07.06.2025 – Santabaia – Vilanova de Arousa – 69 km/1140 Hm

6.50 Uhr – Mit nur einer Unterbrechung gut geschlafen. Es war draußen sehr ruhig. Jetzt ist Vogelkonzert. Meine Lippe habe ich auch gestern wieder mit der Herpes-Salbe behandelt. Das Bläschen ist fast weg. Alles andere ist tatsächlich ok! Ich trage abends ein bisschen Wundsalbe auf die empfindlichsten Stellen und gebe Franzbranntwein auf Unterschenkel und Füße. Ich bin sehr glücklich darüber, dass es mir körperlich so gut geht.

Draußen sind Lücken in der Bewölkung, es könnte also zwischendurch mal sonnig werden. Die Temperaturen sollen in den nächsten Tagen rasant steigen, laut wetterApp, dann fallen, dann stabil mit einem neuen Hochdruckgebiet wieder steigen. Sevilla hat morgen 42°C, dann um die 35°C. Es liegt so weit südlich, da ist das Wetter noch mal ganz anders.

Für das Trocknen der Radkleidung habe ich den Heizkörper gestern Abend leicht geöffnet. Wäre sehr schön, wenn die Sachen trocken wären.

8.48 Uhr – die Radkleidung war trocken. Leckeres Frühstück um halb acht. Dann rolle ich jetzt mal los.

Heute fahre ich runter in die Bucht Ría de Muros e Nois. Sie ist die nördlichste und kleinste der Rías Baixas. Mehrere Flüsse münden in die Bucht, unter anderem der Rio Tambre, an den ich mich noch erinnere. Im Landesinneren fahre ich dann rüber zur Ría de Arousa. Sie ist die größte Ría Baixa mit 37 km Länge und maximaler Tiefe von 69 m. Der Hügel dazwischen will natürlich irgendwie überwunden werden.

Die Rías Altas (Obere Rías) liegen im Norden Galiciens und sind tiefer eingeschnitten. Beide sind ehemalige Flusstäler, die nach der Eiszeit überflutet wurden.

9.02 Uhr – Acht Kilometer Abfahrt durch den feuchten, kalten Wald hinunter zum Meer. Ich baue 300 Hm ab.

9.28 Uhr – Gleich beim ersten Supermarkt habe ich angehalten und Äpfel, Joghurt, Nussmischung und ein kleines Baguette gekauft. Nun ans Meer.

9.37 Uhr – Hier fließt der Rio Entins in die Bucht. Bei Flut kommt das Meerwasser bis hierher.

9.44 Uhr – Ein Blick zurück in den Seitenarm der Ría. Ich fahre über einen Hügel zum Hauptarm.

9.55 Uhr – Auf 106 m. Ein erster Blick in die Ría de Arousa.

10.02 Uhr – 12% Steigung auf dem letzten Stück Teer. Jetzt soll ich rechts den Matschweg runter.

10.04 Uhr – Wo ist die Reiseleitung? Ich möchte mich beschweren! Furchtbar steil, steinig, matschig.

Minus 18% mit Wasserrinne und großen Steinen. Ich steige ab.

Musste mehrere hundert Meter neben dem Rad laufen. Das ist mir zuletzt 2019 in Kroatien passiert.

10.16 Uhr – Und am Ende steht ein Stopp-Schild, wie an einer anständigen Straße!?!?

Mit Sicherheit wäre die viel längere Hauptstraße schneller gewesen.

10.22 Uhr – Die Brücke Ponte Nafonso über den Rio Tambre hat 20 Bögen und ist 270 m lang.

Sehr schöne ruhige Stimmung am Samstagvormittag.

Im Norden ist es weiterhin deutlich nebliger als in meiner Fahrtrichtung. Es scheint Flut zu sein. Das Wasser bewegt sich ganz langsam flussaufwärts.

10.37 Uhr – Ein für die Gegend typisches Wegkreuz mit zwei Seiten:

Kreuzigung

Und – ja was? Ich kann es nicht erkennen oder deuten.

Mal etwas Farbe!

10.50 Uhr – Das ist eine anständige Straße. Links erkennt man die glatten, schlanken Eukalyptus-Stämme.

Geschlossene Friedhofskirche.

