4. Januar – Die neue DiskStation ist installiert und meine Radreise-Homepage dort vollständig wiederhergestellt. Es hat mich in den letzten drei Wochen sehr viele Nachtstunden gekostet. Erst funktionierte der externe Zugriff auf die Homepage nicht, dann mussten tausende Fotos mit viel Handarbeit über die neue Mediathek eingerichtet werden.
Seit gestern Abend läuft die Homepage mit allen Reisetagebüchern auf der neuen Adresse «ls-blog.synology.me».
Nun kann ich mich wieder der diesjährigen Radreise widmen. Schon im September gab es den Vorschlag, mal nach oder in Portugal zu radeln. Neben Skandinavien waren Spanien und Portugal die meistgenannten Ziele, wenn ich FreundInnen um Inspiration bat.
So entstand schon bald die grobe Idee, von Hendaye, am nördlichen Pyrenäenrand, durch Nordspanien zum Cabo Fisterra zu radeln, dann Richtung Süden auf dem Küstenradweg durch Portugal und zurück nach Spanien, mit dem Ziel, die Reise in Andalusien in Sevilla oder, noch schöner, in Cordoba zu beschließen.

Mit etwa 2.700 km ist das eine enorme Strecke für die ich gut sechs Wochen brauchen werde, zuzüglich An- und Abreise. Dafür führt sie mich durch das landschaftlich sehr reizvolle Nordspanien, inklusive Santiago, zu vielen bedeutenden Städten und Landschaften Portugals und schließlich in das herrliche Andalusien.
Für die Auswahl der Highlights habe ich Dokus in den Mediatheken geschaut, auf Touristen-Infoseiten recherchiert und Reiseführer durchblättert.
16. April – Nun habe ich auch die letzten tausend Kilometer in Komoot geprüft und einige Schotterwege durch Landstraßen ersetzt. Dabei habe ich alle Etappenlängen und Ziele noch einmal gecheckt. In Komoot ist die Gesamtstrecke nun auf sechs Routen aufgeteilt. Diese kürzeren Strecken sind viel schneller zu bearbeiten als eine 2.800 Kilometer lange Tour. Am Ende hätte ich gerne jede Tagesetappe als eigene Route, damit ich Restkilometer und -höhenmeter unterwegs gut im Blick behalten kann. Das war mit dem alten Navi nie wirklich möglich.
Nordspanien

Wenn ich im Mai starte, könnte es im Gebirge Galiciens und Asturiens durchaus kalt und regnerisch sein, auch mit viel westlichem Gegenwind. Die Berge reizen mich aber mehr als der spanische Jakobsweg. Weil ich das Rioja und die Kathedrale von Burgos verpasse, nehme ich für die Kathedrale von Léon einen Umweg in Kauf. Bei Lagos treffe ich auf den Camino Primitivo, der kurz darauf dann in den Hauptweg mündet, der als EuroVelo 3 für Radfahrer markiert ist. Ihm will ich bis zum Cabo Fisterra, dem spanischen Ende der Welt, folgen. Die vielen Highlights in Portugal zähle ich hier gar nicht auf, sie sollen während der Fahrt bewundert werden.
An- und Abreise
An- und Abreise stellen bei jeder Radtour eine Herausvorderung dar. Die Anreise nach Hendaye ist eher unproblematisch: FlixBus vom Köln-Bonner-Flughafen nach Paris und von dort mit dem TGV nach Hendaye. Beides habe ich schon gemacht. Abfahrt kurz nach Mitternacht, Ankunft Hendaye gegen 16 Uhr. Allerdings sind bei FlixBus aktuell ab dem 1.5. keine Fahrradplätze buchbar. Ich hoffe, die erscheinen bald wieder.
Zurück zu kommen ist bedeutend schwieriger, da die spanischen Hochgeschwindigkeitszüge keine Fahrräder mitnehmen, bzw. nur, wenn sie auf ein sehr kleines Packmaß zerlegt sind. Es bleibt das Busnetz der Alsa, die Fahrräder mitnimmt. Damit kann ich über Madrid zurück nach Hendaye kommen, von dort mit TGV und Flixbus wieder nach Köln. Dauert fast zwei Tage. Eine weitere Möglichkeit, die Jakobspilger nutzen, ist der Versand des Fahrrads mit SEUR oder UPS. Die spanische Post liefert leider nicht mehr nach Deutschland. Ich bin noch sehr begierig auf Vorschläge, wie ich am angenehmsten heimkomme. Fliegen ist aus ökologischer Sicht keine Option.
7. Februar – Der FlixBus von Köln nach Paris ist gebucht! Vor drei Tagen hieß es auf deren Website noch, dass «möglicherweise später im Jahr» die Buchung von Fahrradplätzen wieder möglich sein könnte. Das hatte mich ganz schön gestresst.
In zwei bis drei Wochen sollte ich dann auch den TGV von Paris nach Hendaye buchen können. In der Zwischenzeit kümmere ich mich um das noch fehlende Zimmer in den Picos de Europa.
