehalten, vor allem auch dicht. Sie sind jetzt sehr schmutzig und eher unansehnlich, aber sie erfüllen auch nach über dreißig Jahren ihren Zweck. Es gibt einen Verschluss einer Aussentasche, der gerissen ist. Da müsste one Lösung her. Auch für den Klettverschluss der Lenkertasche, der nicht mehr richtig hält, könnte ich mir mal was überlegen. Wobei der Zustand schon lange so ist. Das neue Garmin hat super gut auf seiner ersten langen Reise funktioniert. Das war eine prima Empfehlung. Das Nackenkissen war toll, solange ich es hatte. Einige Dinge waren nur für den Notfall, z.B. zweites Paar Radsöckchen, zweite Radhose. Würde ich wieder mitnehmen. Pullover und Fleecejacke waren im kalten Norden wichtig. Den Fön habe ich nie benutzt. Über den könnte man nachdenken. Bei der Elektronik bin ich mit einem Ladegerät und zwei Kabeln ausgekommen. Das zweite Ladegerät und Kabel waren nur Reserve. Die Stirnlampe, die vor zwei Jahren schmerzlich fehlte, wurde diesmal gar nicht genutzt. Gehört trotzdem auch zur Notfallausrüstung. Die Zusammenstellung der Dosen für die Verpflegung hat exakt gepasst. Auch die große Gaskartusche war sehr nützlich, da ich unterwegs keine neue suchen musste, wie in anderen Jahren. Sie ist nach sechs Wochen noch nicht leer. Müsli mit Apfel und Joghurt hat sich wieder sehr bewährt. Wasser zu kühlen habe ich mal ausprobiert, könnte man bei großer Hitze für die blaue Zusatzflasche zukünftig einplanen.
Der Handyakku hält nicht mehr einen ganzen Tag durch. Ich musste mit PowerBank oder an der Steckdose nachladen. Das werde ich beobachten. Entweder muss der Akku oder das ganze, fünf Jahre alte Gerät ausgetauscht werden.
Sonnencreme und Anti-Mücken-Stecker musste ich nachkaufen, alle anderen Dinge reichten für sechs Wochen.
Gewaschen habe ich oft mit der vom Hotel bereitgestellten Flüssigseife, sonst wäre ich mit dem Waschmittel nicht ausgekommen.
Im Bus ist die Augenklappe eine große Verbesserung, da sie alle visuellen Reize ausblendet und dadurch sehr zur Entspannung beiträgt. Das Nackenkissen war auch sehr gut, solange ich es hatte.
Müsli mit Haferflocken, Nüssen, Apfel und Joghurt hat sehr gut funktioniert, auch bei Hotels ohne Frühstück. Joghurt hat auch bei über 40° C am nächsten Tag noch geschmeckt.
Käse und Schinken bzw. Trockenfleisch zerlaufen bei Hitze so sehr, dass alles voller Fett ist. Länger als zwei Tag kann man die Sachen nicht wirklich mitnehmen. Es erfordert sehr dichte Dosen und viel Spülerei. Auch muss frisches Brot besorgt werden. Für die Busfahrten waren Brot und Käse aber gute Lösungen.