11.17 Uhr – Toller Wasserfall bei San Paio. Auf Kilometer 19, nach 363 Hm.

11.32 Uhr – Aus dem Nebelwald kommend ein kurzer Blick in die Bucht. Am Meer ist blauer Himmel. Da komme ich auch noch hin. Keine Bar in Sicht, also suche ich mir eine Bank.

Toller Blick, aber auf dem Friedhof wird gerade ein Grab zugeschaufelt.

11.43 Uhr – Wieder ein zu Tal stürzender Bach, der hier ein bisschen gestaut ist, so dass man an heißen Sommertagen sicher toll baden kann.

12.05 Uhr – Diese Granitblöcke finde ich sehr faszinierend.

Am Wegesrand blüht überall der Fingerhut.

12.20 Uhr – Schöne, saubere Bushaltestelle mit Aussicht. Hier mache ich jetzt entspannt Mittagspause, nach 27 km und 620 Hm.

13.20 Uhr – Das war eine ausgiebige Pause. Einige Rennradler kamen den Berg hoch. Bis zum Pass ist es nicht mehr sehr weit. Dann sause ich runter ans Meer. Erst aber noch zusammenpacken.

13.56 Uhr – Den letzten Anstieg mache ich auf diesem ruhigen Sträßchen, vorhin quasi durch den Misthaufen in einem Weiler. Ich hoffe, die steile Abfahrt ist diesmal geteert.

14.05 Uhr – Auf 473 m Höhe. Hier kommen sechs Wege zusammen. Ich hoffe, ich erwische für die Abfahrt den richtigen. Auf jeden Fall nehme ich nur einen geteerte. Rechts und links auf den Bergen stehen einige Windräder (Eólico).

Da sehe ich schon das Meer. Sieht gut aus.

Muss ich mal recherchieren, was das ist. Ah, Engelstrompete! Danke nach Sardinien für den Hinweis!

14.48 Uhr – Hier fließt der Rio Ulla in die Bucht.

Hochgeschwindigkeitsstrecke der Bahn. Unten hinten die Straßenbrücke, die ich genommen habe.

15.35 Uhr – Nicht die ersten Orangen, die ich sehe.

15.40 Uhr – Blick zurück in die langgestreckte Bucht.

15.52 Uhr – Am Meer in O Carril. Wo ist die nächste Bar?

Hier!

16.03 Uhr – Geht doch! Kostet alles drei zusammen keine 5€. Wahnsinn!

Blick über den Industriegafen zur Nordseite der Ría.

Noch neun Kilometer am Meer entlang.

Radweg am Hafen entlang.

16.49 Uhr – Austernfloß.

Also ich sehe da ein Nilpferd im Granit, oder?

Noch drei Kilometer.

17.02 Uhr – Fischerboote, keine Jachten, in der Marina von Vilanova de Arousa.

Kleine Bucht mit schöner Fußgängerbrücke zur grünen Halbinsel.

Hübsches Sträßchen.

17.11 Uhr – Am Hotel.

Ganz schöne Aussicht aus dem Dachfenster.

18.42 Uhr – Ich war einkaufen, da morgen Sonntag ist. Nun habe ich gemütlich Zeit für einen selbst gekauften Aperitif. Um halb acht gibt es das Pilgermenü im Hotel.

19.34 Uhr – Bin der einzige 19.30-Esser. Salat sieht super aus. Boah, habe ich einen Hunger. Und nach dem ganzen Tag draußen ist ein schön angerichtetes Essen einfach himmlisch!

20.17 Uhr – Zum Nachtisch nicht Tarta Santiago, sondern Tarta de San Marco. Da bin ich aber mal gespannt.

Sehr lecker! Rechts und links sitzen pilgernde Amerikanerinnen, Japanerinnen und eine Gruppe Spanier.

22.08 Uhr – Ich habe den Blogeintrag korrekturgelesen und die morgige Strecke etwas modifiziert. Ich möchte auf die heutigen Beschwerden eines einzelnen Kunden reagieren und habe steile Steigungen teils rausgenommen. Zusätzlich habe ich in Pontevedra und Vigo Sehenswürdigkeiten ergänzt. Ist schon wirklich toll, dass ich morgen diese neue Strecke einfach per Bluetooth auf das Navi laden kann!

Da ich um halb sieben frühstücken möchte, wird gleich das Licht gelöscht.

Gute Nacht.