10. März – Gleich am ersten März habe ich den TGV von Paris nach Hendaye gebucht. Leider war der Zug mit Abfahrt um kurz nach zwölf schon belegt als ich morgens auf die SNCF-Seite gegangen bin. Ich habe mich dann für die gefühlt etwas knappe Verbindung mit Abfahrt um 9.52 Uhr entschieden. Um 8.10 Uhr kommt der FlixBus an, dann muss ich gut sechs Kilometer zum Gare Montparnasse radeln. Sollte eigentlich passen.
26. März – Ganz erstaunt habe ich heute Morgen festgestellt, dass der TGV für die Rückfahrt am 2. Juli doch schon buchbar ist. Nachgeschaut habe ich, weil ich endlich die Registrierung beim Busnetz Alsa geschafft habe und aus Spaß bei der SNCF nach dem Zug geschaut habe. Die Fahrradplätze auf der schönen Verbindung um 10.14 Uhr ab Hendaye waren tatsächlich schon weg. Nun muss ich in Dax umsteigen. Dafür habe ich vor, nach meiner Ankunft um 6.40 Uhr in San Sebastián mit dem Rad nach Hendaye zu fahren, statt irgendwie ein Ticket für den Nahverkehrszug vorzubuchen. Nun steht also auch die Rückreise fest und ich kann mich um letzte Streckendetails und Ausrüstung kümmern.
Buchen der Hotels
9. Januar 2025 – Eine erste Liste der konkreten Hotels bis Porto ist erstellt. Nun frage ich mich: Will ich in Porto einen Pausentag einlegen?
Mein Gefühl sagt klar Nein. Lieber will ich nach einer kurzen Etappe gegen Mittag ankommen, den Nachmittag ohne Rad und Gepäck in der Stadt verbringen und am nächsten Morgen weiter. So will ich es auch in Lissabon machen.
23. Januar 2025 – Alle Hotels, bis auf eines in den Picos de Europa, sind gebucht. Bei allen habe ich angefragt, ob ich das Fahrrad unterstellen kann. Und bei mehreren, die diese Möglichkeit nicht anboten, habe ich die Buchung storniert und ein neues Hotel gebucht, z.B. in Bilbao und Sevilla. Bei sechs von 41 Hotels warte ich noch auf die Bestätigung.
Ich bin sehr froh, dass diese Sucherei, die an mehreren Abenden bis morgens um zwei ging, beendet ist. Nun bleiben noch An- und Abreise. Bei FlixBus habe ich per Email angefragt, wie das mit der Fahrradmitnahme ab Mai aussieht.
13. Februar – Ich habe vorgestern über Booking eine Zimmer in Caín de Valdeón gebucht, mitten in den Picos de Europa, neun Kilometer nördlich von Posada. Von den fünf Unterkünften in Posada, die ich vor fünf Tagen angeschrieben hatte, hat noch keine reagiert. Gerade als ich die Buchung abgeschlossen hatte, fiel mir auf, dass der Höhenunterschied nicht unproblematische 50 Meter Anstieg ausmacht, sondern 500 Meter relativ steile Abfahrt hinunter in die immer enger werdende Schlucht des Valdeón. Das ist ok am Abend, macht aber am nächsten Tag die Etappe von 1200 Metern auf 1700 Meter Anstieg sehr herausfordernd.
Man sieht die Tiefe der Schlucht gut im Höhendiagramm im Text oben unter «Nordspanien».
Vielleicht antwortet ja im März, wenn der Betrieb in Posada wieder losgehen soll, doch noch eine der dortigen Unterkünfte, und ich kann mir die extra Anstrengung sparen. Wobei das Eintauchen in die Berge natürlich auch seinen Reiz hat.
Ostern 2025 – Keines der Hotels in Posada hat geantwortet. Eines ist jetzt über Booking buchbar, hat aber sehr gemischte Beurteilungen und bisher auch nicht auf meine direkte Anfrage über ihre Homepage reagiert. Also bleibe ich bei dem bereits gebuchten Hotel in Caín und nehme die zusätzlichen Höhenmeter in Kauf.
Ausrüstung
14. April – Heute habe ich auch auf dem Hinterrad die neue DT Swiss-Felge eingespeicht und den neuen Schwalbe-Mantel aufgezogen. Mit einem Testerzirkel hatte ich vorher die Wandstärke der Felgen gemessen und festgestellt, das vorne und hinten eine Seite bei 0,8 mm und damit deutlich unter der empfohlenen Mindestdicke von 1,0 mm lag. Hinten muss ich aber noch längere Nippel einbauen, da die Speichen zu kurz für eine Felge mit Speichenlochösen sind.
Die neuen Lenkergriffe sind schon eingefahren. Damit komme ich sehr gut zurecht.
Für den Fahrradtransport in den Alsa-Bussen brauche ich noch große Müllbeutel, um daraus einen Überzug zu basteln.